Dorfstraße im Landkreis Zwickau

Begonnen von DG0MG, 08. September 2019, 16:27

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

DG0MG

Voriges Wochenende fand in Reichenbach im Vogtland die IBUg statt. Da bin ich jedes Jahr gewesen, ich habe mich also auch letzten Samstagmorgen dahin auf den Weg gemacht. Üblicherweise fährt man da von Werdau aus über Ruppertsgrün die Reichenbacher Straße. Auf Grund einer Baustelle ging das nicht und ich bin ein wenig durchs Gewerbegebiet Beiersdorf gefahren, um von der anschließenden Dorfstraße wieder auf die Hauptstraße zu kommen. Beim Einbiegen von der "Gewerbestraße" auf den "Kirchberg" sprach mein "Radiation Pager" an und der Alarm ließ sich auch nicht mehr "wegdrücken". Ich bin heute dort nochmals langgefahren, es scheint, der ganze "Kirchberg" ist radiologisch auffällig. In langsamer Fahrt zeigte der RadiaScan 701A im Fußraum liegend bis zu 1,5µSv/h. Eine kurze Suche mit der Bodensonde zeigte, dass sich da wohl punktuell einzelne stark aktive Brocken im oder unter dem Straßenbelag befinden müssen, die natürlich erheblich höhere ODLen produzieren, wenn man stehenbleibt und nicht fährt.

Auf diesem Stück, wobei es nach Westen abnimmt:

Vielleicht schaut sich das erstmal noch jemand anderes an und berichtet, bevor wir da nochmal eine Erkundung zu Fuß machen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

Ich war heute Nachmittag dort und hatte den "Gammabesen" (AATiS-Geigerzähler + GPS-Datenlogger) mit dabei. Ich bin die komplette Straße zweimal abgegangen. Wie dg0mg bereits berichtete kann man sofort beim Betreten der Straße eine erhöhte Aktivität messen. Das zieht sich mehr oder weniger stark über die komplette Strecke hin. Die Dosisleistung liegt fast durchgängig über 0.4 µSv/h. Über weite Strecken konnte ich mehr als 0.7 µSv/h messen und auf einzelnen Teilabschnitten sogar deutlich mehr als 1 µSv/h. Bei genauerer Suche lassen sich zahlreiche Hotspots lokalisieren. Ich konnte ohne große Suche zwei Hotspots mit mehr als 10 µSv/h ausmachen.

Die gesamte Straße scheint einen Unterbau aus Haldenmaterial zu haben, in dem sich reichlich aktive Pechblendebrocken befinden. Immerhin sind die Messwerte über der Schwarzdecke entstanden.

Hier ein kurzes Video. Leider hat Youtube die Qualität so heruntergerechnet, dass sich das Display nur schwer ablesen lässt. Der Messwert lag über 1.4 µSv/h.


Ich hänge die KMZ-Datei für Google Earth an. Als Zählrohr kam ein energiekompensiertes Vacutec 70031A zum Einsatz. Der Geigerzähler mittelt über die letzten 10 Sekunden, so dass sich Hotspots nicht scharf begrenzt abbilden.

Ich würde mich freuen wenn noch jemand hinfährt und wir unsere Ergebnisse vergleichen können.

DG0JN

Nach Rückkehr aus dem Urlaub bin ich heute früh mal nach Beiersdorf gefahren um mir die Straße näher anzusehen. Nach meinen Erinnerungen gab es in den 1960er Jahren mal eine Grundinstandsetzung, denn da bin ich mit meiner Oma von der Bushaltestelle südlich des Agrarhofes zu Fuß über einen  damals noch vorhandenen Feldweg zu Bekannten nach Beiersdorf gelaufen. Nachdem ich die Straße zweimal abgefahren bin hatte ich mein Fahrzeug westlich der Eisenbahnbrücke abgeparkt und bin dann mal die Straßenränder abgelaufen. Dabei fiel mir, rechtsseitig Richtung Osten gehend, vor dem zweiten Begrenzungspfahl erhöhte Radioaktivität und dann am dritten Begrenzungspfahl nach der Brücke ein Hotspot auf. An Ersterem konnte ich auch einen ca. 8 cm³ großen "schweren Stein" auflesen.