Frieseke & Höpfner FH 40 T: Modellvergleich

Begonnen von Bernhard W. aus B., 10. März 2023, 17:26

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Bernhard W. aus B.

Zitat von: Radioquant98 am 07. April 2023, 22:35die Elkos solltest Du zumindest auf Kurzschluß testen und wenn möglich einseitig ablöten und an die aufgedruckte Spannung legen.
Ich fürchte, das übersteigt meine apparative Ausstattung. Lötkolben und Multimeter (auch mit Kapazitätsmessung) sind vorhanden, aber eine 400 V Quelle habe ich nicht ...  :(


Zugpferd

So, ich habe mal mein PCB Paket geöffnet, bzw auseinandergeklappt, denn DHL verspricht die Sendung zuzustellen mit den bestellten Kondensatoren...
Dazu war es nötig verschiedenste Kabel abzulöten, vor allem diesmal die Durchkontaktierungen.
Nicht ganz so einfach, weil die Lötfahnen häufig zur Öse gebogen wurden, also beim Entlöten trotzdem fest verankert sind.

Ich habe nicht alle Verbindungen fotografiert, einige Anhaltspunkte sind hier aber ersichtlich - der Rest ergibt sich wie man so schön sagt.

Auch habe ich danach die Kondensatoren ausgelötet und durchgemessen - mit nem billig LCR.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
dabei habe ich zwar gesehen das die 25nF eher 100nF sind aber immerhin beide ähnlich...

Einen Kondensatoren finde ich nicht auf meiner Platine!
C10 mit 200pF
evtl. unter einer Haube...

Bilderserie:

Zugpferd

Ich gehe also nicht davon aus das das Ersetzen der Kondensatoren meinem Gerät auf die Sprünge hilft. Schade eigentlich. Muss mir wohl doch mal eine HV Messspitze bauen.

Das ist doch "einfach" nur ein bis 100 Widerstände in Reihe die möglichst 1GOhm darstellen, korrekt? Dazu der interne Widerstand des Messgerätes mit 10MOhm.
Ich hatte mal gelesen das man ein Poti mit einsetzen soll um die Messspitze zu "kalibrieren" wie ist das gemeint?
1kOhm Poti in Reihe? Dazu müsste man dann aber eine bekannte Spannung haben um abgleichen zu können, korrekt?

Radioquant98

Ok, die drei 25nf und der 10nF sind hinüber. Das sind Papierkondensatoren die Feuchtigkeit gezogen haben. Das zeigt sich schon durch die viel zu hoch angezeigte Kapazität - also wechseln - egal ob 22nF oder 33nF für die 25nF, aber die Spannungsfestigkeit müssen sie haben.
Die Elkos sind ja in Ordnung , also nicht ersetzen - womöglich halten moderne Elkos nicht so lange.
Keramikkondensatoren gehen kaum kaputt.
Eine hochohmige Meßspitze würde ich dir aber dringend empfehlen.
100MOhm bis 1 Gigaohm. Wenn der Widerstand keine 10 oder 100 zu 1 ergeben ist ja nicht so schlimm , dann muß man halt etwas rechnen ;D

Viele Grüße
Bernd

Zugpferd

Ich dachte eher Kondensatoren verlieren an Kapazität wenn sie altern...
Ist allerdings richtig das ich bei der Messung nicht die Nennspannung überprüfen kann...

Wie würdest du Kondensatoren mit Nennspannung testen? Definierten Widerstand nutzen und die Entladekurve auf Oszi anschauen?
Wenn die Spannung gar nicht erst auf Nennspannung kommt Kondensator defekt, wenn entladekurve zu steil Kapazitätsverlust oder wie macht man das?

Zugpferd

Zitat von: Radioquant98 am 11. April 2023, 21:59... Wenn der Widerstand keine 10 oder 100 zu 1 ergeben ist ja nicht so schlimm , dann muß man halt etwas rechnen...

Achso warte, man kompensiert also den Internen Widerstand des Messgerätes mit dem Poti?

Zugpferd

----------+Poti (+)
            I          I
            I          I
               Volt


- = Widerstand 100MOhm
+ = Abgriff
(+) = interner Widerstand Messgerät
Ich schalte also 10x100MOhm in Reihe und messe über Poti und internem Widerstand des Messgerätes, korrekt?
Ja elektrisch muss das so sein, verstehe.
           

Radioquant98

Zitat von: Zugpferd am 12. April 2023, 01:43Ich dachte eher Kondensatoren verlieren an Kapazität wenn sie altern...
Ist allerdings richtig das ich bei der Messung nicht die Nennspannung überprüfen kann...

Wie würdest du Kondensatoren mit Nennspannung testen? Definierten Widerstand nutzen und die Entladekurve auf Oszi anschauen?
Wenn die Spannung gar nicht erst auf Nennspannung kommt Kondensator defekt, wenn entladekurve zu steil Kapazitätsverlust oder wie macht man das?


Ich fange mal hier an.

Grundsätzlich haben alle Papierkondensatoren ihr Leben gelebt, haben Feuchtigkeit gezogen und stellen elektrisch gesehen eine Kapazität mit einen parallelen Widerstand dar. Viele Meßgeräte können das nicht unterscheiden und zeigen einfach eine höhere Kapazität an.
Kondensatoren verlieren keine Kapazität, außer Elkos, wenn sie austrocknen oder Kondensatoren wo intern Anschlüsse abreißen.
Einfachster Test auf Isolationsfehler ist, dein Digi mit 10MOhm Innenwiderstand dem Kondensator im Spannungsmeßbereich der angelegten Spannung in Reihe zu schalten. Das Ganze dann an eine Spannung, bei einem 400V-Kondensator beispielsweise an 200...400V Gleichspannung, zu legen. Der Kondensator lädt sich nun über die 10MOhm des Digis auf. Bei einem Kondensator mit intakter Isolation muß die Anzeige auf Null gehen. Zeigt es nochwas an, kannst Du den Reststrom aus Anzeigewert un Digiinnenwiderstand berechnen.

Für die Prüfspannung kannst Du, wenn kein geeigneter Tafo oder Netzteil vorhanden ist, einfach zwei gleiche, kleine Printtrafos verwenden. Wobei einer ans Netz kommt und dessen Sekundärseite mit der Sekundärseite des Zweiten verbunden wird Die ehemalig Primärseite des Zweiten bringt nun die Meßspannung, die Du gleichrichten und mit einem Elko von 1...10µF glätten mußt.

Ich hoffe es ist verständlich rübergebracht.
Weiteres heute abend

Bernd

Radioquant98

Zitat von: Zugpferd am 12. April 2023, 01:53----------+Poti (+)
            I          I
            I          I
               Volt


- = Widerstand 100MOhm
+ = Abgriff
(+) = interner Widerstand Messgerät
Ich schalte also 10x100MOhm in Reihe und messe über Poti und internem Widerstand des Messgerätes, korrekt?
Ja elektrisch muss das so sein, verstehe.
           

Auf 10:1 bis 100:1 abgleichen und wenn nur 50:1 oder sonstwas:1 halt umrechnen.
Der Abgleich mit Einstellregler wird dir mangels solch hochohmiger Einstellregler kaum gelingen. Nimm einfach Festwiderstände. Und auf 10V kommt es bei der Plateuspannung nicht an.
Gucke erstmal, was Du an Widerständen hast oder bekommst, dann reden wir weiter.

Viele Grüße
Bernd

Zugpferd

 ;D Elektronik leicht gemacht heisst die heutige Sendung, bin begeistert von deiner Erklärung.

Ich habe vor längerer Zeit 1GOhm Widerstände gekauft, eingeschweisst in Plastik Schälchen. Habe mir aber auch mal die Mühe gemacht 100 10MOhm auf eine Platine zu löten, nur weitergekommen bin ich dann irgendwie nie.
Die Suche ich mal. Metallfilm 1%. In drei Reihen je 33Rs und einen Solo, soviel hab ich noch im Kopf und aufgehört hatte ich weil mir dann ein Poti fehlte. Die drei Reihen im zick-zack Verband...
Ich muss das aufmalen wie ich das gebaut habe und wie ich dachte das ich weiter machen müsse...


Radioquant98

Achtung, die eingeschweißten 1G nicht mit den Fingern den Widerstandskörper berühren sonst ist das 1G wegen Nebenschluß durch der Schweiß oder sonstiger Ablagerung hinüber . Diesen Widerstand mußt Du auf einen Streifen Teflon montieren - halt vier Löchlein bohren - Anschlüsse nach unten und dann im nächsten loch gleich wieder nach oben durchstecken.
Falls Du an SEVs messen willst muß der Widerstand aber auch über 1kV aushalten.

Viele Grüße
Bernd

Zugpferd

Zitat von: Radioquant98 am 13. April 2023, 10:01Falls Du an SEVs messen willst muß der Widerstand aber auch über 1kV aushalten.

Viele Grüße
Bernd
Ja, haben 3kV und waren ordentlich teuer... 25 Euro das Stück  oder sogar 30 Euro, so genau weiss ich das nicht mehr.

Ich muss am Wochenende erstmal auf Dienstreise für eine Woche, da werde ich erstmal nichts schaffen. Habe aber gestern ein Bild gemalt was ich gleich nochmal hochlade wie ich mir den Aufbau gedacht habe, wobei mir nicht klar ist wie ich den Massebezug machen kann...

Radioquant98

Bei 3kV würde ich die Widerstände einfach aneinander löten, reinigen und in ein Teflonrohr schieben. Kabel und Testspitze dran und fertig.

Bei anderen Isolatoren mißt Du sonst das Wetter :yahoo:

Viele Grüße
Bernd

Bernhard W. aus B.

Zitat von: Zugpferd am 11. April 2023, 20:54Einfach diese Prozedur befolgen: https://multimetertests.de/kondensator-messen-mit-multimeter/

Danke für den Tipp! Jetzt, wo ich sehe, welchen Aufwand Zugpferd da auf sich nimmt, zögere ich aber doch noch ein bisschen, mich an diese Aufgabe heranzuwagen. Bin gerade nicht so in Bastellaune ... :-\