Radiameter FH 40 Tv

Begonnen von pangeiger, 08. August 2020, 13:35

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pangeiger

Bei dem Preis konnte ich einfach nicht widerstehen  :)) und musste ihn meiner Sammlung einverleiben - zumal er noch mit einer schicken Ledertasche und vorallem in Hammerschlag Grüngrau daherkam.

Nun also. Das Grundgerät, hergestellt in den 60igern, ist ja im wesentlichen bekannt. Was jetzt allerdings der Unterschied zwischen dem FH 40 T vL bzw. dem FH 40 TLS betrifft, so muss ich passen. "Befeuert" wird der FH 40 Tv von zwei 3V-Fotobatterien, die zwecks besserer Passgenauigkeit in einem von mir angefertigen transparenten Schlauch stecken. Die Bestückung ist konventionell: eine FHZ76V (1 r/h), empfindlich für Gamma und exklusiv für die beiden Anzeigen Imp/min Beta. Weitere technische Daten entnehmt bitte dem kopierten Datenblatt.

Die Empfindlichkeit im Alltagsbetrieb ist solala.Das hier schon öfters vorgestelle "Quantim Pendant" (Quantum Energy Peak Performance) vermag dem GZ nur ein paar sehr eingeschränkte Ausschläge zu entlocken. Anders bei dem kleinen Uraninit.Man darf allerdings nicht vergessen, dass der FH 40 Tv militärische Gene hat. Für unterschiedlich stark verstrahlte Areale ist er gut geeignet, für Lebensmittelmessungen eher überhaupt nicht. Allerdings gibt mit Hilfe des Sondenverlängerungskabel und externer Sonden erweiterte Möglichkeiten.

Vorteile:
- sehr robust aufgebaut
- Vintage Style (sammelwürdig)
- gut erweiterbar durch externe Sonden

Nachteile:
- mit der eingebauten Sonde (1R/h) nur mäßig empfindlich
- schwer (1 kg)
- kein Live Ticker (Ticken nur über Kopfhörer mit propietärem Anschluss)

Schönes Restwochenende
Peter

NoLi

Die FH40T haben für den Niederdosisleistungsmessbereich einen Messumfang bis 1 R/h (10 mSv/h). Man kann mit einem Zählrohrwechsel den Messbereich bis 50 R/h (500 mSv/h) erweitern, hat dann aber "unten" wesentlich weniger Empfindlichkeit (HD-Zählrohr ist deutlich kleiner). Dies ist die Standardausführung, Militär und Katastrophenschutz.

Das FH40TLS ist für den Luftschutz konzipiert und gestattet OHNE Zählrohrwechsel durch einen zusätzlichen schaltbaren Messbereich (nach der Batt.Kontrolle) einen Messbereichumfang wie bei FH40T, aber bis 50 R/h. Es gab im Luftschutz auch noch eine Sonderausführung (für die Hartriegel :D) mit einem Messbereich bis 500 R/h (5 Sv/h); diese Geräte waren aber vorwiegend für die Ablesung im Bunker (Anzeigegerät) mit Aussensonde (draußen) vorgesehen.

Gruß
Norbert

Zugpferd

500R/h ? Meine Güte...

Glückwunsch, als Sammler sicherlich das richtige und in Hammerschlag hab ich das noch nie gesehen.

Mein Akku ist schon lange platt, welche Art Foto Batterien hast Du genutzt ? Nur mit Schrumpfschlauch zusammengefasst oder auch dicker gemacht?

Ich hatte mir den normalen FH40 damals bei Bühler Electronic gekauft für 298DM mit nur einem Akku... dafür 3 Zählrohre Aussensonde, Halterungen, zwei Ledertaschen usw. Im "Satz 1" mit Holzkoffer.

pangeiger

Hallo Norbert,

Danke für Deine Ergänzung. Ein Messgerät, das 5 oder mehr S/h anzeigen kann, braucht eigentlich kein Hobbyist ;D

Interessant finde ich das Hammerschlagdesign (statt des militärischen Olivgrüns). Hast Du eine Ahnung von den Hintergründen (warum Hammerschlag statt Oliv)? ist das eine jüngeren oder älteren Ursprungs?
Gruß
Peter

Zugpferd

Oben links in der Ecke steht "work number", ein rein deutsches Gerät ist es dann nicht... also evtl für Export bestimmt ? Oder Nato angeglichen?

Zugpferd

Nee, Werk No. Ok, also nichts englisches...

pangeiger

Hallo Zugpferd,

bei mir kommen Lithiumzellen 3V Typ CR123A zum Einsatz.Da sie zu dünn für den Batterieschacht sind, muss man sie "verbreiten", z.B. durch eine Kunststoffröhre. Vor einiger Zeit hatte ich mir einen transparenten Schlauch 1m vom Baumarkt besorgt. Finde ihn leider nicht mehr auf die Schnelle.

Gruß
Peter

pangeiger

Hallo miteinander,

ich habe gerade mit einem Kollegen gesprochen. Er kannt die Hammerschlagausführung. Seiner Kenntnis nach war die - bei gleichem Funktionsumfang - für den Zivilbereich gedacht. Scheint aber nicht so viele Exemplare davon gegeben zu haben.

Gruß
Peter

NoLi

Hammerschlag war ursprünglich die zivile Version, olivgrün die militärische, kackbraun die luftschutzmäßige. Hat sich aber im Laufe der Zeit (die Geräte wurden bis 1978 produziert) vermischt. So bekam der Bundesluftschutzverband anfangs die braunen (war halt die Organisationsgerätefarbe), der daraus entstandene Katastrophenschutz braune, hammerschlag und manchmal olivgrüne. Nur die Militärs blieben standhaft bei olivgrün.

Übrigens Peter: Sievert ist "Sv", Siemens ist "S" ;)

Die Geräte wurden auch für die NATO in Europa geliefert, auch die US-Army in Europa, speziell in der BRD, verwendete u.a. die FH40T ("Verstrahlungsmeszgerät 1").

Die zwei 3V-Lithiumbatterien CR123A (Dauerbetriebszeit damit ca. 120 Stunden) kann man auch mit Papier oder Pappe umwickeln und dieses mit Tesa-Film fixieren. Bitte kein Gewebeklebeband verwenden, der Leim "wandert" bei Hitze und verklebt u.U. das Ganze im Batteriefach (alles schon erlebt...).

Gruß
Norbert

pangeiger

Das mit den unterschiedlichen Farben (für unterschiedliche Anwenderkreise) kenne ich von anderen Herstellern, z.B. der AN/UDR-13 von Canberra. Die Militärversion ist olivgrün, die zivile Version gelb (allerdings ohne den Neutronendetektor)

Gruß
Peter

DL8BCN

Ich habe auch schon ganz lange so ein Teil. Ebenfalls mit dem Umbau auf 3V Lithium Batterie. Im empfindlichsten Messbereich zeigt es mir ca. 160 Impulse bei direktem Kontakt eines Thoriumglühstrumpfes mit dem Zählrohrschlitz. Internes Zählrohr. Also so verkehrt fand ich es all die Jahre gar nicht. Sehr robuster Holzkoffer🙈

NoLi

Die minimale nachweisbare flächenspezifische Aktivität für Beta-Strahler mittlerer/höherer Energie (wie bei vielen Spaltprodukten) liegt mit dem FH 40 T und dem eingebauten Niederdosisleistungszählrohr bei 1,2 bis 1,5 Bq/cm².
Die kleinste maximale Kontamination für viele Beta-Strahler im "allgemeinen Staatsgebiet" beträgt laut derzeit gültiger Strahlenschutzverordnung 1,0 Bq/cm²...

Gruß
Norbert

Fragender

Hallo,

ich habe mir jetzt ein FH40TLS Gerät von der Feuerwehr gekauft.
Eingelegt habe ich 2 Lithium 3V Fotobatterien, so dass ich auf die 6V Spannung komme.

Lampe brennt - also Kontakte zur Batterie sind da.
leider geht der Zeiger wenn ich auf Batteriespannung gehe in den linken, negativen Bereich - legt man die Batterie anders herum ein passiert gar nichts, auch die Lampe brennt nicht - also offenbar keine Verpolung der Batterie

Was bedeutet das, wenn der zeige in den negativen Bereich geht?

Messungen sind keine möglich, das Gerät reagiert - außer der Lampe -  nicht

Gruß

DG0MG

Die Bedienungsanleitung: http://lampes-et-tubes.info/rd/FH40.pdf

"Betriebsspannungskontrolle
Durch Drehen des Spannungsreglers (21) wird der Zeiger des Instruments mit der Kontrollmarke auf der Skala "Betriebsspannung." zur Deckung gebracht. Damit sind die Skalen des Meßgerätes unabhängig vom Ladezustand der Batterie kontrolliert, und das Gerät ist meßbereit. Sollte sich der Instrumentenzeiger nicht auf die Kontrollmarke einstellen lassen, ist hieraus im allgemeinen darauf zu schließen, daß die Batterie erschöpft ist (über Batteriewechsel s. Abschn. 5.1).
"

Ändert es denn was, wenn man an diesem Drehknopf dreht?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Fragender

Problem gelöst - ich habe doch die Batterie falsch herum eingelegt und anders herum hatte sie keinen Kontakt - jetzt alles bestens

Danke