Blei peak reduzieren

Begonnen von Peter-1, 24. Oktober 2020, 17:40

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Peter-1

Hallo,

mich stört ab und an der hohe Peak der Rückstreuung vom Blei. Um die Bleiummantelung habe ich zum Kristall noch 2mm Kupfer gelegt, aber das reicht nicht. Wie wichtig ist es auch den Photomultiplier in Kupfer und Blei zu hüllen?
Habe bisher den PMT nur mit Blei ummantelt.

Peter
Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: Peter-1 am 24. Oktober 2020, 17:40
Hallo,

mich stört ab und an der hohe Peak der Rückstreuung vom Blei. Um die Bleiummantelung habe ich zum Kristall noch 2mm Kupfer gelegt, aber das reicht nicht. Wie wichtig ist es auch den Photomultiplier in Kupfer und Blei zu hüllen?
Habe bisher den PMT nur mit Blei ummantelt.

Peter

Ist keine Rückstreuung, ist hauptsächlich Fluoreszenzstrahlung. Die bekommt man mit Kupferinnenauskleidung der gesamten Bleiabschirmung aber gut in Griff.
Den PMT mit Blei ummanteln ist unnötig; viel wichtiger ist es, ihn mit µ-Metall zu umhüllen.

Gruß
Norbert

DL3HRT

Man darf von der Kupferauskleidung auch nicht zu viel erwarten. Die Röntgenfluoreszenz des Bleis wird immer im Spektrum sichtbar bleiben, wenn auch deutlich reduziert.

Hinweis: Wenn man radiumhaltige Proben misst, so ist in der Probe selbst Blei enthalten, z.B. in Form von Blei-214. Natürlich wird auch dieses angeregt und gibt Röntgenfluoreszenzstrahlung ab. Da nützt die Kupferauskleidung überhaupt nichts.

Unsere Bleiburgen haben in der Regel den Nachteil, dass sie zu klein ausgelegt sind, d.h. zwischen Detektor + Probe und der Bleiabschirmung ist der Abstand sehr gering. Die Profis arbeiten mit viel größeren Volumina der Bleiburg und somit größerem Abstand zwischen Probe und Bleiabschirmung. Das reduziert das Problem der Röntgenfluoreszenz von Anfang an.

NoLi

Zitat von: DL3HRT am 24. Oktober 2020, 19:57
Hinweis: Wenn man radiumhaltige Proben misst, so ist in der Probe selbst Blei enthalten, z.B. in Form von Blei-214. Natürlich wird auch dieses angeregt und gibt Röntgenfluoreszenzstrahlung ab. Da nützt die Kupferauskleidung überhaupt nichts.

Die in der U-238 Zerfallsreihe auftretenden radioaktiven Bleiisotope Pb-214 und Pb-210 spielen massenmäßig für die angeregte Fluoreszenzstrahlung nur eine untergeordnete Rolle, viel relevanter ist dagegen das stabile Endprodukt dieser Zerfallsreihe, das Pb-206, weil es sich im Laufe der Jahrmillionen in wesentlich höherer Konzentration im Erz gebildet hat (die meisten Uran-Erzlagerstätten, wie wir sie heute bei uns vorfinden, sind vor 350 - 290 Mio. Jahren entstanden) und durch die im Erz enthaltene Alpha-, Beta- und Gammastrahlung angeregt wird.

Gruß
Norbert