Sportplatz Kleinnaundorf

Begonnen von DG0MG, 04. Mai 2021, 13:03

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DG0MG

Kleinnaundorf ist ein Stadtteil von Freital südlich von Dresden. Dort gibt es bei  50.997850° 13.684667° (GoogleMaps) einen Sportplatz, der radiologisch belastet ist. Der Grund: Dort in der Gegend wurde Bergbau betrieben, früher Steinkohlebergbau, später suchte auch die Wismut nach Uran. Das Plateau des Sportplatzes wurde offenbar mit Haldenmaterial aufgeschüttet.

Minimax.video hat Bewegtbilder von dort:



Auch der Dokumentarfilm ,,Ein strahlendes Land" besucht diesen Bolzplatz am "Meßweg"(!).

Die Presse schrieb 2019, dass die Planungen laufen, den Platz innerhalb der nächsten zwei Jahre zu sanieren - es wurde vom Oberbergamt auch eine Planung dafür vorgestellt. Bisher ist noch nichts passiert.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zitat von: DG0MG am 04. Mai 2021, 13:03
Auch der Dokumentarfilm ,,Ein strahlendes Land" besucht diesen Bolzplatz am "Meßweg"(!).

Ursprünglich sollte der gegenüber des Platzes befindliche neue Kindergarten direkt auf dem Platz gebaut werden. Das wurde aber offenbar verworfen.
Hier die Doku mit der betreffenden Stelle ab 16:15 min:

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

vulgogurktaler

Zitat von: DG0MG am 06. Mai 2021, 15:13
Zitat von: DG0MG am 04. Mai 2021, 13:03
Auch der Dokumentarfilm ,,Ein strahlendes Land" besucht diesen Bolzplatz am "Meßweg"(!).

Ursprünglich sollte der gegenüber des Platzes befindliche neue Kindergarten direkt auf dem Platz gebaut werden. Das wurde aber offenbar verworfen.
Hier die Doku mit der betreffenden Stelle ab 16:15 min:

Was ist denn das für ein alarmistischer Quatsch und das nennt sich auch noch Doku?
Mit Maske am Sportplatz herumgehen und dann mit dem Geigerzähler in den Büschen nach irgendwelchen Hotspots suchen?
Traurig, dass das zu den Öffentlich-Rechtlichen gehört und vom Steuerzahler finanziert wird...

Also die gemessene Dosis entspricht 4.9 mSv/Jahr.
Man könnte jetzt als Vergleich die durchschnittliche Strahlenexposition in der Schweiz heranziehen: 5.6 mSv/Jahr.
Im Schwarzwald ist es ungefähr die vierfache Dosis, und von Kerala und Ramsar will ich gar nicht erst anfangen...

Ich sehe die Radonbelastung in Fachwerkhäusern viel kritischer, als den Bau eines modernen Gebäudes mit Betonfundament auf diesem Platz.

sh4711

Zitat von: vulgogurktaler am 06. Mai 2021, 16:20
Was ist denn das für ein alarmistischer Quatsch und das nennt sich auch noch Doku?
Mit Maske am Sportplatz herumgehen und dann mit dem Geigerzähler in den Büschen nach irgendwelchen Hotspots suchen?
Mooooooooooment! 4-fache Strahlung. Da is man 4 Mal so schnell tot.

DL3HRT

ZitatTraurig, dass das zu den Öffentlich-Rechtlichen gehört und vom Steuerzahler finanziert wird...
Wo steht das? Das Projekt wurde über Growdfunding finanziert:https://www.startnext.com/strahlendes-land

Der Film wurde auf Youtube sehr kritisch diskutiert. Gerade bei den Szenen ans unserer Gegend (Ronneburg) muss man schon ein wenig die Luft anhalten. Vor allem wenn man weiß, auf welcher Wiese Herr Oppong dicht neben einem Hotspot stand, ohne ihn zu finden. War vielleicht auch besser so, sonst hätte er sich zu Tode erchreckt  ;) .



Henri

Zitat von: vulgogurktaler am 06. Mai 2021, 16:20

Was ist denn das für ein alarmistischer Quatsch und das nennt sich auch noch Doku?
Mit Maske am Sportplatz herumgehen und dann mit dem Geigerzähler in den Büschen nach irgendwelchen Hotspots suchen?
Traurig, dass das zu den Öffentlich-Rechtlichen gehört und vom Steuerzahler finanziert wird...

Also die gemessene Dosis entspricht 4.9 mSv/Jahr.
Man könnte jetzt als Vergleich die durchschnittliche Strahlenexposition in der Schweiz heranziehen: 5.6 mSv/Jahr.
Im Schwarzwald ist es ungefähr die vierfache Dosis, und von Kerala und Ramsar will ich gar nicht erst anfangen...

Ich sehe die Radonbelastung in Fachwerkhäusern viel kritischer, als den Bau eines modernen Gebäudes mit Betonfundament auf diesem Platz.

Na ja... Kinder sind kleiner, also dichter am Boden. Sie sind generell viel strahlenempfindlicher. Sie haben ihr ganzes Leben noch vor sich und deshalb eine sehr hohe Chance, dass sich selbst Strahlenschäden mit sehr langen Latenzzeiten bei ihnen ausprägen werden. Und sie spielen gerne im Matsch. Kommt ja darauf an, wie offen das Uran da rumliegt. Ein heftiger Regenguss, schon ist vielleicht irgend ein Bröselkram an die Oberfläche geschwemmt oder freigelegt. Dann an den Fingern, dann im Mund. Oder einfach als Staub eingeatmet, wenn es mal trocken ist.
Außerdem gasen solche Böden natürlich mehr Radon aus als üblich. Und im Radon und im Staub hängen die Nasen der Kleinen dann direkt drin, nicht wie bei Erwachsenen in gut 1,50m Höhe, wo sich manches vielleicht schon verdünnt hat.

In dem Film wurde ja gesagt, die Diskussion war, ob der Standort alternativlos sei oder nicht. Und da er das nicht ist, warum irgendein zusätzliches Risiko eingehen, selbst wenn es gering sein mag - nebenher gesagt, die gesundheitliche Wirkung geringer Strahlenmengen sind nachwievor ja überhaupt nicht geklärt?
Es reicht ja schon, dass sich Leute sorgen, denn das alleine ist schon ungesund. Kinder sollen eine unbeschwerte Kindheit erleben, und ihre Eltern auch.

Ich finde es eigentlich ganz vernünftig, den Kindergarten nicht zu bauen. Und nur weil es woanders noch größere Probleme gibt, heißt das ja nicht, dass man nun bewußt Risiken eingehen muss.

Viele Grüße,

Henri

NoLi

Zitat von: sh4711 am 06. Mai 2021, 17:06
Mooooooooooment! 4-fache Strahlung. Da is man 4 Mal so schnell tot.

Oder 4 mal töter... :o

Norbert

NoLi

Zitat von: Henri am 06. Mai 2021, 18:22
Na ja... Kinder sind kleiner, also dichter am Boden. Sie sind generell viel strahlenempfindlicher. Sie haben ihr ganzes Leben noch vor sich und deshalb eine sehr hohe Chance, dass sich selbst Strahlenschäden mit sehr langen Latenzzeiten bei ihnen ausprägen werden. Und sie spielen gerne im Matsch. Kommt ja darauf an, wie offen das Uran da rumliegt. Ein heftiger Regenguss, schon ist vielleicht irgend ein Bröselkram an die Oberfläche geschwemmt oder freigelegt. Dann an den Fingern, dann im Mund. Oder einfach als Staub eingeatmet, wenn es mal trocken ist.
Außerdem gasen solche Böden natürlich mehr Radon aus als üblich. Und im Radon und im Staub hängen die Nasen der Kleinen dann direkt drin, nicht wie bei Erwachsenen in gut 1,50m Höhe, wo sich manches vielleicht schon verdünnt hat.

In dem Film wurde ja gesagt, die Diskussion war, ob der Standort alternativlos sei oder nicht. Und da er das nicht ist, warum irgendein zusätzliches Risiko eingehen, selbst wenn es gering sein mag - nebenher gesagt, die gesundheitliche Wirkung geringer Strahlenmengen sind nachwievor ja überhaupt nicht geklärt?
Es reicht ja schon, dass sich Leute sorgen, denn das alleine ist schon ungesund. Kinder sollen eine unbeschwerte Kindheit erleben, und ihre Eltern auch.

Ich finde es eigentlich ganz vernünftig, den Kindergarten nicht zu bauen. Und nur weil es woanders noch größere Probleme gibt, heißt das ja nicht, dass man nun bewußt Risiken eingehen muss.

Viele Grüße,

Henri

Man beachte § 8 Strahlenschutzgesetz!
Und einen Kindergarten kann ich auch an einem anderen Standort platzieren...es sei denn, "liebe Nachbarn" (nicht unüblich!) hätten wegen "Lärmbelästigungen" was dagegen. >:(

Norbert

DG0MG

Zitat von: Henri am 06. Mai 2021, 18:22
Na ja... Kinder sind kleiner, also dichter am Boden. Sie sind generell viel strahlenempfindlicher.

Ich finde es eigentlich ganz vernünftig, den Kindergarten nicht zu bauen.

Ich bin ganz Deiner Meinung.
Die Entscheidung, den Kindergarten auf der anderen Seite zu bauen, ist aber keine aktuelle, sondern Vergangenheit. Er steht schon eine Weile.

Kürzlich war ich anderweitig in der Gegend und bin etwas kurzentschlossen dort vorbeigefahren, weil ich die Position irgendwann mal im Navi hinterlegt hatte. Allerdings hätte ich vorher mal lieber recherchieren sollen, denn ich hab nicht an der richtigen Stelle gemessen. Immerhin spricht beim Betreten des Platzes der Radiation Pager an. Ein bisschen planloses kreuz- und querlaufen bringt tatsächlich auch in Platzmitte erhöhte DL zu Tage. Das sächsische Oberbergamt möchte - wie im verlinkten  Zeitungsartikel beschrieben - den Hang zur Straße abtragen und neu aufschütten. Ich gehe also davon aus, dass über der Böschung eine höhere ODL zu messen ist, aus Unkenntnis hab ich da nicht gemessen. Die recht hohe DL, die der RadiaCode-101 anzeigt, kommt durch dessen noch fehlende Energieberücksichtigung.



Vielleicht bekommen wir es hin, dass wir noch vor der Sanierung eine GPS-gestütze Messung machen und den Platz in der Fläche und am Hang in engen Schlangenlinien abgehen, um eine "Heatmap" zu erstellen.


"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

vulgogurktaler

Zitat von: sh4711 am 06. Mai 2021, 17:06
Zitat von: vulgogurktaler am 06. Mai 2021, 16:20
Was ist denn das für ein alarmistischer Quatsch und das nennt sich auch noch Doku?
Mit Maske am Sportplatz herumgehen und dann mit dem Geigerzähler in den Büschen nach irgendwelchen Hotspots suchen?
Mooooooooooment! 4-fache Strahlung. Da is man 4 Mal so schnell tot.

Stimme ich zu, wenn es in einem kritischen Bereich ist - und sagen wir die lethale Dosis in 15 Minuten anstatt von 1 Stunde erreicht wird.


Zitat von: DL3HRT am 06. Mai 2021, 17:29
ZitatTraurig, dass das zu den Öffentlich-Rechtlichen gehört und vom Steuerzahler finanziert wird...
Wo steht das? Das Projekt wurde über Growdfunding finanziert:https://www.startnext.com/strahlendes-land

Der Film wurde auf Youtube sehr kritisch diskutiert. Gerade bei den Szenen ans unserer Gegend (Ronneburg) muss man schon ein wenig die Luft anhalten. Vor allem wenn man weiß, auf welcher Wiese Herr Oppong dicht neben einem Hotspot stand, ohne ihn zu finden. War vielleicht auch besser so, sonst hätte er sich zu Tode erchreckt  ;) .

Also Y-Kollektiv gehört dem "funk". "funk" gehört dem ARD und ZDF bzw. SWR.
Also definitiv öffentlich rechtlich!
Steht auch auf deren Website hier:  https://www.funk.net/transparenz

Ich denke da werden die Wogen hoch gehen...


Zitat von: Henri am 06. Mai 2021, 18:22

Ich finde es eigentlich ganz vernünftig, den Kindergarten nicht zu bauen. Und nur weil es woanders noch größere Probleme gibt, heißt das ja nicht, dass man nun bewußt Risiken eingehen muss.

Henri

Ich sage nicht, der Kindergarten muss dort sein, aber wenn die das Grundstück ordentlich sanieren und einen Neubau daraufstellen, dann sollte das ja hinterher kein Problem mehr sein.
Wie man weiss, wurde der Kindergarten dann ja auf einem anderen Standort gebaut. Kam bestimmt billiger als die komplette Sanierung!