Radioaktive Forstschneise bei Zwönitz

Begonnen von DG0MG, 28. Mai 2019, 21:15

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DG0MG

Am 28.9.2018 schrieb die "Freie Presse" Schwarzenberg einen Artikel zu einem "Hotspot" auf einer Waldschneise bei Grünhain:


ZitatIn einer Forstschneise nahe der Moosheide in Grünhain sind erhöhte Werte radioaktiver Strahlung gemessen worden. Festgestellt wurden sie von einem Bürger, der dort mit einem Geigerzähler unterwegs war. Laut Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) haben sich die erhöhten Werte bestätigt, sagte eine Sprecherin. Doch gehe von ihnen keine Gefahr aus. Festgestellt wurde ein Punkt mit einer Ortsdosisleistung von 2140 Nanosievert. Das entspricht dem 16-Fachem der mittleren Ortsdosisleistung im Erzgebirge. "Ein Mensch, der zehn Stunden an dieser Stelle verweilt, würde eine zusätzliche Strahlendosis von 0,02 Millisievert aufnehmen", sagte die Sprecherin. Die natürliche Strahlendosis liegt zwischen zwei und fünf Millisievert im Jahr. Offenbar wurde der Weg vor langer Zeit mit Material von einer alten Wismut-Halde befestigt.

Kurze Recherche, wo das ist, leider gab das der Artikel nicht zweifelsfrei wieder: Es gibt ein Waldgebiet namens "Moosheide" und nicht weit weg davon eine Ausflugsgaststätte, die ebenfalls "Moosheide" heißt. Was war nun gemeint?

Ich bin also kürzlich mal dorthin gefahren und habe eine ausgedehnte Wanderung gemacht und dabei schmalere Schneisen gegenüber richtigen Waldwegen bevorzugt.
Tatsächlich sprach auf manchen Schneisen der Pager an, auf manchen ging er gar nicht wieder aus, da war wohl wirklich großflächig belasteter Schotter drunter verbaut. An einer Stelle fand ich auch eine größere Stufe, die den FH40F2 auf über 100µSv/h klettern ließ, aber insgesamt war an keiner Stelle die ODL größer als 0,4 µSv/h. Den im Artikel beschriebenen Hotspot hab ich also nicht gefunden.

Ich nahm dann Kontakt zum entsprechenden "FreiePresse"-Redakteur auf, der den Artikel verfasst hatte und fragte, ob er mir die Stelle beschreiben könne. Er hatte die Erklärung, warum ich nichts gefunden habe: Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hätte die Stelle trotz ihrer Ungefährlichkeit inzwischen ausgebaggert und es wäre tatsächlich nichts mehr zu messen.
Wirklich entdeckte ich eine Stelle im Wald, an der relativ "frisch" Erdarbeiten stattgefunden haben mussten, eine Erklärung hatte ich nicht - jetzt habe ich sie.

Etwas schmunzeln musste ich beim Lesen über den "Bürger, der mit dem Geigerzähler unterwegs war" .. Sowas gibts?  :o  :dance2:
Vielleicht findet er ja irgendwann hierher.

  • Die Gaststätte "Moosheide" liegt bei  50.600193° 12.807299°
  • einen einzelnen strahlenden Brocken fand ich auf dem "Jägersteig"  50.593718° 12.801921°
  • insgesamt leicht höhere Aktivität, die zu Dauerbrummen des Pagers führte, herrschte auf dem Weg vom Parkplatz östlich der Straße 50.600883°  12.808704°
  • die Stelle mit kürzlichen Erdarbeiten war die Lichtung bei 50.602239°  12.809523°

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!