Bleiburg bauen?

Begonnen von Floppyk, 11. Oktober 2019, 12:01

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Radiohörer

#225
Zitat von: NoLi am 23. Mai 2025, 22:29Ich habe mal an einer großen Profi-Standbohrmaschine nur ein 8 mm Loch in einen Bleistein (50 mm dick) bohren wollen müssen... war ne Katastrophe. Am Anfang lief es ganz passabel, aber dann erstaunlich, wie schnell und unvermittelt sich der Bohrer in das Blei reingefressen hat, trotz sehr langsamer Drehzahl und Vorschub.

...mit oder ohne Schmierung/Kühlung und wenn ja, mit was, Wasser, Spiritus, Schneidöl, Emulsion, Wachs oder...?
Im 2. Lehrjahr durfte ich 4x M6 Gewinde in eine 1cm Bleiplatte schneiden: bohren ging mit dem vom Meister angeschliffenen Bohrer, Spiritus und sehr langsamer Drehzahl ganz gut.
Das Gewindeschneiden mit Schneidöl dauerte ewig: 1/2 Umdrehung rein und wieder zurück. Leider hab ich mir den Winkel damals nicht aufgeschrieben...

https://de.industryarena.com/forum/blei-bearbeiten--57869.html
weiches Alu dürfte ähnlich sein: https://de.industryarena.com/forum/weich-alu-bearbeitung--4410.html

Der Schlüssel war, wie mehrfach oben empfohlen, wirklich einen Millimeter bohren, dann den Bohrer wieder raus um die Späne rauszubefördern. Das habe ich gestern zwar auch schon so gemacht - aber ohne Öl. Ein Tropfen Öl hat insofern geholfen, dass die Späne nicht mit dem Bohrer verbacken: https://www.beisammen.de/index.php?thread/91520-blei-s%C3%A4gen-und-bohren-gibt-s-da-tricks-ich-kriege-noch-einen-vogel-hier/

ich habe gute Erfahrungen mit scharfen und langsam drehenden Forstner-Bohrern (eigentlich für Holz) gemacht. Die kann man praktisch als Fräser einsetzen, und sie ergeben schöne plane Flächen und Höhlungen: https://taucher.net/forum-blei_bearbeiten-ioz25245

div. Vorschläge: https://de.rec.sport.tauchen.narkive.com/ECa5QGUL/blei-sagen

Spitze kappen, Wachs zum Schmieren: https://www.rc-network.de/threads/durch-blei-bohren.134983/

130° Spitzenwinkel Seite 6: https://werkstatt.physik.uzh.ch/files/praktikum/FrasenDrehenBohren.pdf

Blei bohrt man trocken oder mit Wasser mit Holzbohrern: https://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=102451
Edit: https://www.arnold.de/de/industry/blei/walzblei ++
https://www.schneider-ass.de/de/
https://www.roboternetz.de/community/threads/61755-Bleigewinde

...das steht mir alles noch bevor! Danke schon mal fürs Teilen Euerer Erfahrungen!!! ;)

Und für alle bei denen, wie bei mir, die Grundlagen "etwas her" sind:
https://www.wko.at/tirol/lehre/tyrolskills/metalltechnik-fragenkatalog-2lj.pdf
1. & 3. hab ich leider auf die Schnelle nicht gefunden :(
Edit: weitere Aufgaben zum Wissenscheck: https://www.wko.at/tirol/lehre/tyrolskills/metalltechnik-industrie-

Zugpferd

Zitat von: Radiohörer am 24. Mai 2025, 13:10
Zitat von: NoLi am 23. Mai 2025, 22:29Ich habe mal an einer großen Profi-Standbohrmaschine nur ein 8 mm Loch in einen Bleistein (50 mm dick) bohren wollen müssen... war ne Katastrophe. Am Anfang lief es ganz passabel, aber dann erstaunlich, wie schnell und unvermittelt sich der Bohrer in das Blei reingefressen hat, trotz sehr langsamer Drehzahl und Vorschub.

...mit oder ohne Schmierung/Kühlung und wenn ja, mit was, Wasser, Spiritus, Schneidöl, Emulsion, Wachs oder...?
Im 2. Lehrjahr durfte ich 4x M6 Gewinde in eine 1cm Bleiplatte schneiden: bohren ging mit dem vom Meister angeschliffenen Bohrer, Spiritus und sehr langsamer Drehzahl ganz gut.
Das Gewindeschneiden mit Schneidöl dauerte ewig: 1/2 Umdrehung rein und wieder zurück. Leider hab ich mir den Winkel damals nicht aufgeschrieben...

https://de.industryarena.com/forum/blei-bearbeiten--57869.html
weiches Alu dürfte ähnlich sein: https://de.industryarena.com/forum/weich-alu-bearbeitung--4410.html

Der Schlüssel war, wie mehrfach oben empfohlen, wirklich einen Millimeter bohren, dann den Bohrer wieder raus um die Späne rauszubefördern. Das habe ich gestern zwar auch schon so gemacht - aber ohne Öl. Ein Tropfen Öl hat insofern geholfen, dass die Späne nicht mit dem Bohrer verbacken: https://www.beisammen.de/index.php?thread/91520-blei-s%C3%A4gen-und-bohren-gibt-s-da-tricks-ich-kriege-noch-einen-vogel-hier/

ich habe gute Erfahrungen mit scharfen und langsam drehenden Forstner-Bohrern (eigentlich für Holz) gemacht. Die kann man praktisch als Fräser einsetzen, und sie ergeben schöne plane Flächen und Höhlungen: https://taucher.net/forum-blei_bearbeiten-ioz25245

div. Vorschläge: https://de.rec.sport.tauchen.narkive.com/ECa5QGUL/blei-sagen

Spitze kappen, Wachs zum Schmieren: https://www.rc-network.de/threads/durch-blei-bohren.134983/

130° Spitzenwinkel Seite 6: https://werkstatt.physik.uzh.ch/files/praktikum/FrasenDrehenBohren.pdf

Blei bohrt man trocken oder mit Wasser mit Holzbohrern: https://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=102451
Edit: https://www.arnold.de/de/industry/blei/walzblei ++
https://www.schneider-ass.de/de/
https://www.roboternetz.de/community/threads/61755-Bleigewinde

...das steht mir alles noch bevor! Danke schon mal fürs Teilen Euerer Erfahrungen!!! ;)

Und für alle bei denen, wie bei mir, die Grundlagen "etwas her" sind:
https://www.wko.at/tirol/lehre/tyrolskills/metalltechnik-fragenkatalog-2lj.pdf
1. & 3. hab ich leider auf die Schnelle nicht gefunden :(



Sauber recherchiert!
Mir war auch so Holz Werkzeug nehmen und anders schleifen...

Zugpferd

Achso, Ich wollte letztens hier noch schreiben das es auch eine Idee wäre eine metallene Thermoskanne mit Blei zu füllen, ob nun geschmolzen oder in Kugelform... wird wohl aber eher nur 5mm sein.
Ich hab bei mir seit Jahren dafür eine Edelstahlkanne rumfliegen. Beim nächsten Schmelztag werde ich die mal füllen.
Idee war daraus einen mobilen Detektor zu bauen, die hat einen Plasik Griff dran den man zum Glück abschrauben kann, wenn das Ding also mit Blei gefüllt ist könnte man da einen 2Zoll oder 1,5Zoll mit PMT rein setzen.
Die Kappe/ Tasse vorne als Schutz abachraubbar oder auch mit Blei füllen.

Radioquant98

Hallo,

hier mal kurz mein bescheidenes Bleitöfchen - gegossenenes Oberteil gerade mal 11,75kg :rofl:
Ehe ich es fotografiert habe, habe ich noch einen Trageriemen angebracht.
Das Bohren mit einem normalen Bohrer ging mit Geduld und Spucke ohne Probleme. Und ja, Spucke als Kühl-und Schmiermittel ist bestens geeignet. Niedrige Drehzahl etwa 50 Umdrehungen pro Minute und mehrfaches Ausspanen sind notwendig - gebohrt mit Handbohrmaschine im Ständer und Drehzahlkonstanthalter. Für M5 habe ich 4,4mm gebohrt und dann mit Gewindeschneider 1,2,3 und Spucke geschnitten - ebenfalls ohne Probleme. Handarbeit ist hier besser als Maschine, man hat einfach mehr Gefühl.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Das grüne Unterteil ist die Bleiabschirmung vom RAM II.

Viele Grüße
Bernd

NoLi

Sauber!  :hi:

Norbert

Floppyk

Welche Gussform hast du dafür benutzt?

Radioquant98

Zitat von: Floppyk am 26. Mai 2025, 21:04Welche Gussform hast du dafür benutzt?

Siehe Beitrag 222. Das war ein verrosteter Behälter von der Zivielverteidigung oder Kampfgruppe. Ist aber egal, jede Blechdose geeigneter Größe kann man nehmen.
Zum Glück hat das geschmolzene Blei nicht gereicht um sie bis oben zu befüllen. Sonst hätte ich das gute Stück nicht in meine kleine Drebank bekommen.
Da der Bleizylinder nicht ganz rund ist muß mann auch mit kleinster Drehzahl arbeiten. Aber bearbeiten läßt es sich gut. Das liegt villeicht daran, daß etwas Akkublei mit drin ist. Es ist aber immernoch so weich, daß man es mit dem Messer schnitzen läßt. Die Oberseite ist der Gußboden. Was oben war ist gedreht. Die Gußoberseite wird bei offener Gußform wegen der Schrumpfung nie eben.

Ja NoLi, das war der zweite Versuch. Der Erste mit einer Gipsform ist gescheitert - ist nie richtig trocken zu bekommen - jedenfalls nicht ohne erheblichem Aufwand.

Viele Grüße
Bernd

Zugpferd

Sieht stark aus Bernd!
Ich hab heute Nachmittag entschieden es ist Giesstag, also an den Kocher und ca 12 kg Blei geschmolzen.
Die blöde Edelstahl Thermoskanne war widerstandsfähig, nur mit Mühe liessen sich Löcher zum Befüllen und Entlüften rein bohren.

Aber es ist vollbracht, Bilder mache ich gleich mal. Während des Giessens hatte ich böse Angst vor Regen trotz Regenradar Beobachtung fing es an einige Topfen zu regnen, da bekommt man Panik mit 12kg geschmolzenem Blei im Garten...

Zuerst habe ich ca. 8kg geschmolzen, dann die Thermoskanne mit ins Bad, durch die Löcher ist nach einiger Zeit dann auch flüssiges Blei eingelaufen. In die Kanne habe ich 4kg Blei reingelegt. Durch die Doppelwandung liess es sich aber nicht schmelzen, also noch ein Brenner von oben um das Blei in der Kanne zu schmelzen. Dann Handschuhe an und auskippen in den Topf, Kanne umdrehen und langsam mit Kelle füllen. Das ging erstaunlich gut weil die Kanne schön heiß war. Das Loch was nun unten war hatte ich mit einer Schraube verschlossen.
Ich musste einige Male nachkippen weil der Schrumpf einsetzte. Ansonsten sauber gelaufen.
An den Bildern wird man nun nicht viel sehen, ist halt Blei in der Zwischenwand. In die Kanne passt locker ein 2,5inch Detektor. Ich werde da wohl einen meiner 2" reinlegen.

Radioquant98

Beläßt Du es so, oder machst Du noch Kupfer und Plexiglas rein.

Die Bremsstrahlung von Kupfer wurde ja schon irgendwo beschrieben und gemessen. Was passiert bei Edelstahl?

Viele Grüße
Bernd

Zugpferd

Edelstahl hab ich vorher noch nie probiert muss ich gestehen...
Ich werde es sehen was draus wird.

Sonst Bleche rein, allerdings hab ich jetzt kein Kupfer mehr, dann muss ein neues Rohr her...

So ein paar Schnappschüsse...
Die Kanne wiegt jetzt 8kg.

Die Farbveränderung ist gut zu sehen mit unbehandeltem Deckel...

Ich war übrigens erstaunt wie viel Luft zwischen den Wänden ist... als ich unten reingebohrt habe war mein Bohrer fast verschwunden. gut 1,5cm Luft.
Oben an der Seite waren es aber nur ca. 6mm.

Radiohörer

Zitat von: Zugpferd am 26. Mai 2025, 22:37Die Kanne wiegt jetzt 8kg.
...dann pass aber auf, wenn Du sie rumträgst: der Kuststoffgriff(?) könnte schnell mal brechen und die Kanne mit der Kante auf den Fuß fallen :o
Die Sicherheitsschuhe aus der Firma durftest Du vermutlich mitnehmen ;)

Zugpferd

Jaa, Ich muss zugeben der Griff ist nicht mehr ideal... zuerst freute ich mich wegen des Griffes, aber 8kg klingen zwar wenig aber sind doch ganz schön schwer.
Die Lederband Idee finde ich auch super. Nur habe ich jetzt keine Gewinde mit eingegossen die das tragen könnten.
Ich schmeiße gleich meinen 2zoll an um mal Messung mit Edelstahl zu machen...

Radiohörer

Zitat von: Zugpferd am 26. Mai 2025, 22:05Die blöde Edelstahl Thermoskanne war widerstandsfähig, nur mit Mühe liessen sich Löcher zum Befüllen und Entlüften rein bohren.
...VA ist sehr schlecht zu bohren. Mit Co5 oder Co10 Bohrern und gut Schmieren gehts so la la.
Alternative: nen Stahlnagel reinschlagen und mit einer Feile/Ahle auffeilen/-reiben...
Edit: Cr --> Co

Zugpferd

Zitat von: Floppyk am 11. Oktober 2019, 12:01Ich verfüge über einen Gasbrenner und auch den Platz, wie auch eine Maske, um Blei umschmelzen zu können. Ich habe auch eine Barrenform und genau diese ist das Problem. Daraus entstehen Barren von um die 500 g Gewicht, aber die Kanten sind konisch.

Heutiger Schmelztag zeigt: wäre deine Barrenform nicht konisch würde man die Barren nicht rausbekommen aus der Giessform.

Einzige Alternative Sandgussformen, da es verlorene Formen sind dürften die auch kugelrund sein.

Ich hab mit den Silikon Formen leider keine guten Erfahrungen gemacht, dafür ist das Blei zu schwer und zu lange heiss. 

Zugpferd

Zitat von: Radiohörer am 26. Mai 2025, 22:54
Zitat von: Zugpferd am 26. Mai 2025, 22:05Die blöde Edelstahl Thermoskanne war widerstandsfähig, nur mit Mühe liessen sich Löcher zum Befüllen und Entlüften rein bohren.
...VA ist sehr schlecht zu bohren. Mit Cr5 oder Cr10 Bohrern und gut Schmieren gehts so la la.
Alternative: nen Stahlnagel reinschlagen und mit einer Feile/Ahle auffeilen/-reiben...


JAP, hat mich echt überrascht. Habe sonst super Erfahrung mit Co legierten Bohrern, aber diesmal bin ich zurück auf HSS und dann lass jucken, besser als abgerissener Cobaltbohrer.