Radiumfarbe, Leuchtfarbe

Begonnen von DG0MG, 08. August 2019, 18:00

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Tzwen

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Habe den Kompass tatsächlich meinem Nachbarn rüber gebracht der so ein Zeug sammelt, auch alte Wecker und Armbanduhren mit Radium. Ihn konnte ich jedoch nicht direkt Fragen... Ist jemand vom Typ "Leck nicht dran und alles ist gut"

Ob der Wert von 300CPM noch gestiegen wäre weiß ich tatsächlich nicht. Ich hab den vielleicht eine Minute über den geöffneten Deckel direkt mit dem Zählrohr an der Unterseite auf die Kompassrose gehalten. 
In ein paar Zentimetern Entfernung, neben dem Kompass (nicht überm Deckel) hatte der Zähler jedoch bereits schon nichts mehr gemessen.

Wenn ich den Kompass mal dabei hatte war es für maximal eine Woche in der Hosentasche am Knie oder irgendwo im Rucksack. Vielleicht 3 mal insgesamt. Meiste Zeit lag der rum.
Ob ich den jemals aufgeschraubt habe...weiß ich tatsächlich nicht mehr - Ich hoffe ich habe es nicht getan. Kann mich aber dran erinnern dass die Nadel mal festhing. Weiß leider nicht mehr ob ich da irgendwie dran gefummelt hatte...

Zu den ganzen Darm Geschichten - die sind in Abklärung. Da ich keinen blutigen Stuhl habe und Jung bin darf ich bereits 3 Monate auf meinen Darmspiegelungs Termin warten "Sie sind jung das kann nichts ernstes sein". MRT vom Pankreas ist okay, Blut ist gut, Magenspiegelung ergab nix und Unverträglichkeiten (Laktose,Fruktose und Gluten) sind bereits ausgeschlossen. Meine "Hoffnung" ist Reizdarm jedoch hat mich die Sache mit dem Kompass jetzt maßlos verunsichert. Bin ein bisschen froh vor 3 Jahren mit dem Rauchen aufgehört zu haben, jetzt wo ich das mit dem Radon in meinem Zimmer weiß..

Bei meinem nächsten Hausarzttermin werde ich den Kompass mal erwähnen.. auch wenn ich bezweifle dass der gute Herr da irgendetwas mit anzufangen weiß :(


Raddet

Zitat von: Tzwen am 21. April 2023, 12:03Blut ist gut

Hauptsache der Tumormarker ist in Ordnung. Wenn dies der Fall ist, dann hat der Kompass mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,99 nichts mit Ihrer Erkrankung zu tun.

opengeiger.de

Hallo Sven,
Mal ein paar Worte der Beruhigung. Es ist absolut menschlich, dass wenn man etwas stärkere gesundheitliche Probleme bekommt (z.B. mit dem Darm) und gleichzeitig sich erinnert, ich hatte da doch da mit radioaktiven Objekten zu tun, dass man dann Angst bekommt und recht schnell der Gedanke aufkommt, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. Aber oft, und das merkt man dann meist erst zurückblickend, muss man dann sagen, da ist die Angst wohl etwas mit mir durchgegangen. Es ist tatsächlich so, dass die Angst vor der Radioaktivität Menschen mehr krank machen kann als die Radioaktivität, denen sie ausgesetzt waren. Beispiele könnte ich Dir leider einige nennen. Also versuch das ein wenig im Auge zu behalten. Nichts desto trotz hat sich auch gezeigt, dass man Sorgen hinsichtlich gesundheitlicher Probleme auch am besten damit aus der Welt schaffen kann, dass man die Beschwerden sauber abklären lässt. Also mach das in jedem Fall mit den Untersuchungen und sprich auch an, dass Dir das mit dem Kompass durch den Kopf geht, und vielleicht sogar nicht mehr schlafen lässt, ob der Arzt nun die Details dieses Kompasses versteht oder nicht. Zu dem Kompass selbst, wenn Deiner so aussieht, wie in dem Link, dann ist das einer, bei dem eher wenig Radiumfarbe verwandt wurde. Auch bei Uhren oder Weckern gibt's da welche, bei denen wurde viel viel mehr Farbe eingesetzt. Die Farbe leuchtet heute in der Regel nicht mehr, weil die Leuchtstoffe stark gealtert sind, das Radium ist aber immer noch drin und zerfällt auch noch eine Weile vor sich hin. Und klar, wenn Du das Zählrohr eines Geigerzähler direkt über die Farbe hältst, dann rattert der in der Regel schön. Aber die Dosis der Strahlung (Beta und Gamma) die Du im Körper sammelst, wenn Du das Ding am Körper trägst, kannst Du so eigentlich gar nicht abschätzen. Eine solche Abschätzung wäre sehr kompliziert. Wenn Du das Ding hin und wieder in der Hosentasche getragen hast, würde ich sagen, dann mach Dir erstmal keine Gedanken. Und selbst wenn das vielleicht 1 Stunde am Tag war für eine Dauer von 5 Jahren, dann denke ich ist das zwar eine nicht völlig zu vernachlässigende äußere Strahlenbelastung, aber nichts, was jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Krebsinzidenz oder einen Strahlenverletzung in Verbindung zu bringen wäre. Ganz anders sah das aus bei den Damen, welche damals in den Ziffernblattmalereien die Radiumfarbe auf viele Ziffernblätter am Tag aufgemalt hatten. Sie machte den Pinsel immer wieder mit den Lippen feucht, um ihn fein anzuspitzen, bevor sie ihn erneut in die Farbe tauchten um die kleinen Zahlen und die Zeiger sauber zu bemalen. Und das dann wirklich 8 Stunden am Tag im Akkord. Damit bekamen sie dann das Radium tatsächlich in den Körper, das ist dann eine ganz andere Nummer als die äußere Bestrahlung aus der Hosentasche raus. Also von daher denke ich ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass Deine gesundheitlichen Probleme damit zusammenhängen. Da gibt es sicher andere Gründe, die viel wahrscheinlicher sind. Versuche erst mal abzuwarten, was sich bei den Untersuchungen ergibt, bevor Deine Sorgen und Ängste noch zu einem gesundheitlichen Problem werden.     

NoLi

Mal ein Versuch, eine Dosisleistung abzuschätzen.

Das Gerät CQ GMC-300E besitzt als Strahlungsdetektor ein relativ dickwandiges (~ 400 mg/cm²) chinesisches Glaszählrohr vom Typ M4011, welches unmittelbar hinter einer Seitenwand der Unterseite des Gerätegehäuses sitzt.


(ab Minute 7)

Zählrohrdaten:

The following CPM data is measured by GMC-300:

Source                  CPM reading   
Background:                20~40
Public park granite table:  50~83


Im Datenvergleich chinesischer Zählrohre wird beim M4011 die durch natürliche Strahlung und Eigenaktivität hervorgerufene Zählrate ("Nullrate") mit ~ 25 CPM angegeben, was einer Dosisleistung von ~ 0,1 µSv/h entspricht.
Da die Leuchtfarbenmarkierungen sich unter Glas und in einem dickwandigen Kunststoffgehäuse befanden, ergibt dies bei einer Zählrate von 300 CPM eine Dosisleistung von ca. 1,2 µSv/h im Kontakt. Dies ist recht wenig und gibt keinerlei Anlass zur Besorgnis einer Strahlungsschädigung, zumals in wenigen cm Abstand neben dem Kompass keine Zählratenerhöhung gegenüber der natürlichen Umgebungsstrahlung mehr feststellbar war!

Norbert


   


opengeiger.de

Zitat von: Tzwen am 21. April 2023, 00:02Wie schlimm war es dass der da ziemlich dicht neben mir rum lag und Radon in mein kleines Zimmer im Elternhaus abgegeben und gestrahlt hat?


Also Du sieht schon mal zwei Leute aus diesem Forum sehen die Strahlenbelastung von außen eher als unkritisch an. Und beide befassen sich schon eine gute Weile mit dem Strahlenschutz. Stimmt doch Noli  :) ?

Jetzt aber nochmal eine persönliche Einschätzung zur Belastung mit dem Radon, das Du in Deinem kleinen Zimmer eingeatmet haben könntest (zumindest theoretisch):

Also wenn Du so einen Kompass oder eine vergleichbare alte Uhr mit Radium-Leuchtfarbe in ein Marmeladenglas mit 0.25Liter Inhalt steckst, noch eine Kohle-Komprette (Aktivkohle-Tablette aus der Apotheke) hinzufügst, dann den Twist-Off Deckel fest zuschraubst und dann etwa zwei Wochen wartest, dann wird der Geigerzähler ordentlich rattern, wenn Du die Kohle-Tablette unmittelbar nach dem Öffnen des Glases wieder rausnimmst und vor das Zählrohr hältst. Warum? Weil in dem Marmeladenglas, das super luftdicht verschlossen war, sich durch den radioaktiven Zerfall des Radiums langsam Radon gebildet hat und so eine Radonaktivitätskonzentration von mehreren Tausend Bq/m^3 an Aktivitätskonzentration entstanden sind (mein Erfahrungswert nach etlichen Experimenten) und sich das Radon auf der Kohle-Komprette festgesetzt hat, weil das Radon so gut im Glas eingesperrt war. Es stimmt also, dass aus dem Radium das Radon gebildet wird.

Und wenn Du nun in dem kleinen Marmeladenglas 50 Jahre leben müsstest, ohne dass der Deckel geöffnet werden würde, und das aus anderen Gründen nicht scheitern würde, dann hättest Du in der Tat ein Problem mit der hohen Radon-Aktivitätskonzentration im Glas. Da man so etwa sagt, dass es bei 300Bq/m^3 problematisch für die Gesundheit wird, wenn man diese Konzentration 50Jahre in seinen Wohnräumen hätte.

Nun ist es aber so, dass Dein kleines Zimmerchen nicht 250ml an Volumen hat, wie das Marmeladenglas, sondern sagen wir mal 3m*4m*2m also 24m^3, wenn es klein ist. Das ist etwa 100 mal mehr an Volumen. Wenn Du also in dem Marmeladengläschen bei fest verschlossenem Deckel mit dem Kompass vielleicht 10000Bq/m^3 an Radon-Aktivitätskonzentration hinbekommst, dann wären das in Deinem Zimmer gerade mal 100Bq/m^3. Allerdings unter der wichtigen Voraussetzung, dass Du Fenster und eine Türe hast, die genau so dicht verschlossen sind, wie der Twist-Off Deckel auf dem Marmeladenglas und Du für die zwei Wochen weder Türen noch Fenster aufmachst. Unter diesen Bedingungen kämst Du gerade mal auf 100mBq/m^3.

Nun ist Radon aber ein äußerst leicht bewegliches Gas, das ganz leicht durch kleinste Ritzen und Löcher hindurch diffundiert. Und Deine Mutter wird keine schlechte Hausfrau sein und Deine Bude in zwei Wochen bestimmt ein paar Mal gut durchgelüftet haben, sofern Du es nicht selbst  getan hast. Und Schwupp ist das Radon-Gas weg, so schnell wie sich ein Pups im Wind eben auch verzieht. Also merkst Du was? Ja, Du musst Dir  wegen dem Radon aus dem Kompass wirklich keine Gedanken machen !!!   

NoLi

Zitat von: opengeiger.de am 21. April 2023, 21:45...
Also Du sieht schon mal zwei Leute aus diesem Forum sehen die Strahlenbelastung von außen eher als unkritisch an. Und beide befassen sich schon eine gute Weile mit dem Strahlenschutz. Stimmt doch Noli  :) ?
... 
Beruflich und freizeitlich seit 48 Jahren... 8)

Norbert

etalon

Zitat von: opengeiger.de am 21. April 2023, 21:45...
Nun ist es aber so, dass Dein kleines Zimmerchen nicht 250ml an Volumen hat, wie das Marmeladenglas, sondern sagen wir mal 3m*4m*2m also 24m^3, wenn es klein ist. Das ist etwa 100 mal mehr an Volumen. Wenn Du also in dem Marmeladengläschen bei fest verschlossenem Deckel mit dem Kompass vielleicht 10000Bq/m^3 an Radon-Aktivitätskonzentration hinbekommst, dann wären das in Deinem Zimmer gerade mal 100Bq/m^3. Allerdings unter der wichtigen Voraussetzung, dass Du Fenster und eine Türe hast, die genau so dicht verschlossen sind, wie der Twist-Off Deckel auf dem Marmeladenglas und Du für die zwei Wochen weder Türen noch Fenster aufmachst. Unter diesen Bedingungen kämst Du gerade mal auf 100Bq/m^3.
...

Hmm, wahrscheinlich habe ich wieder was nicht verstanden, aber 24 m^3 entsprechen 24000 Liter, 250 ml entsprechen 0,25 Liter. Das macht doch 24000/0,25 einen Faktor von rund 100000 zum Marmeladenglas, oder?

Das entspräche dann in deinem Beispiel einer Radonkonzentration von 0,1 Bq/m^3 im Zimmer...

Übrigens ist Radon aufgrund seiner großen Atome bei weiten nicht so permeabel wie andere Gase...  ;)

opengeiger.de

Wo Du Recht hast hast Du recht! Um so besser! :good:
Und klar, mit Wasserstoff hättest Du noch mehr Probleme, über lange Zeit eine hohe Konzentration aufrecht zu erhalten. Allerdings ist es dennoch nicht so ganz trivial ein Haus radondicht zu bekommen, wenn man Radon üppig in der Bodenluft hat!

Tzwen

Uff, ich danke euch für die vielen netten Worte, weiß gar nicht was ich sonst sagen soll. Wenn man sein ganzes "Wissen" nur aus einer Handvoll Youtube Dokus hat, der Geigerzähler anfängt loszuschrillen, man anschließend bei Google von 100.000Bq liest die durch eine Uhr im Raum entstehen und man weder mit den Einheiten noch sonstigen Angaben etwas anfangen kann ist das ganze schon sehr erscheckend. Die Geschichte mit den Radium Girls im Kopf und die quälende Erinnerungslücke ob ich das Teil mal aufgeschraubt hab, ob der Wert von 300 wirklich hinkommt oder das noch vielfach höher gestiegen wäre hätte ich nicht Panik bekommen tun dann ihr übriges.
Bin tatsächlich jemand der sich leicht Gedanken macht, wie der/die gute Herr(Frau?) Opengeiger schon sagte.. vielleicht auch ein wenig zuviele Gedanken hier und da  :blush:

Ob das jetzt wirklich "nur" 300CPM gewesen sind oder das ganze vielleicht noch auf 600 oder doch viel mehr gestiegen wäre weiß ich tatsächlich nicht. Denke aber mal bei höheren Belastungen steigen die Werte auch ein wenig schneller an, änhlich wie beim Puls messen - höherer Puls -> größere Sprünge?
Wobei ich in Youtube Videos schon gesehen hab dass der selbst bei Uran klumpen recht "träge" ist  :o

Tzwen

Komme aus dem nördlichen Ruhrgebiet. Geliehen hatte ich mir den Geigerzähler nur weil ich neulich über einen Artikel gestolpert bin, indem es um Radon belastetes Grubenwasser aus Marl ging. Den hab ich tatsächlich sogar hier verlinkt beim stöbern gefunden  ;D
Dachte mir toll, guckste mal was der Garten so hergibt und was man im Keller so messen kann.
Kurz ein paar Steine die ich mal irgendwann beim wandern gefunden habe nachgeschaut und mich gewundert wieso der ausschlägt.. Kompass lag direkt daneben und Zähler berührte mit der einen hälfte die Steine und mit der anderen den Kompass. Anschließend den Kompass geschnappt und naja den Rest hab ich ja beschrieben.

DL8BCN

Und das die CPM immer weiter ansteigt, ist nicht so. Nach ein paar Minuten Meßzeit pendelt sich der Wert ein. Manchmal geht es ein wenig runter und später vielleicht etwas hoch. Man nimmt dann den Mittelwert. Natürlich kommt es ganz stark darauf an, in welcher Entfernung du gemessen hast und ob der Deckel vom Kompass geöffnet oder geschlossen war und ob du seitlich gemessen hast oder von oben. Außerdem muss man wissen an welcher Seite des Gehäuses beim Geigerzähler das Zählrohr verbaut ist. Das ist ja oft nicht sichtbar.
Es gibt also ganz viele Dinge, die man falsch machen kann bei Messungen der Radioaktivität. Außerdem haben die wenigsten Privatleute einen kalibrierten oder gar geeichten Geigerzähler. Da lauert die nächste Falle.Zu guter letzt sind viele Messgeräte nicht energiekompensiert. Das heißt, ab Fabrik wurde der Geigerzähler z.B. mit dem Radionuklid Cäsium 137 kalibriert, du machst aber eine Messung an Radium. Dann gibt es wieder falsche Messwerte. Ich hoffe ich habe die Problematik halbwegs richtig erklärt. Ich bin nämlich auch nicht vom Fach. Wenn ich nun gerade Quatsch geschrieben habe, bitte ich mich zu korrigieren!
Rainer

DG0MG

"Simons Chemiebaukasten macht einen Film über Radiumleuchtfarbe:

Radiumfarbe und eine kleine Radium Geschichte

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

opengeiger.de

Zitat von: LossonDraug am 09. September 2023, 13:53Guten Tag :) Könnte jemand irgendwas interessantes empfehlen? Ich habe an Flohmärkte und an Baumarkt gedacht, dass man da eher was finden kann.


Willkommen im Club der Radiacode-Besitzer! Also im Baumarkt müsstest Du schon viel Glück haben etwas zu finden, was deutlich gamma-intensiv ist. Am einfachsten wird es sein auf einem Flohmarkt nach alten Armbanduhren oder Weckern zu schauen, die Zeiger oder Ziffern mit gelblicher "Leuchtfarbe" haben. Bekannte Marken aus Süddeutschland sind Junghans und Kienzle. Arthur Junghans hat die Leuchtfarbe 1907 erfunden, sie besteht aus Radium und Zinksulfid und leuchtete bei Nacht auch wenn am Tag keine Sonne drauf gescheint hat. Diese Armbanduhren und Wecker gab es meines Wissens bis etwa 1955. Auf Flohmärkten gibt es das noch viel, auch Hersteller aus Frankreich haben diese "Leuchtfarbe" verwendet. Hält man den Radiacode über die Zeiger oder Ziffern, dann sieht man Werte über 1uSv/h auf dem Display, wenn es so eine "Leuchtfarbe" ist. Viel Erfolg!

NoLi

Zitat von: opengeiger.de am 09. September 2023, 18:21...
Diese Armbanduhren und Wecker gab es meines Wissens bis etwa 1955.
...
10 Jahre länger, bis 1965 (Inkrafttreten der 1. Strahlenschutzverordnung mit Verbot von Radium-226 für allgemeine Leuchtfarbenuhren; weiterhin erlaubt bei Spezialuhren).
Ab 1962 wurde allmählich die Leuchtfarbenproduktion auf Verwendung von H-3 und Pm-147 umgestellt. Obwohl der Radiumeinsatz ab 1965 definitiv untersagt wurde, durften bis dahin produzierte Radiumleuchtfarben noch aufgebraucht werden.
Bei französischen Uhren aus der Zeit vor dem 1.Weltkrieg bis Mitte der 1940er Jahre wurde häufig neben Ra-226 auch Ra-228 (aus der Thorium-Zerfallsreihe; auch Mesothorium-I genannnt) zur Leuchtanregung verwendet, weil dessen spezifische Aktivität deutlich größer als die des Ra-226 war und damit ebenfalls die Leuchtdichte der Produkte; nachteilig war nur die im Vergleich kurze Halbwertszeit des Ra-228 (5,7 Jahre). Daher kann man an diesen Uhren heutzutage keine erhöhte Strahlung mehr feststellen, obwohl die Leuchtfarbe die gleichen Verfärbungen wie die mit Ra-226 aufweist.

Norbert

Oliver

https://youtu.be/S2ZgTZ3XOLE?si=oqHcVmIJ4eI6svS6

Dieses Flugzeuginstrument scheint eine sehr hohe Aktivität zu besitzen. In dem Video sieht die Leuchtfarbe ja sehr bräunlich aus. Schaut man jedoch nach Bildern des Instrumentes im Internet stellt man fest, dass bei einigen Exemplaren die Farbe ehr gelb ist. Weiß jemand, ob das Gerät auch ohne Radiumfarbe produziert wurde? Wie kann es sonst zu solchen Farbunterschieden bei dem gleichen Material kommen?