RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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Na-22

Zitat von: NoLi am 05. Mai 2021, 13:23
...
Beispiel Radeye-PRD:
Vergleichsmessung RadEye-PRD und Automess-6150/AD6(E) mit Cs-137-Gammaquelle (einige MBq): Dosisleistungsanzeigen so gut wie identisch.
Vergleichsmessung RadEye-PRD und Automess-61507AD6(E) mit Co-60-Gammaquelle (einige MBq): Dosisleistungsanzeige des RadEye-PRD nur 50% vom Automess-6150/AD6(E).
...

Der deutliche Unterschied kommt hauptsächlich durch die Überempfindlichkeit des Automess-6150/AD6(E) bei 1250 keV. Im Handbuch des AD6(E) (Seite 35) sieht man, dass bei 1250 keV gut 35% zu viel angezeigt wird.

DL3HRT

ZitatDas ist eben die Frage, ob in dieser Preisklasse dieser Aufwand auch betrieben wird.
Norbert hatte recht. Aktuell gibt es keine Energiekompensation. Ich bin aber optimistisch, dass sich da etwas tun wird. Perfekt bekommt man das per Software nicht hin aber eine gewisse Annäherung an den realen Wert ist sicher machbar. Problematisch dürfte sein, dass nicht jedes Photon als Photopeak detektiert wird (Stichwort: Comptonstreuung, Comptongebirge etc.) Diese "Streuereignisse" bei niedrigeren Energien können dem verursachenden Nuklid nicht direkt zugeordnet werden.



emanator

#122
Zitat von: Na-22 am 05. Mai 2021, 17:14
Der deutliche Unterschied kommt hauptsächlich durch die Überempfindlichkeit des Automess-6150/AD6(E) bei 1250 keV. Im Handbuch des AD6(E) (Seite 35) sieht man, dass bei 1250 keV gut 35% zu viel angezeigt wird.

Uih stimmt. Das war mir neu. Danke für den Hinweis.


edit dg0mg: Zitat repariert.

DG0MG

DL3HRT und ich haben gestern nachmittag mal kurz unsere beiden RadiaCode-101 nebeneinandergelegt. Ergebnis sie zeigen das Gleiche.
Wie inzwischen bekannt, gibt es (noch) keine Energiekompensation/Energieberücksichtigung. Das führt zu einer zu hohen Dosisleistungsanzeige bei niedrigen Energien.

Um das nochmals zu testen, war ich nach unserem Treffen noch kurz an dem Hotspot im Ronneburger Forst. Messung in reichlich 1 m über dem Erdboden, tatsächlich auch hier: AUTOMESS 6150AD6/E und RadiaScan 701A in etwa gleich, der RadiaCode zeigt fast die 1,5fache Dosisleistung. Bei Radium/U-nat kann man also davon ausgehen, dass die Dosisleistung real geringer, als angezeigt ist. Das ist jetzt nicht furchtbar schlimm, bei jedem Zähler mit einem "nackten" SBM-20 dürfte das auch so sein. Schade ist nur, dass eigentlich nirgendwo steht, auf welches Einzel-Nuklid die Anzeige nun eigentlich passt. Das gehört doch in die technischen Daten ("Spezifikazija") hinein.

Auf die zukünftige Energieberücksichtigung bin ich sehr gespannt.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

2xstudent

Здравствуйте Арсений,
не могли бы вы организовать значок "CE" на корпусе радиометра?
Да и CE-сертификат нарисовать для ваших продуктов. Его содержание (нормы и текст) вы можете с CE-сертификата для Радекс РД1008 списать.
Без значка "СЕ" есть неиллюзорный риск попасть на таможне на большие деньги за контрабанду.
Для понимания - CE-сертификат является декларацией изготовителя. Он вовсе не должен нанимать каких-то проверяльщиков.

Akustik

Является ли контрабандой, со стороны покупателя, покупка одной единицы товара для собственного пользования, при наличии товарных чеков и т.п.?
Хотя продажа приборов без "CE" запрещена.
Интересный правовой момент Вы подметили.




Henri

2xstudent, Akustik:

bitte benutzt doch Google Translate und postet hier auf Deutsch. Dann haben andere die Chance, an eurer Diskussion teilzunehmen.

пожалуйста, используйте Google Translate и разместите здесь на немецком языке. Тогда другие смогут принять участие в вашем обсуждении.

Viele Grüße! / Большой привет!

Henri

Henri

Hallo Arseny,

es braucht nicht unbedingt einen CE-Aufkleber auf dem Gerät, aber eine "CE Konformitätserklärung" und eine "RoHS-Bescheinigung" auf Englisch oder Deutsch, die meist Bestandteil der Bedienungsanleitung ist. Eine Bedienungsanleitung muss ausserdem immer beigelegt sein (egal in welchem Umfang).

Tatsächlich darf Neuware nicht in die EU eingeführt werden, wenn diese Dinge nicht vorhanden sind. Der Zoll wird das Paket dann vernichten, wenn man nicht das Geld für den Rückversand bezahlt. Allerdings kann man vom Hersteller noch eine entsprechende Bescheinigung anfordern, solange das Gerät noch auf dem Zollamt ist. Viele Hersteller haben die Bescheinigungen auch als Download auf ihrer Webseite.

Viele Grüße!

Henri

DL3HRT

Hier ein paar Daten zur Einschätzung der Empfindlichkeit und Reaktionszeit. Der RadiaCode-101 arbeitet aktuell anscheinend mit einem festen Konversionsfaktor zwischen Zählrate (ZR) und Dosisleistung (DL): DL in µSv/h = ZR / 5.0

Das kann man gut im Kopf rechnen. 0,1 µSv/h = 5 ips und 1 µSv/h = 50 ips.


ipsµSv/ht400 / sipm
50,180,0300
100,240,0600
150,326,7900
200,420,01200
250,516,01500
300,613,31800
350,711,42100
400,811,02400
450,98,92700
501,08,03000

t400 ist die für die Registrierung von 400 Impulsen benötigte Zeit. Die aus der Standardabweichung abgeleitete Genauigkeit des Messwerts beträgt dann 5%. In der letzten Spalte habe ich die Impulse pro Minute angegeben, damit man besser mit gängigen Zählrohren vergleichen kann.

Es kommt häufiger die Kritik, dass der Kristall zu klein ist. Man kann in dieser Hinsicht geteilter Meinung sein. Bezogen auf die Gerätegröße finde ich die Empfindlichkeit sehr gut. Gängige Geigerzähler mit Zählrohren schlägt man um Welten. Ein größerer Kristall würde ein größeres Gehäuse benötigen und gerade die geringen Gehäußeabmessungen können ein Kaufargument sein.

Bei Messungen aktiver Quellen muss man sich bewusst sein, dass beim RadiCode-101 kein wirkungsvoller Beta-Absorber um den Szintillatorkristall verwendet wird. Das wirkt sich besonders bei Betastrahlern mit geringem Gammaanteil aus.

Beispiel Vase von Villeroy und Boch mit orangeroter Uranglasur:
AG FH40F2: 0,2 µSv/h
RadioCode-101: 0,75 µSv/h

Auch reine Betastrahler werden vom RadiaCode registriert. Die eintreffenden Elektronen erzeugen beim Auftreffen auf das Gehäuse, die Platine oder den Kristall mehr oder weniger Bremsstrahlung, die dann vom Szintillatorkristall detektiert wird.

DL3HRT

Man darf die Betaempfindlichkeit aber auch nicht überbewerten. Im Anhang zwei Spektren von einer Erdprobe von dieser Wiese:https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,15.0.html

Die Erdprobe enthält Uran, so dass man ein klassisches Ra-226 Spektrum erhält.

Für das erste Spektrum wurde der Radiacode-101 direkt auf die Tüte mit der Probe gelegt und für das zweite Spektrum kam eine 2,5 mm dicke Aluplatte dazwischen. Ich habe jedes Spektrum mit linearer und logarithmischer Skalierung der Y-Achse abgespeichert.

Rein qualitativ sind die Unterschiede zwischen den beiden Spektren gering.



Na-22

Ich konnte heute auch meinen RadiaScan in Empfang nehmen  :).
Bei der durchaus brauchbaren Empfindlichkeit, der kleinen Bauform und dem geringen Gewicht wird es wohl mein Immerdabei-Gerät werden.

Na-22

Zitat von: DG0MG am 05. Mai 2021, 10:51
Im DL-Display gibts ja die Prozent-Anzeige des Fehlers. Die steht meistens bei 9,9 oder 10%. Ich hab sie aber auch schon bei 4% weiter sinkend gesehen, was ja bei längerer Messzeit zu erwarten wäre. Aber wie die Systematik dahinter ist? Wann sinkt der Fehler?

Die Fehleranzeige ist in der Tat etwas mysteriös. Auf einem kräftigen Stück Pechblende sinkt der Fehler innerhalb weniger Sekunden bis auf 0,7%. Der angezeigte Wert ist dann auch recht stabil. Nach gefühlt einer Minute springt der Fehlerwert auf 5% und die Anzeige schwankt entsprechend. Bei den 5% bleibt es dann auch. Der Fehler nimmt nicht wieder ab. Nach erneutem Auflegen wiederholt sich das Ganze.

Na-22

Etwas weiter entfernt von der Probe sinkt der Fehler bis auf ca. 2% bis 3%. Nach der gefühlten Minute springt der Wert dann auf 10%. Das ist wirklich sehr komisch. :unknw:

Henri

Zitat von: Na-22 am 07. Mai 2021, 18:59
Etwas weiter entfernt von der Probe sinkt der Fehler bis auf ca. 2% bis 3%. Nach der gefühlten Minute springt der Wert dann auf 10%. Das ist wirklich sehr komisch. :unknw:

Vielleicht ist ja das erste Messintervall relativ fest (und lange), deshalb hat man bei hohen Zählraten schnell eine gute Statistik. Das Gerät merkt dann, dass über einen längeren Zeitraum (vermutlich mehrere Messintervalle hinweg) die hohen Zählraten bleiben, und wechselt dann in einen "Search" Modus, in dem die Zählintervalle kürzer werden (schnelle Reaktion) und man die Quelle dann besser suchen kann, natürlich bei etwas schlechterer Statistik. Und wahrscheinlich sind die Intervalle variabel, aber intern vordefiniert: z.B. wenn die Zählrate gegenüber dem vorigen Intervall um 50% überschritten wird, wird das nächstkürzere Intervall genommen.

Ich habe mal so was ähnliches programmiert. Das Gerät zählt immer 400 Impulse und misst die Zeit dafür. Wird die Dosisleistung gegenüber dem vorangegangenen Messintervall um 50% über- oder unterschritten, initialisiert das Gerät neu und fängt ein neues Zählintervall an. Wenn die Änderung der Zählrate nun langsam erfolgt, werden die 50% Differenz natürlich nie erreicht. Dann wird das Messergebnis langsam immer ungenauer oder genauer, und die vorgegebene / angepeilte Messgenauigkeit von +/-10% (2-sigma) wird verlassen.
Ich habe das dann so gelöst, dass ich auch neu initialisiere, wenn die Messgenauigkeit einen bestimmten Wert über- oder unterschreitet. So bleibe ich immer im Rahmen von 7-13%. Bei einem kleinen Szintillator ist das ein guter Kompromiss zwischen Genauigkeit und schneller Reaktion.

Viele Grüße!

Henri

Henri

Zitat von: DL3HRT am 07. Mai 2021, 11:47
Man darf die Betaempfindlichkeit aber auch nicht überbewerten. Im Anhang zwei Spektren von einer Erdprobe von dieser Wiese:https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,15.0.html

Die Erdprobe enthält Uran, so dass man ein klassisches Ra-226 Spektrum erhält.

Für das erste Spektrum wurde der Radiacode-101 direkt auf die Tüte mit der Probe gelegt und für das zweite Spektrum kam eine 2,5 mm dicke Aluplatte dazwischen. Ich habe jedes Spektrum mit linearer und logarithmischer Skalierung der Y-Achse abgespeichert.

Rein qualitativ sind die Unterschiede zwischen den beiden Spektren gering.

Das Gesamtkonzept des Geräts ist schon echt bestechend. Allerdings ist die Energieauflösung leider ziemlich schlecht, verglichen z.B. mit dem RaysID. Man erkennt die Peaks nicht wirklich gut, selbst nicht isolierte wie z.B. vom Cs-137. Sie sind sehr breit und deshalb entsprechend flach. Und das bereits bei nur 256 Kanälen.... Deshalb bin ich ehrlich gesagt skeptisch, ob die Hardware eine automatische Nukliderkennung hergeben wird, wenn diese softwareseitig kommen sollte. Aber lassen wir uns mal überraschen, mit cleveren Algorithmen kann man ja eine Menge erreichen.