Pribram

Begonnen von wrdmstr inc., 11. April 2020, 20:36

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NoLi

Zitat von: DG0MG am 28. April 2025, 20:21Mineraliensuche in Pribram. Brocken mit 1 mSv/h - wär' mir ja VIIIEL zu groß.
...
In der Tat. Nicht nur vom Volumen, auch von der Dosisleistung her. Auch die davon ausgehende Radon-Emission wird nicht unerheblich sein.
Warum man dann allerdings ein solch doch nicht allzu oft aufzufindendes Stück unbedingt zerkloppen muß >:( , entzieht sich meiner Kenntnis und Verständnis!

Norbert

Flipflop

Zitat von: NoLi am Gestern um 10:39entzieht sich meiner Kenntnis und Verständnis!

Norbert

Als Mineraliensammler interessiert mich das auch, wenn es nur nicht so Strahlen würde.  :heat:
Für mich wäre es aber nichts, ich habe ja auch kein Bleischwein Zuhause.
Lässt man es liegen, nimmt es ein anderer mit. Nehme an, da war eine Ader im Stein, und die hat man herausgeschlagen, = Formatieren. Wenigstens vorbildlich mit Schutzbrille usw, im Gegensatz zu dem was man sonnst in anderen Videos sieht. Und man kann gerade vor Ort entscheiden welche Stücke man mitnehmen möchte. Was sollte man denn sonnst damit machen? Was passiert eigentlich in den anderen Halden, wird da der Schotter aufbereitet und verwendet? Dann würde man ja auch dort wieder Erz finden, wo auch immer der Schotter verwendet wird.

DL8BCN

Ich frage mich auch, was das für Schotterhalden sind.
Die sehen ja ziemlich frisch aus.
Das heißt es sind keine Relikte aus der Uranbergbauzeit.
Es sieht auch nicht nach Sanierungsarbeiten aus, sondern scheint wirklich der Schottergewinnung / Straßenbefestigung / Straßenbau zu dienen.
Das wäre ja spannend, wenn dort solche 1 mSv/h Stücke mit verarbeitet werden.
 



NoLi

Zitat von: Flipflop am Gestern um 12:52Als Mineraliensammler interessiert mich das auch, wenn es nur nicht so Strahlen würde.  :heat:
Für mich wäre es aber nichts, ich habe ja auch kein Bleischwein Zuhause.
...
Die Frage wäre auch, wie sich solche Stücke unbemerkt über die Grenze bringen lassen, bei den in der Regel an manchen Grenzstationen vorhandenen getarnten stationären und personenmobilen radiologischen Messvorrichtungen zum Atomschmuggel. Gerade beim Sonderstatus der Schweiz als Nicht-EU-Land. Das Unternehmen wäre mit einem gewissen Risiko behaftet.

Norbert

Lennart

Ok, ich glaube ich muss einiges klarstellen.

Zitat von: NoLi am Gestern um 10:39Warum man dann allerdings ein solch doch nicht allzu oft aufzufindendes Stück unbedingt zerkloppen muß >:( , entzieht sich meiner Kenntnis und Verständnis!

Ich verstehe grob, warum Du das schreibst. Es wäre nur interessant, was Du mit dem Klumpen gemacht hättest.

Ich sehe das so:
Der Brocken ist dort nicht auf natürliche Weise gelandet, anders als z.B. die oberflächlich anstehende Uranvererzung von Wölsendorf. Vermutlich hat irgendein armer Zwangsarbeiter das Stück versehentlich falsch einsortiert, woraufhin es im Abraum gelandet ist. Das ist wohl kaum miteinander vergleichbar.

Darüber hinaus gibt es wenig, was man mit einem derartigen Brocken machen kann. Elegant wäre es gewesen, ihn in das naheliegende Museum zu bringen. Nur besteht dort auch kein Bedarf, die tschechischen Museen haben genug attraktive Stücke zu bieten, die eine Oberflächen-ODL von >= 1 mSv/h erzeugen.

Das führt zu der Frage, wo die ganzen Stufen in den Museen herkommen. Die hat natürlich auch jemand gefunden, egal ob untertage oder auf einer Halde. Selten sieht so ein Fund von Anfang an ansprechend aus, meistens hat den vorher jemand "zerkloppt".

Hier mal ein Beispiel:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.    Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Welches Stück sieht schöner aus? Das obere Bild, oder doch eher das Untere?

Es handelt sich natürlich nicht wirklich um zwei unterschiedliche Stücke, nur ist das untere Bild zwei Hammerschläge später entstanden...

Ich denke der Standpunkt ergibt halbwegs Sinn.


Darüber hinaus sind vergleichbare Stücke dort nicht so unfassbar selten, wie Du vielleicht denkst.



Zitat von: DL8BCN am Gestern um 13:01Ich frage mich auch, was das für Schotterhalden sind.
Die sehen ja ziemlich frisch aus.
Das heißt es sind keine Relikte aus der Uranbergbauzeit.

Wie im Video beschrieben, sind sämtliche Halden durch den Uranbergbau entstanden. Der Uranbergbaudistrikt von Pribram, bestehend aus etlichen mehr oder weniger separaten Schächten, ist vom Altbergbau getrennt entstanden.

Jaroslav Hyršl nennt folgende Zeitpunkte der Auffahrung:
Zitat: "Die zeitliche Abfolge der Funde und die Anlage der Schächte ist folgendermaßen anzugeben: 1948: Nr. 1-3, 1950: Nr. 4-7, 1951: Nr. 9-11, 1954: Nr.3A, 1955: Nr. 11A und 15, 1956: Nr. 18, 1957: Nr. 16 und 20, 1958: Nr. 21, 1961: Nr. 25 und 1965: Nr. 19.

Siehe:
Seite 20 im Heft "Mineralien, Geologie und Bergbaugeschichte von Příbram, Böhmen", geschrieben von Jaroslav Hyršl und 1992 veröffentlicht vom Doris Bode Verlag.


Warum sehen manche Halden frisch aus?

Abraumhalden werden für die Gewinnung von Schotter gerne angeschnitten. Das hat man z.B. zu Zeiten der DDR ähnlich gemacht, auch bei "Uranhalden". Das Thema Wismut-Schotter wurde im Forum schon häufiger aufgegriffen. Man macht das aber teilweise noch heute so, wohlgemerkt auch in Deutschland. Als Beispiel sei die Resthalde von Schacht 235 nahe Antonsthal genannt.

Dort habe ich auch schon relativ "heiße" Steine gefunden...

Ob und wie man dort die radiologisch bedenklichen Brocken aussortiert, kann ich nicht sagen.

Selbst im Schwarzwald hat man Wege in und um Wittichen mit offensichtlichem Abraummaterial geschottert, Pechblende inklusive.


Zitat von: DL8BCN am Gestern um 13:01Das heißt es sind keine Relikte aus der Uranbergbauzeit.

Doch, alles Relikte aus der Zeit des Uranbergbaus in der Tschechoslowakei. Nur eben teilweise wieder frisch zu Tage gefördert.


Flipflop

:unknw: Wie viel würde denn so ein Stück in einem Bleischwein mit 5 cm Wandstärke noch Strahlen? Und wenn das Stück offen rumsteht, könnte man in 5 Meter Distanz noch was Messen?
Jedenfalls hat Er ja das nötige Wissen und die Geräte dazu, damit Er sich nicht allzu sehr Exponiert.
Ich glaube kaum dass man dies in der Schweiz nur als Mineraliensammlung bezeichnen könnte, sondern dass man immer auch die Radioaktivität miteinbeziehen würde. Sogar Museen in der Schweiz die eine Mineraliensammlung mit Ra. Mineralien haben, müssen den Nachweis erbringen dass Sie wissen wie man damit umgeht, und diese auch Sicher lagern, das wird auch vor Ort kontrolliert. Aber ich glaube dass Er das auch weiss, und wenn Er schon solche Videos dreht und Online stellt, kaum Kistenweise davon Zuhause hat.

Peter-1

Kurze Antwort zu den Fragen ohne Gewähr !
D.h. 5cm könnten ganz gut schirmen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Wenn in 1cm Abstand 1mSv/h gemessen wird, so komme ich bei 1 Meter auf ~0,1 µSv/h.
Wobei bei 1cm es ein Flächenstrahler ist !!!
Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: Lennart am Gestern um 16:04...
Ich verstehe grob, warum Du das schreibst. Es wäre nur interessant, was Du mit dem Klumpen gemacht hättest.
...
Welches Stück sieht schöner aus? Das obere Bild, oder doch eher das Untere?
...
Ich hätte das Stück liegen gelassen (wäre mir viel zu "heiß")!

Ok, es kommt auf die Betrachtungsweise an.
Um die Vererzung zu zeigen, ist Bild 2 das bessere; um die natürliche Strahlungsintensität zu demonstrieren, wäre Bild 1 (nach Reinigung des Steines) besser angebracht.

Norbert