RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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NuclearPhoenix

Zitat von: Lennart am 07. April 2024, 01:50Es gibt wieder einige neue Informationen zum GAGG(Ce)-Kristall, wie ich gerade auf der RC-Website festgestellt habe:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Siehe: https://www.radiacode.com/de (Stand 07.04.24)

Somit scheint der neue Kristall tatsächlich mehr Impulse pro Sekunde zu registrieren. Er wäre demnach ~33 % empfindlicher bei Cs-137 und sogar 50 % bei Co-60.

Eine Härte von 8 auf der Mohs-Skala scheint aber auf ein eher empfindliches Material hinzuweisen. Natürlich nicht in Bezug auf die Kratzfestigkeit, wohl aber was die Bruchfestigkeit angeht. Der Wert von 8 liegt zwischen Quarz (7) und Korund (9), wobei schon Quarz härter als Fensterglas ist. Fallenlassen ist wohl keine gute Idee, obwohl der kleine und quadratische Kristall bauartbedingt natürlich weniger bruchanfällig ist als eine dünne Fensterscheibe  :)
Das ist ja toll, eine wirklich tolle Verbesserung der Efficiency! Scheint wirklich ein super Material zu sein.

Zitat von: NoLi am 07. April 2024, 10:43Was mich daran stört:

Zitat:

"Kristall GAGG(Ce)
Radiacode 103G
...
Hygroskopizität
Hoch

...
"

Hoffentlich ist der Kristall sehr gut verkapselt.

Norbert


War mein erster Gedanke, einfach nur in ein Plastikgehäuse einschweißen wird da wohl nicht mehr reichen wie beim CsI Kristall. Da bräuchte es fast wieder ein Demontagevideo ;D

Was ist eigentlich aus der Sache mit der Software geworden? Datei ausgetauscht, jetzt kein Problem mehr für die Virenscanner, aber was war denn jetzt das Problem? Gab es da irgendeinen Kommentar von den Entwicklern?

Henri

Zitat von: NoLi am 07. April 2024, 10:43Was mich daran stört:
...
Hygroskopizität
Hoch

...[/i]"

Hoffentlich ist der Kristall sehr gut verkapselt.

Norbert




Auf https://www.advatech-uk.co.uk/gagg_ce.html liest man:
ZitatHygroscopic        No

Und hier:

http://www.epic-scintillator.com/GAGG-Scintillator-Crystal-3x3x3mm

ZitatFeatures

    (...)
    No hygroscopic

Auch das CERN schreibt in einer Vorstellung des Materials, dass es nicht hygroskopisch ist:

https://indico.cern.ch/event/818783/contributions/3598450/attachments/1951210/3239228/GAGG-CHEF2019.pdf

:unknw:

In diesem Dokument wird außerdem dargestellt, dass man mit dem Material Neutronen von Gammastrahlung gut  unterscheiden kann.


----------------------

Außerdem

Zitat...is physically rugged ...

:good2:

Lennart

Sehr merkwürdig, vielleicht handelt es sich um einen (Übersetzungs-)Fehler. Auf der englischen Website steht aber auch "Hygroscopicity High". Sollte das Material wirklich nicht hygroskopisch sein, wäre dies ein weiterer Pluspunkt  :good3:

Zitat von: Henri am 07. April 2024, 13:31...is physically rugged ...
"Robust" kann viel heißen. Hart und verschleißfest ist das Material sicherlich, jedoch empfinde ich die Kratzfestigkeit als nicht besonders relevant. Wie schon gesagt, so ein kleiner Kristall (in einem Kunststoffgehäuse) zerbricht sicher nicht gleich, wenn das Gerät mal herunterfällt. Trotzdem ist die auf der Website angegebene Mohs-Härte nicht zwangsläufig ein Vorteil. Verlässliche Angaben über die Zähigkeit des Materials konnte ich nicht finden.

Zitat von: Henri am 07. April 2024, 13:31Auch das CERN schreibt in einer Vorstellung des Materials, dass es nicht hygroskopisch ist:

Da stehen auch noch andere Interessante Dinge, z.B. gibt es wohl zwei Herstellungsverfahren:

"S1 (5mm cube) and S2(5mm cube) samples are single crystal GAGG: Ce, produced in
China and Russia, fabricated by the conventional Czochralski method.
"

Das wären dann also gezüchtete Kristalle. Es gibt aber auch noch eine gesinterte Variante:

"S3 (5mm cube) and S4 (5mm cube) samples are ceramic GAGG: Ce, produced in
China and Japan, fabricated by the vacuum sintering method.
"

Als Fazit wird angemerkt:

"In general, ceramic GAGG:Ce have higher light yield than crystal GAGG:Ce"

Also die Lichtausbeute scheint bei der gesinterten bzw. keramischen Variante höher zu sein.

Flipflop

Es is nicht einfach Informationen zu dem neuen Material zu finden, (vieles halt in Englisch.)
Meine Übersetzung schreibt dazu:

Die ceriumdotierten Mehrkomponenten-Gadolinium-Aluminium-Gallium-Granat-Kristalle, die als Ce:GAGG mit der chemischen Formel Ce:Gd3Al2Ga3O12 bezeichnet werden, gehören zu den wichtigsten Entdeckungen, die hervorragende Szintillationseigenschaften bieten und im aktuellen Jahrzehnt in den Szintillatormarkt eingetreten sind. Die effektive Ordnungszahl beträgt 54,4 und die Spitzenwellenlänge des Emissionsspektrums beträgt 520 nm. Abgesehen von der hohen Lichtausbeute, der guten Energieauflösung, der hohen effektiven Atomzahl, der schnellen Szintillationsreaktion, der chemischen Stabilität sowie der Robustheit und der Fähigkeit zum großen Kristallwachstum sind auch sehr wichtige Eigenschaften für Ce:GAGG-Kristalle. Die Linearität der Reaktion auf die Gamma-Quanten zeigt, dass Ce:GAGG-Kristalle ein vielversprechender Kandidat für medizinische Bildgebungstechniken sind, wie Röntgenröntgen, Röntgen-Computertomographie (CT), Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Einkristall-Szintillatoren werden häufig für die Rasterelektronenmikroskopie (SEM) verwendet.

Strahlungsbildsysteme werden häufig in der biomedizinischen und Strahlenumweltüberwachung eingesetzt, was die Nachfrage nach fortschrittlichem Design von hochauflösenden Detektoren und radiologischen Bildgebungssystemen anregt. Der Gadolinium-Aluminium-Gallium-Granat (Ce:GAGG) ist ein flaveszierender Kristall mit einer hohen Lichtleistung von 50000 ph/MeV, einer kurzen Zerfallszeit von ∼50 ns und einer hohen Dichte von 6,63 g/cm³. Die Ce:GAGG-Kristalle schienen das attraktivste Material für ihre Lichtleistung, Zerfallszeit, Energieauflösung, Dichte und Abwesenheit von intrinsischer Radioaktivität zu sein, was für die Anwendung auf dem Gebiet der Rasterelektronenmikroskopie (SEM), der Röntgen- und γ-Strahlenerkennung, der medizinischen Bildgebungstechniken, der Kern- und Hochenergiephysik vielversprechend ist.

https://optics.org/products/P000022508

Flipflop

Da gibt es ein Japanisches Gerät mit dem Namen GammaSpotter 2. Das Gerät kann man nicht vergleichen mit dem Radiacode, auch die Kristallgrösse ist unklar, scheinbar gibt es das Gerät schon mehr als 10 Jahren. :unknw:

http://mirai-imaging.com/doc/gamma_spotter_en.pdf

Banev

#2030
Zitat von: NuclearPhoenix am 07. April 2024, 11:27Was ist eigentlich aus der Sache mit der Software geworden? Datei ausgetauscht, jetzt kein Problem mehr für die Virenscanner, aber was war denn jetzt das Problem? Gab es da irgendeinen Kommentar von den Entwicklern?

Guten Tag in die Runde!

Das würde mich auch interessieren; ich habe nämlich den »verseuchten«(?) Installer (der bei mir keinen Alarm ausgelöst hat) gestartet und würde schon gern wissen, ob ich mir da etwas eingefangen habe.

Ich habe sowohl die fragwürdige als auch die neue Version des Installers mal zerlegt und ein diff darüberlaufen lassen, aber es gibt inhaltlich keine Unterschiede, sieht man mal von einem Verzeichnis namens /RequiredCode/Sensor ab, in dem eine unauffällige Textdatei namens CsI_10x10x10.txt liegt, welche wohl Kalibrierdaten für den Kristall enthält. Datei und Verzeichnis gibt es nur in der »sauberen« Version.
Der einzige andere Unterschied: Der »infizierte« Installer ist 1134 Byte größer; der Unterschied resultiert aus dem im Installer enthaltenen Archiv RequiredCode.rar.
Verdächtige Strings habe ich im Installer selbst auch nicht gefunden.

Mimichris

Zitat von: dekagon am 04. April 2024, 18:40
Zitat von: Mimichris am 04. April 2024, 17:30Avast didn't detect anything

Sorry, but Avast is one of the virus scanner I would not recommend...
But that is my experience and opinion...

Cheers Chris

And yet it detects a lot of malware when I go to questionable sites and makes me leave these sites.

Flipflop


silfox

Anbei eine Zusammenstellung von Erfahrungen aus dem Vergleich von u.a. GM-Zählrohr und RC-103

Radiacode-101

Zitat von: silfox am 27. April 2024, 21:17Anbei eine Zusammenstellung von Erfahrungen aus dem Vergleich von u.a. GM-Zählrohr und RC-103
I saw that you're not detecting the 32kv peak. It shouldn't be. Perhaps there is some defect, in such cases it is necessary to write to support@rdiacode.com and send the device for diagnostics.

Peter-1

Ein Vergleich.

Nachdem ich immer wieder den Eindruck hatte, dass mein RC101 zu wenig anzeigt, habe ich einen Versuch gestartet. Mein VacuTec 70031A hat sich an 27 Meßpunkten sehr gut mit einer Übereinstimmung zu den offiziellen ODL Sonden geschlagen. Die Unterschiede waren wesentlich geringer als erwartet. Also darf ich dieser Sonde in gewissen Grenzen trauen.
Jetzt nehme ich die 70031A als Referenz und vergleiche die Meßwerte mit dem RC101. Erste Bestätigung: bei geringer DL zeigt mein RC101 einen geringeren Wert an. Dann die Überraschung bei höheren Werten. Nun die Umkehr und erhalte höhere Werte.

Als Quelle waren Mineralien aus der Uran-Radium-Reihe verwendet. Die Fehrerbreite am RC101 zeigte Werte von +/- 3,5% bis max. +/- 6%.
Sicher gibt es viele Einwände, denn es war keine Cs137 Quelle. Trotzdem ein guter Überblick.
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Gruß  Peter

DL3HRT

Zitat von: Peter-1 am 30. April 2024, 18:44Jetzt nehme ich die 70031A als Referenz und vergleiche die Meßwerte mit dem RC101. Erste Bestätigung: bei geringer DL zeigt mein RC101 einen geringeren Wert an. Dann die Überraschung bei höheren Werten. Nun die Umkehr und erhalte höhere Werte.

Als Quelle waren Mineralien aus der Uran-Radium-Reihe verwendet. Die Fehrerbreite am RC101 zeigte Werte von +/- 3,5% bis max. +/- 6%.
Das sind doch hervorragende Werte für die Fehlerbreite, die deutlich innerhalb der üblichen Fehlergrenzen liegen  :).

Kannst du bitte beschreiben, wie du gemessen hast? Das 70031A stand sicher senkrecht, wie bei den ODL-Sonden. Wo hast du den RadiaCode positioniert? In der Mitte des 70031A oder oben oder unten? Da die beiden Detektoren so unterschiedliche Geometrien haben, ist ein Vergleich der Messwerte sicher nicht trivial.

Peter-1

Hallo,

das Zählrohr stand senkrecht wie bei den ODL Sonden und genau in Zählrohrmitte war dicht dabei das RC101 positioniert. Der Abstand zu meinen Quellen war 30 - 50  cm, nicht optimal aber es ist eine Frage der Quellenstärke.  ;D
Gruß  Peter

DL3HRT

Zitat von: Peter-1 am 01. Mai 2024, 23:03Der Abstand zu meinen Quellen war 30 - 50  cm, nicht optimal aber es ist eine Frage der Quellenstärke. 
Deine eigenen Quellen können doch sicher als Punktquellen aufgefasst werden? Das macht einen Vergleich dann noch einmal schwieriger, da die Detektorabmessungen sich so stark unterscheiden. Wo waren die Quellen positioniert, auf dem Boden?

Das liegt der große Vorteil der Wismut-Referenzflächen, da aufgrund der Abmessungen (10 m x 10 m) von einem weitestgehend homogenen Flächenstrahler ausgegangen werden kann. Damit sind Detektoren mit verschiedenen Geometrien problemlos vergleichbar.

NoLi

Zitat von: DL3HRT am 02. Mai 2024, 07:15...
Deine eigenen Quellen können doch sicher als Punktquellen aufgefasst werden? Das macht einen Vergleich dann noch einmal schwieriger, da die Detektorabmessungen sich so stark unterscheiden. Wo waren die Quellen positioniert, auf dem Boden?
...
Hat die Quelle mindestens den 10-fachen Abstand ihres Durchmessers zum Detektor, kann man dies als quasi eine Punktquelle ansehen. Bei einem größeren Zählrohr muß aber der mittlere Abstand von Quelle - Zählrohroberunterkante und Quelle - Zählrohrmitte als Abstand angesetzt werden.

Norbert