Revier Zobes Schacht 294?

Begonnen von JoergK, 19. Juni 2023, 21:00

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Lennart

Zitat von: miles_teg am 03. Oktober 2025, 18:56Meine Güte, das sind ja wirkliche Prachtstücke!

Das beste was ich aus dem Revier bei Zobes jemals gesehen habe, Bilder im Internet inklusive :)

Selbst für Pribram wären das gute Stücke. Trotzdem kommt mir der Fund spanisch vor. Relativ nah unter der Erde, direkt bei einem kleinen Baum, der ringsum mit irgendwelchem Müll umgeben ist. Dann auch noch mehrere Stücke?

Der Reicherzbrocken bei Schacht 277 war "plausibel", weit abgelegen im dichten Wald. Dazu noch tief vergraben in einem Hügel aus Haldenmaterial.

Naja, ich weiß nach wie vor nicht, was ich davon halten soll.

NoLi

Tja, irgendwann kommt der Zeitpunkt.
Bester Ort für eine (Nachlass)Entsorgungsaktion, z.B. (Teil)Wohnungsräumung! Wo soll man sonst solche Stücke "unauffällig" loswerden?!

Norbert

Lennart

#17
Zitat von: NoLi am 03. Oktober 2025, 19:50Tja, irgendwann kommt der Zeitpunkt.
Bester Ort für eine (Nachlass)Entsorgungsaktion, z.B. (Teil)Wohnungsräumung! Wo soll man sonst solche Stücke "unauffällig" loswerden?!

Norbert

Wieder zurück auf die Halde, wo das Zeug auch herkommt?! Nicht mit Unmengen an Hausmüll unter einen Baum, der vielleicht 300 m von der nächsten Halde entfernt ist.

NoLi

Zitat von: Lennart am 03. Oktober 2025, 20:12...
Nicht mit Unmengen an Hausmüll unter einen Baum, der vielleicht 300 m von der nächsten Halde entfernt ist.
300 m, ohh...! >:(

Norbert

DG0JN

Zitat von: Lennart am 02. Oktober 2025, 16:12Mein Augenmerk fiel dann auf einen Baum zum Feld hin, dessen Stamm ringsum mit irgendwelchem Müll umgeben war. Weiß jemand, was man hier entsorgt hat?


Das sieht mir ganz nach Batteriepacks aus, die zur Aktivierung in Wasser getaucht wurden. Ähnliches wurde von Vaisala als Wettersonden-Batterien in der RS-80 verwendet.

Lennart

Zitat von: DG0JN am 04. Oktober 2025, 19:05Das sieht mir ganz nach Batteriepacks aus, die zur Aktivierung in Wasser getaucht wurden.

Interessant, danke für die Info.

Lennart

Zitat von: Lennart am 02. Oktober 2025, 16:12Besonders interessant ist der kleine "Hügel" nahe der Straße, in NNO-Richtung von Schacht 294. Dort befindet sich auch eine ~ 3 m tiefe Pinge.

Bei dem fraglichen "Hügel" handelt es sich vermutlich um die Halde von Schurf 15.

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Die Pinge ergibt auch Sinn, der Ort befindet sich oberhalb des Grubenfeldes.

Ralle

Da der Schurf laut meinen Unterlagen nur etwas mehr als 23m tief war gehe ich davon aus, dass das eine Fremdablagerung ist.

Lennart

Ich bin nun sicher, dass das Reicherz nicht auf "natürliche" Weise am Fundort gelandet ist. Was in Kombination mit der Verschmutzung noch wie ein silbrig-weißer Belag aussah, entpuppte sich nach gründlicher Reinigung als goldener Belag, bzw. als goldene Farbe. Da stellt sich natürlich die Frage: was bewegt einen Menschen dazu, feinste botryoidale Pechblende golden anzumalen? Vielleicht die edle Ausführung der von Norbert gelegentlich propagierten "Klarlackmethode"  :D

Hier sieht man mal den "wundervollen goldenen Glanz" im Detail:

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Gemessen und gewogen hab ich die Stücke auch. Das größere Exemplar misst 70 x 45 x 25 mm, bei ca. 215 g. Bei dem kleineren Stück sind es 80 x 25 x 25 mm und ca. 150 g.

Der dritte "Klumpen", den ich hier nicht noch mal zeige, bringt bei 70 x 50 x 35 mm stattliche 300 g auf die Waage.

Bleibt noch die abschließende (off-topic) Frage, wie man diesen Farbdreck von der Stufe bekommt. Ob Pinselreiniger, Terpentin, oder andere Farbverdünnungen die Pechblende angreifen, werde ich wohl selbst herausfinden müssen.

Lennart

Zitat von: Ralle am 05. Oktober 2025, 21:47Da der Schurf laut meinen Unterlagen nur etwas mehr als 23m tief war gehe ich davon aus, dass das eine Fremdablagerung ist.

Meiner Meinung nach handelt es sich um Bergematerial und die Position passt haargenau. Die Teufe von 23,7 m ist tatsächlich eher gering, wenn man aber die Koordinaten für Schurf 15 eingibt, zeigt sich folgendes Bild:

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Als Test hab ich auch die Koordinaten von Schurf 32 (Teufe ~ 43 m) verglichen. Die Passen zu dem Haldenmaterial im SSO von Schacht 294:

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Mag aber sein, dass das auch teilweise Fremdmaterial ist. Wirklich groß sind diese Halden nicht. Die sind ziemlich flach und das Volumen ist auch nicht besonders groß.

Leider habe ich kein richtiges Bild gemacht, aber hier ist ein Screenshot aus einem Video:

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Ralle

Mit Fremdmaterial habe ich nicht die Halde gemeint, sondern die Erzstücke.
Bist Du sicher, dass der goldene Überzug Farbe ist? Es könnte auch ein anderes Mineral sein.
Ich werfe hier mal Markasit, Kupferkies oder Pyrit in den Ring.

Lennart

Zitat von: Ralle am Gestern um 05:39Mit Fremdmaterial habe ich nicht die Halde gemeint, sondern die Erzstücke.

Das habe ich falsch verstanden, weil ich selbst nie davon ausgegangen bin, dass die Stücke aus dem Schurf stammen. Meine Annahme war eher, dass das Material entweder beim Transport verloren gegangen ist, oder von jemandem dort "versteckt" wurde.

Optisch sieht es aber schon so aus, als würde es zumindest aus der Lagerstätte bei Zobes stammen.

Zitat von: Ralle am Gestern um 05:39Bist Du sicher, dass der goldene Überzug Farbe ist? Es könnte auch ein anderes Mineral sein.
Ich werfe hier mal Markasit, Kupferkies oder Pyrit in den Ring.

Nun das wäre eine wesentlich angenehmere Option. Darüber nachgedacht habe ich auch bereits, alle von Dir genannten Mineralien kommen im Gebiet Zobes vor. Man findet dort, zumindest meiner Erfahrung nach, an nahezu jedem Stück neben dem Uraninit irgendwo auch etwas Pyrit. Das scheint ohnehin eine gängige Kombination zu sein, in Pribram ist es ähnlich.

Wenn man sich die einzelnen Blasen des Uraninits genau anschaut, sind diese vergleichsweise glatt, ohne irgendeine oberflächliche Textur. Der goldene Belag hingegen ist rau und texturiert. Sieht beinahe so aus, wie wenn man etwas mit Blattgold vergoldet  :)

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Sprühlack mit gröberen Pigmenten.

Würfel

Zitat von: Lennart am Gestern um 00:19Bleibt noch die abschließende (off-topic) Frage, wie man diesen Farbdreck von der Stufe bekommt. Ob Pinselreiniger, Terpentin, oder andere Farbverdünnungen die Pechblende angreifen, werde ich wohl selbst herausfinden müssen.

Hallo Lennart,

die etwas schrumpelige Oberfläche sieht für mich schon eher nach Farbe aus.
Ich würde zum testen ein Wattestäbchen in Aceton tauchen und am Rand einer abgeblätterten Goldfarbe mal vorsichtig draufdrücken. Ausser 2K-Lacken werden eigentlich alle angeweicht, runzelig und sind abwischbar, die 2K-Lacke werden oft etwas klebrig. Ob das Verfahren zur flächigen Reinigung taugt, sei aber dahingestellt.

Stefan

Flipflop

Hallo Lennart, Frage, was ist denn das für eine weisse Ablagerung neben dem (was auch immer es ist) Goldfarbenen. Quarz? Das Goldige zeigt ja eine klare Struktur, Mineralisch? Schade ist etalon nicht mehr hier. :unknw:

Peter-1

Jetzt wäre es doch schön wenn man einige Meßwerte in unterschiedlichen Abständen hätte. Daraus kann man sicher mit Unsicherheit die ges. Aktivität schätzen.
Die liegt sicher über einer Grenze  ;D
Gruß  Peter