Radonvorsorgegebiete

Begonnen von DG0MG, 07. Dezember 2020, 16:39

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DG0MG

Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) teilt mit, dass im September umfangreiche Radon-Bodenmessungen beginnen.

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/radon-bodenmessung-gas-giftig-radioaktivitaet-100.html

"Gemessen wird demnach in den Gemeinden, die als Radonvorsorgegebiete ausgewiesen wurden. Nötig dafür sind kleine Bohrungen mit einem Durchmesser von 40 Millimetern und bis zu 1,10 Meter Tiefe. "

Das liest sich wie Ermittlung der Bodenradonkonzentration.
Vielleicht berichtet ja ein Freiwilliger aus einem Thüringer Vorsorgegebiet mal von solch einer Messung
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Gestern Fernseh-Beitrag im MDR im "Thüringenjournal": https://www.mdr.de/video/mdr-videos/f/video-661832.html

Manch ein hier Mitlesender hätte die Messung auf der Wiese samt Fernsehdreharbeiten von seinem Fenster aus beobachten können  ;)

Die Stadt Ronneburg in Ostthüringen, in der dem Beitrag nach die Messungen beginnen, ist als Radonvorsorgegebiet ausgewiesen. Das ist natürlich völlig klar, wenn dort jahrzehntelang Uran abgebaut wurde, dann muss da einfach auch reichlich Radon da sein. Man schaue sich mal im Luftbild an, wie weit der frühere Tagebau Lichtenberg an die Stadt heranreichte. Doch diese klagt vor dem Verwaltungsgericht gegen die Ausweisung als Radonvorsorgegebiet! Sie befürchte einen Image-Schaden.  :o

Auf der Webseite der Stadt Ronneburg wird der Messablauf beschrieben:
https://ronneburg.de/messung-der-radonaktivitaetskonzentration-in-der-bodenluft-in-thueringen/

"Die Messungen erfolgen in der Stadt Ronneburg von September bis Dezember 2022 auf den gemäß Anlage aufgeführten Flurstücken. Die Auswahl der Flurstücke ist nach der Geologie im Untergrund erfolgt. Für die Bestimmung der Radonaktivitätskonzentration und der Gaspermeabilität des Bodens sind Bohrungen mit einem Durchmesser von ca. 40 mm bis 1,10 m Tiefe erforderlich und dauern ca. 3 Stunden. Das Niederbringen der Bohrung erfolgt mittels eines manuellen Bohrverfahrens. Die in das Bohrloch eingebrachte Bodenluftsonde hat einen Durchmesser von ca. 30 mm."

Das "Ronneburger Strahlentelex" des "Kirchlichen Umweltkreises" befasst sich mit dem Thema mehrfach:
https://www.kirchengemeinde-ronneburg.de/kirchlicher-umweltkreis/ronneburger-strahlentelex/
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

ZitatDoch diese klagt vor dem Verwaltungsgericht gegen die Ausweisung als Radonvorsorgegebiet! Sie befürchte einen Image-Schaden.  :o
Ganz so einfach ist das nicht. In der aktuellen Ausgabe des Strahlentelex gibt es einen sehr detaillierten und interessanten Beitrag, warum die Stadt klagt. Anscheinend ist die aktuelle Ausgabe noch nicht verlinkt und ich habe die Datei aktuell nicht greifbar. Ich frage mal nach, damit sie bald Online gestellt wird.

nukulus

Zitat von: DG0MG am 07. Oktober 2022, 09:24Das "Ronneburger Strahlentelex" des "Kirchlichen Umweltkreises" befasst sich mit dem Thema mehrfach:
https://www.kirchengemeinde-ronneburg.de/kirchlicher-umweltkreis/ronneburger-strahlentelex/

ich äussere mich hier nicht öffentlich dazu...

Henri

Zitat von: DG0MG am 07. Oktober 2022, 09:24Gestern Fernseh-Beitrag im MDR im "Thüringenjournal": https://www.mdr.de/video/mdr-videos/f/video-661832.html


Interessanter Beitrag!

Auf dem im Film gezeigten Tablet werden Messkurven des (Boden-?) Sauerstoff- und CO2-Gehalts gezeigt. Warum werden diese miterfasst?

Viele Grüße!

Henri

Spalter

Zitat von: Henri am 07. Oktober 2022, 15:36Auf dem im Film gezeigten Tablet werden Messkurven des (Boden-?) Sauerstoff- und CO2-Gehalts gezeigt. Warum werden diese miterfasst?


Hallo Henri,

ich vermute mal, dass es zwischen Bodenluft und Oberflächenluft unterschiedliche Verhältnisse zwischen diesen Gasen gibt und mit der Messung kann man den Anteil der mit angesaugten Oberflächenluft abschätzen.

Viele Grüße, Spalter

DL3HRT

ZitatManch ein hier Mitlesender hätte die Messung auf der Wiese samt Fernsehdreharbeiten von seinem Fenster aus beobachten können  ;)

Habe mir den Beitrag gerade angesehen und ja, zum Glück habe ich nicht am Bürofenster gestanden, sonst wäre ich auch zu sehen.  :)

NoLi

Zitat von: nukulus am 07. Oktober 2022, 14:34
Zitat von: DG0MG am 07. Oktober 2022, 09:24Das "Ronneburger Strahlentelex" des "Kirchlichen Umweltkreises" befasst sich mit dem Thema mehrfach:
https://www.kirchengemeinde-ronneburg.de/kirchlicher-umweltkreis/ronneburger-strahlentelex/

ich äussere mich hier nicht öffentlich dazu...
In diesem Punkt sind wir ganz d`accord!! :good2:

Norbert

DG0MG

Bericht im ZDF, "frontal" vom 31. Mai 2022: https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3pkZi5kZS9QUk9EMS9TQ01TXzg1MzY4MTBhLTJhNmQtNGU4Zi05OTcxLWE4Yjc5YTg0OTRiMw ab 33:14 min.

Es geht u.a. um die zu wenigen ausgewiesenen Radonvorsorgegebiete und warum der Grenzwert 300 Bq/m3 anstelle 100 Bq/m3 ist.


Äh .. ich seh gerade .. seit wann sind denn ZDF-Sendungen in der ARD-Mediathek?   :o
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zitat von: DG0MG am 07. Oktober 2022, 09:24Doch diese klagt vor dem Verwaltungsgericht gegen die Ausweisung als Radonvorsorgegebiet! Sie befürchte einen Image-Schaden.  :o

Die Klage wurde als unbegründet abgewiesen:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/greiz/radon-vorsorgegebiete-ronneburg-klage-urteil-102.html

"Die Stadt Ronneburg und die drei Gemeinden Kauern, Korbußen und Paitzdorf im Landkreis Greiz bleiben vorerst Radon-Vorsorgegebiete. Das hat das Verwaltungsgericht in Gera am Donnerstag entschieden.

Die Gemeinden hatten dem Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz vorgeworfen, falsche Radon-Werte gemessen zu haben. Sie befürchten durch die Ausweisung als Vorsorgegebiete einen Imageverlust. Das Gericht wies die vier Klagen aber als unbegründet zurück. Der Richter konnte im wissenschaftlichen Messverfahren des Landesamtes keine Fehler erkennen.
"

Mit Filmbericht aus dem Gericht, bekannte Gesichter sind zu sehen.

Zitat von: DL3HRT am 07. Oktober 2022, 10:11Ganz so einfach ist das nicht. In der aktuellen Ausgabe des Strahlentelex gibt es einen sehr detaillierten und interessanten Beitrag, warum die Stadt klagt. Anscheinend ist die aktuelle Ausgabe noch nicht verlinkt und ich habe die Datei aktuell nicht greifbar. Ich frage mal nach, damit sie bald Online gestellt wird.

Auf der Seite https://www.kirchengemeinde-ronneburg.de/kirchlicher-umweltkreis/ronneburger-strahlentelex/ ist das betreffende Strahlentelex Nr. 7 weiterhin nicht zugänglich.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!