automess 62AD50 (Nachfolger 6150AD)

Begonnen von emanator, 20. Februar 2023, 10:59

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NoLi

Zitat von: tost am 28. August 2025, 13:24...
Im 62AD besteht die Möglichkeit, eine frei definierbare konstante Warnschwelle zu programmieren (entweder durch uns oder via PC). Diese ist dann direkt nach dem Einschalten aktiv. Damit sollte das 62AD - wie geplant - der FwDV-500 entsprechen.
Und das sollte auch, wie bei anderen Herstellern, betont werden.

Norbert

emanator

Zitat von: NoLi am 28. August 2025, 11:11@Tobias: Die 62AD25 / 62AD50 sind somit auch feuerwehrtauglich, wenn nach dem Einschalten des Gerätes die Warnschwelle für den Gefahrenbereich 25 µSv/h automatisch aktiviert wird.

Hallo,

sorry, das ich hier wieder reingrätsche  ;)

Das ist so nicht richtig, sondern genau umgekehrt !

Die DL-Messgeräte der Trupps dürfen/sollen explizit NICHT bei 25 µSv/h warnen !

Das ist schon immer so gewesen und auf die früheren Zulassungsrichtlinen der Herren Hildebrand/Zimmermann zurück zu führen.... Sie waren der Meinung das das verwirrt und nur der Dosiswarner und der DL-Warner sollten/durften akustisch warnen (so haben Sie mir erzählt).

In der FwDV500 findet man von dieser Denkweise noch Reste... allerdings blöderweise bei DL-Warner

Siehe Bild unten

Das führte z.B. dazu das das Geräte FH40E (recht selten, wir hatten es vom lokalen KatS) das eine akustische Warnung bei 2,5 mR/h (war vom Anfang der 80er Jahre) hatte (damals bei einem analogen Geräte echt fortschritlich) explizit KEINE FW-Zulassung bekommen konnte, da man diese Warnung nicht deaktivieren konnte. Deshalb hatte ich B. Hildebrand auch darauf an gesprochen.

Als zu beginn dann die (eigentlich alle ganz ähnlichen... automess waren mit den 6150AD die Ersten und Graetz und FH/FAG/Eberline jetzt Thermo haben mit dem X5DE und X50DE und FH40F1 und F2 dann Design und das meiste kopiert  :-)) digitalen Geräte kamen hatte alle ein DL-Warnung. Oft sogar (ich meine X50D..  und FH40F..) nicht abschaltbar.

automess war schon immer konform. DL-Warnung kann deaktiviert werden und programmiert (ab AD3/4) werden.

Ich habe diese alte Logik mit dem "DL-Messgerät soll bei der FW nicht waren" schon immer als völlig blödsinnig und überholt empfunden. Und habe auch bei allen FW-Einheiten die ich kennenlernen durfte, noch nie Geräte gesehen, wo es wirklich deaktiviert war...

In der Regel kann man den Alarm ja quittieren (ob dauerhaft oder wiederkehrend kann man bei vielen Herstellern einstellen) und das stellt selbst für den etwas ungeübten FW-Mann kein grosses Problem da

Also da ist automess völlig richtig mit dem neuen Gerät.

Viel wichtiger ist die (schnelle) Verfügbarkeit einer Teleskopsonde, da Sie (obwohl gar nicht explizit vorgeschrieben !) Standard bei der FW ist.

Hier gibt es z.Zt.

automess 6150AD + AD-t
Graetz X5C (oder auch neu FW) mit Teleskop DE
Thermo FH40G + Teleskop (Teleskop sehr teuer)
NEU !!! Nuvia DolMo mit Teleskop

Bei RadEye gibt es kein Teleskop. Ein Anschluss wäre im kleinen Gerät auch schwierig.
Hier wird mit Bluetooth-Kopplung der Weg einer abgesetzten Anzeige verfolgt, der aber doppelte Gerätekosten verursacht.

Also wenn zum 61AD50 dann ein Teleskopsonde verfügbar ist, ist automess sicher wieder eines der für Feuerwehren empfehlenswertesten Geräte (sorry für die Werbung).

Grüsse

Peter

emanator

Zitat von: NoLi am 28. August 2025, 11:11merkwürdig, denn der Satz "Höhere Dosisleistungen sowie Alpha(α)- und Beta(β)-Strahlung sind nur unter Verwendung von Außensonden messbar." ist ohne dem vorherstehenden Satz "Der Messbereich muss sich bis mindestens 999 mSv/h erstrecken." unlogisch. Ab welchem Wert (mSv/h) bezieht sich denn dann die Bezeichnung "höhere Dosisleistungen"? Ab 1 mSv/h, ab 10 mSv/h, ab obere Messbereichsgrenze des benutzten XY-Strahlenmessgerätes, (z.B. Teletector


Ach Norbert, da bin ich VÖLLIG bei Dir.

Einfach Unsinn, etwas geändert/weg gelassen und den Sinn nicht verstanden.

Wird beim Strahlenschutz in der Vorschrift immer schlimmer, da den Sinn und die (z.T. halt historischen) Zusammenhänge niemand mehr kennt. Und auch keiner Lust hat mal was grundlegend anders und vernünftig formuliertes rein zu schrieben.

Was herauskommt sollen wir dann den Feuerwehren erklären....  ärgert mich jedes mal kolossal.

Schreib mir doch z.B. mal (am besten PN, wir wollen hier das Thema nicht sprengen)
Warum gibt es pro Gruppe 6 Dosiswarner und 6 amtl. Dosimeter ?  :unknw:
Was ich da so an Erklärungen und Interpretationen und Erfundenem höre ist immer wieder amüsant....

Hat auch mit der FwDV 9 zu tun und ist heute eigentlich nicht mehr so richtig  ;)

Wird aber immer wieder ab geschrieben und ab geschrieben....

Grüsse

Peter

NoLi

#33
Zitat von: emanator am 28. August 2025, 15:47...
Als zu beginn dann die (eigentlich alle ganz ähnlichen... automess waren mit den 6150AD die Ersten und Graetz und FH/FAG/Eberline jetzt Thermo haben mit dem X5DE und X50DE und FH40F1 und F2 dann Design und das meiste kopiert  :-)) digitalen Geräte kamen hatte alle ein DL-Warnung. Oft sogar (ich meine X50D..  und FH40F..) nicht abschaltbar.

automess war schon immer konform. DL-Warnung kann deaktiviert werden und programmiert (ab AD3/4) werden.
...
Einspruch, Euer Ehren! ;D

Alle AUTOMESS 6150AD Versionen aktivieren automatisch bei jedem Einschalten die 25 µSv/h Warnschwelle. Man kann sie allerdings dann im Untermenue ändern oder deaktivieren, bis zum nächsten Einschalten.
Und ich glaube nicht, dass die Maschinisten bei jeder Geräteausgabe das Untermenue aufrufen und die Warnschwelle deaktivieren (möchten).
Allerdings müssten sie dieses gemäß der FwDV500 machen! Jedoch findet sich dieses in dieser Dienstverordnung im Kapitel 2.3.2 nicht unter "Dosisleistungsmessgerät", sondern merkwürdigerweise unter "Dosisleistungswarngerät":

Zitat
"Dosisleistungswarngerät
Dosisleistungswarngeräte dienen der Festlegung der Grenze des Gefahrenbereichs. Beim Er-
reichen der eingestellten Gamma(γ)-Dosisleistung geben diese Geräte einen Warnton ab, der
bei Unterschreiten des Wertes wieder verstummt.
Entsprechend der Festlegungen sind die Geräte, die zum Überprüfen der Grenze des Gefah-
renbereichs dienen, auf 25 μSv/h einzustellen. Bei Kombinationsgeräten, die der Angriffstrupp
mitführt, ist die Dosisleistungswarnschwelle auszuschalten.

Sie dienen ebenfalls zur Warnung vor bisher unvermuteter Strahlung.
"

Dosisleistungsmessgerät = benutzt der Angriffstrupp im Schadens-/Einsatzbereich.
Dosisleistungswarngerät = benutzt der Schlauchtrupp außerhalb und bis zur Gefahrenbereichsgrenze 25 µSv/h.

Was allerdings hier explizit unter einem Kombinationsgerät zu verstehen ist, wird leider nicht näher erläutert!

Wie dies beim neuen 62AD25 / 62AD50 ist, weiß ich nicht...dazu kann bestimmt Tobias was sagen.

Norbert

Unterschied Dosisleistungsmessgerät und Dosisleistungswarngerät:
Automess DL - Warner 6126 Funktionstest / Dose Rate Warning Device Functional Test


NoLi

@tost
Tobias,
was versteht man im Datenblatt unter ,,schnelles" 62AD (konform zu IEC 60846-1) und ,,langsames" 62AD? Kann man sich dies aussuchen bzw. auswählen, oder muß der gewünschte Modus bei der Bestellung angegeben werden und wird fest programmiert?

Norbert

tost

Hallo zusammen, hallo Norbert,
ich versuche, hoffentlich verständlich, die beiden Fragen zum 62AD zu beantworten:
    • Zum ,,schnellen" bzw. ,,langsamen" 62AD:
      Die Variante lässt sich vom Kunden ändern, entweder über die interne Programmierfunktion des 62AD oder komfortabler über die AmSeL-Software. Die gewählte Einstellung bleibt auch nach dem Ausschalten erhalten.
      • Das ,,langsame" AD richtet sich nach den PTB-Vorgaben zum Variationskoeffizienten. Es verwendet eine gleitende Zeitkonstante zwischen 20 s (bei niedrigen Dosisleistungen) und 4 s (bei hohen Dosisleistungen).
      • Das ,,schnelle" AD hingegen folgt den IEC-Vorgaben und verwendet eine feste Zeitkonstante von 4 s.
      Die PTB erlaubt ein stärkeres Glätten (also eine langsamere Reaktion), wodurch die untere Messbereichsgrenze niedriger liegen kann als bei der IEC-Variante und dennoch die Vorgaben zum Variationskoeffizienten eingehalten werden.
  • Zur Dosisleistungswarnung:
    Es gibt zwei Werte, die vom Kunden geändert werden können, entweder über die interne Programmierfunktion des 62AD oder komfortabler über die AmSeL-Software:
    • Dosisleistungswarnkategorie: Legt eine Liste vorgefertigter Werte für die Dosisleistungswarnung fest. Nach jedem Einschalten muss der Kunde aus dieser Liste den gewünschten Wert auswählen – andernfalls bleibt die Warnung deaktiviert.
    • Frei wählbare Dosisleistungswarnschwelle: Wird ein individueller Wert eingespeichert, ist dieser nach jedem Einschalten aktiv. Er kann jederzeit durch einen Wert aus der Warnkategorie-Liste überschrieben werden.
    Eine aktive Warnung kann jederzeit quittiert werden.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Viele Grüße
Tobias

NoLi

#36
Danke, Tobias!

Zitat von: tost am 29. August 2025, 13:43...
  • Dosisleistungswarnkategorie: Legt eine Liste vorgefertigter Werte für die Dosisleistungswarnung fest. Nach jedem Einschalten muss der Kunde aus dieser Liste den gewünschten Wert auswählen – andernfalls bleibt die Warnung deaktiviert.
...
Das entspricht ja genau der Forderung der FwDV 500!
"Dosisleistungswarngerät
...Entsprechend der Festlegungen sind die Geräte, die zum Überprüfen der Grenze des Gefah-
renbereichs dienen, auf 25 μSv/h einzustellen. Bei Kombinationsgeräten, die der Angriffstrupp
mitführt, ist die Dosisleistungswarnschwelle auszuschalten...
"
Sofern sie sich überhaupt ausschalten lässt! Beim GRAETZ X-50 ZS geht dies zum Beispiel nicht; man kann die Akustik nur momentanquittieren.

Ich frage mich nur, warum andere DL-Messgerätehersteller mit "Feuerwehrzulasssung" (gibt es von Institut der Feuerwehr IdF seit Jahren schon nicht mehr!) und "gemäß FwDV 500" werben können, obwohl ihre Geräte eine automatisch aktivierte Dosisleistungswarnschwelle von 25 µSv/h beinhalten... *) :umnik2:


Beispiele aus Datenblättern:
"Dosisleistungswarnschwellen*: 4 (Standard: 25, 40, 300, 1000 μSv/h)
frei konfigurierbar zwischen 1 μSv/h − 19,99 mSv/h
*Im Auslieferungszustand ist lediglich die Dosisleistungswarnschwelle 25 μSv/h aktiviert.
"

"Vorteile
• Automatische Alarmierung beim
Erreichen des Gefahrenbereiches
(25 μSv/h)
"

"Die Software ist speziell an die Messaufgaben der Feuerwehren angepasst. Eine Dosisleistungswarnschwelle von 25 μSv/h ist voreingestellt. "

"Leistungsmerkmale
• Automatische Alarmierung beim Erreichen des
Absperrbereiches (25 μSv/h)
"

*) Keine Hinweise, ob diese Warnschwelle deaktiviert werden kann.


Norbert