Japanische Konzerne entwickeln neuartige Atomreaktoren

Begonnen von DL3HRT, 30. September 2022, 08:28

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DL3HRT

https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Japanische-Konzerne-entwickeln-neuartige-Atomreaktoren-article23621657.html

"Aber das neue Modell werde in der Lage sein, Kernbrennstoff auch während eines Stromausfalls zu kühlen, berichtete die "Nikkei". Hierzu sollen Temperaturunterschiede genutzt werden, um eine natürliche Zirkulation des Kühlwassers zu erreichen."

Prinzip Schwerkraftheizung?  :unknw:

nukulus

spannend - scheinen wohl schnell gelernt zu haben ;)

die idee ist gut und auch einfach zum testen ob sie standhält.

NoLi

" In Umkehrung ihrer Politik des Verzichts auf neue Kernenergie hatte die Regierung im August angekündigt, den Bau von Meilern der nächsten Generation fördern zu wollen, um eine stabile Stromversorgung ohne CO2-Emissionen in dem rohstoffarmen Inselstaat zu gewährleisten. Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Fiskaljahr 2030 (Beginn 1. April) 20 bis 22 Prozent seiner Stromversorgung aus Atomenergie zu erzeugen. "

Die tun wenigstens was, um eine sichere Stromversorgung mit Klimaschutz zu verbinden!
Wir fahren alte stillgelegte Kohlekraftwerke mit ihren Emissionen wieder hoch...

Norbert

Raddet

Auf dem gegenwärtigen Entwicklungsstand der Zivilisation gibt es nichts Saubereres als Kernenergie. Es sei denn natürlich, Sie feuern keine Kanonen auf Atomreaktoren.

NoLi

Zitat von: Raddet am 30. September 2022, 11:00Auf dem gegenwärtigen Entwicklungsstand der Zivilisation gibt es nichts Saubereres als Kernenergie.
...
Zumindest für eine kontinuierlich gleichmäßig hohe Dauerleistungsabgabe.

Norbert

NoLi


etalon

Zitat von: DL3HRT am 30. September 2022, 08:28https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Japanische-Konzerne-entwickeln-neuartige-Atomreaktoren-article23621657.html

"Aber das neue Modell werde in der Lage sein, Kernbrennstoff auch während eines Stromausfalls zu kühlen, berichtete die "Nikkei". Hierzu sollen Temperaturunterschiede genutzt werden, um eine natürliche Zirkulation des Kühlwassers zu erreichen."

Prinzip Schwerkraftheizung?  :unknw:

Dieses Prinzip ist als fail safe schon in jedem deutschen Druckwasserreaktor seit den 60er/70er Jahren in Anwendung und wird als Naturumlauf des Primärkühlkreislaufs bezeichnet. Er dient zur Abfuhr der Nachzerfallswärme über die Dampferzeuger bei Ausfall aller Hauptkühlmittelpumpen...

Ist also nix neues... ;D

Grüße Markus

NoLi

Zitat von: etalon am 30. September 2022, 23:26
Zitat von: DL3HRT am 30. September 2022, 08:28https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Japanische-Konzerne-entwickeln-neuartige-Atomreaktoren-article23621657.html

"Aber das neue Modell werde in der Lage sein, Kernbrennstoff auch während eines Stromausfalls zu kühlen, berichtete die "Nikkei". Hierzu sollen Temperaturunterschiede genutzt werden, um eine natürliche Zirkulation des Kühlwassers zu erreichen."

Prinzip Schwerkraftheizung?  :unknw:

Dieses Prinzip ist als fail safe schon in jedem deutschen Druckwasserreaktor seit den 60er/70er Jahren in Anwendung und wird als Naturumlauf des Primärkühlkreislaufs bezeichnet. Er dient zur Abfuhr der Nachzerfallswärme über die Dampferzeuger bei Ausfall aller Hauptkühlmittelpumpen...

Ist also nix neues... ;D

Grüße Markus
Und deshalb wird dies in Deutschland verschrottet...!!! >:(  >:(  >:(

Norbert

Henri

Man liest das ja immer wieder, Kernenergie sei "sauber".

Ich habe ziemlich lange drüber nachgedacht, aber ich komme nicht dahinter, was damit gemeint sein kann.

Beim Uranabbau bleiben enorme Mengen Tailings zurück, die wegen ihrer großen Oberfläche nicht nur radiologisch bedenklich sind, sondern auch hoch toxisch. Die werden dann in der Regel oberirdisch in riesigen Halden "deponiert", wobei wegen mangelnder Wartung schon mal der eine oder andere Staudamm bricht und die Suppe sich in die Landschaft ergießt (Na ja, ist ja nicht bei uns (WISMUT mal ausgeklammert)).

Beim Regelbetrieb der Kraftwerke erfolgen radioaktive Emissionen, und es fällt eine Menge v.a. schwach aktiver Müll an. Beim Rückbau fällt so einiges an verschiedenem Müll an, der langfristig deponiert werden muss.

Dann kommen die tausende Tonnen hochaktiver Abfälle, die man nicht sicher einschließen kann und die über kurz oder lang in die Biosphäre gelangen werden (na ja, dann sind wir längst tot).

Und zuletzt ist der technische Aufwand für Bau und Betrieb so eine Anlage so hoch, dass die CO2-Emissionen pro erzeugter kWh  gut 20% über der mit Windenergie erzeugten liegt.


Also, wo ist da was "sauber"? Auch relativ betrachtet, z.B. im Vergleich zu einem Windpark (der sich weitgehend schadstofffrei zurückbauen und materialmäßig recyceln lässt) mit Pumpspeicherwerk (bei dem ein Dammbruch zwar zu Überschwemmungen führt, aber keine bleibende ökologische Katastrophe hinterlässt)?  :unknw:

Selbst bei Kohlekraftwerken gibt es zumindest theoretisch die Möglichkeit, das freiwerdende CO2 wieder zu binden, z.B. in Wäldern oder unterirdischer Verpressung. Bei radioaktiven Emissionen wird hingegen ausschließlich auf den Verdünnungseffekt gesetzt, da nichts anderes auch nur annähernd wirtschaftlich praktikabel scheint.

Viele Grüße!

Henri

Z. Erfall

Zitat von: Henri am 03. Oktober 2022, 23:58Man liest das ja immer wieder, Kernenergie sei "sauber".

Ich habe ziemlich lange drüber nachgedacht, aber ich komme nicht dahinter, was damit gemeint sein kann.

(...)

Ja, der ganze Beitrag trifft es denke ich leider recht gut auf den Punkt. Den Fullquote spare ich mir jetzt mal.

Bliebe denke ich nur die fatalistisch-realistische Argumentation, dass man die deutschen Meiler auch noch hätte einige Jahre weiterbetreiben können, bis man Wendetechnisch weit genug wäre, denn 10% aktiver Abfall mehr oder weniger (fiktive Zahl aus der Hüfte geschossen) sind für das Gesamtproblem sicher am Ende auch fast egal.

Zumal wir jetzt halt teilweise wohl entsprechenden Strom aus dem Ausland zukaufen, wo sicher weder in Hinblick auf die Abfallstrategie noch in Hinblick auf die Sicherheit der Meiler ein besserer Zustand herrschen wird als hierzulande.

Man hätte diese Büchse der Pandora der Kernkraft vielleicht besser nie öffnen dürfen - aber wie so oft, hat man das halt erst zu spät bemerkt, wenn überhaupt. Vor allem das Problem der Abfälle wird uns, realistisch betrachtet, noch viele Generationen Probleme bereiten, die wir uns heute mehrheitlich noch nicht einmal vorstellen können. Aber auch das hatte man sich zu Anfang sicher noch ganz anders vorgestellt.

Raddet

Zitat von: Henri am 03. Oktober 2022, 23:58Beim Uranabbau bleiben enorme Mengen Tailings zurück, die wegen ihrer großen Oberfläche nicht nur radiologisch bedenklich sind, sondern auch hoch toxisch. Die werden dann in der Regel oberirdisch in riesigen Halden "deponiert", wobei wegen mangelnder Wartung schon mal der eine oder andere Staudamm bricht und die Suppe sich in die Landschaft ergießt (Na ja, ist ja nicht bei uns (WISMUT mal ausgeklammert)).

Tatsächlich wird Uran jetzt anders abgebaut. Keine Minen, keine geologischen Halden...


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nukulus

Zitat von: Raddet am 04. Oktober 2022, 11:10Tatsächlich wird Uran jetzt anders abgebaut. Keine Minen, keine geologischen Halden...

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sehr interessantes und spannendes video !

NoLi

Solche Uranlaugung mit Schwefelsäure hatte die DDR schon ab 1984 bis 1990 in Königstein praktiziert.
https://www.wismut.de/de/nl-koenigstein_flutung.php
Im Juni 2021 (!) wurde zwar der letzte Urankonzentrat Transport abgefertigt, die Uran-Konzentration ist jetzt aber so gering, dass sich ein Verkauf nicht mehr lohnt. Aber es fällt immer noch (nach über 32 Jahren) durch das Gestein sickernde schwach uranhaltige Schwefelsäure mit all den Problemen damit an!
https://www.saechsische.de/wirtschaft/umwelt/uran-wismut-koenigstein-flutung-laugung-urantransport-5454581.html

Norbert