Auto mit radioaktivem Stoff prallt auf A6 in Leitplanke .

Begonnen von NoLi, 27. Juni 2022, 22:49

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NoLi

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/auto-radioaktive-stoffe-a6-feuerwehr-bad-rappenau-100.html

>>>  Großer Gefahrguteinsatz der Feuerwehr
Auto mit radioaktivem Stoff prallt auf A6 in Leitplanke - Behälter blieben dicht

STAND
    27.6.2022, 11:45 Uhr

Ein Auto ist mit mehreren Eimern radioaktiver Flüssigkeit auf der A6 zwischen Bad Rappenau und Heilbronn in die Leitplanke geprallt. Die Fahrerin wurde verletzt.

Auf der A6 bei Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) hat ein Unfall am Montagvormittag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt: Ein Auto, beladen mit radioaktivem flüssigen Jod - prallte laut Polizei in eine Leitplanke. Die 36-jährige Autofahrerin wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Behälter mit dem radioaktiven Stoff seien aber dicht geblieben.

Die Polizei vermutet Aquaplaning als Unfallursache. Die rechte Spur war zeitweise gesperrt, die Autobahn ist mittlerweile wieder freigegeben. Die Feuerwehr war mit 45 Einsatzkräften vor Ort, das Unfallauto musste abgeschleppt werden, heißt es. Der Sachschaden wird auf rund 3.000 Euro geschätzt.

Sendung von
    heute 9:00 Uhr, SWR4 BW am Vormittag, SWR4 Baden-Württemberg  <<<

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https://www.echo24.de/heilbronn/a6-unfall-bad-rappenau-heilbronn-radioaktiver-grosseinsatz-rettungskraefte-polizei-feuerwehr-frau-91633165.html

>>>  A6 musste voll gesperrt werden
Unfall auf A6 bei Bad Rappenau: ,,ABC"-Großeinsatz wegen radioaktivem Stoff

27.06.202211:44
Unfall auf der A6 bei Bad Rappenau.
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Unfall auf der A6 bei Bad Rappenau.
© Julian Buchner / Einsatz-Report24
 
Auf der A6 ist es am Montagmorgen zu einem Unfall gekommen, bei dem eine Frau verletzt wurde. Laut Polizei transportierte sie radioaktives Jod.

Am heutigen Montagmorgen (27. Juni) gegen 9 Uhr kam es auf der A6 bei Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) zu einem schlimmen Unfall. Ein Fahrzeug mit radioaktiven Stoffen ist in die Betonleitwand geprallt. Was ist genau passiert?
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A6: Unfall mit radioaktiven Stoffen – Fahrerin verletzt

Nach ersten Informationen von Einsatz-Report24 kam es auf der A6 auf der nassen Fahrbahn zu einem Unfall. Nach Angaben der Polizei Heilbronn wurde dabei die Fahrerin verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Frau hatte kurz nach 9 Uhr die Autobahn zwischen Bad Rappenau und Heilbronn/Untereisesheim in Richtung Nürnberg befahren, als sie auf regennasser Fahrbahn in die Leitplanke prallte.
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Unfall auf A6: Auto mit radioaktiven Stoffen prallt auf regennasser Fahrbahn in Leitplanken.
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Unfall auf A6: Auto mit radioaktiven Stoffen prallt auf regennasser Fahrbahn in Leitplanken.
© Julian Buchner / Einsatz-Report24

Bei dem Unfall wurde der Wagen mit vier Eimern radioaktivem Jod im Frontbereich stark beschädigt. Da zunächst unklar war, ob etwas von dem Stoff austritt, wurde die Berufsfeuerwehr zu einem ABC-Einsatz gerufen. Mit Schutzanzügen und Geigerzählern gingen die Feuerwehrleute zum Auto vor und führten mehrere Messungen durch. ,,Aus den unbeschädigten Behältern im Kofferraum tritt nichts aus" hieß es von der Feuerwehr vor Ort.
Unfall auf A6: Autobahn musste voll gesperrt werden – es bildete sich ein langer Stau

Wegen des Einsatzes war die Autobahn am Morgen vorsorglich voll gesperrt worden. Die Vollsperrung wurde um 10:20 Uhr aufgehoben. Der kilometerlange Stau löste sich am Vormittag nur zögerlich.

Erst am Freitag (24. Juni) kam es auf der A6 bei Sinsheim zu einem heftigen Crash. Bei dem Unfall sind vier Fahrzeuge beschädigt worden. Außerdem hat es mehrere Verletzte gegeben.  <<<

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Mehr Bilder hier:  https://www.tag24.de/stuttgart/unfall-stuttgart/feuerwehr-im-grosseinsatz-auto-mit-radioaktiven-stoffen-prallt-in-leitplanken-2518508

Norbert

NoLi

Ach ja, unsere liebe Presse und ihre Formulierungen:

https://www.heidelberg24.de/region/unfall-a6-vollsperrung-gefahrstoff-jod-radioaktivitaet-alarm-bad-rappenau-verletzt-polizei-91633145.html

>>>      Heidelberg24Region

Unfall auf A6: Gefahrstoff-Alarm – radioaktives Material ausgetreten?

Erstellt: 28.06.2022, 08:16 Uhr

Von: Peter Kiefer

Bad Rappenau - Ein mit radioaktivem Jod beladener Kombi ist auf der A6 in die Betonleitwand gekracht. Die Feuerwehr ist in Schutzanzügen vor Ort, die Autobahn gesperrt:

Dramatische Szenen am Montagmorgen (27. Juni) auf der A6. Ein mit radioaktiven Stoffen beladenes Auto ist gegen 9 Uhr bei Bad Rappenau (Baden-Württemberg) gegen die Betonleitwand geprallt. Laut Polizei-Angaben ist die Fahrerin dabei leicht verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zunächst ist unklar gewesen, ob Radioaktivität auf der vielbefahrenen Autobahn ausgetreten ist.

Bad Rappenau: Auto voller radioaktivem Jod in Unfall auf A6 verwickelt

Die Fahrerin ist zwischen Bad Rappenau und Heilbronn/Untereisesheim auf regennasser Fahrbahn in Richtung Nürnberg unterwegs, als sie mit dem Kombi die Leitplanke touchiert.
Besorgniserregend: Der Wagen mit vier weißen Eimern voller radioaktivem Jod ist durch die Wucht der Kollision im Frontbereich stark beschädigt worden. Da zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass etwas von dem Jod ausgetreten ist, hat man vorsorglich die Berufsfeuerwehr zu einem ABC-Einsatz dazu gerufen.

Vollsperrung auf A6: Radioaktives Material nach Unfall ausgetreten?

In sicheren Schutzanzügen und mit Geigerzählern haben die Feuerwehrleute mehrere Messungen am Unfallfahrzeug durchgeführt. Dann die Erleichterung: Aus den unbeschädigten Behältern im Kofferraum sei kein Gefahrstoff ausgetreten.
Die Rettungskräfte sind derzeit vor Ort. Die A6 ist bis 10:20 Uhr voll gesperrt geblieben. Der klilometerlange Rückstau löst sich nur langsam auf. Es wird nachberichtet. (pek).  <<<

Norbert

Hier Bilder von der Transportverpackung: https://www.cyclotron.nl/transporttypea/#next


DL3HRT

ZitatBesorgniserregend: Der Wagen mit vier weißen Eimern voller radioaktivem Jod
Bei vier Eimern VOLLER radioaktivem Iod wäre ich schon besorgt  ;)

Kermit

Die "Eimer" sind eine Standart-Umverpackung für verschiedene Radioaktive Stoffe in der Medizin/ Forschung. Drin sind auf jeden Fall Sicherheits Schaumstoffeinlagen und ein entsprechender Sicherheits Bleibehälter mit dem radioaktiven Stoff. Diese Verpackung ist für den Transport zugelassen.
Biespiele dafür sind: 
I-131 , 10 Kapseln a 3,7 MBq je Kapsel (Kapselinhalt fest, nicht flüssig) in einem Glasvial für die Uptakemessung bei Schilddrüsenuntersuchungen vor Radioiodtherapie oder
ein 10ml fassenden Vial mit F-18 FGD (flüssig) für die PET-Diagnostik eines Krankenhauses

Die "Eimer" auf den Fotos sind noch versiegelt (Rote Markierung am Eimerrand) und anscheinend unversehrt, die halten einen ordentlichen "Knuff" aus  ;) Somit behaupte ich mal, das ist nichts "ausgetreten"...

Wenn gewünscht kann ich von dieser Art der Verpackung ein paar Fotos machen ;)

Kermit

Anbei ein paar Bilder, wie die Behälter innen ausehen können.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.         

DG0MG

Aha, sehr schön, danke!
Das schwarze ist so styrporähnlicher Pressschaumstoff als "Knautschzone"? So Zeuch wie die Warmhaltebehälter beim "Essen auf Rädern"? Hab grad keine Ahnung wie das genau heisst.
Wie dick ist die Wandung des Bleibehälters? Ich schätze mal so 30 mm?

Bei Ansicht der Plastikeimer kann ich mir schon denken, dass sich die Presse darin rumschwabberndes Jod  vorstellt - "womöglich machen die die Eimer auch noch ganz voll!"
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Kermit

Das "Schwarze" ist in echt eher dunkelblau, meine Kamera hat die Farbe nicht so gut getroffen, ist wohl schon zu alt  ;) .
Es scheint ein etwas mehr beweglicher Kuststoff als Styropor zu sein, zumindest ist es nicht so krümelig  und auch "biegsamer". Allerdings so ähnlich aufgeschäumt wie Styropor. Es ist halt eine Sicherheitseinlage, die eine hohe mechanische Belastung aushält. Thermisch wird sie nicht so stabil sein, aber dafür ist sie ja auch nicht vorgesehen.

Die Dicke des Bleibehälters habe ich nicht gemessen, das kann ich aber morgen gern nachholen. :)

Mal sehen, eventuell kann ich das Datenblatt dazu auftreiben.
 

DG0MG

Zitat von: Kermit am 29. Juni 2022, 23:22Die Dicke des Bleibehälters habe ich nicht gemessen, das kann ich aber morgen gern nachholen. :)

Ja, mach mal bitte. Da unsereiner ja soetwas eher selten zu Gesicht bekommt (schon gar nicht mit Inhalt), wäre das mal interessant zu wissen. Das Styropor im Eimer hat sicher nicht nur den Sinn der Stoßdämpfung, sondern es garantiert ja zusätzlich auch immer einen gewissen Mindestabstand (vllt. so 15 cm) vom Bleigefäß.

Nachdenk-Fragen an alle:
Wie groß ist die Dosisleistung an der Eimeraußenseite, wenn sich 10x 3,7 MBq I-131 im Eimer befinden?

Der Strahlungsrechner sagt (ohne Blei, 15cm): ~97 µSv/h
Wie groß ist die Halbwertsdicke von Blei bei der Energie von I-131?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: DG0MG am 30. Juni 2022, 09:22...
Wie groß ist die Halbwertsdicke von Blei bei der Energie von I-131?

Für die Gamma-Strahlung und Blei ca. 2,2 Millimeter.

Norbert

Kermit

Zitat von: DG0MG am 30. Juni 2022, 09:22Wie groß ist die Dosisleistung an der Eimeraußenseite, wenn sich 10x 3,7 MBq I-131 im Eimer befinden?

Unabhängig vom Rechnen, kann ich das auch mal an einem Exemplar messen  ;)

Der Bleibehälter hat 30mm Wandstärke und wiegt 8,6 kg.

Die Sicherheitsverpackung hat eine Markierung, da steht "PP" drauf, wenn mich nicht alles täuscht ist das eine Materialkennzeichnung und bedeutet : PP - Polypropylen.

Die Bleibehälter ist auch für PET-Nuklide wie F-18, Ga-68 oder I-124 zugelassen. Da sind dann die 511 keV für die Halbwertsdicke interessant...


DG0MG

Zitat von: NoLi am 30. Juni 2022, 12:00Für die Gamma-Strahlung und Blei ca. 2,2 Millimeter.
Zitat von: Kermit am 30. Juni 2022, 22:25Der Bleibehälter hat 30mm Wandstärke und wiegt 8,6 kg.

Das sind mehr als 10 Halbwertsdicken, da dürfte von der Gammastrahlung nicht mehr viel übrigbleiben?
Da I-131 auch ein Beta-Strahler ist: Wird die Entstehung von Bremsstrahlung noch durch etwas verhindert (Plexiglas o.ä.) ?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Therapie-Einzelkapseln (mit um die 4 GBq J-131) stecken primär in einem 10 mm dicken Plexi-Fläschchen. Wie es bei einem "Sammeltransport" für die Diagnostik aussieht, weiß ich leider nicht.

Norbert