Aranet Radon Plus

Begonnen von SievertGray, 17. Juli 2024, 12:47

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Flipflop

Gestern habe ich mein aranetRn+ bekommen und habe das Gerät über Nacht laufen lassen, am Morgen hatte ich einen höheren Wert, nach dem Lüften hat das Gerät dann einen deutlich tieferen Wert angezeigt. Heute habe ich es in eine Kiste mit etwas Uranglasur gelegt, war unauffällig, dann habe ich ein Glas mit einem kleinen Stück Pechblende etwas geöffnet, in die Kiste gestellt und der Wert sprang von unter 50 auf 400, dann habe ich das Gerät wieder auf den Tisch gestellt, und der nächste Wert war fast 550 und dann 575 und 567. Scheint also zu funktionieren.  :) Keine Ahnung, von einem tieferen Wert zu einem höheren Wert scheint das Gerät sehr schnell zu Reagieren, mal schauen wie es umgekehrt ist, vermutlich würde das Gerät profitieren wenn die Luft sich bewegen würde, dann hätte man vermutlich schnell wieder einen normalen Wert. Aber im Moment haben wir hier 30 Grad.  :heat:

Radiohörer

...dank einer 4,5 kg Kupferschiefer Spende  :hi:
konnte ich gestern Abend noch eine "Messung" starten.
Die Werte sind beeindruckend: endlich erreichte ich das Messbereichsende :yahoo:

Damit würde ich in foldenden Richtungen weitermachen:
- welches ist die ~ (minimale) Menge um AranetRn+ und Radoneye auszulasten
- spielt (Luft-)feuchtigkeit der Proben eine Rolle
- kann man durch Anbau eines kleinen Lüfters die Empfindlichkeit/Anstiegsgeschwindigkeit steigern
- Nachbau eines Rikamino(derivats) um zu sehen, wie weit sich der Messbereich ausdehnen läßt. Es gab ja div. Andeutungen...

Habt ihr noch Ideen?

Edit: wodurch wird die Abflachung ab 00:56 bei 3877 Bq/m³ hervor gerufen? Ist das schon die Sättigung der Ionisationskammer oder ist das durch den "primitiven" Versuchsaufbau mit PE & PP-Folien bedingt? Haben andere Geräte ein ähnliches Verhalten?
Ich stelle Euch mal die 24 h Messwerte mit rein...

DG0MG

Zitat von: Radiohörer am 15. Juni 2025, 06:35- welches ist die ~ (minimale) Menge um AranetRn+ und Radoneye auszulasten
Habt ihr noch Ideen?

Ja: Welche Menge ist nötig, um in einem definierten Volumen (z.B. eine große Tupper-Kiste) etwa DIE HÄLFTE des Anzeigebereichs zu erzeugen.

Was sind das für Platinen? Da fehlt mir der Zusammenhang.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radiohörer

> welches ist die ~ (minimale) Menge um AranetRn+ und Radoneye auszulasten?
...das ist ja "Materialabhängig": ich kanns Dir für das mir vorliegende demnächst beantworten. Für anderen Kupferschiefer oder Freitaler Kohle werden die Mengen andere sein. Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang zw. von außern gemessener Aktivität und exhaliertem Radon.

> Ja: Welche Menge ist nötig, um in einem definierten Volumen (z.B. eine große Tupper-Kiste) etwa DIE HÄLFTE des Anzeigebereichs zu erzeugen.
..dito, dauert halt.

> Was sind das für Platinen? Da fehlt mir der Zusammenhang.
...Silfox hat für seine "Rikamino-Mods" nicht den originalen Entwurf https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,2305.0.html?PHPSESSID=uuh8t8172gels01fnto2sokjtg
nachgebaut sondern sich ein paar Anregungen bei
https://techlib.com/science/picaxeionchamber.htm
und weiteren aus dem Web geholt.

Ich habe den Ansatz von beiden um ein paar R- & C-"Filtermöglichkeiten" erweitert und von einem Freund routen lassen. Die unteren sind nach Wunsch von Bernd erstellt...

Lennart

Zitat von: Radiohörer am 15. Juni 2025, 06:35Die Werte sind beeindruckend: endlich erreichte ich das Messbereichsende :yahoo:

:o Das hat ja nicht mal sonderlich lange gedauert.

4,5 kg ist natürlich auch eine Hausnummer...

vobele

Zitat von: Radiohörer am 15. Juni 2025, 06:35Habt ihr noch Ideen?


Sehr cool, danke fürs Dokumentieren und Teilen der Erkenntnisse. Mich würde noch interessieren, welche der beiden (AranetRn+ und Radoneye) unempfindlicher ist auf ein allfälliges, langfristig entstehendes Abdriften der Messwerte vom Sollwert wegen angesammelter Ablagen in der Ionisationskammer.
Das batteriebetriebene AranetRn+ arbeitet vermutlich mit einer viel geringeren gepulsten Spannung als das Radoneye. Ich weiss nicht, ob sich dies überhaupt messen/feststellen/beschleunigen - oder durch die Demontage  :whistle3: und Begutachtung des Aufbaus abschätzen lässt. Vielleicht gibt es auch sonst qualitative Unterschiede im Innenleben der Geräte?

NoLi

Problematisch könnte mit der Zeit der Aufbau von Pb-210 (Halbwertszeit 22,5 Jahre) in der Messkammer werden, wenn das Gerät längere Zeit mit höheren Radon-Konzentrationen beaufschlagt wird.
Pb-210 (Beta/Gamma) ---> Bi-210 (Beta) ---> Po-210 (Alpha)

Norbert

Radiohörer

...wenn ich mich nicht verrechnet habe, dürfte mein Test von grob 8 h ~ einer 10 tägigen "Dauerbelastung" bei 300 Bq/m³ bzw. 26,5 Tage bei 100 Bq/m³ entsprechen.
Und nu?

NoLi

Zitat von: Flipflop am 13. Juni 2025, 15:16...
Keine Ahnung, von einem tieferen Wert zu einem höheren Wert scheint das Gerät sehr schnell zu Reagieren, mal schauen wie es umgekehrt ist, vermutlich würde das Gerät profitieren wenn die Luft sich bewegen würde, dann hätte man vermutlich schnell wieder einen normalen Wert. Aber im Moment haben wir hier 30 Grad.  :heat:
Die "Abfallgeschwindigkeit" des Messwertes hat nichts mit der Umgebungslufttemperatur und -geschwindigkeit zu tun, sondern mit der Zerfallsgeschwindigkeit (Halbwertszeit) der Radon-Folgeprodukte Po-218 und Po-214 (beides Alpha-Strahler) in der Diffusionsmesskammer. Hier haben zwangsbelüftete Messkammern (wie z.B. beim AlphaGuard) einen deutlich schnelleren Reaktionsvorteil, auch was die Anreicherung im Laufe der Zeit mit langlebigen Folgeprodukten angeht.

Norbert

DL3HRT

Zitat von: NoLi am Gestern um 19:02Problematisch könnte mit der Zeit der Aufbau von Pb-210 (Halbwertszeit 22,5 Jahre) in der Messkammer werden, wenn das Gerät längere Zeit mit höheren Radon-Konzentrationen beaufschlagt wird.
Pb-210 (Beta/Gamma) ---> Bi-210 (Beta) ---> Po-210 (Alpha)
Aranet ist die erste Firma, bei der ich konkrete Angaben dazu gefunden habe und zwar in diesem PDF.

Dort steht:
ZitatWhile the device shows no long-term drift in its radon detection accuracy, as with all ionization chamber radon detectors, it is subject to the gradual accumulation of long-lived radon progeny within the chamber. Over time, elements such as Pb-210, which has a 22-year half-life, will deposit inside the ionization chamber, generating additional α-decay events even in the absence of radon. This effect cannot be precisely predicted, as it depends on the cumulative radon exposure. We estimate a zero-shift of approximately 3 Bq/m3 per 1 (MBq·h)/m3 of radon exposure. For example, if the device were continuously exposed to 1000 Bq/m3 of radon for five years, the indicated measurement could shift upward by around 150 Bq/m3.

Also ergeben 5 Jahre bei 1000 Bq/m3 eine Erhöhung des Messwerts um ca. 150 Bq/m3. Nach solch einer Angabe habe ich bei anderen Herstellern immer umsonst gesucht.

Flipflop

An diesem Tag hätte man die Luft drinnen schneiden können, ich habe das Gerät dann auch so etwas wie zwangsbelüftet , indem ich es ein wenig der Zugluft ausgesetzt habe, der nächste Wert war von 567 auf 400 und dann auf +\- 70. Aber mehr habe ich mit dem Gerät nicht gemessen. Der Bericht von mir war unvollständig.  :unknw: