Precision Instruments Model 108 - The "Snooper"

Begonnen von DL3HRT, 13. Januar 2019, 16:14

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DL3HRT

Der Snooper ist ein Lowcost-Geigerzähler aus der Zeit des Uranium-Rush Anfang/Mitte der 1950er Jahre. In nachfolgendem Dokument habe ich das Gerät etwas genauer untersucht: Download Snooper.pdf

Cs137

Was die damals alles gebaut haben.  Ist mir noch nie unter gekommen.

Tolle Beschreibung, .... Danke

Mit freundlichen Grüßen
Marcel

DL3HRT

Das muss damals eine wilde Zeit gewesen sein. Es gab sogar passende Songs dazu :)

DL3HRT

Die Sache mit dem Speicherkondensator hat mich interessiert. Ich wollte herausfinden, wie lange man ein Zählrohr mit einem Kondensator betreiben kann. Daher habe ich schnell eine einfache Schaltung zusammengesteckt (siehe Schaltplan im Anhang). Dabei handelt es sich um eine Reihenschaltung aus Kondensator, Widerstand, Zählrohr und einem hochohmigen Kopfhörer. Als Zählrohr kam ein russisches STS-5 aus den 1970er Jahren zum Einsatz. Das ist vergleichbar mit dem weit verbreiteten SBM-20.

Für das STS-5 wird eine Arbeitsspannung zwischen 360 V und 440 V angegeben. Als Startspannung wird der Bereich von 280 V bis 330 V genannt. Zuerst habe ich mit dem HV-Netzteil versucht die Startspannung des Zählrohrs herauszufinden. Unterhalb von 320 V waren keine Zählrohrimpulse mehr hörbar.

Für den Test wurde der Kondensator über ein HV-Netzteil definiert auf 400 V aufgeladen. Dann wurde der Schalter geöffnet und es wurde die Zeit gestoppt, bis keine Zählrohrimpulse im Kopfhörer mehr zu hören waren. Es befanden sich keine Strahlungsquellen in der Nähe des Zählrohrs, welches daher zwischen 25 und 27 Impulse pro Minute lieferte.
Mit dem 150 nF Kondensator dauerte es über 90 Minuten, bis keine Zählrohrimpulse mehr hörbar waren! Das entspricht einer Gesamtimpulszahl zwischen 2200 und 2400 Impulsen. Mit einer Strahlungsquelle in der Nähe des Zählrohrs verkürzte sich die Betriebszeit entsprechend.

Natürlich ändert sich die Empfindlichkeit des Zählrohrs, wenn die Spannung absinkt. Vor allem, wenn man in die Nähe der Startspannung kommt. Außerdem spielen bei so einem langen Zeitraum auch der Leckstrom des Kondensators und Isolationsverluste in der Schaltung eine Rolle, wodurch die mögliche Betriebsdauer verkürzt wird.

Dennoch beeindruckend, wie wenig Energie zum Betrieb eines Zählrohrs wirklich benötigt wird.







Cs137

Schau Dir mal das Prinzip von Stabdosimetern an ..........

DL3HRT

Schon klar, aber bei den Dosimetern geht es darum, die Ladung möglichst lange zu halten. Beim Zählrohr wird bei jedem Impuls elektrische und sogar mechanische Arbeit (Bewegung der Kopfhörermembran) verrichtet. Da ist man schon verblüfft, wie viel in solch einem kleinen Kondensator steckt.