GeigerLog & RadPro an FNIRSI GC-01

Begonnen von ullix, 16. April 2024, 16:13

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ullix

Und damit ist nun auch eine Steuerung der Anodenspannung in Abhängigkeit von der Count Rate möglich.

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Das linke Bild zeigt die Standard-Situation: 430V (schwarz) sind per GeigerLog auf dem Counter eingestellt. Mit zunehmender CPS (magenta) sinkt die gemessene Anoden-Spannung (grün)

Im rechten Bild passt GeigerLog die vorgegebene Anodenspannung an den durch CPS erzeugten Einbruch an, so dass die tatsächliche Anoden-Spannung weitgehend konstant bleibt.

Sehr einfach durchzuführen, kann auch locker in die Firmware integriert werden.

Mein Problem: Knappe CPM=5000 ist das Höchste, was ich mit meinen Quellen bringen kann. Aber das zehnfache sollte man schon bringen. Wer kann sowas bieten?

JoergK

Hab den GC01 an Pechblende getestet.Zählrate liegt bei ca.75000cpm.

Da ist bloß die Sache mit dem Versand. :unknw:
Es gibt mehr Wasserstoffatome in einem einzigen Wassermolekül als Sterne im gesamten Sonnensystem.

ullix

Uiiiih, knackig!

Eigentlich dachte ich auch mehr daran, dass ich GeigerLog versende, und Du die Arbeit machst?  :-\

Wenn Du ein Digital-Multi-Meter hast, und einen mind. 1GOhm Widerstand, wärst Du gerüstet. Perfekt wäre es, wenn Dein DMM auch per Computer ausgelesen werden kann. Wie wär's?

JoergK

 :)) Habe diesen Treat schon länger verfolgt,aber nur 10 Prozent kapiert. >:(

PC und Multimeter sind vorhanden,aber beim Widerstand hörte schon auf. :unknw:
Es gibt mehr Wasserstoffatome in einem einzigen Wassermolekül als Sterne im gesamten Sonnensystem.

ullix

Gut, dann hast Du Einiges vor Dir  :)

An dem Gigaohm Widerstand wirst Du nicht vorbeikommen, wenn Du jemals die Anodenspannung an Deinem Counter messen willst!

Welches DMM hast Du genau, Link?


JoergK

Ich bin ja schon froh,daß ich die RadPro Software problemlos installieren konnte.

Mein Multimeter ist ein älteres Voltkraft ohne PC-schnittstelle.

Wenn die Messung etwas Zeit hat,könnte ich die Tage vielleicht was organisieren.
Es gibt mehr Wasserstoffatome in einem einzigen Wassermolekül als Sterne im gesamten Sonnensystem.

ullix

Das Voltkraft ist ok, wenn es die Standard-Impedanz im Volt-Messbereich von 10MOhm hat. Es ist dann halt mehr Handarbeit von Dir notwendig.

Falls Du aber ein neues DMM suchst empfehle ich das OWON OW18E (auf das "E" achten!) was ich für alle meine Messungen hier benutzt habe (plus ein altes Voltkraft). Auf Amazon für 1 Tages Liefrung für €41 zu kriegen; darf's 10 Tage dauern auch für €33. Gute Specs; Bluetooth funktioniert gut, sowohl zu GeigerLog wie auch zu Smartphone. Bin sehr zufrieden.

Solange niemand sonst CPM=75k bietet, werden wir wohl warten müssen  8)


ullix

Ich besitze jetzt einen zweiten FNIRSI GC-01, diesmal einen "blauen". Ich habe ihn per Lupe sorgfältig innen und aussen untersucht, konnte aber keinerlei Unterschiede finden. Ausgenommen der µChip:

# Yellow FNIRSI GC-01: Chip:   CH32F103 R8T6    WCH
#                      Tube:   J321 2022 12
# Blue   FNIRSI GC-01: Chip:   APM32 F103RBT6  Geehy
#                      Tube:   J321 2024 1

Bisher dachte ich, die Farbe wäre nur eine Zufallsauswahl. Ist es tatsächlich so, dass Yellow immer eine WCH chip ist, und Blue immer einGeehy chip?

Tomas

Zitat von: ullix am 24. Juni 2024, 13:53Sehr einfach durchzuführen, kann auch locker in die Firmware integriert werden.

Wie sieht Algorithmus dafür aus? Wenn  Gissios macht das nicht, dann vielleicht jemand von diesem Forum kann RadPro anpassen. 

ullix

Zitat von: Tomas am 22. Mai 2025, 16:47Wie sieht Algorithmus dafür aus?
Sehr einfach. Die Basis ist, dass die Anodenspannung mit zunehmender Countrate einbricht. Das kompensiert man durch Erhöhung der eingestellten Anodenspannung.

Die Countrate wird ja ohnehin gemessen, und die Option zur Spannungseinstellung ist seit den letzten 2(?) releases von RadPro so herausgeführt, dass ich das auch "von aussen" mit Python machen kann.

Innerhalb der Firmware ist das auf die gleiche Weise - oder evtl. sogar einfacher - machbar.

Die Korrektur-Faktoren sind empirisch bestimmt; sie finden sich in meinem GeigerLog code, der ja Open Source und daher einsehbar ist. Man kann sie aber auch de-novo bestimmen; ist letztlich recht einfach.

Das coole: die RadPro Geiger Counter wären dann m.W. die einzigen auf der Welt, die so einen Kompensier Mechanismus haben!

ZitatWenn  Gissios macht das nicht, dann vielleicht jemand von diesem Forum kann RadPro anpassen.
Das erfordert schon sehr gute Kenntnisse des Firmware-Code, und so einfach ist der nicht. Ich denke, nur Gissio wird das können. Aber ihm dürfte es leicht fallen.



DL3HRT

Zitat von: ullix am 23. Mai 2025, 08:46Sehr einfach. Die Basis ist, dass die Anodenspannung mit zunehmender Countrate einbricht. Das kompensiert man durch Erhöhung der eingestellten Anodenspannung.
Letztendlich ist das aber doch nur eine mehr oder weniger erfolgreiche Korrektur eines echten Designfehlers. Die HV-Erzeugung in einem GZ muss so konzipiert sein, dass sie eben nicht mit zunehmender Countrate einbricht.

ullix

Kein Problem. Setz Dich mal schnell hin und entwickele eine Schaltung, die das macht. Ich verspreche Dir, mit dem Patent hast Du für den Rest Deines Lebens und das Deiner Kinder und Enkel ausgesorgt!

Spannungsvervielfacher Schaltungen, die aus wenigen Volt mehrere 100V machen, gibt es seit urgrauen Zeiten. Die Geiger Counter, die ich ausgemessen habe, wiesen einen Innenwiderstand ihrer HV Quelle von etwa 20 MOhm auf. Das ist recht hoch, und daraus erklärt sich der Spannungs Einbruch.

Das mag unbefriedigend sein, aber das ist Basis des Erfolgs der Geiger Counter!

DL3HRT

Ich kenne einige HV-Schaltungen, die zumindest mit einem 10 MOhm-Multimeter keinen Einbruch der Spannung zeigen. An unserem AATiS-Geigerzähler konnte ich nach dem Austausch der 1N4007 Dioden gegen UF4007 einen 10 MOhm Lastwiderstand anschließen und parallel dazu mit dem Multimeter messen, ohne dass die Spannung eingebrochen ist. Das sind immerhin 80 µA und war noch nicht die Grenze. Da braucht es bei normalen Zählrohren schon eine sehr hohe Aktivität, um diesen Strom zu erreichen.

DG0MG

Zitat von: ullix am 23. Mai 2025, 10:13Die Geiger Counter, die ich ausgemessen habe, wiesen einen Innenwiderstand ihrer HV Quelle von etwa 20 MOhm auf. Das ist recht hoch, und daraus erklärt sich der Spannungs Einbruch.

Der Innenwiderstand ist doch nicht das allein entscheidende Kriterium, sondern das Vorhandensein einer REGELUNG. Und zwar nicht mit irgendwelchen Softwaretricks, sondern in Hardware gegossen, schnell ansprechend und möglichst stabil und mit kleiner Hysterese. Jedes Bügeleisen oder jeder Wasserboiler hat eine Regelung. Wenn ich aus letzterem Wasser entnehme, merkt das BiMetall das und schaltet die Heizspirale ein, bis wieder die eingestellte Solltemperatur erreicht ist. Dabei gibt es natürlich auch einen "Innenwiderstand", nämlich wie oft und wie viel ich warmes Wasser entnehmen kann, ohne dass es nur lauwarmes Wasser ist. Aber bis zu einem gewissen Punkt hat das entnommene Wasser immer die Solltemperatur.

Der BOSEAN FS-5000 hat eine HV-Regelung, jeder andere halbwegs moderne GZ ebenfalls. Die älteren Russenconsumergeräte haben meist keine und eben der FNIRSI GC-01 auch nicht.

Zitat von: ullix am 23. Mai 2025, 10:13etz Dich mal schnell hin und entwickele eine Schaltung, die das macht.

Grundlagen der BSMR-Technik: Steuerung ist nicht gleich Regelung!
Eine Regelung: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=34691
Eine Regelung: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=11904

Merkmal einer Regelung ist die Rückführung der zu regelnden Größe (der Hochspannung) auf den Eingang um damit eine auftretende Störgröße (z.B. absinkende Batteriespannung, erhöhte Stromentnahme) zu kompensieren.

Wenn Du softwaremäßig in Abhängigkeit von den CPM auf die PWM Einfluss nimmst, ist das keine echte Regelung, da die Regelgröße nicht zurückgeführt wird, sondern etwas anderes. Ein Absinken der Batteriespannung (Li-IOn-Akku im GC-01: 3 bis 4.2 Volt!) hat ebenso Einfluss auf die HV und wird nicht bemerkt. Oder erst dann, wenn das ZR aus dem Plateau rausfällt, aber genau das sollte überhaupt nie passieren.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Tomas

Zitat von: DG0MG am 23. Mai 2025, 12:06Ein Absinken der Batteriespannung (Li-IOn-Akku im GC-01: 3 bis 4.2 Volt!) hat ebenso Einfluss auf die HV und wird nicht bemerkt.

In diesem Fall Absinken der Batteriespannung spielt im GC-01 keine Rolle, da HV Schaltung durch 3.3V LDO versorgt wird.