RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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Peter-1

Gesucht und gefunden. Die Dosis war überschritten. Habe sie seit meinem Kauf nie beachtet. Erst durch einige Experimente mit stärkeren Quellen kamen dann hohe Werte zusammen. Gelöscht und alles ist gut  :yahoo:
Gruß  Peter

Henri

Zitat von: opengeiger.de am 24. Mai 2023, 11:08Vielleicht sollte man das auch besser ,,Energie Beautifying" nennen

:girl_dance:

Wo ist denn Dein Nachweis, dass die Flächen unter Deinen energiekompensierten Peaks die richtige Größe haben? Die hängt ja mit den Emissionswahrscheinlichkeiten innerhalb der Zerfallsreihe zusammen.

Und bei Vergleichsmessungen mit Strahlern bräuchtest Du auch ein homogenes Strahlenfeld, also stärkere Quellen in größerem Abstand oder zumindest einen Flächenstrahler beim Lu2O3, damit geometrische Einflüsse sich möglichst gering auswirken.

Letztendlich geht es doch darum, theoretisch zu bestimmen, wie die Energieverteilung eines vollkommen energieunabhängigen Detektors in einem "perfekten" Strahlenfeld sein sollte, und dann die vom Gerät gemessene Energieverteilung mathematisch daran anzugleichen. Das ist was anderes, als dass alle Peaks so "kompensiert" werden, dass sie gleich hoch sind (bzw. die gleiche Fläche haben). 

Bei Ionisationskammern ist das ein bißchen einfacher, da man ja die aufsummierte Energiedosis über alle Energien heranziehen kann. Aber wenn man Spektrometrie macht, muss man das schon auseinanderdröseln? Weil man ja jeden Kanal einzeln mit einem Faktor multiplizieren möchte?

Wenn ich nun einen Strahler mit einer einzigen Linie nehme, z.B. Cs-137, erhalte ich nicht nur den Photopeak, sondern auch die gesamte Compton-Kurve, die ja ebenfalls zur Dosisberechnung beiträgt. Aber welchen Dosisanteil hat nun der Peak, und welchen die ganzen Streuprozesse? Das ist doch schon relativ komplex, wenn man das nicht empirisch ermitteln möchte. Und auch das empirische Ermitteln wird nicht ganz "ohne" sein, weil ja auch die Umgebung des Strahlers eine gewisse Rolle spielt (Abstand von Wänden, Abschirmung der Quelle)  :unknw:

Viele Grüße!

Henri

Peter-1

Die Frage ist doch, wie genau wollen wir das wissen? Reicht ein Meßgerät mit +/-30% Genauigkeit, oder muß es wirklich +/-3% sein?
Was haben wir davon, wenn wir wissen dass unsere Pechblende in 30cm noch mit 1 µSv/h nachweisbar ist. Wenn wir das Steinchen um 180° drehen messen wir wieder einen anderen Wert.
Sollten wir versuchen einen Ausflug nach Braunschweig zur PTB zu organisieren? Oder nach Freiburg zur PTW. Dort wird sogar vom Eichamt an manchen Tagen gemessen.
Gruß  Peter

Henri

Zitat von: Peter-1 am 24. Mai 2023, 15:20Die Frage ist doch, wie genau wollen wir das wissen?

Na, eigentlich braucht man das gar nicht so genau zu wissen, solange die grobe Hausnummer stimmt! +/-30% erfordert schon einiges an Aufwand...  bei so mancher "hausgemachter" DL-Messung im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung wird gar nicht so lange gezählt, dass man überhaupt in diesen Bereich der Genauigkeit kommt.

Aber ich find's interessant, die Methodik verstehen zu lernen, die hinter einem solchen Verfahren zur Energiekompensation steckt. Wenn das Resultat am Ende etwas daneben liegt, weil man den Aufwand in Grenzen halten wollte oder musste, finde ich das völlig tolerierbar. Solange klar ist, was man machen müsste, wenn man es genauer haben möchte  ;)

Viele Grüße!

Henri

opengeiger.de

Ich denke die Aktion hat nun doch noch einige Erkenntnisse gebracht. Die wohl wichtigste: Die Radiacode Leute machen echte Wissenschaft, d.h. sie werden wohl die Detektoreffizienz des Geräts sauber und exemplarisch vermessen haben und kompensieren dann damit, ähnlich wie das andere auch machen, nur wird eben die individuelle Geräteabweichung etwas weniger berücksichtigt.

Und zu dem was Henri sagte: Ich denke mal es geht jetzt hier weniger um eine Aktivitätsbestimmung pro Nuklid, wo man tatsächlich die Emissionswahrscheinlichkeiten einrechnen muss. Vielmehr will man doch nur das erreichen, was ein Automess auch kann: über einen definierten Energiebereich die Ortsdosisleistung H*(10) einigermaßen richtig messen, egal welches Nuklid. Dazu muss aber lediglich die die Zählrate über der Energie in dem definierten Energiebereich konstant sein (möglichst flache Energieantwort). Wieviel Becquerel dahinter sind, muss ich dazu doch nicht wissen.

Aus dem Grund hab ich jetzt mal noch ein wenig nach dem Automess Zählrohr gegoogelt und bin auch fündig geworden. In der Anleitung des Automess 6150AD ist die ,,Rest-Energieabhängigkeit" des energie-kompensierten Zählrohrs abgedruckt. Ich füge sie mal hier ein:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Die Anleitung habe ich hier gefunden:
https://wwwcompass.cern.ch/compass/organisation/safety/documents/dosimeter_automess_6150AD.pdf

Wie so ein energie-kompensiertes LND71210 Zählrohr aussieht, kann man hier anschauen:
http://lampes-et-tubes.info/rd/rd094.php?l=e

Ein Foto das zeigt, wie das Automess Zählrohr im Innern aufgebaut ist, habe ich nicht gefunden.

Aber was man doch an der Kurve von Automess sieht ist: die Hölle in Dosen ist diese Energiekompensation bei dem Zählrohr jetzt auch nicht. Aber es ist H*(10) tauglich und eichfähig. Also denke ich, muss das beim RC-101 auch nicht unbedingt besser rauskommen. Jedenfalls, wenn ich nun wüsste, mein Radiacode kann genau das, was ein Automess auch kann, dann wäre ich doch mega-happy (ich hab noch weniger als 200 Euro dafür bezahlt).

Was wir jetzt also noch bräuchten sind eben einige Referenzmessungen. Und ich finde es super toll, dass einige nun auch auf des Wismut Gelände können um genau das zu machen. Ich bin auch sehr auf die Ergebnisse gespannt. Ja, und wenn wir dann noch die Hilfe von der einen oder anderen Behörde für zusätzliche Referenzmessungen bekämen, das wäre super. Meine Anfrage bei der LUBW läuft ja auch noch.




DG0JN

Kann mir bitte jemand erklären, warum in der Windows-Software für den Radiacode-101 bis Version 1_05_01 im Fenster "Dose rate" die Maßeinheit µSv/h verwendet wird und ab Version 1_05_02 plötzlich µR/h steht?

Kann man das irgendwo ändern?

NoLi

Zitat von: Radiacode-101 am 24. Mai 2023, 11:49...
Wir führen den Energieausgleich seit fast einem Jahr durch und sind von seiner Genauigkeit überzeugt.
Wenn Sie uns nicht glauben, finden Sie eine Referenzquelle mit angegebener Aktivität und führen Sie die Berechnung durch =)
Sie wird korrekt und genau sein.
...
Mit welchem Radionuklid oder Radionukliden und welcher Strahler-Aktivität wurde der Kalibrierfaktor zur Dosisleistungsmessung ermittelt?

Norbert

DG0MG

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0JN

Danke Steffen, das hatte ich übersehen. Jetzt habe ich es wieder in µSV/h eingestellt.

Raddet

#1254
[..] edit dg0mg

Aber hier sind die Hintergrundwerte... Aber genau das ist es, worüber wir reden – seltsame Hintergrundwerte.

Ich würde mir sehr wünschen, dass ein erweiterter Vergleichstest verschiedener Geräte mit RC101 stattfindet. Ich denke, es wird interessant sein.

Radiacode-101

Zitat von: NoLi am 24. Mai 2023, 21:17
Zitat von: Radiacode-101 am 24. Mai 2023, 11:49...
Wir führen den Energieausgleich seit fast einem Jahr durch und sind von seiner Genauigkeit überzeugt.
Wenn Sie uns nicht glauben, finden Sie eine Referenzquelle mit angegebener Aktivität und führen Sie die Berechnung durch =)
Sie wird korrekt und genau sein.
...
Mit welchem Radionuklid oder Radionukliden und welcher Strahler-Aktivität wurde der Kalibrierfaktor zur Dosisleistungsmessung ermittelt?

Norbert

There were a lot of sources, we have certified sources ourselves, we used sources from special organizations, activity was also different.
Compensation took so much time because we take into account the Compton scattering and other effects of scintillation crystals, the Monte Carlo methods were actively used and modeling of the final algorithm took 2 weeks of constant calculation on the modern computer.
We have achieved that the Radiacode now has an uncertainty comparable to a good Geiger counter, and we can be accredited as a measuring instrument.
And yes each Radiacode is individually calibrated on reference sources as well as in a -20 freezer and +50 oven =) - to record the individual temperature response of the crystal.

Es gab viele Quellen, wir haben Quellen selbst zertifiziert, wir haben Quellen von speziellen Organisationen verwendet, die Aktivität war auch unterschiedlich.
Die Kompensation hat so viel Zeit in Anspruch genommen, weil wir die Compton-Streuung und andere Effekte von Szintillationskristallen berücksichtigt haben. Die Monte-Carlo-Methoden wurden aktiv genutzt, und die Modellierung des endgültigen Algorithmus dauerte zwei Wochen ständiger Berechnungen auf einem modernen Computer.
Wir haben erreicht, dass der Radiacode jetzt eine Unsicherheit hat, die mit der eines guten Geigerzählers vergleichbar ist, und wir können als Messinstrument anerkannt werden.
Und ja, jeder Radiacode wird individuell an Referenzquellen sowie in einem -20 Gefrierschrank und +50 Ofen kalibriert =) - um die individuelle Temperaturreaktion des Kristalls zu erfassen.

opengeiger.de

Da ich ein Freund von Crowd-Sourced Data bin, würde ich gerne mal die 1024-Bin Background-Spektren von underschiedlichen RC-101 Geräten vergleichen. Daher die Anfrage:

Wer würde mir sein Background-Spektrum mit 1024 Bins in einer Bleiburg möglichst lange gemessen als xml zur Verfügung stellen?

Das Spektrum sollte mindestens 6h akkumuliert sein und die uSv/h anzeige sollte nahe Null sein. Ich generiere dann ein normalisiertes logarithmisches Spektrum daraus und vergleiche das zu anderen Geräten. Das Ergebnis würde ich hier posten. Hier mal ein Beispiel eines normalisierten log-Spektrums mit 46h Messzeit:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Einfach als PN oder hier mindestens das xml posten. Bin gespannt, vielen Dank vorab! :)  :)  :) 

Peter-1

Hallo Bernd,

ja ich würde mitmachen, aber da ich den Satz
never touch a running system
sehr stark berücksichtige, habe ich noch die alte SW. Wo finde ich die genaue Beschreibung was ich wie zu machen habe, damit mein kleines RC101 auch weiter gut funktioniert. Sicher muß ich auch die App im smartphon neu aufsetzten. Ich hasse unnötige Stunden am PC, nur um .......

Peter
Gruß  Peter

DG0MG

Zitat von: opengeiger.de am 25. Mai 2023, 12:18Wer würde mir sein Background-Spektrum mit 1024 Bins in einer Bleiburg möglichst lange gemessen als xml zur Verfügung stellen?

Ich werd nachher mal Bleiziegel aufstapeln. Ergebnis kommt dann z.B. morgen abend.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

opengeiger.de

Zitat von: Peter-1 am 25. Mai 2023, 14:26ja ich würde mitmachen, aber da ich den Satz
never touch a running system
sehr stark berücksichtige, habe ich noch die alte SW.

Da wirst Du sicher nicht der Einzige sein! :D
Dieser Satz hat so seine gewisse Berechtigung. Ich bin jetzt nicht so ganz ängstlich, ich sag dafür SW-Updates sind wie ein guter Rostbraten, sie müssen gut abhängen.

Aber in dem Fall habe ich nun einen gewissen Vorteil gesehen und ein paar Mutige waren ja schon vorgeprescht. Allerdings will ich nicht derjenige sein, der den Beweis liefert, dass Deine Weisheit doch die Bessere ist.

Aber ich kann die sagenwie ich den Update gemacht habe und bis jetzt funktioniert noch alles am Gerät was ich bisher angeschaut habe. Also ich bin mit meinem Bastel-PC auf diese Seite gegangen:

https://scan-electronics.com/en/downloads/radiacode

und hab dort ganz mutig das .exe -file runtergeladen. Dann habe ich das File vorsichtshalber auf https://www.virustotal.com/ scannen lassen, man weiss ja nie, zu welchen Maßnahmen die russische Regierung seine IT-Firmen zwingt, die westlichen Ländern SW zur Verfügung stellen. Als das grün war, habe ich die SW auf dem Baste-PC installiert und den RC-101 an den USB angeschlossen. Dann habe ich die SW ausgeführt, dabei installiert er dann auch die Firmware auf dem Gerät. Die alten Daten (Spektren etc.) habe ich übernommen. Danach habe ich auf meinem Bastel-Handy die Android SW mit dem Playstore geupdatet. Dann habe ich den RC-101 vom PC abgehängt und die App auf Android gestartet. Und dann hat eigentlich alles wie vorgesehen mit der neuen SW funktioniert.  :)

Allerdings, es gibt ja noch die Vorbehalte gegen die Korrektheit der uSv/h Anzeige mit der Energiekompensation in der neuen SW. Also ich denke momentan, dass bei niedrigen Zählraten die Dosisleistungsanzeige noch etwas pessimistisch ist. Aber das wird sich bald zeigen, sobald der Test auf dem Wismut Gelände gemacht ist.  :good2: