Darf es etwas Radon sein? Der Radon-Mess-Thread

Begonnen von katze, 03. Januar 2020, 00:35

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

NoLi

Vor Ort in Radon-Gebieten | Zur Sache! Baden-Württemberg!


Radioaktives Radon in Schulen und Kindergärten | Zur Sache Baden-Württemberg!

Norbert


DL3HRT

Wie abhängig die Radonbelastung im Haus vom Wetter ist, kann man derzeit sehr gut sehen. Im Anhang seht ihr die Messungen im Kinderzimmer während der letzten beiden Tage. Da unsere Tochter nicht zu Hause ist, wurde der Raum nicht gelüftet.

Die letzte Woche über war es nahezu windstill mit Nachttemperaturen um -10°C. Die Radonbelastung war recht stabil, bis diese Nacht kraftiger Wind aufkam. Man sieht den steilen Anstieg der Radonwerte, da das Radon durch den Kamineffekt aus dem Keller ins Haus gezogen wird. Kurz nach dem Lüften kam der steile Abfall der Messwerte.

Noch krasser war es im Schlafzimmer, wo der Wert gestern Abend bei 150 Bq/m3 lag und heute morgen bei 415 Bq/m3.

Vom Frühling bis Herbst ist das kein Problem, da oft/ständig gelüftet wird. Im Winter muss man tatsächlich auf die Messwerte achten und mehrmals am Tag kurz lüften.

Radioquant98

Ich hatte hier schomal angefragt https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,361.0.html

Nun hier auch nochmal.

Hallo Zusammen,

äußerst interessant. Wenn ich das hier so lese, bekomme ich direkt Lust auch irgendwann eine Radonkammer zu bauen.

Wie ist der RadonEye aufgebaut? Ist da ein Lüfter drin ? ist da ein Luftfilter drin ?

Ich würde als Gehäuse einen Edelstahlbesteckhalter verwenden, weil da gleich die Löcher drin sind. Oder sind das schon zuviel Löcher - beim Radoneye sind ja nur paar kleine Löchlein ringsum.

Für eine hochisolierende Elektrodenhalterung würde ich Polypropylen (gibt es als Schneidebretter) nehmen. Besser wäre noch PTFE, aber viel teuerer - dann macht bestimmt auch die Feuchtigkeit nich soviele Probleme, als bei Leiterplattenmaterial.

Vielleicht könnt ihr mir noch paar Tipps geben.
Denn die Kammer ist doch recht arbeitsintensiv, die man nicht unbedingt zweimal machen muß.

Viele Grüße
Bernd

DL3HRT

Im RadonEye ist kein Lüfter drin, Luftfilter aber schon.

Die Theremino-Leute haben einmal ein Radon-Projekt entwickelt. Dort findest du jede Menge Informationen zur Konstruktion einer Radonmesskammer.



Peter-1

Ich habe vor langer Zeit das Theremino Radon Projekt mit nur kleinen Abwandlungen nachgebaut. Es läuft ausgezeichnet und ich kann es nur empfehlen. Alle Messungen waren sehr plausibel und auch reproduzierbar. Die erste Stunde einer Messung aber immer verwerfen, da sich die Kammer erst stabilisieren muß. D.h. alle Potentiale müssen sich angleichen. Das geht nicht in Minuten !
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Gruß  Peter

Radioquant98

Danke.

Ich hatte aber mit so einer Vieldrahtkammer geliebäugelt.

Die sollte doch bei gleichem Volumen mehr Impuse pro Zeiteinheit beziehungsweise gleiche Impulszahl bei kleinerem Volumen bringen.

Ich habe jetzt schon etliches von den Links aus dem Forum gelesen und gelernt, daß es auch von den Materialien abhängt.

Ich dachte nur, daß mir Jemand, der so eine Viehldraht schonmal gebaut hat noch paar Tips gibt, damit ich Fehler nicht wiederhole. Denn oftmals funktionieren auch andere Materialien.
Nun die Eindraht von Teremino zeigt schon Einiges, was funktioniert, ich aber unwissend nicht genommen hätte.

Viele Grüße
Bernd

DG0MG

Zitat von: NoLi am 28. Februar 2022, 19:18
Zitat von: DG0MG am 28. Februar 2022, 15:05Staubsaugerexperiment
Bringt leider nichts, weil sich auf einem Filter nur die Radon-Folgeprodukte, NICHT aber das Radon, abscheiden. Hier hilft nur das Abschnüffeln [..] mit speziellem Gerät.

Und wie wäre es, systematisch Aktivkohlekompretten auszulegen? Die sollten doch das Radon selbst binden und beim Vermessen in der Nähe der Eintrittsstelle höhere Aktivität liefern?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

kater

Hat eigentlich jemand mal das ,,klassische" Schulexperiment mit dem Luftballon gemacht? Ich wundere mich, dass ich hier im Forum nirgendwo davon lese, abgesehen von kermits (unbeantworteter) Frage im Halbwertszeiten-bestimmen-Thread.
Ich habe das mal bei uns in einem innenliegenden, quasi unbelüfteten Keller gemacht und mit dem ollen J305 erstaunliche Werte gefunden:


DL8BCN

Hallo, das mit dem elektrostatisch geladenen Ballon funktioniert sicher ganz gut.
Es ist jedoch abhängig von der vorhandenen Luftfeuchte, die in dem Raum herrscht.
Je trockener die Luft desto besser wird es funktionieren.
Fraglich war mir daher, für wie lange die Ladung auf der Ballonoberfläche bestehen bleibt.
Ich hatte das Experiment daher mit einem isoliert aufgehängten blanken Kupferdraht durchgeführt, wobei der Draht an den Minuspol der Hochspannungsquelle angeschlossen wird und der Pluspol der Quelle geerdet wird.
Aus Gründen der Sicherheit sollte der Strom auf wenige Mikroampere begrenzt sein. Die Spannung kann ruhig 10kV oder mehr betragen.
Das Ergebnis ist beeindruckend und habe ich früher hier veröffentlicht.
Noch einfacher durchzuführen ist das Staubsauger-Radonexperiment.
Auch das habe ich hier dokumentiert.
Gruß, Rainer


DG0MG

Interessanter Vortrag von Dipl.-Phys. Jürgen Putzger von der Uni Regensburg.
Das Experiment mit der Philion-Platte wird auch gezeigt,
"Dem Radon auf der Spur":

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Flipflop

Hallo Leute, das Ballonexperiment funktioniert gut, einen Geigerzähler hat man ja meistens schon dabei, hat jemand dieses Experiment schon an einem Hotspot gemacht?

https://www.leifiphysik.de/kern-teilchenphysik/radioaktivitaet-einfuehrung/versuche/umweltradioaktivitaet-mit-dem-luftballon

Henri

Zitat von: Flipflop am 04. Juli 2023, 20:22Hallo Leute, das Ballonexperiment funktioniert gut, einen Geigerzähler hat man ja meistens schon dabei, hat jemand dieses Experiment schon an einem Hotspot gemacht?

https://www.leifiphysik.de/kern-teilchenphysik/radioaktivitaet-einfuehrung/versuche/umweltradioaktivitaet-mit-dem-luftballon

Mit einem Luftballon nicht, und auch nicht an einem Hotspot. Sondern mit 2 kleinen Platten Styropor bei mir zu Hause. Das Ergebnis war sehr beeindruckend, obwohl die mit dem RadonEye gemessenen Werte deutlich unter 200 Bq/m³ liegen.

Dieses Experiment wäre doch mal was für so einen Besucherbergwerks-Besuch: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=21628

Für den Ballon muss man nach dem Platzenlassen dann bestimmt einen Kontrollbereich einrichten :D

Viele Grüße!

Henri

Flipflop

Ehrlich gesagt hatte ich mehr Angst dass der Ballon beim Aufblasen platzt. Es gibt Ventile, und ich habe ein Stück Aluminiumdraht genommen und zugebunden. Und war erstaunt dass nach einer 1/2 Std der Ballon immer noch kräftig geladen war, was ja gut ist. :good:
Du meinst Händewaschen nicht vergessen? :D

Kermit

Zitat von: Flipflop am 05. Juli 2023, 09:10Es gibt Ventile, und ich habe ein Stück Aluminiumdraht genommen und zugebunden.


Das ist eine prima Idee, die gefällt mir  :)

Mich würde mal interessieren, wie Du das gemacht hast ;) . Hast Du eine Fahrrad-Ventil benutzt?
Wichtig ist ja, das man dann später die Luft langsam aus dem Ballon entweichen lässt.

kater

Zitat von: Kermit am 05. Juli 2023, 12:48Wichtig ist ja, das man dann später die Luft langsam aus dem Ballon entweichen lässt.

Das ist überhaupt kein Problem. Ich knote die Luftballons nach dem Aufpusten immer ganz ,,klassisch" zu. Nach der Probenahme wird mit einer Schere einfach direkt am Knoten ein kleiner Schnitt gemacht, um die Luft abzulassen. Da ist das Gummi kaum gespannt, so dass der Schnitt nicht weiter einreißt und der Ballon auch nicht platzt. Man kann den Ballon dann freihängend sich entspannen lassen und muss ihn auch nicht an der Messfläche berühren.