Vermutlich schlechtes Wetter?

Begonnen von katze, 09. Oktober 2019, 06:41

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katze

Huhu,

sehr überrascht habe ich heute Morgen die ODL-Messwerte des Bundesamtes für Strahlenschutz beobachtet. Da scheint sich irgendetwas ereignet zu haben, sichtbar an der Messstelle 98859 Gehlberg:

https://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-stehen-die-sonden/messstellen-in-deutschland.html

https://odlinfo.bfs.de/DE/aktuelles/messstelle/160700171.html

Weiss jemand was dort los ist? Kann natürlich sein, dass das falscher Alarm ist - nur habe ich im Lauf der letzten Monate so einen Anstieg der ODL nirgends beobachtet.

LG, katze

DL3HRT

Das lag am Niederschlag, der die Nuklide aus der Luft gewaschen hat. Aktuell sind die Messwerte schon wieder gefallen. Da das recht häufig vorkommt, wird die Niederschlagsmenge im Diagramm eingeblendet.

Die möglichen Einflüsse sind hier gut beschrieben: Link

DG0MG

Ich denke, die Niederschlagsanzeige ist nur als Orientierung zu verstehen und nicht 100% korrekt, denn vor Ort (an den Sondenstandorten) gibt es ja (bis auf wenige Ausnahmen) keinen Regensensor. Deshalb war das gestern abend vielleicht der ERSTE Niederschlag nach längerer Zeit und der erhöht die ODL.

Kann man experimentell gut selbst nachweisen: Mit einem Tempotaschentuch die ersten Tropfen vom Autodach oder Fensterblech zusammenwischen und ein Endfenster- oder Pancake-Zahlrohr drauflegen. Die erhebliche Aktivität ist nach kurzer Zeit wieder verschwunden.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Hier wird das anschaulich gezeigt:



"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Floppyk

Genau daran liegt es auch. Man kann an den Messkurven auch schon sehen, dass der gemessenen Gesamtaktivität immer einer gewissen Anhebung bei Regen unterliegt. Allerdings wundert mich deren Aussage über eine Verringerung bei liegen gebliebenen Schnee. Denn die Auswaschung von Radionukliden aus der Atmosphäre geschieht im gleichem Maße. Aber der Regen gefriert zu Schnell und verringert den Abstand der Bodenzähler, wie sich ggf. auch eine Konzentration durch Eisbildung durch Aufschichtung bilden könnte.

Zu den Wetter bedingten Schwankungen gibt es eine Seite des BFS:
https://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wie-wird-gemessen/interpretation.html


DL3HRT

ZitatAllerdings wundert mich deren Aussage über eine Verringerung bei liegen gebliebenen Schnee. Denn die Auswaschung von Radionukliden aus der Atmosphäre geschieht im gleichem Maße.

Dafür deckt der Schnee den Boden ab und das Radon kann nicht mehr so gut ausgasen mit entsprechend weniger gammaaktivem Blei-214 und Bismut-214. Daher sinken die Messwerte geringfügig.