Tresor mit Uran geklaut

Begonnen von pangeiger, 07. April 2020, 19:36

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pangeiger

Hi Guys,

es gibt Neuigkeiten, s.h. https://www.express.de/bonn/institut-im-poppelsdorfer-schloss-tresor-geklaut---taeter-sind-in-lebensgefahr-36527076

Mehrere Täter haben einen Tresor aus dem Institut geklaut - mit brisantem Inhalt, nämlich einige Reagenzgläser mit Uransalzen. Die Täter werden gebeten, den Tresor keineswegs aufzuflexen, aufzubohren etc.

Dumm gelaufen. Wie dumm, das wird sich erst noch herausstellen, nämlich wenn sie versuchen, den Inhalt des Safes zu checken. Die Uransalze sind vermutlich ähnlich gefährlich wie Pechblende, aber wenn sie den Inhalt der Reagenzröhrchen nicht aussaufen, kommen sie vermutlich davon.
Bleibt gesund
Gruß
Peter

DG0MG

Ob die Täter natürlich vor dem Aufflexen erstmal Zeitung lesen?  :o

ZitatInstitut am Poppelsdorfer Schloss: In dem gestohlenen Tresor lagern mehrere Ampullen

Die Täter konnten anschließend mit ihrer Beute fliegen

Haha, die konnten fliegen? Mit Tresor? Hat das denn niemand gefilmt? :D
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Uransalze als Schwermetallverbindungen sind ungleich gefährlicher (toxischer) als Pechblende, weil sie leicht wasserlöslich sind. Vor allem die Nieren "freuen" sich darüber. Und Uranacetatdämpfe greifen u.a. auch das Nervensystem toxisch an.

Pechblende in solider Erzform dagegen ist so gut wie nicht wasserlöslich (liegt ja auch schon rund 300 Mio Jahren in den Erdlagerstätten) und gegenüber Uransalzen schon fast als "harmlos" zu betrachten. Selbst bei ungeschütztem Handverkehr damit lässt sich an professionellen Hand-Fuß-Kleidermonitoren (HFK-Monitoren) keine Hautkontamination nachweisen.

Gruß
Norbert

NoLi

#3
Hmmm, merkwürdig:

in der Polizeimeldung über den Diebstahl   https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/4566795   sowie in den danach erschienenen Pressemeldungen ist keine Rede mehr von Uranverbindungen, sondern nur noch von "Lösemitteln und besonders gefährlichen Stoffen".
Soll da (wieder?) was "unter der Hand" gehalten werden, und hatte man sich im Vor- bzw. Umfeld der offiziellen Polizeimeldung verplappert? :whistle3:

Beispiele: 
https://www.rtl.de/cms/einbruch-in-bonner-universitaet-diebe-klauen-tresor-mit-lebensgefaehrlichen-stoffen-aus-institut-fuer-geowissenschaften-4519980.html

https://www.spiegel.de/panorama/bonn-einbrecher-fluechten-mit-lebensgefaehrlicher-beute-a-2ab0c028-e207-42c2-8ff7-9f134aa3ac61

Gruß
Norbert

Ich habe durch Nachlesen mittlerweile bemerkt, dass der Hinweis auf Uran-Verbindungen durch einen Uni-Sprecher erfolgte.

NoLi

Mitteilung der Universität Bonn vom 08.04.20 mit etwas mehr Details:

https://www.uni-bonn.de/neues/einbruch-im-poppeldorfer-schloss

Gruß
Norbert

DG0MG

ZitatDie Bestimmungen zum Umgang und zur Lagerung der Chemikalien wurden eingehalten und dokumentiert.

Da könnte man annehmen, dass außen an dem Tresor ein Trefoil und/oder ein Gift-Schild klebte?
Wer dann trotzdem die Flex oder den Bohrer ansetzt .. nuja.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Floppyk

Zitat von: DG0MG am 07. April 2020, 19:59
Ob die Täter natürlich vor dem Aufflexen erstmal Zeitung lesen?
Meinst du wirklich, solche Leute sind am Tagesgeschehen interessiert?

DG0MG

Zitat von: Floppyk am 08. April 2020, 18:30
Meinst du wirklich, solche Leute sind am Tagesgeschehen interessiert?

Sicher sind sie das nicht.
Es wäre interessant, zu wissen, was sie glaubten, das sich in dem Tresor befindet. Geld? In einem wissenschaftlichen Institut?  :unknw:

Jedenfalls hat sich auf die intensiven Aufrufe keiner der bösen Buben gemeldet und auch der Tresor ist bisher noch nicht wieder aufgetaucht:
"Am Dienstagmorgen gab es den Angaben zufolge noch keine Hinweise zum Verbleib des Tresors. Auch telefonisch haben sich bislang keine möglichen Zeugen gemeldet. "
"In den Ampullen befinden sich kleine Mengen von zum Teil schwach radioaktiven Schwermetall-Salzen in wässriger Lösung und in Pulverform."
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!


DG0MG

"Ein Bauarbeiter hat den Stahlkasten am Mittwoch auf der Baustelle am Poppelsdorfer Schloss gefunden und die Polizei verständigt,"
"Nach Angaben der Polizei lag der Tresor unter einer Plane im Bereich des Dachstuhls des Gebäudes."

Es gibt noch ein paar mehr Artikel mit Fotos, die den Wiederfund vermelden, aber immer zeigen die den Tresor von hinten.
Die B*LD-Zeitung hat ein Bild von vorn:

Das klärt die Frage von weiter oben, ob denn ein Gefahrensymbol auf dem Tresor klebte: NEIN!   >:(
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Strahlenschutzverordnung §91, Kennzeichnungspflicht:
Satz 1 "Räume, Geräte, Vorrichtungen, Schutzbehälter, Aufbewahrungsbehältnisse und Umhüllungen für radioaktive Stoffe...", wenn mit ihnen auf Grund einer Genehmigung umgegangen wird.
Dies bedeutet, dass in diesem Fall keine Genehmigung erforderlich war und der Urangehalt somit < 30 Gramm (= < Freigrenze) betrug.

Gruß
Norbert

Floppyk

Ein bisschen merkwürdig ist auch das Fehlen von Hebelspuren. Wenn denn der Tresor irgendwo angedübelt worden wäre, muss man ja viel Gewalt anwenden, um diesen von der Wand zu bekommen. Offenbar stand der nur lose irgendwo herum.