Die Frage ist mehr theoretisch, denn ich will das Zählrohr nicht als Sonde in meinem Garten aufstellen.
Na ja, ich denke, um die Praxisbetrachtung kommt man bei so einer Frage nicht herum

Wenn Du es tun wollen würdest: was möchtest Du damit bezwecken?
1) Feststellen, wenn irgendwo Radioaktivität freigesetzt wird? Dann ist ja auch die Betastrahlung interessant. Also Zählrohr möglichst gar nicht abschirmen und das Fenster schräg Richtung Boden in 1m Höhe ausrichten, damit möglichst viel vom Boden erfasst wird (unter Berücksichtigung, dass Betastrahlung keine große Reichweite hat). Was Du dann misst, sind natürlich "Hausnummern". Aber Du weißt dann zumindest, dass was passiert ist und kannst genauere Untersuchungen mit geeigneten Messgeräten anstellen.
Ich würde sage, für diesen Einsatzzweck ist das SBT10A auch aufgrund seines robust ausgelegten Mica-Fensters ziemlich gut geeignet.
2) Möglichst genau den Wert der Ortsdosisleistung bestimmen. Dafür brauchst Du ein hierfür ausgelegtes Gerät mit Energiekompensation. Diese Kompensation ist nicht nur das Ausfiltern von Betastrahlung, sondern auch das Abdämpfen der niedrigen Strahlungsenergien. So etwas wird in umfangeichen Experimenten für jeden Zählrohrtyp individuell bestimmt und fließt teilweise auch in Details bei der Konstruktion der "Zählrohrinnereien" mit ein. Das kann "man" nicht selber machen. Das SBT10A ist ein "Spezialist" zur möglichst effektiven Detektion (nicht Messung!) niedrigenergetischer Betastrahlung. Es ist nicht für die Messung einer ODL konstruiert worden und kann das auch dementsprechend schlecht.
Zum Messen also immer das richtige Werkzeug nehmen. Man kann einen Hammer natürlich auch so modifizieren, dass sich damit Schrauben rausdrehen lassen, aber will man das?

Viele Grüße!
Henri