Geigerzähler ? F&H

Begonnen von Alfred, Gestern um 10:33

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Alfred

Hallo
Ich heisse Alfred und habe mich neu angemeldet.
Ich habe ein Gerät von F&H erworben, von dem ich dachte, dass es ein Strahlungsmessgerät ist. Ich will es reparieren/restaurieren habe aber keine Ahnung was das Ding nun wirklich misst. Deshalb brauche ich Eure Hilfe.
Allerdings ist kein Zählrohr verbaut , sondern es gibt nur einen äusseren Metallzylinder mit Lochblende vorne in dem sich ein dünnerer Metallzylinder befindet (siehe Fotos), in dem dünnen Zylinder befindet sich ein Einschub in dem sich eine 30V Batterie befindet ein Pol der Batterie geht gegen Masse Zylinder, der andere geht auf das Steuergitter einer Verstärkerröhre.
Innen und Aussenzylinder sind elektrisch voneinander isoliert. die Anzeige des Gerätes ist µr/s , sind das Mikro Röntgen ?

Danke und Grüsse
Alfred

NoLi

Moin Alfred und Willkommen in der Community!

Dein Gerät sieht nach einem Ionisationkammer-Strahlungsmessgerät aus dem medizinischen Bereich, wie früher u.a. bei Röntgenanlagen benutzt, aus.
Die dargestellte Maßeinheit ist tatsächlich das "Mikroröntgen/Sekunde".

Gruß
Norbert

Alfred

ja, Danke

auf welche Strahlung wird das Gerät ansprechen , womit kann ich es testen?
einen Lichtbogen erzeugen ?

VG

NoLi

Lichtbogen wird nicht gehen, es muß schon ionisierende Strahlung sein.

Norbert

Alfred

also mal zur örtlichen  Uranhalde pilgern....

DG0MG

Zuerst mal muss Dir klar sein, welche Dosisleistung vorhanden sein muss, damit es ÜBERHAUPT etwas an zeigen kann.

Zitat von: Alfred am Gestern um 10:33die Anzeige des Gerätes ist µr/s , sind das Mikro Röntgen?

Ja, fast. Wahrscheinlich eher Mikrorem pro Sekunde. Sowas hat man normalerweise im Kernkraftwerk oder im Strahl eines Röntgengerätes. Das ist also VIEL.
rem ist "Röntgen equivalent men", also die biologische Wirkung, so wie heutzutage Gray für Energie und Sievert für die biologische Wirkung.

1 µr/s sind (mal 3600) 3600 µr/h.
3600 µr/h sind ~36 µSv/h. Da brauchst Du also nicht nur die Halde, sondern einen besonders potenten Stein, bis sich der Zeiger überhaupt hebt.

Da eine Ionisationskammer auch empfindlich für Alphastrahlung ist, wird die Am-241-Pille eines Ionisationsmelders wahrscheinlich auch einen brauchbaren Ausschlag produzieren, aber diese darf man in DL nicht besitzen.

Ein halbwegs legaler Versuch könnte ein Thorium-Glühstrumpf sein?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL8BCN

Die Einheit Röntgen sollte durch ein großes ,,R" dargestellt sein.
Da die Beschriftung in kleinem Buchstaben ,,r" ist, denke ich auch das es eher ,,rem" ist.
Da sollte es sich der Alfred überlegen, ob er sich nicht einen Geigerzähler mit Zählrohr kauft.

NoLi

Zitat von: DG0MG am Gestern um 15:15...
Ein halbwegs legaler Versuch könnte ein Thorium-Glühstrumpf sein?
Nur, wenn der Glühstrumpf nachweislich vor dem Jahr 2001 hergestellt wurde ;) , § 218 StrSchG, Satz 2:

"Gesetz zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung (Strahlenschutzgesetz - StrlSchG)
§ 218 Genehmigungsfreier Umgang mit Geräten, keramischen Gegenständen, Porzellan- und Glaswaren oder elektronischen Bauteilen sowie sonstigen Produkten

(1) Vor dem 1. April 1977 beschaffte Geräte, keramische Gegenstände, Porzellanwaren, Glaswaren oder elektronische Bauteile, mit denen nach § 11 der Ersten Strahlenschutzverordnung vom 15. Oktober 1965 ohne Genehmigung umgegangen werden durfte, dürfen weiter genehmigungsfrei verwendet und beseitigt werden, wenn diese Gegenstände zum Zeitpunkt der Beschaffung die Vorschrift des § 11 der Ersten Strahlenschutzverordnung vom 15. Oktober 1965 erfüllt haben.
(2) Sonstige Produkte, die den Anforderungen der Anlage III Teil A Nummer 5, 6 oder 7 zur Strahlenschutzverordnung in der Fassung vom 30. Juni 1989 entsprechen und vor dem 1. August 2001 erworben worden sind, können weiter genehmigungs- und anzeigefrei verwendet, gelagert oder beseitigt werden.
"

Norbert

Radioquant98

Zitat von: NoLi am Gestern um 11:41Moin Alfred und Willkommen in der Community!

Dein Gerät sieht nach einem Ionisationkammer-Strahlungsmessgerät aus dem medizinischen Bereich, wie früher u.a. bei Röntgenanlagen benutzt, aus.
Die dargestellte Maßeinheit ist tatsächlich das "Mikroröntgen/Sekunde".

Gruß
Norbert
meine Antwort oben habe ich gelöscht - keine Ahnung , wo der Text verblieben ist :o

Ja eine Ionisationskammer mit wol 30V Kammerspannung/Betriebsspannung und Elektrometerröhre.

Röntgen wird mit R dargestellt und Rem mit rem - da klingt Rem schon realistischer.

Nun Alfred ist wohl Sammler, da ist Messen meist Zweitens.

Viele Grüße
Bernd

Alfred

ich werde das Ding jetzt erstmal reparieren, es braucht ja 3 Spannungsquellen die es heute nicht mehr so einfach gibt und dann mal in die Natur gehen um zu sehen ob es einen Ausschlag macht

Lennart

Zitat von: DL8BCN am Gestern um 15:52Die Einheit Röntgen sollte durch ein großes ,,R" dargestellt sein.
Da die Beschriftung in kleinem Buchstaben ,,r" ist, denke ich auch das es eher ,,rem" ist.
Da sollte es sich der Alfred überlegen, ob er sich nicht einen Geigerzähler mit Zählrohr kauft.

Da bin ich auch schon mal darüber gestolpert, vor 1962 war es wohl ein kleines "r". Siehe:
https://www.automess.de/en/service/radiation-quantities-and-units#exposure-dose

NoLi

Zitat von: Alfred am Gestern um 16:15ich werde das Ding jetzt erstmal reparieren, es braucht ja 3 Spannungsquellen die es heute nicht mehr so einfach gibt und dann mal in die Natur gehen um zu sehen ob es einen Ausschlag macht
Das ist das Prinzip einer amerikanischen "Neher-White" Ionisationskammer...eine Kammer-Anodenspannung, eine Verstärkerröhren-Anodenspannung und eine Verstärkerröhrenheizspannung. Und jeweils mit 3 verschiedenen Batterietypen.
Dies wurde früher mit Quecksilberbatterien von Mallory (für die Röhre) und 30 Volt (Zink-Kohle)Photobatterien (für die Kammer) realisert.

Norbert

Alfred

die alte 30V Batterie von 1960? hat immer noch 29,5V !

Radioquant98

Zitat von: Alfred am Gestern um 17:06die alte 30V Batterie von 1960? hat immer noch 29,5V !
Das ist noch Qualität - eine echte Langzeitbatterie. Dann dient sie wohl nur als Kammerspannung. Da fließen ja nur fA. Was ist das genau für eine Batterie? Lihtium? oder?

Viele Grüße
Bernd

DG0MG

Zitat von: Alfred am Gestern um 10:33ein Einschub in dem sich eine 30V Batterie befindet

Steht auf der batterie wirklich 30 Volt drauf?
Ansonsten halte ich es eher für eine 22.5 Volt-Anodenbatterie 72 15F20: https://www.radiomuseum.org/r/varta_25_v_anodenbatterie_15f20.html

Ich habe jetzt keine Angabe zur Zellenchemie gefunden, aber wenn es 15 Zellen sind (15F20), dann sind es 1.5 Volt und das deutet dann schon auf Zink-Kohle hin.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!