Leuchtturm auf Sachalin (Kap Aniva) und Radionuklidbatterien (RTGs)

[DG0MG]

Ich komme auf 23 Sv/min.

[Lennart]

...
Alles glauben würde ich aber nicht, was in der Liste auf Wikipedia geschrieben steht...
Beispiel:
September 13, 1999 – Grozny, Chechnya, Russia – Six individuals attempted to steal radioactive material from a chemical factory in Grozny. They opened a container and removed several 12-cm rods of cobalt-60, each one 27,000 curies. One of the thieves handled one of the rods for several minutes and reportedly died after 30 minutes. Of the remaining thieves, two died and three received radiation injuries.[35]

Ich kenne keinen Vorfall, nicht mal Kritikalitätsunfälle, wo jemand nach 30 min gestorben ist. Das scheint ein bisschen weit hergeholt, die Quelle gibt dazu auch keine weiteren Informationen preis.

Naja, dann rechne doch mal aus, wieviel Dosis du von 1E15 Bq Co-60 (für ein Stäbchen! Und es waren mehrere) auf 50cm Abstand (Armlänge) pro Sekunde bekommst. Das multiplizierst du dann mit einer geschätzten Tätigkeitsdauer von sagen wir mal 300s (several minutes), und du erhältst ungefähr die Dosis, welche die Kameraden beim Mikadospielen mit Co-60 Stäbchen erhalten haben. Ich habs zwar nicht ausgerechnet, aber das könnte meiner Meinung schon locker reichen, um innerhalb von Minuten das Zeitliche zu segnen. Schau mal, was für Aktivitäten in Bestrahlungsanlagen zur Sterilisation verwendet werden. Die machen auch in kürzester Zeit alles tot...

Grüße Markus

Wenn der Vorfall sich wirklich so zugetragen hat, war die DL exorbitant, keine Frage. Aber selbst bei den schwersten Kritikalitätsunfällen haben Leute wenige Tage überlebt. Man stirbt ja zumeist an einer Sepsis und Multiorganversagen. Wie bei gewöhnlichen Giftstoffen auch wird die Zeit bis zum Ableben häufig viel zu kurz eingeschätzt.

[Lennart]

Ich komme auf 23 Sv/min.

Dosisleistung an der Hand?

[etalon]

Ich komme auf 23 Sv/min.

Mal fünf, das macht dann eine aufgenommene Dosis von 115 Sv in fünf Minuten. Das ist amtlich...

...
Wenn der Vorfall sich wirklich so zugetragen hat, war die DL exorbitant, keine Frage. Aber selbst bei den schwersten Kritikalitätsunfällen haben Leute wenige Tage überlebt. Man stirbt ja zumeist an einer Sepsis und Multiorganversagen. Wie bei gewöhnlichen Giftstoffen auch wird die Zeit bis zum Ableben häufig viel zu kurz eingeschätzt.

Den exakten Vorgang kennen wir nicht, aber die Größenordnungen dürften schon stimmen.

Bei solchen Dosen an ionisierender Strahlung stirbt man nicht mehr an Organversagen aufgrund vieler abgestorbener Zellen, sondern an einer Schwellung des Gehirns, welche innerhalb kürzester Zeit zum Tod führt, wie bei anderen intracraniellen Raumforderungen auch...

Grüße Markus

[DG0MG]

Dosisleistung an der Hand?

Nee, so wie @etalon gesagt hat:

Naja, dann rechne doch mal aus, wieviel Dosis du von 1E15 Bq Co-60 (für ein Stäbchen! Und es waren mehrere) auf 50cm Abstand (Armlänge) pro Sekunde bekommst.

und das bei 27000 Ci.

[Lennart]

Ich komme auf 23 Sv/min.

Mal fünf, das macht dann eine aufgenommene Dosis von 115 Sv in fünf Minuten. Das ist amtlich...

...
Wenn der Vorfall sich wirklich so zugetragen hat, war die DL exorbitant, keine Frage. Aber selbst bei den schwersten Kritikalitätsunfällen haben Leute wenige Tage überlebt. Man stirbt ja zumeist an einer Sepsis und Multiorganversagen. Wie bei gewöhnlichen Giftstoffen auch wird die Zeit bis zum Ableben häufig viel zu kurz eingeschätzt.

Den exakten Vorgang kennen wir nicht, aber die Größenordnungen dürften schon stimmen.

Bei solchen Dosen an ionisierender Strahlung stirbt man nicht mehr an Organversagen aufgrund vieler abgestorbener Zellen, sondern an einer Schwellung des Gehirns, welche innerhalb kürzester Zeit zum Tod führt, wie bei anderen intracraniellen Raumforderungen auch...

Grüße Markus

Ich komme auf 23 Sv/min.

Mal fünf, das macht dann eine aufgenommene Dosis von 115 Sv in fünf Minuten. Das ist amtlich...

...
Wenn der Vorfall sich wirklich so zugetragen hat, war die DL exorbitant, keine Frage. Aber selbst bei den schwersten Kritikalitätsunfällen haben Leute wenige Tage überlebt. Man stirbt ja zumeist an einer Sepsis und Multiorganversagen. Wie bei gewöhnlichen Giftstoffen auch wird die Zeit bis zum Ableben häufig viel zu kurz eingeschätzt.

Den exakten Vorgang kennen wir nicht, aber die Größenordnungen dürften schon stimmen.

Bei solchen Dosen an ionisierender Strahlung stirbt man nicht mehr an Organversagen aufgrund vieler abgestorbener Zellen, sondern an einer Schwellung des Gehirns, welche innerhalb kürzester Zeit zum Tod führt, wie bei anderen intracraniellen Raumforderungen auch...

Grüße Markus

Es gab von den Machern von "Trinity and beyond" kürzlich eine neue Filmveröffentlichung über die Neutronenbombe. Dort wurde dieses Thema auch aufgegriffen. Einer von vielen Gründen für die Einstellung dieses Projektes war, dass die prompte Neutronenstrahung lange nicht so effizient und schnell Gegner ausschaltet wie man denkt.

Letztendlich ist es auch egal, die absolut verheerende Wirkung steht außer Frage. Trotzdem machen solche Zeitangaben wie "dead in 30 minutes" immer nachdenklich. Mich wundert auch wie unbekannt der Fall ist. Für solche Daten am "lebenden Objekt" hat das US-Militär doch sonst nur Affen quälen können (die Sowjets vermutlich auch)...

[etalon]

...
Es gab von den Machern von "Trinity and beyond" kürzlich eine neue Filmveröffentlichung über die Neutronenbombe. Dort wurde dieses Thema auch aufgegriffen. Einer von vielen Gründen für die Einstellung dieses Projektes war, dass die prompte Neutronenstrahung lange nicht so effizient und schnell Gegner ausschaltet wie man denkt.
...

Naja, so eine Neutronenbombe wird in der Regel ja ein paar 100m über dem Boden gezündet. Da sind die Strahlungsflüsse beim ,,Kunden" deutlich geringer als bei einem Quellabstand von 50cm und den hier aufgerufenen Aktivitäten. Letzten Endes ist es ja egal, durch welches Transportmedium die Energie im Gewebe deponiert wird. Relevant sind nur die Menge der deponierten Energie, die Art des betroffenen Gewebes und die Zeitspanne, innerhalb derer die Energie dort deponiert wird. Und da kommst du sowohl bei Neutronenbomben, als auch bei Kritikalitätsunfällen rein geometrisch in der Regel nicht an solche deponierten Energiemengen in solch kurzer Zeit heran, wie bei diesem ,,Unfall"...

Grüße Markus

[DG0MG]

Hier ein weiterer Film über den Nuklearunfall von Lia in Georgien, mit den Sr-90 Strahlern aus dem RTGs zur Stromversorgung eines Funkrelais für den Bau von Wasserkraftwerken.

[Henri]

"The Soviet Union's Deadly Abandoned Nuclear Generators":

[Janni]

Das Video hab ich gestern Abend auch zufällig gesehen. Fand ich sehr interessant. 


Wir sind übrigens gerade wieder auf dem Weg nach Jachymov. Ich werde berichten

[wrdmstr inc.]

von dem Unfall der 3 Holzfäller hatte ich schon gelesen aber in dem Video wird ab 24:35 gezeigt wie die Bergung der Sr90 Kapsel trainiert wurde und das verbringen in den Transportbehälter

https://www.youtube.com/watch?v=NT8-b5YEyjo

das Ding dampft 

IAEA PDF: https://www-pub.iaea.org/MTCD/Publications/PDF/Pub1660web-81061875.pdf

[wrdmstr inc.]

ok das video gabs hier schon, auch im 4. Post, hatte zwar nach LIA gesucht aber es kam in der suche nix
dann verschlagworte ich das hier mal zum wiederfinden weil es jetzt hier drin ist 

RADIOLOGISCHER UNFALL VON LIA ;GEORGIEN 2002

[DG0MG]

Am 17. August 1961 errichteten die USA eine unbemannte Wetterstation in der Arktis,auf Axel Heiberg Island, 700 nautische Meilen vom Nordpol entfernt: "Atomic Weatherman". Die Station sendete meteorologische Messwerte wie Temperatur, Luftdruck, Windrichtung und -geschwindigkeit alle 3 Stunden per Kurzwelle.
In diesem Film wird die Stromversorgung ausführlich erklärt: Ein RTG mit Strontium-90, dessen geplante Lebensdauer 10 Jahre beträgt. Offenbar erfolgte die Entwicklung aus der Not heraus, mit hochradioaktivem Abfall irgendetwas Sinnvolles anfangen zu wollen. 500 Gramm Strontiumtitanat weden benötigt, um dauerhaft 5 Watt elektrische Leistung zu produzieren. 7500 Curie (~277 TBq!) Aktivität werden in einer Kapsel verschweißt. Der thermoelektrische Generator nutzt den Seebeck-Effekt: Das entstehen einer Spannung an zwei unterschiedlichen elektrischen Leitern beim Vorliegen einer Temperaturdifferenz. Es werden 60 Thermoelemente aus Blei-Tellurid verwendet. Der eigentliche Generator ist 50 cm hoch und 45 cm im Durchmesser. Er ist durch 11 cm Blei abgeschirmt. Während der Erprobung der Wetterstation auf dem Festland wurde der radioaktive Strahler durch ein elektrisches Heizelement ersetzt. Die Stromversorgung erfolgt durch 4 Stück 6-Volt-Bleiakkus, die ständig nachgeladen werden. Der generator wurde bei der Inbetriebnahme im Boden vergraben.

[Radioquant98]

https://futurezone.at/science/nuklear-batterie-atom-akku-radionuklidbatterien-china-betavolt-watt-volt-vorteile-gefahr-laufzeit-50/402737707?fbclid=IwAR0SvzzygOaw7k284F9lhTyf23VE8af5Lh0rGdOtewgAjbObXUGeYl0RgvQ

Wird es sowas wirklich geben ?????

Viele Grüße
Bernd

[DL8BCN]

Hallo Bernd, wahrscheinlich wird es das fast überall auf der Welt geben, nur in Deutschland nicht.