bGeigie Nano von SAFECAST.

Begonnen von NoLi, 17. September 2022, 16:54

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NoLi

https://safecast.org/devices/bgeigie-nano/


Die Produktion dieses Gerätes (Bausatz und Fertiggerät) ist nach 9 Jahren eingestellt worden, weil wichtige Bauteile nicht mehr verfügbar sind:

https://groups.google.com/g/safecast-devices/c/esA75hxIJ7Q  bGeigie Nano future

Wie hervorgeht, wollen "die Tschechen" ein ähnliches Gerät entwickeln:
https://github.com/juhele/CzechRad  --->  Technical details here

Eigentlich schade, denn gerade die SAFECAST Maps zeigen weltweit eine sehr große Messdichte; außerdem sorgen/sorgten die Schüler-Workshop in Japan und Korea (u.a. mit dem bGeigie Nano) für radiologische Aufklärung:  https://safecast.org/2017/10/safecast-summer-workshops-take-off-in-a-big-way-especially-with-kids/


Somit ist auch die Einführung des bGeigie Raku Bausatzes (u.a. größeres Display und Zusammenbau ohne löten) gestorben.

Norbert

DL8BCN

Tatsächlich schade drum.
Weiß jemand, wie viel so ein Komplettbausatz incl. Gehäuse gekostet hätte?

Henri

Zitat von: DL8BCN am 17. September 2022, 20:31Tatsächlich schade drum.
Weiß jemand, wie viel so ein Komplettbausatz incl. Gehäuse gekostet hätte?


Wenn ich mich recht erinnere, um die 1000,-

Henri

Zitat von: NoLi am 17. September 2022, 16:54Die Produktion dieses Gerätes (Bausatz und Fertiggerät) ist nach 9 Jahren eingestellt worden, weil wichtige Bauteile nicht mehr verfügbar sind:


Tja, das Problem besteht bei Elektronik ja generell, vor allem wenn man nicht auf einzelne "etablierte" Bauteile, sondern auf eher spezielle Halbleiter oder sogar komplette Module setzt. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass bei solchen groß angelegten Projekten unter Vorgabe von "Standardisierungswünschen" jeder sein eigenes Süppchen kocht. An Geräten, die ihre Daten ins Netz schieben, mangelt es ja mittlerweile nicht mehr - statt ständig die Hardware neu zu erfinden, könnte man sich ja auch darauf konzentrieren, möglichst viele der auf dem Markt befindlichen Geräte ins eigene Messnetz zu bringen.

Aber die Workshops sind natürlich schon eine tolle Sache gewesen. Ich habe mich nur immer gefragt, wer so viel Geld für so ein Gerät auszugeben bereit ist. Je billiger, kleiner und einfacher, desto mehr Leute machen mit und desto aktueller sind die Messdaten. Auf der Seite steht, dass 90% der Daten von 10% der Geräte erhoben werden - im Ernstfall ist also eher nicht mit einer zeitnahen Aktualisierung der Karte zu rechnen. Wenn man einen 50,- China-Geigerzähler für 10,- zusätzlichen Bauteilaufwand eingebunden bekommt (z.B. mit einem WEMOS Modul und einer Smartphone-App), überlegen sich vielleicht doch einige, ob sie sich so was nicht dauerhaft ins Auto legen.

Viele Grüße!

Henri


NoLi

Zitat von: Henri am 18. September 2022, 00:45
Zitat von: DL8BCN am 17. September 2022, 20:31Tatsächlich schade drum.
Weiß jemand, wie viel so ein Komplettbausatz incl. Gehäuse gekostet hätte?


Wenn ich mich recht erinnere, um die 1000,-

Bausatz:  600 bis 700 Euro
Fertiggerät: 1200 bis 1500 Euro

Norbert

NoLi

Zitat von: Henri am 18. September 2022, 01:17...
Tja, das Problem besteht bei Elektronik ja generell, vor allem wenn man nicht auf einzelne "etablierte" Bauteile, sondern auf eher spezielle Halbleiter oder sogar komplette Module setzt. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass bei solchen groß angelegten Projekten unter Vorgabe von "Standardisierungswünschen" jeder sein eigenes Süppchen kocht. An Geräten, die ihre Daten ins Netz schieben, mangelt es ja mittlerweile nicht mehr - statt ständig die Hardware neu zu erfinden, könnte man sich ja auch darauf konzentrieren, möglichst viele der auf dem Markt befindlichen Geräte ins eigene Messnetz zu bringen.
...
Standardisierung bedeutet auch Qualitätssicherung, um die Messdaten vergleichen zu können!
Wenn an Messprogrammen Teilnehmende mit unterschiedlichen Geräten oder gar Eigenbauten Daten liefern, ist eine vergleichende Rückverfolgung nicht bzw. kaum mehr möglich.
Daher auch die herstellerinternen Maps von beispielsweise Safecast und GQ für ihren Gerätepark, die kennen die Eigenschaften ihrer Produkte (hoffentlich :) ). Das tschechische Gerät schliesst schon mal von vornherein serienmäßig ein BT-Modul für eine automatische Datenübermittlung aus, u.a. auch, weil nicht in allen Ländern diese Funktion erlaubt ist; es wird aber die Möglichkeit der Nachrüstung durch den Anwender geben.

Norbert

NoLi

Zitat von: Henri am 18. September 2022, 01:17...
Aber die Workshops sind natürlich schon eine tolle Sache gewesen. 
Tja, und deshalb haben es die Japaner kaum mit beim Wort RADIOAKTIV hyperventilierenden Personen zu tun!
Bei uns in Deutschland hat man ja schon von Seiten der Kultusministerien die experimentelle Atomphysik aus den Lehrplänen weitestgehend gestrichen >:(

Zitat von: Henri am 18. September 2022, 01:17...
Wenn man einen 50,- China-Geigerzähler für 10,- zusätzlichen Bauteilaufwand eingebunden bekommt (z.B. mit einem WEMOS Modul und einer Smartphone-App), überlegen sich vielleicht doch einige, ob sie sich so was nicht dauerhaft ins Auto legen.
...
O nein, bitte nicht mit diesem "Chinesen-Shit", welcher teilweise angeboten wird!!
Dann schon lieber wie dieser Schleedorfer (0:08 min - 0:27 min):


Norbert

Henri

Zitat von: NoLi am 18. September 2022, 13:39O nein, bitte nicht mit diesem "Chinesen-Shit", welcher teilweise angeboten wird!!
Dann schon lieber wie dieser Schleedorfer (0:08 min - 0:27 min):

Der hat ja ein schönes Köfferchen!  :yahoo:  Ob der wohl hier angemeldet ist? Dürfte dann allerdings mittlerweile 11 Jahre älter sein als auf dem Video...


Na ja, zum "Chinesen-Shit": der ist ja irgendwie auch standardisiert, weil in allen Geräten das gleiche billige Glaszählrohr drin ist.

Ich dachte als "Vorlage" an so was wie das Citizen Science Feinstaub-Messnetz: https://deutschland.maps.sensor.community

Da bastelt sich ja auch jeder zusammen, was gefällt, aber durch die schiere Menge an Stationen hat das Messnetz sozusagen "Schwarm-Intelligenz", und man kann trotzdem ganz spannende Erkenntnisse aus den Daten rausdestillieren.

Letztendlich bräuchte man bei den Geigerzählern nur zusammen mit den Messdaten erfassen, um was für ein Gerät es sich handelt. Wenn es genug sind, mitteln sich "Ausreißer" raus, bzw. man kann einen systematischen Fehler berücksichtigen. Auch bei den bGeigie muss man ja drauf vertrauen, dass das Gerät korrekt positioniert wurde. Draußen am Auto in 1 m Höhe - ich wüßte gar nicht, wie man das anbringen sollte. Mit Magneten vielleicht. Da ist es mit "Standardisierung" jedenfalls ganz schnell vorbei.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

#8
Zitat von: Henri am 18. September 2022, 14:50...
Na ja, zum "Chinesen-Shit": der ist ja irgendwie auch standardisiert, weil in allen Geräten das gleiche billige Glaszählrohr drin ist.
...
Nicht nur das Zählrohr M4011 bzw. sein Pendant J321, auch die Elektronik scheint häufig gleich in unterschiedlichen Gehäusen zu sein.

Das BR-9B geht ja gerade noch, aber wenn ich die "Genauigkeit" des FS2011 ansehe (---> https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,729.0.html)... :negative:

Die Genauigkeitsvariationen der chinesischen Geräte scheinen sehr sehr variabel zu sein... :umnik2:  :-\


Vom Gerätetyp (Detektor und Genauigkeit) und weltweiten Verbreitung her würde sich für ein Messnetz eigentlich der Gamma-Scout anbieten. Und er passt auch ganz genau in ein wasser- und staubschützendes Peli Case 1040.

Norbert

Flipflop

Schade, wurde das Projekt eingestellt. Aber auch teuer, im Vergleich zu einem fertiggestelltem Gerät, das geprüft wurde und mit 1 Jahr Garantie dazu. Jedenfalls die Bauanleitung:

https://github.com/Safecast/bGeigieNanoKit/wiki/Assembly-Manual


NoLi

Bewertung des BGEIGIE NANO:

Radiation Environment and Medicine 2019 Vol.8, No.1 1–8*Joshua Walsh : Environmental Protection Agency, 3 Clonskeagh Square,
Clonskeagh Road, Dublin 14, Ireland
E-mail: j.walsh@epa.ie
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https://remcp.hirosaki-u.ac.jp/wp-content/uploads/2019/03/rem_vol8no1_01_JoshuaWalsh-1.pdf

Norbert