Revier Zobes Schacht 294?

Begonnen von JoergK, 19. Juni 2023, 21:00

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JoergK

Da das Zobeser Revier gut besucht ist,stell ich mal Koordinaten ein.50.498313,12.254644

Da sind auch Haldenreste im Wald.Ich war dort vor ca.3 Jahren und hatte nur das sowjetische DP5 dabei.Bin damit auch schon fündig geworden.

Das Gelände war nicht eingezäunt.Nur ein Futterplatz für Wildtiere mit Kamera am Baum.

Schacht 354 und 320 liegen auch in der Nähe,sind aber bestimmt unter der  angrenzenden Mülldeponie verschwunden.
Es gibt mehr Wasserstoffatome in einem einzigen Wassermolekül als Sterne im gesamten Sonnensystem.

Lennart

Sehr gut! Wieder ein neues Ziel. Hier sieht man die Übersicht der Schachtanlagen: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Vogtlandkreis/Neuensalz/Zobes/Uranlagerst%C3%A4tte%20Zobes

Von welcher Himmelsrichtung geht man dort am besten hin?

DG0MG

Da bin ich gestern langgelaufen, allerdings Unkenntnis der genauen Lage:

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Ich war nicht weit genug südwestlich.
In GoogleEarth erkennt man die Halde nicht mehr, wenn man aber die Reliefkarte im Sachsenatlas aufruft, ist deutlich zu erkennen, wo man genau hinmuss.
https://geoportal.sachsen.de/cps/index.html

Leider geht der Sachsenatlas gerade nicht, wenn man ihn schonmal braucht. Gestern abend habe ich mir das Bild angeschaut.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

JoergK

50.501925,12.260017 dort an der Straße sind Ausweichstellen.Dort parken und dann Richtung SW den Waldweg runter.
Es gibt mehr Wasserstoffatome in einem einzigen Wassermolekül als Sterne im gesamten Sonnensystem.

DG0MG

Ah, jetzt geht die Karte wieder, hier das Reliefbild:

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"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

Wenn man dort in der Gegend ist, könnte ein Abstecher zu Schurf 13 (50.48373º 12.25507º) auch nicht schaden. Das sieht doch relativ zugänglich aus.
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Vogtlandkreis/Neuensalz/Mechelgr%C3%BCn/Wismut%20Schurf%2013

Lennart

Ich hatte am Sonntag Zeit mir das Gebiet anzusehen. Danke noch mal an @JoergK für den Tipp. Ehrlich gesagt war ich vom Ausmaß der Halden doch etwas überrascht. Durch Lage im Wald sieht man auf den Satellitenbildern kaum etwas.

Tatsächlich ist der gräuliche Streifen, der bei 50.498526, 12.255140 beginnt und sich in Richtung Westen zieht ein sichtbarer Teil der Halden.

Fangen wir aber mal am Anfang an. Hier sieht man die Abzweigung Schönauer Straße - Neuensalzer Straße:

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Dort kann man am Straßenrand das Auto abstellen, oder wie von Joerg beschrieben bei den Ausweichstellen.

Aus der Perspektive des Bildes geht es nach rechts, bzw. in südlicher Richtung in den Wald. Die ersten Fundmöglichkeiten sind nicht die Halden, sondern bereits die Forstwege, wie auch die Raysid-Karte zeigt: https://raysid.com/map/#16-12.25650-50.50004-hybrid-raysid_doserate-1-sv-cps-global
Ich habe das Stück Pechblende wieder eingegraben, da kann sich der nächste Besucher drüber freuen. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Wege schon zu Zeiten der Wismut genutzt wurden. Bilder des Geländes aus den 50er/60er Jahren wären mal interessant. Vielleicht besitzt hier jemand entsprechende Aufnahmen.

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Vor dem eigentlichen Ziel kann man bereits überwucherte Reste kleinerer Halden entdecken. Dort liegt ebenfalls noch genug Material. Leider findet man auch viel Müll. Völlig unbekannt scheint das Gebiet auch unter Mineraliensammlern nicht zu sein. Einmalhandschuhe und Probenbeutel findet man nicht so häufig wie am Streuberg, aber dafür gerne mal Eternit bzw. Asbestplatten  >:(

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Bevor man die großen Halden erreicht, findet man einen Müllhaufen mit Traktorreifen. Durch die Blumen erinnert der Ort fast an eine Art Schrein.

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Hier noch Bilder des großen Haldenbereichs nahe der Verwertungsgesellschaft Vogtland. Zwischen diesen Orten liegt ein überwuchertes "Niemandsland" mit einigen ringsum betonierten Löchern im Boden, ausreichend tief für einen gebrochenen Fuß.

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Hier der Blick auf die Verwertungsgesellschaft durch die Bäume hindurch:

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Fazit:

Es handelt sich um einen wirklich interessanten Ort, dem aus irgendeinem Grund bisher kaum Aufmerksamkeit zuteilwurde. Das Gebiet ist relativ gut zugänglich und man hat dort definitiv seine Ruhe bei der Erkundung. Die Vegetation nervt teilweise, aber das war zu erwarten. Was nicht zu erwarten war sind Schwärme von Hirschlausfliegen ("fliegende Zecken"). Diese Biester sind so unglaublich nervtötend, dass man es kaum in Worte fassen kann. Auch wenn die Rolle als Krankheitsüberträger auf den Menschen nicht eindeutig geklärt ist, so sind diese Fliegen zumindest maximal ekelhaft.

Zu finden gibt es dort einiges, wohl hauptsächlich Uraninit inkl. Sekundärmineralien in allen erdenklichen Farben. Ich war nicht sonderlich gründlich bei der Suche, da ich bereits den halben Tag am Streuberg verbracht hatte. Bericht folgt.

Anmerkung: Bei 50.499175,12.25476 sieht man auf der Raysid-Karte blaue Punkte. Diese gehören zum Fund auf dem fünften Bild "Fund auf kleiner Halde". Das Stück kam auf Werte bis max. 60 μSv/h inkl. Anteil von Betastrahlung. Leider hat sich der Raysid dazu entschlossen, wieder Fantasiewerte auszuspucken. 1,7 mSv/h hat er diesmal angezeigt...  :-\



NoLi

Zitat von: Lennart am 17. Juli 2023, 12:49...
Dort kann man am Straßenrand das Auto abstellen, oder wie von Joerg beschrieben bei den Ausweichstellen.
...
Dafür sind Ausweichstellen schliesslich da... ;D

Norbert

Lennart

Zitat von: NoLi am 17. Juli 2023, 13:29Dafür sind Ausweichstellen schliesslich da... ;D

Norbert

:D

Wohl einer der Gründe, warum ich dort nicht geparkt habe...

Lennart

Der Link hier wurde schon beim Thread zu Schacht 277 vorgestellt:

https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/26948

Auf Abb. 1-5 sieht man auch Schacht 294 inklusive Gebäudekomplex. Dazu einfach die PDF downloaden.

Kann jemand erkennen, in welche Blickrichtung fotografiert wurde?

DG0MG

Zitat von: Lennart am 21. Juli 2023, 18:51Kann jemand erkennen, in welche Blickrichtung fotografiert wurde?

Wenn die beiden Halden im Hintergrund die des Schachtes 294 sind, dann würde ich meinen, dass man vor dem linken Hügel schemenhaft das Fördergerüst erkennt. Der Schacht war bei  50.498923° 12.253763°, demzufolge könnte der Blick von westlich der jetzigen Durchfahrtsstraße nach Ostnordost gehen, der Weg im Vordergrund wäre dann die jetzige Straße.
Vielleicht ist die Aufnahme sogar vom Fördergerüst 277 gemacht (erhöht ist der Aufnahmestandpunkt auf jeden Fall), denn da hätte man auch ungefähr diesen Blickwinkel mit nach hinten ansteigendem Gelände.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

Zitat von: DG0MG am 21. Juli 2023, 22:20Vielleicht ist die Aufnahme sogar vom Fördergerüst 277 gemacht (erhöht ist der Aufnahmestandpunkt auf jeden Fall), denn da hätte man auch ungefähr diesen Blickwinkel mit nach hinten ansteigendem Gelände.

Das wäre möglich. Am rechten Bildrand sieht man vielleicht den Haldenfuß von Schacht 354.

Was ich mich frage: Wozu gehören die Haldenreste im Wald? Wurde dieses Material komplett umgelagert oder ist das noch der Fuß der ehemaligen Spitzkegelhalden?