Mirion MGP-HDS-101G

Begonnen von Zugpferd, 08. August 2020, 08:14

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NoLi


Zugpferd

Ja klasse, so sah meins auch aus...
LONDON2012 non Expert Mode, Lautsprecher aus, da können wir ihm fast glauben das er die SW nicht genutzt hat...




Zugpferd

Und ja er hat die Wandhalterung, dafür kein Koffer...

Die Wandhalterung wollte ich Euch noch fotografieren, vergessen, sorry.
Aber so richtig vom Teller haut sie mich nicht, Kontakt oder kein Kontakt... Strommässig...

Zugpferd

Hm,
kapiere ich nicht ganz...
Ich habe heute den Versuch unternommen das Gerät erneut zu kalibrieren, und zwar wollte ich zeigen das wenn ich zu groß oder zu klein Diskriminiere die Kalibrierung dann fehl schlägt...
Das ist mir heute aber gar nicht gelungen... das finde ich komisch.

Ich hatte jetzt keine Zeit die unterschiedlichen Kalibrierungen auf Exaktheit zu überprüfen - weil ich nur die letzte gespeichert habe, die sehr enge.

Damit kontrolliere ich gerade ob Am241 bei 59keV liegt...
Peak-Spitze liegt bei 62keV, das ist ggf echt noch zu verkraften im unteren Bereich...
Also werde ich noch eine höhere Energie versuchen... Cs137 liegt bei 666keV
Vorher hatte ich auch bis 4keV Differenz...

macht es gar kein Unterschied wieweit ich bei der Kalibrierung diskriminiere?

interessant zu sehen das mein Vorgänger (oder der Hersteller) vorher ein stärkeres Cs137 Präparat hatte, er vergleicht das ja mit meinem 0.1µCi Präparat jetzt (rot)
Auch wunderbar zu sehen, es wurde eine dicke Abschirmung genutzt! Kaum K40 Spektrum zu sehen...




NoLi

Leider kenne ich die Software des Gerätes nicht.

Nach meinem Verständnis dient der rechte (dunklere) Cursor zur Bestimmung der Kanallage (Energie) einer Peak-Spitze, mit dem zusätzlichen linken (helleren) Cursor kann eine ROI (region of interest) ausgewählt und in diese dann hineingezoomt, also dieser Bereich vergrößert/gespreizt, werden, um eventuelle eng nebeneinanderliegende Doppelpeaks noch erkennen zu können. Diese Cursor hätten dann mit einer Energiekalibrierung nichts zu tun.

Dass die Peaks daneben liegen, liegt wahrscheinlich an "weggelaufener" HV, die korrigiert werden müsste. Beim RadEye-PRD wird dies z.B. durch einen regelmäßigen "Performence-Check" mit Hilfe des vorgegebenen 36g-Lutetium-Adapters (Lu-176) automatisch gemacht; hier wird die Triggerspannung für die HV beim Check nachgeregelt, bis die Zählrate der Lu-176-Energien in den vorgegebenen Kanallagen wieder den Sollwert erreichen.

Der IdentiFINDER macht dies i.a. mit der K-40 Energie; daher auch die 250g-KCl-Box. Einige Modelle haben dafür aber auch ein 500 Bq Cs-137 Präparat eingebaut (damit geht dann die autom. Energiekalibrierung viel schneller).

Ähnliches kann ich mir auch für den MIRION vorstellen...nur was dazu benutzt werden sollte, weiß ich auch nicht. Es könnte aber auch sein, dass dieser Abgleich nur im Werk im Rahmen eines Service gemacht werden kann.

Gruß
Norbert

Zugpferd

Moin NoLi,
Den blauen bzw. Violetten cursor soll man um den Peak legen, so auch die Anleitung oben rechts in gelb.
Als ich das erste Mal kalibriert habe mit K40 war es schwierig die Cursor richtig zu platzieren, denn die Software sagte non compliant wenn man die Cursor zu eng oder zu breit setzte.
Das wollte ich zeigen, weil ich K40 als nicht sosehr geeignet zum Energie kalibrieren empfand. Ich habe das nun aber mit Cs137 probiert. Aber in beiden Fällen, zu klein und zu gross hat er die Kalibrierung akzeptiert.
Je nachdem wie Du den Peak eingrenzt wird eine HV Korrektur durchgeführt, das sieht man wenn man das Kalibrierergebnis abspeichern will. Das heisst das hinterlegte Cs137 Profil ist Master von da wird korrigiert. Demnach ist es auch nicht vom Vorgänger sondern fest gespeichert.

Bei der Eingrenzung des Peaks meine ich dessen ROI, ähnlich dem von PRA zu sehen hier: https://images.app.goo.gl/Cz3QADTxm2Xkyoqt9
Beqmoni
https://images.app.goo.gl/ZjJfBBRDC99x5nX28

https://images.app.goo.gl/VdDgAD1X5964EaVi7

Die meisten mir bekannten Programme errechnen den ROI inzwischen selber, beim HDS101 muss man die Cursor noch einzeln setzen wie früher.
In meiner Ausbildung hatte ich mal gelernt wie diese zu setzen sind, aber das hab ich komplett vergessen. Ich meine die Basis war knapp die doppelte Breite der in 1/3 Höhe liegenden Breite des Peaks oder so ähnlich...
Und genau das wollte ich demonstrieren das wenn ich das nicht einhalte die Kalibrierung fehl schlägt, nun konnte ich das nicht provozieren, komisch.
Oder es liegt an der Güte des Cs137, da der Peak schön abgegrenzt ist, im Gegensatz zu K40.

Eigentlich suche ich nur einen Grund zu sagen das ich mir einen Co60 Strahler kaufen muss. Da dessen Peaks wieder schöner hervorkommen als K40. Wenn K40 tatsächlich keine Nachteile fürs Kalibrieren hat, dann muss ich auch kein Co60 kaufen...


NoLi

OK, es gibt bestimmt mehrere gerätespezifische Verfahren für die Durchführung der Energiekalibrierung.
Meine bescheidenen Kenntnisse beschränken sich auf die HPGe-Spektrometrie (und da wird "gemault", wenn der Peak um > 0,5 keV abweicht), dem RadEye-PRD sowie auf den IdentiFINDER; bei letzterem habe ich Zugriff auf einen mit Lanthanbromid-Detektor und einen mit Natriumjodid-Detektor. Der Lanthanbromid autokalibriert die Energielage mit Kaliumchlorid ("KCl-Box") bzw. "Umgebungs"-K-40 (Dauer mindestens 5 Min), der Natriumjodid mit dem eingebauten 500 Bq Cs-137 Präparat (Dauer 30 Sek). Außerdem melden sich die IdentFINDER und fordern eine Nachkalibrierung, wenn sich die Umgebungstemperatur während den Messungen um wenige Grad geändert hat. Beim RadEye und IdentiFINDER muß dafür auch keine ROI gesetzt werden, beim HPGe weiß ich dies nicht so genau (kommt wahrscheinlich auf die benutzte Auswertesoftware an).

Gruß
Norbert

stsch69

Zitat von: Zugpferd am 04. Oktober 2020, 09:53
Moin NoLi,
Den blauen bzw. Violetten cursor soll man um den Peak legen, so auch die Anleitung oben rechts in gelb.
Als ich das erste Mal kalibriert habe mit K40 war es schwierig die Cursor richtig zu platzieren, denn die Software sagte non compliant wenn man die Cursor zu eng oder zu breit setzte.
...

Hallo  Zugpferd,
ich denke bzw. vermute, daß die Kalibrierung eher auf die Zentrierung des Peaks als auf die Breite achtet. Bei mir hat das auch mal gemeckert. Da hatte ich aber versehentlich einen falschen Peak markiert. Daher nehme ich an, daß eine zu große Abweichung bemängelt wird weil die HV nicht so weit verstellt werden kann.
Ich kann mich natürlich auch irren.
LG Steffen

NoLi

Zitat von: stsch69 am 04. Oktober 2020, 16:22
Daher nehme ich an, daß eine zu große Abweichung bemängelt wird weil die HV nicht so weit verstellt werden kann.

Hallo Steffen.

Ich glaube, mit dieser Vermutung liegst Du gar nicht so verkehrt.
Das RadEye-PRD lässt sich beim Performence-Check mit dem Lutetium-Adapter auch nur in einem Bereich von bis zu +/- 3 Volt automatisch nachregeln; ist die Abweichung größer, sperrt sich das Gerät und verlangt einen Werksservice zum Neuabgleich.
Nach dem Performence-Check (Messdauer ca. 2 Min) durch den Anwender wird die Spannung wieder "eingenordet" und der Anwender erhält von der Software eine Mitteilung über den Korrekturwert. Dieser Check wird vom Hersteller Thermo Scientific mehrmals im Jahr empfohlen, um die Betriebsbereitschaft aufrecht zu halten. Sonst wirds teuer.
Wir hatten bei den RadEyes mehrere Geräte, die einige Jahre ohne diesen Check innerhalb der zulässigen Toleranzen durchhielten, aber auch etliche Ausfälle. Vielleicht sind vermehrte diesbezügliche Probleme bei den MIRIONs der Grund, warum die britischen Behörden die Geräte ausmusterten.

Gruß
Norbert

NoLi

ISSN 1865-8725           Stand März 2018 Messanleitungen für die ,,Überwachung radioaktiver Stoffe in der Umwelt und externer Strahlung"Grundlagen der Gammaspektrometrie -SPEKT/GRUNDL

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Strahlenschutz/strlsch_messungen_gamma_grund_bf.pdf

Gruß
Norbert

Zugpferd

Ich würde jetzt lügen zu sagen ja stimmt, aber die Zeichnungen sagen mir noch etwas, der Text eher weniger.
Wobei die Bezeichnungen der einzelnen Breiten auch kein aha Erlebnis bei mir hervorrufen. So ist es sicherlich wenn man einen  Lehrmeister hat der einem das zum Glück in seinen Worten erklärt hat und einen nicht nur über Büchern sitzen liess.
Rächt sich gerade jetzt evtl.

Die Zeichnung, mit dem FWHM also Abbildung 6 und den Begriff Halbwertsbreite sagen mir noch was. Allerdings scheint das zur Bestimmung der Aktivität genutzt zu werden, wobei weiter unten wieder erklärt wird das es für die Energie Kalibrierung nötig ist. Hm, ich werd leider nicht mehr schlau draus.

Ich muss das experimentell nochmal durchführen und einfach falsche ROIs setzen und schauen ob die HV dann anders zum Kanal justiert wird. Letzendlich möchte ich mein Spektrum bestmöglich kalibrieren.

Leider hatten wir damals auch keine Nuk Lehrbücher sondern immer nur Vorlesungen, also alles selbst aufgeschrieben... mal suchen.

Zugpferd

Beim HDS 101G kann man leider nicht mehrere Linien kalibrieren, sondern nir eine. Da Ra226 aufgeführt ist werde ich das man probieren, bin gespannt welchen Peak er da heranzieht...

Fusor

Hallo-

bitte berichten- dann kann ich meine alte Uhr für eine Kalibrierung nutzen- sehr praktisch!   :yahoo:

Schönen Gruß

stsch69

Zitat von: Zugpferd am 05. Oktober 2020, 07:11
Beim HDS 101G kann man leider nicht mehrere Linien kalibrieren, sondern nir eine. Da Ra226 aufgeführt ist werde ich das man probieren, bin gespannt welchen Peak er da heranzieht...

Es wird der Peak bei ca. 609 keV genutzt.

Zugpferd

Cool, was nutzt du da? Ist das nur ein Nuklid Finder oder ist das Spektrum aus dem HDS101 ?