ORF-Doku: Die unsichtbare Gefahr - Willkommen in Tschernobyl

Begonnen von DG0MG, 07. Mai 2020, 21:08

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DG0MG

Der ORF brachte gestern eine Doku über Tschernobyl, u.a. über den Tourismus dorthin.

(nur 5 Tage): https://tv-thek.orf.at/profile/Dok-1/13844820/Dok-1-Die-unsichtbare-Gefahr-Willkommen-in-Tschernobyl/14050766

Herunterladbar in Mediathekview.

"Die Wälder rund um Tschernobyl in Flammen, radioaktive Wolken über der Ukraine. Bange Blicke auf die Wettervorhersagen. Erinnerungen an die Reaktorkatastrophe von 1986 werden wach. Lisa Gadenstätter besucht für Dok 1 den Unglücksreaktor und trifft auf Überlebende in der Todeszone. Auf die Helden von damals und die Neugierigen von heute, die Urlaub in der Sperrzone machen. In Kiew erzählt Bürgermeister Vitali Klitschko von seinem Vater, dem Liquidator."

",,Dok 1: Die unsichtbare Gefahr – Willkommen in Tschernobyl" am 6. Mai in ORF 1
Lisa Gadenstätter spricht mit Betroffenen und Angehörigen – darunter auch Vitali Klitschko

Wien (OTS) - Tschernobyl – dieser Name reicht, um in den Köpfen vieler Menschen Unbehagen zu erzeugen und schaurige Bilder entstehen zu lassen. Zurzeit ist die Verunsicherung größer denn je, denn seit Wochen lodern rund um die Atomruine verheerende Waldbrände. Auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden viele Parallelen erkennbar. Erneut erleben wir eine Zeit voller Angst – vor einer unsichtbaren Gefahr. Doch drohen uns heute ähnliche Szenen wie beim Reaktorunfall vor 34 Jahren? Was ist damals genau passiert? Und wie sieht es in Tschernobyl heute aus? All diesen Fragen geht Lisa Gadenstätter in ,,Dok 1: Die unsichtbare Gefahr – Willkommen in Tschernobyl" am Donnerstag, dem 6. Mai 2020, um 20.15 Uhr in ORF 1 auf den Grund. Noch bevor die Waldbrände begannen, reist sie dafür selbst in die Ukraine und besucht die Sperrzone rund um das Atomkraftwerk, um auf Menschen zu treffen, die den Reaktorunfall und seine Auswirkungen am eigenen Leib zu spüren bekamen. Der ehemalige Mitarbeiter des Atomkraftwerks Aleksey Breus arbeitete in der Unfallnacht im Kontrollraum. Im Gespräch mit Gadenstätter schildert er, wie es in den ersten Stunden nach der Katastrophe am Unfallort zuging und erzählt von den gesundheitlichen Folgen durch die hohe Strahlendosis. Außerdem besucht Lisa Gadenstätter eine illegale Rückkehrerin. Sie ignoriert die Verbote der Regierung und lebt trotz der Gefahr wieder im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet. Ihre Heimat aufzugeben kommt für sie nicht in Frage. Sergii Mirnyi berichtet, wie es war, nach dem Reaktorunfall wieder Ordnung herzustellen. Er war einer der sogenannten Liquidatoren, also einer derjenigen, die nach der Katastrophe am Unfallort arbeiteten, um die radioaktive Strahlung so gut wie möglich einzudämmen. Auch der Vater von Vitali Klitschko, dem ehemaligen Profi-Boxer und heutigen Bürgermeister von Kiew, war Liquidator. Jahre nach seinem Einsatz starb er, wie viele andere Liquidatoren, an Leukämie, erzählt Vitali Klitschko im Interview mit Lisa Gadenstätter. Außerdem beschäftigt sich Gadenstätter mit der steigenden Anzahl an Touristinnen und Touristen in der Sperrzone. Was sind die Motive der Tschernobyl-Urlauber? Und wie funktioniert Tourismus am Schauplatz eines Atomunfalls?

Lisa Gadenstätter: ,,Nie hätte ich gedacht, dass ich irgendwann nur wenige Meter vor dem größten Alptraum meiner Kindheit stehen werde."

,,Von den Dreharbeiten in Tschernobyl hatte ich großen Respekt. In der Sperrzone, die 30 Kilometer um das ehemalige AKW errichtet wurde, muss man sich an strenge Regeln halten. Nichts angreifen, nicht von den Wegen abweichen, keine Gegenstände mitnehmen. Besonders beeindruckt haben mich die verlassenen Städte und das ehemalige AKW. Nie hätte ich gedacht, dass ich irgendwann mal nur wenige Meter vor dem größten Alptraum meiner Kindheit stehen werde. Die Interviews, die ich vor Ort geführt habe, haben mich ebenfalls tief beeindruckt. Einer meiner Gesprächspartner war Aleksej Breus, der 1986 bis zuletzt versucht hat, das Kühlsystem im Reaktor wieder in Gang zu bringen. Mit ihm war ich im Kontrollraum 3 des AKW, der exakt gleich ausschaut wie der zerstörte Kontrollraum 4. Eine Gänsehaut-Erfahrung. Und auch das Interview mit dem Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat mich berührt. Sein Vater hat als Liquidator im AKW gearbeitet und ist an Leukämie gestorben."
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