Suppenschale aus Steingut - wo kommt die Strahlung her?

Begonnen von dimke, 21. Dezember 2025, 14:19

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NoLi

Zitat von: dimke am 22. Dezember 2025, 13:26...
P.S. Bin gespannt, ob sich jemand meldet auf die parallele Frage nach Erfahrung mit dem "CM II".
Vielleicht wäre es auch gut, umzusteigen auf... ja, auf was?
Wenn es günstig und gut verarbeitet sein soll, würde ich diese Chinesen empfehlen:
https://www.amazon.de/Geigerz%C3%A4hler-Radioaktivit%C3%A4t-Strahlendetektor-Strahlungsmesser-Wiederaufladbare/dp/B0D3PX1W5B?

oder diesen amerikanischen Chinesen:
https://www.amazon.de/Nuklearstrahlungsdetektor-GMC-800-US-Nationalstandard-Datenspeicherung-Multifunktionsger%C3%A4t/dp/B0CKM8NML7?

oder auch diesen amerikanischen Chinesen:
https://www.amazon.de/GQ-GMC-300S-Radiation-Detector-Dosimeter/dp/B0B541D433?

Alle Geräte weisen auch einen gut wahrnehmbaren Ticker für die Einzelimpulswiedergabe auf. Und besitzen das Glaszählrohr M4011/J321, dessen kürzere Ausführung auch im Nanodis CM Counter III verarbeitet ist.

Norbert

NoLi

@dimke:
Markus, war bei deiner Messung im Karton noch Verpackungsmaterial, (Luftpolster)Folie oder Styroporchips, vorhanden? Dann könnte eine elektrostatische Entladung via Nanodis CM Counter und dir die Ursache der erhöhten Anzeige sein.
Oder durch elektrostatische Aufladung haben sich (nach dem Auspacken) Radon-Folgeprodukte auf dem Verpackungsmaterial angereichert (geht ziemlich schnell).

Gruß Norbert

DL8BCN

Ich bezweifle, daß Radon als Gas sich in einem Karton sammeln kann.
Es ist ein sehr mobiles Gas und läßt sich gar nicht einfach einsperren. Schon gar nicht in einen Pappkarton mit großen Poren.
Außerdem kann man Radon m.W.n. gar nicht direkt mit einem Geigerzähler messen, sondern höchstens die Radon Folgeprodukte, siehe hier im Radon-Thread.
Ich hatte früher auch mal gedacht, ich gehe in meinen Keller wo eine leicht erhöhte Radonkonzentration herrscht, wische mit einem Staubtuch über die Türkante und kann im Staub eine erhöhte Strahlung messen.
Das ist mir nicht gelungen.
Dazu braucht es den sogenannten Staubsaugertest, um die Radonfolgeprodukte aufzukonzentrieren und eine schnelle Messung, weil es viele sehr kurzlebige Strahler sind.
Zum Thema Fehlmessungen fällt mir auch noch das Thema EMV ein.
Mein Radiacode hat mal einen Fehlalarm ausgelöst, weil mein Handy zu dicht neben dem Gerät lag. Auch daran sollte man denken, wenn man unplausible Messergebnisse bekommt.




NoLi

@DL8BCN
Wenn man eine elektrostatisch aufgeladene Fläche hat, sammeln und reichern sich recht schnell Radon-Folgeprodukte aus der Umgebungsluft daran an. Probieres es mal mit etwas Polystyrol o.ä. (z.B. eine Kunststoffstapelkiste oder deren abnehmbaren Deckel), reibe sie an einer Stelle eine halbe bis 1 Minute kräftig mit einem Baumwolltuch (dabei Gummihandschuhe zur Isolation tragen!) und lege das Teil elektrisch isoliert in den Keller, z.B. auf eine Holzunterlage oder Holzstäbchen. Nach wenigen Minuten wirst Du darauf einen deutlichen Anstieg der Alpha-Zählrate durch den Alpha-Strahler Po-218 feststellen, daraus bildet sich ebenfalls schnell der Beta-Strahler Pb-214, daraus wieder der Beta-Strahler Bi-214, und aus diesem der Alpha-Strahler Po-214. Nach ca. 1 Stunde ist ein Gleichgewicht dieser Isotope entstanden, die Halbwertszeit dieses "Gesamtzerfallsystems" beträgt knapp 50 min.

Norbert

DG0MG

Das ist richtig, aber dann lassen sich die Folgeprodukte auch nicht einfach "ausgießen". Den Gedanken an elektrostatische Effekte finde ich nicht unberechtigt, zumal bei einem Gerät, bei dem wir keinerlei Informationen über Schaltung, Innenleben und sonstigem Benehmen haben.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: DG0MG am Gestern um 09:09Das ist richtig, aber dann lassen sich die Folgeprodukte auch nicht einfach "ausgießen".
...
Der Hintergrundgedanke war an eventl. vorhandene geladene und mit Rn-Folgeprodukte behaftete stoßhemmende Innenverpackungsteile, die mit "ausgegossen" wurden.

Norbert

DL8BCN

Das mit der elektrostatisch geladenen Platte ist bekannt.
Bekannt als  Philion-Platte.
Ich habe das Experiment auch schon mit einem mit Hochspannung geladenem Kupferdraht gemacht ;D
Und zum Abreiben der Kunststoffplatte nimmt man ein Katzenfell :D, kein Baumwolltuch...

NoLi

Zitat von: DL8BCN am Gestern um 11:26...
Und zum Abreiben der Kunststoffplatte nimmt man ein Katzenfell :D, kein Baumwolltuch...
Wenn die Katze damit einverstanden ist...

Norbert

Peter-1

Prof. von Philipsborn hat es miir in seinem Labor einmal mit der Platte vorgeführt. Er hatte keine Katze in der Hand  :D  und es lief auch keine Katze im Labor  :yahoo:  Aber es hat funktioniert !
Gruß  Peter

Z. Erfall

Zitat von: DL8BCN am Gestern um 07:45Zum Thema Fehlmessungen fällt mir auch noch das Thema EMV ein.
Mein Radiacode hat mal einen Fehlalarm ausgelöst, weil mein Handy zu dicht neben dem Gerät lag. Auch daran sollte man denken, wenn man unplausible Messergebnisse bekommt.

Das kann ich auch bestätigen - als ich meinen Radiacode neu hatte, kam es immer wieder mal vor, dass ich unerklärliche Alarme und entsprechende Peaks bekam, meist um die 70 Imp/s und immer nur 2 oder 3 hohe Zählungen und direkt davor und danach gar nichts. Meist oder immer war der RC dabei im Rucksack in der Nähe vom oder direkt am D-Netz-Handy. Seit ich beides auf Abstand halte, sind diese Peaks verschwunden.

VG

Z.Erfall

DL8BCN

Tatsächlich hatte unser Lehrer in der Schule im Physikunterricht ein gegerbtes Katzenfell :D
Da musste man die Katze nicht fragen, ob sie einverstanden ist, sich zu reiben. ;D 
Damit hat er Experimente zur Elektrostatik gezeigt.

NoLi

Zitat von: Z. Erfall am Gestern um 14:27...
Das kann ich auch bestätigen - als ich meinen Radiacode neu hatte, kam es immer wieder mal vor, dass ich unerklärliche Alarme und entsprechende Peaks bekam, meist um die 70 Imp/s und immer nur 2 oder 3 hohe Zählungen und direkt davor und danach gar nichts. Meist oder immer war der RC dabei im Rucksack in der Nähe vom oder direkt am D-Netz-Handy. Seit ich beides auf Abstand halte, sind diese Peaks verschwunden.
@dimke:  Markus, probiere doch mal deinen NANODIS CM COUNTER II auf Störeinflüsse durch das Smartphone aus; dann weiß man zumindest darüber Bescheid.

Norbert

Z. Erfall

Zitat von: NoLi am Gestern um 14:46Markus, probiere doch mal deinen NANODIS CM COUNTER II auf Störeinflüsse durch das Smartphone aus; dann weiß man zumindest darüber Bescheid.

Gute Idee, am besten einschließlich Netzsuche (Einschalten oder Flugmodus beenden) und SMS-Empfang und -Versand. Und das, wenn möglich, auch einmal im GSM-Netz (4G/5G kann man bei vielen Handys im Menu deaktivieren.

VG

ZE

Peter-1

Gruß  Peter

dimke

Zitat von: DG0MG am 22. Dezember 2025, 10:39Ganz andere Frage: Hat der NANODIS Colloidmaster II einen Ticker?

Wenn ja, dann mache ein Video, wie Du das Gerät in den Karton legst und wieder heraus nimmst. Bei 5 µSv/h müsste sich die Zählratenerhöhung ja akustisch niederschlagen.

Sorry für die späte Antwort - ja, man kann den CM II so einstellen, dass er bei jedem Zählimpuls einen Piepston abgibt ( https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=39704 ). Die Umstellung zwischen Alarmschwelle setzen und klassischem Geigerzählersignal erfordert allerdings ein zigmaliges Draufrumdrücken auf dem Taster. Wie lange der CM II das mitmacht, wird sich zeigen.
Ausserdem sind diese Piepstöne mit ca 120ms Länge schon so breit, dass 8-10 dicht hintereinander eintreffende Zählimpulse zu Dauerpfeifen (ohne jede weitere Aussage zur Quantität) führen wird.