Haldenlandschaft Mansfeld-Südharz

Begonnen von Lennart, 10. Juli 2023, 18:16

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Lennart

#15
Bernard-Koenen-Schacht I

Der B.K.-Schacht I befindet sich bei Niederröblingen an der Helme, in ca. 3 km Entfernung zu Schacht II. Teufbeginn war das Jahr 1952. Sieben Jahre später erfolgte der Durchschlag zum Grubenbau von Schacht II und 1961 dann zum Grubenfeld des Thomas-Münzer-Schachtes. 1990 endete der Abbau.

Die dazugehörige Halde ist ~ 125 m hoch und besteht aus 7 Mio. m^3 Abraummaterial.

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Die Anfahrt ist simpel:

Autobahn 38 an der Abfahrt Allstedt verlassen und der L222 wenige Meter nach Süden folgen. Bei 51.42720, 11.39193 nach rechts auf den Feldweg abbiegen, dieser führt direkt zu der Halde und ist nicht für PKW gesperrt. An der Kreuzung nordöstlich der Halde kann man parken.

Es ist kein Zaun oder Hinweisschild vorhanden. Das ehemalige Schachtgelände selbst wird von einer Firma nachgenutzt und ist somit Privatgelände.

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Raysid-Karte:

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Östlich der Halde auf dem Weg sieht man mehrere Bereiche, wo die Zählrate deutlich erhöht ist. Dabei handelt es sich um Schlackensteine, die teilweise auf dem Weg zur Entwässerung verbaut sind.

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Oben auf der Halde angekommen sieht man hinter Niederröblingen das Kyffhäuser-Denkmal, welches ca. 17 km entfernt ist. In entgegengesetzter Richtung kann man die Halde von Schacht II und den Förderturm bewundern. Auch die über Sangerhausen thronende "Hohe Linde" kann man sehen. Der Ort selbst bleibt, durch das hügelige Gelände, weitestgehend unsichtbar.

Blick in Richtung Niederröblingen / Kyffhäuser:

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Blick in Richtung Halde von Schacht II:

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Blick in Richtung Sangerhausen / Hohe Linde:

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Eigentlich wollte ich diese Halde nicht vorstellen, für mich war das Thema "Bernard-Koenen-Schacht" mit der Vorstellung der Halde von Schacht II abgeschlossen. Ich musste jedoch feststellen, dass der Kupferschiefer hier teilweise eine relativ hohe DL im direkten Kontakt aufweist.

Ich möchte hier die einzelnen Halden nicht zu sehr untereinander vergleichen, bezogen auf die gesamte begehbare Oberfläche, habe ich immer nur einen winzigen Teil erkundet. Mir fiel hier jedoch besonders auf, wie stark sich einzelne Kupferschieferstücke in ihrer DL unterscheiden.

Dabei spielt die Größe der Stücke scheinbar keine Rolle. Sehr große Brocken waren stellenweise eher taub, während unscheinbare, kleinere Stücke im Kontakt > 1 µSv/h generierten.

Ein solches Stück habe ich als Testobjekt mitgenommen. Mit einem Endfenster-Zählrohr merkt man, wie ungleichmäßig das Uran im Schiefer verteilt ist. Auf der einen Seite erhält man niedrige, einstellige CPS, wohingegen es auf der anderen Seite > 30 CPS sind. Gemessen habe ich mit offenem Zählrohr, durch die 2 Zip-Beutel natürlich ohne Alphastrahlung.

Der Berthold LB 1210 B zeigt auf der starken Seite stolze 200 CPS.

Die Funde in situ auf der Halde:

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RadiaScan 701A mit offenem ZR:

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Würde man sich mit dem offenen ZR eine DL anzeigen lassen, was so ausdrücklich falsch ist (!), dann würde man sportliche 11 µSv/h sehen  :)

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Da ist es dann natürlich kein Wunder mehr, wie vergleichsweise stark die Schlackensteine mit Radionukliden belastet sind. Wobei meine bisherige Vermutung war, dass das Uran bei der Verhüttung in der Schlacke aufkonzentriert wird und somit die Schlackensteine eine höhere DL aufweisen, als der Schiefer selbst. Das ist anscheinend falsch.


Weiterführende Informationen zum Schacht I:

Kupferspuren

Raysid-Map

Grubenbrand im Bernard-Koenen-Schacht

Mineralienatlas

Mindat

Hier noch das dazugehörige Kurzvideo:




Lennart

Hier noch zwei Dokus aus der Reihe "Echt" vom MDR.

Verloren im Schacht - Das Ende einer Ära

Eine Dokumentation über den Brand im Bernard-Koenen-Schacht, bei dem drei Bergleute starben.




Gier und Wasser – Das Drama von Sangerhausen

Hier geht es um die enormen Wasserhaltungsprobleme im Thomas-Münzer-Schacht, der wichtigsten Kupfergrube der DDR.