Bleiburg bauen?

Begonnen von Floppyk, 11. Oktober 2019, 12:01

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Petroman

... und für die Fenster gibt es spezi Vorhänge.


Grüssen aus Holland.

Zugpferd

Zitat von: Floppyk am 22. Mai 2025, 12:57Es wäre vielleicht mal interessant, welche Abschirmung eine lose Bleikugelaufschüttung im Gegensatz zur solider, gegossener Bleiwand bei gleiche Dicke erreicht wird.

Das hängt natürlich von der Kugelgrösse ab.

Zitat von: Floppyk am 22. Mai 2025, 12:57Ohne Frage ist die Kügelschenaufschüttung schlechter, könnte aber ein guter Kompromiss sein, wenn man den Aufwand des Bleischmelzens nicht machen kann.

Oder man einen Behälter hat in dem man kein 300 Grad heisses Blei einfüllen kann.

Ich habe in der Garage noch ein 160er Schornsteinrohr welches ich vor langer Zeit als erstes nutzen wollte um dort gleich geschmolzenes Blei einzufüllen. Hab dann aber bemerkt wird irgendwie zu schwer, kann man nie mehr hochheben...

Floppyk

Zitat von: Zugpferd am 23. Mai 2025, 16:14Oder man einen Behälter hat in dem man kein 300 Grad heisses Blei einfüllen kann.
Ich experimentiere gerade mit leeren Farbdosen. Diese haben im Gegensatz zu Konservendosen keine Entlastungsrillen (?). Da man wahrscheinlich den Bleiblock ohne Zerstörung der Dose herausbekommt, empfehle ich 2 identische Dose zu besorgen, damit man in der zweiten den Deckel gießen kann.
Ich überlege noch, ob man so einen Bleiklotz auf einer Drehbank glatt drehen kann und ob das besser geht den Hohlraum zu drehen, anstatt ihn mit einem stählernen Platzhalter gleich mit dem gießen zu schaffen.
Ich habe das in einer Farbdose (1 Liter?) und einer (oben aufgesägten) 88g CO² Kartusche, wie sie CO² Luftgewehre verwenden, probiert. Aber dieser robuste Stahlzylinder schwimmt im flüssigen Blei auf. Man kommt nicht umhin eine stabile, hitzefeste, waagerechte Halterung zu bauen. Das hat aber einen weiteren Nachteil, dass man die Schmelze zum entfernen der Schlacke schlecht umrühren und abschöpfen kann. Daher wäre es besser, wenn der Hohlraum auf einer Drehbank zu schaffen wäre. Weiterhin muss der Deckel und Topf angefast werden.
Hat da jemand Erfahrung, ob man einen Bleiklotz auf einer Drehbank bearbeiten kann?

Nach Berechnung sollte der 11 cm Topf bei einem 3,4 cm Hohlraum ohne Deckel rund 11 Kg wiegen. Mit Deckel rechne ich mit um die 13 Kg.

Achja, die Farbdosen halten das problemlos aus, wenn man die Bleireste gleich darin mittels Propan Dachpappen- bzw. Unkrautbrenner aufschmelzen lässt. Das geht auch überraschend fix, ist aber laut und stinkig. Das aber nur im Freien machen.

Die Wandstärke liegt bei meinem Beispiel bei etwa ca. 3,8 cm. Ich kann meinen Zettel nicht wiederfinden, daher nicht auf Maße und Gewichte festnageln. Wenn fertig, reiche ich das nach.

Zugpferd

gewollt hab ich das mal, aber da ich keine eigene Drehbank oder Fräsbank habe musste ich entsprechend die Leute fragen, und die haben alle, alle den Kopf geschüttelt.
Zu weiches Material... Wäre aber toll würde sich dazu mal jemand äußern der es schonmal gemacht hat...

Das mit den unterschiedlichen Dosen, ja... man muss aufpassen das die Dosen ganz bleiben und nicht an der Naht aufspringen von der Hitze und oder dem Gewicht, die den Hohlraum bildenen Gefäße muss man absolut fest verankern damit sie nicht aufschwimmen...
Und dann muss das ganze gerade bleiben.
Ich habe da schon recht viel rumexperimentiert und noch nie war wirklich tolles hinbekommen.

Als Tipp... große Messing Gewinde haben mir bisher am besten gefallen!
So 2 Zoll Messing Innengewinde auf Innengewinde Adapter in die Schmelze, dann gleiches Ding nochmal bauen mit Aussengewinde auf Aussengewinde Adapter -jeweis abgeschlossen mit Blindstopfen.
Nur das muss dann sehr gut ausgerichtet sein. Dann kann man beide Hälften zusammenschrauben.

NoLi

Zitat von: Zugpferd am 23. Mai 2025, 22:12gewollt hab ich das mal, aber da ich keine eigene Drehbank oder Fräsbank habe musste ich entsprechend die Leute fragen, und die haben alle, alle den Kopf geschüttelt.
Zu weiches Material... Wäre aber toll würde sich dazu mal jemand äußern der es schonmal gemacht hat...
...
Da habe ich volles Verständnis für die Leute...es wäre ein "Himmelfahrtskommando".

Ich habe mal an einer großen Profi-Standbohrmaschine nur ein 8 mm Loch in einen Bleistein (50 mm dick) bohren wollen müssen... war ne Katastrophe. Am Anfang lief es ganz passabel, aber dann erstaunlich, wie schnell und unvermittelt sich der Bohrer in das Blei reingefressen hat, trotz sehr langsamer Drehzahl und Vorschub.

Norbert

Zugpferd

Zitat von: NoLi am 23. Mai 2025, 22:29
Zitat von: Zugpferd am 23. Mai 2025, 22:12gewollt hab ich das mal, aber da ich keine eigene Drehbank oder Fräsbank habe musste ich entsprechend die Leute fragen, und die haben alle, alle den Kopf geschüttelt.
Zu weiches Material... Wäre aber toll würde sich dazu mal jemand äußern der es schonmal gemacht hat...
...
Da habe ich volles Verständnis für die Leute...es wäre ein "Himmelfahrtskommando".

Ich habe mal an einer großen Profi-Standbohrmaschine nur ein 8 mm Loch in einen Bleistein (50 mm dick) bohren wollen müssen... war ne Katastrophe. Am Anfang lief es ganz passabel, aber dann erstaunlich, wie schnell und unvermittelt sich der Bohrer in das Blei reingefressen hat, trotz sehr langsamer Drehzahl und Vorschub.

Norbert
das kann ich mir bildlich vorstellen Norbert!

Mein Mechanik Meister sagte mir damals das man sich Bohrer dafür extra schleifen sollte. Ähnlich wie es extra Aluminium Bohrer gibt. Er hatte ein paar Bleihammer bauen müssen und das war alles andere als einfach.
Wenn ich mich richtig erinnere sagte er mir die müssen extra scharf sein und Span muss sofort abtransportiert werden, also muss der Winkel extrem sein. Holzbohrer wären dem schon sehr nahe, wenn es nicht die Spitze des Bohrers gäbe. Ich glaub er riet mir damals einen Holzbohrer so zu sdchleifen das es passt. Hab mich dann aber nie dran getraut...

Zugpferd

Inzwischen habe ich "fertig"...
Muttern an das Kupferfallrohr damit es erstens stabil steht, zweitens nicht aus Versehen gezogen werden kann.
Doch noch einen kleinen Wagen gebaut wie für Blumentöpfe, dann kann man den auch verfahren.
Und dann das Ganze mit den Bleikügelchen aufgefüllt.

also hier die letzten Bilder:

Floppyk

Die Lackdosen sind recht stabil. Sie sind stabiler als Konservendosen, denn ein Platzen beim Transport wäre auch kein Spaß und schlimmer, als die Ebsensuppe...
Einen Gießversuch hat sie bereits ohne äußerliche Schäden überstanden. Ich hatte ein altes Backblech darunter, falls da was ausläuft.
Das mit der Drehbank war eine Idee und ist ja nicht vergleichbar mit bohren. Kleine Drehzahl bei sehr langsamen Vorschub einschließliches Auffangen der Späne waren vorgesehen. Meine Gedanke geht eher in die Richtung, ob sich so ein Bleiklotz überhaupt sicher spannen lässt.

Was das Bohren betrifft, so scheint ein üblicher HSS Bohrer nicht die Wahl zu sein. Da könnte ein (alter) Steinbohrer vielleicht besser zu sein, wenn auch mit viel Bohrmilch und Geduld.

Zugpferd

Hochheben kann ich den Burschen jetzt nicht mehr.
Ich konnte aber nur zwei Säcke Bleikugeln einfüllen... ergo 40kg.
Plus beide Deckel 7kg und unten am 90Grad Bogen nochmal knapp 6 kg Kugeln, aber das wars...

Der große 3 Inch Detektor ist auf dem letzten Bild schon eingesetzt. Dieser wird auf ein DN40 Rohr gestellt ohne die Kabel abzuknicken.
In der Konstellation habe ich nur einen Messraum von 13x10cm Durchmesser bei 2cm Kugelabdeckung, also nur 1cm Äquivalent...
das ist nicht besonders viel...
Ergo DN160 Rohr ist zu klein!

Floppyk

Zitat von: Zugpferd am 23. Mai 2025, 22:43Mein Mechanik Meister sagte mir damals das man sich Bohrer dafür extra schleifen sollte. Ähnlich wie es extra Aluminium Bohrer gibt.
Hier hat jemand erfolgreich eine Bleiplatte gefräst. Also prinzipiell muss zerspanende Bearbeitung von Blei möglich sein.
https://de.industryarena.com/forum/blei-bearbeiten--57869.html

NoLi

Zitat von: Floppyk am 23. Mai 2025, 23:14...
Also prinzipiell muss zerspanende Bearbeitung von Blei möglich sein.
...
Ja, wenn man das passende Spezial-Equipment und die Kenntnis dazu hat.

Norbert

Flipflop

Zitat von: Floppyk am 23. Mai 2025, 23:14Hier hat jemand erfolgreich eine Bleiplatte gefräst. Also prinzipiell muss zerspanende Bearbeitung von Blei möglich sein.
https://de.industryarena.com/forum/blei-bearbeiten--57869.html

Vielleicht hilft eine Bleigiesserei weiter?

Radioquant98

Also ich habe eine Dose für außen längs auf einer Seite und dem Boden mit einer 1mm Fräßerscheibe aufgesägt. Den Schnitt mit Alufolie und Draht wieder verschlossen . Eine dünnwandige Dose für innen -laßt sich dann herauspulen. Beide mit den Böden verschraubt und oben mit vier Keilen justiert.
Die innere Dose mit Sand gefüllt und das Gebilde in einen Blecheimer gesetzt und in Sand eingebettet. Dann mit Blei ausgegossen.

So hat man einen Hohlzylinder. Dann plandrehen. Dazu habe ich ein Rundholz zwischen den Spitzen gedreht , das gerade so in den Bleizylinder paßt und mit Pappstreifen so justiert, daß alles ungefähr rundläuft. Dann kann man mit geriner Drehzahl bequem die obere und untere Stirnseite so abdrehen, wie man möchte.

Mein Unterteil war ja schon fertig. Darauf sitzt der dicke Zylinder und damit die ganze Sonde verschwindet muß ich noch einen Zylinder gießen . Wichtig - die Einzelteile nicht zu schwer zu machen. Lieber aus mehreren Teilen dann zusammenzustellen. Den Boden würde ich auch nicht angießen.

Ich mache nochmal Bilder von meinen derzeitigen Topf.

Viele Grüße
Bernd

Flipflop

Zitat von: Zugpferd am 08. Mai 2025, 22:40"Bleiburg"
http://www.schrottmax.com/dresden-p130h1s61-001-Bleiburg.html

Leider ohne Preis...

Danke Zugpferd, interessantes Angebot, könnte man 2 Mittelteile übereinander stapeln damit man genug Höhe hat für einen Marinellibecher mit RC, (es gibt eine Lücke, da müsste man sich was überlegen und vielleicht passt Aussen rum ein Kunststoff-Rohr als Schutz.) und hat jemand schon nach dem Preis gefragt?

Peter-1

Wie stark muß eine Bleiburg sein? Ich habe mich auf eine schwache Version eingestellt und komme damit gut zurecht. Der Unterschied ist schon in dieser Bauart gut erkennbar. 2,5cm Pb + 8 mm Cu.
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Gruß  Peter