25. Tag der offenen Tür bei der Wismut

Begonnen von DG0JN, 06. Juni 2019, 20:19

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

DG0JN

Am 29.06. findet zum 25. Mal bei der Wismut in der Region Seelingstädt / Ronneburg der Tag der offenen Tür statt.

Den Programm-Flyer 2019 kann man sich hier downloaden:

https://www.wismut.de/de/download.php?download=Wismut_Programmflyer_2019.pdf

DG0MG

Informationen zu den Aktivitäten an den Standorten Seelingstädt und Ronneburg auch hier:

https://www.wismut.de/de/aktuelles_termine.php?id=1772&back=aktuelles_termine.php%3Fyear%3D2019%26index%3D0

Auf jeden Fall würde ich mal in das Laborgebäude in Seelingstädt schauen wollen. Evtl. auch die Wanderung über die IAA Trünzig von Friedmannsdorf aus mitnehmen.

Hast Du schon ein konkretes Ziel im Auge?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Uh, das war ein anstrengender - weil ziemlich warmer - Tag gestern.
Schon der 25. "Tag der Umwelt" der WISMUT GmbH!

Ich war also kurz vor 11.00 Uhr an der Buswendeschleife in Friedmannsdorf, meine Befürchtung an Parkplatzmangel dort bestätigte sich nicht, es herrschte keinerlei Andrang. So ging es kurz nach 11.00 Uhr auf die ~2,5stündige Wanderung (~6 km) über die IAA Trünzig, die im Prinzip fertig saniert ist. Ein Teil der Fläche wird bereits als große Pferdekoppel benutzt. Geführt von einem zuständigen WISMUT-Mitarbeiter lernte die kleine Wandergruppe einiges über Begrünung der abgedeckten Flächen, welche Pflanzen man gerne ansiedelt und welche eher nicht und warum hier und da abflusslose Teiche angelegt sind und warum die Wasserrinnen vom Berg herunter so und nicht anders gebaut werden. Hatte zwar nichts mit Strahlung zu tun, war aber mal ein Blick über den Tellerrand aus einem völlig anderen Fachgebiet. Glücklicherweise hatte ich sowohl etwas zu trinken, wie auch eine Mütze ("40 Jahre Werdauer Waldlauf" ;) ) mitgenommen.

Ich fuhr dann wieder nach Zwirtschen und lief vom Parkplatz bis zum Wolf'schen Gehöft den Berg hinauf, weil gerade kein Pendelbus zu sehen war. Eigentlich lockte der Rostergeruch, aber die lange Schlange am "Catering"-Stand hielt mich ab. So schaute ich mir erstmal die Wasseraufbereitungsanlage an. Ich kann die Technologie jetzt nicht genau wiedergeben, aber es waren Salzsäure, Eisen-(III)-Chlorid, Bariumchlorid und Kalkmilch beteiligt. Ziel: Radium, Uran, Mangan und Arsen aus dem Wasser zu entfernen. Das am Ende ausgeflockte Material wird gefiltert, eingedickt, gepresst, mit Zement versetzt und dann auf der IAA eingelagert.

Nach der Führung durch die Wasserbehandlungsanlage war die Schlange am Rosterstand weg, aber da stand ein Bus, die auf die IAA Culmitzsch fahren sollte. Kurze Frage, wann? Jetzt gleich! Hab ich also diesen Bus genommen. Wir bekamen durch einen gerade in Rente gegangenen früheren leitenden Mitarbeiter die Technologie der Trockenlegung und Abdeckung der Tailingschlämme erklärt, dort oben ist man also immer noch fleißig am Erdmassen bewegen. Als die Bustour zu Ende war, war es 10 vor 4 und eigentlich wollte ich ja noch ins Labor nach Seelingstädt. Also wieder keine Roster, sondern fix zum Auto. In Seelingstädt war ich kurz nach 16.00 Uhr, Führungen waren da schon keine mehr, aber im EG rechts zog noch eine Mitarbeiterin des Strahlenschutzes ihr Programm durch: Ein kurzer Abriss über die 3 Strahlungsarten und ein paar Grundregeln des Strahlenschutzes. Dann eine Demonstration der Abschirmung von Alphastrahlung mittels Schokoladen-Alufolie mit einem BERTHOLD Großflächen-Monitor und eine Art "Fuchsjagd" mit einem AUTOMESS 6150 AD6: Suchen, in welchem Schrank sich denn etwas Strahlendes befinden würde. Der kleine Nachwuchs-Strahlenschützer, der den betreffenden Schrank inklusive Schachteln in der Schublade tatsächlich nur mit Blick auf die Anzeige gefunden hat, bekam eine Tute Gummibärchen.
Da danach eh keiner mehr kam, hab ich mich noch längere Zeit mit der Mitarbeiterin unterhalten und mir diverse Radonmessgeräte und einen der 5(!) Reinstgermanium-Gammaspektrometer zeigen und erklären lassen. Maaan, was für Dinger!

Das Labor war zum ersten Mal am Tag der Umwelt "offen" und man war mit der Resonanz wohl sehr zufrieden - ist auch klar, dass es Spaß macht, wenn viele interessierte Leute vorbeikommen. Außerdem ist das Haus nach dem Umbau gut klimatisiert - sicher ein angenehmes Arbeiten.

Man bekommt bei diesen Vorträgen - ähnlich wie bei einer Museumsführung - immer einen Haufen Zahlen und Fakten um die Ohren gehauen, aber das Meiste bleibt nicht hängen. z.B. hat der Mitarbeiter der Wasserbehandlung mehrmals den maximalen Durchsatz der Anlage erwähnt, aber ich weiß ihn nicht mehr.
Stattdessen der Strahlenschutzvortrag:

  • strahlende Partikel in der Luft oder an den Händen aufs Essen ==> Strahlung im Körper ==> nix gut. Ist klar.
  • strahlende Partikel in der Luft einatmen ==> Strahlung in der Lunge ==> nix gut. Ist auch klar.
  • strahlende Partikel auf der Haut mit Sonnenbrand ==> Haut empfindlich ==> nix gut. Ist logisch, aber das blieb hängen, da noch nie so deutlich auf dem Schirm gehabt.


So, genug fürs Brigadetagebuch geschrieben.  ;D
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0JN

Nachdem Steffen seine Erlebnisse vom Sonnabend geschildert hatte, hier noch ein kleiner Bericht von meiner Seite. Wie im Flyer vorgeschlagen fuhren wir mit dem PKW zum Parkplatz der Swecon in Zwirtschen und von dort weiter mit dem Bus zum Wolfschen Gehöft. Hier fuhr kurze Zeit später für uns und einige weitere Interessenten ein kleiner Shuttlebus zum Laborgebäude. Das Gebäude aus den 1960er Jahren wurde in den vergangenen Jahren mit viel Geld auf einen zeitgemäßen Stand gebracht und bietet den darin Beschäftigten sicherlich angenehme Arbeitsbedingungen. Die gut besuchten Führungen im Gebäude begannen jeweils im 2. OG. Es ging von dort aus von oben nach unten durch diverse Labore bis zum Untergeschoß. Die darin befindliche hochwertige Technik wurde uns vom Laborleiter (dem Herrn im grünen Hemd) detailiert erklärt. Nur ein Bruchteil ist davon noch abrufbar und bevor ich hier Unsinn schreibe, lasse ich lieber Bilder sprechen.

DG0JN


DG0JN