Dosimeter FH39RP

Begonnen von Radium, 15. Oktober 2023, 13:15

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Radium

Moin,
Ich habe mir vor etwa 5 Monaten ein Stabdosimeter und das dazugehörige Ladegerät für 4,50€ gekauft. Das Dosimeter geht von 18keV bis 3MeV und hat einen Messbereich von 0-2mSv. Der im Bild zu sehende Wert von 0,5 mSv ist in einem Zeitraum von ungefähr 5 Monaten entstanden.
Gruß Fiete
Ich habe das ausversehen in die DDR getan, ist natürlich West-Technik
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

Henri

Das ist mal wieder "typisch deutsch":  "Laden: Anpressen und Druck von 40N halten" . Da fehlt eigentlich nur noch das "exakt 40N" :D

Tja, die Stabdosimeter haben alle einen mehr oder weniger hohen Leckstrom. Das Ergebnis ist nur verlässlich, wenn man am Ende der Arbeitsschicht abliest.

Der Preis war aber sehr fair. Flohmarkt?

Danke für's Aufschrauben!  :good2:

Radium

Das war auf Kleinanzeigen zum Verschenken drin, ich musste nur den Versand bezahlen.Der Leckstrom hält sich aber sehr in Grenzen, 0,5 mSv in 5 Monaten passt doch, sind dann 1,2 mSv Jahresdosis. Ich habe das mal eine Nacht (9 Stunden) lang auf zwei einlaminierte Uhrzeiger gelegt und danach hat es 1 mSv angezeigt. Die Hochspannung wird auf einer kleinen Platine, die vergossen ist erzeugt.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

Henri

Zitat von: Radium am 15. Oktober 2023, 17:24Der Leckstrom hält sich aber sehr in Grenzen, 0,5 mSv in 5 Monaten passt doch, sind dann 1,2 mSv Jahresdosis.

Stimmt!  8)

Radium

Das ist mir auch sofort aufgefallen, das Dosimeter ist vollständig verlötet, auch das Glas (wie haben die das geschafft?), also könnte da sogar ein Vakuum drin sein, womit die Selbstentladung sehr gering ist. Bei meinem polnischen DKP-50 (0-50 Röntgen) ist die Selbstentladung auch sehr gering, das zeigt nach 2 Jahren noch 0 an.
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NuclearPhoenix

Interessanter Fund. Ich habe auf jeden Fall nicht erwartet, dass in dem Ladegerät selber wieder einfach eine Batterie drinnen ist. Fast muss das Ladegerät selbst auch noch geladen werden ;D

NoLi

Zitat von: NuclearPhoenix am 15. Oktober 2023, 21:12Interessanter Fund. Ich habe auf jeden Fall nicht erwartet, dass in dem Ladegerät selber wieder einfach eine Batterie drinnen ist. Fast muss das Ladegerät selbst auch noch geladen werden ;D

Das "Stabdosimeter" (TIK, Taschenionisationskammer) wird mit dem Ladegerät auf ca. 200 Volt Gleichstrom aufgeladen (Kondensator mit eingebautem Glasfaden-Elektrometer). Der bewegliche Faden des Elektrometers wird auf einer Dosis-Skala mit Ableseoptik abgebildet. Geeicht sind diese Geräte auf Gammastrahlung.
Auf Grund der natürlichen Strahlung und Leckstrom des Kondensatormoduls erfolgt eine geringe Selbstentladung, die bei einem Dosimeter bis 2 mSv im Monat nicht über 0,1 mSv (10 mR) liegen sollte. Je größer der Dosismessbereich, desto kleiner die Ionisationskammer und damit die Selbstentladung...am geringsten ist sie bei den Dosimetern vom Bund Katastrophenschutz, Typ SEQ5, mit einem Messbereich bis 5 Sv (500 R)... :)

Norbert

Radium

Zitat von: NoLi am 15. Oktober 2023, 21:31
Zitat von: NuclearPhoenix am 15. Oktober 2023, 21:12Interessanter Fund. Ich habe auf jeden Fall nicht erwartet, dass in dem Ladegerät selber wieder einfach eine Batterie drinnen ist. Fast muss das Ladegerät selbst auch noch geladen werden ;D

Das "Stabdosimeter" (TIK, Taschenionisationskammer) wird mit dem Ladegerät auf ca. 200 Volt Gleichstrom aufgeladen (Kondensator mit eingebautem Glasfaden-Elektrometer). Der bewegliche Faden des Elektrometers wird auf einer Dosis-Skala mit Ableseoptik abgebildet. Geeicht sind diese Geräte auf Gammastrahlung.
Auf Grund der natürlichen Strahlung und Leckstrom des Kondensatormoduls erfolgt eine geringe Selbstentladung, die bei einem Dosimeter bis 2 mSv im Monat nicht über 0,1 mSv (10 mR) liegen sollte. Je größer der Dosismessbereich, desto kleiner die Ionisationskammer und damit die Selbstentladung...am geringsten ist sie bei den Dosimetern vom Bund Katastrophenschutz, Typ SEQ5, mit einem Messbereich bis 5 Sv (500 R)... :)

Norbert
Aber wenn das Dosimeter 0,1 mSv im Monat Selbstentladung anzeigt, dann müßte man doch die Hintergrundstrahlung dazu sehen. Warum kommt der Wert über 5 Monate für 1,2 mSv Jahresdosis genau hin? Dann müßte ich ja keine Jahresdosis haben.
Gruß Fiete
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NoLi

Selbstentladung war vielleicht der nicht ganz richtige Ausdruck, der SELBSTABLAUF (bei einem Background von 0,1 µSv/h = ca. 70 µSv/Monat PLUS die Selbstentladung) sollte zusammen im Monat möglichst nicht mehr als 0,1 mSv (100 µSv) betragen.

Norbert

Radium

Achso, dann werde ich das ganze mal 1 Jahr laufen lassen und dann kann man aus der in Hamburg erwartbaren Jahresdosis und dem Wert auf dem Dosimeter den Selbstablauf ausrechnen. Wie ist so ein Ding eigentlich genau aufgebaut?
Gruß Fiete
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NoLi

Zitat von: Radium am 16. Oktober 2023, 08:49Achso, dann werde ich das ganze mal 1 Jahr laufen lassen und dann kann man aus der in Hamburg erwartbaren Jahresdosis und dem Wert auf dem Dosimeter den Selbstablauf ausrechnen. Wie ist so ein Ding eigentlich genau aufgebaut?
Gruß Fiete
Guckst Du hier, Seite 3:
https://www.ndt.net/article/dgzfp-rt-2007/Inhalt/v08.pdf

und hier:
https://vorsam.uni-ulm.de/vs/Versuche/K/PDF/K_008V00.pdf

Norbert

Radium

Das ist ja interessant, bei einem defekten DKP-50, was sich extrem schnell (wenige Stunden) selbst entladen hat habe ich einen PTFE-Kondensator mit einem Plexiglas-Lichtleiter in der Mitte, die Reste von dem Quarzfaden und ein Mikroskop mit Skala drin gefunden. Da war wohl feuchte Luft rein gekommen.
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