FAG FH41Z Do­si­me­ter tak­tisch-di­gi­tal, FH41F-M

Begonnen von DG0MG, 10. März 2019, 16:59

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Katastrophenschutz

Frohe Weihnachten !

Es zeigt >12h00 an. Foto schicke ich nachher, bin auf der Arbeit. Ich denke erst wenn die DL höher ist rechnet das Gerät runter.
Gruß Christian - DL7BCU- Zitat aus der KatS-DV:"Der Helfer legt seine ABC-Schutzkleidung an und setzt den Einsatz fort."

Katastrophenschutz

Zitat von: DG0MG am 25. Dezember 2019, 08:42

Zitat von: Katastrophenschutz am 25. Dezember 2019, 06:23
Es gibt übrigens auch noch den Vorgänger ohne Display.

Ja, aber den muss man dann aber höchstens nur der Vollständigkeit haben wollen, m.E. ist er keine 50.- EUR wert. Zum Benutzen ist der vollkommen untauglich, auch in Tschernobyl. Und auch zum Umbasteln sehe ich keine sinnvolle Verwendung. Vielleicht kommt ja mal jemand mit einem Vorschlag :)

Schau Dir mal dieses Dokument an.

https://www.ditzingen.de/fileadmin/Dateien/Dateien/Feuerwehr/Downloads/Einheiten_im_ABC-Einsatz/A295889157629351_Dosisrichtwerte.pdf

Dann erklären sich auch die Warnschwellen des "alten" Gerätes. Den Fw-Mann interessiert halt nur wann er den Rückweg antreten muß (Fachbegriff: Umkehrdosis). D.h. Gerät wird wie befohlen eingesteltt - bei Aalrm zurück. Bei dem neuen Gerät hast Du halt die Zeitanzeige, dann kann der
vorgehende Trupp besser planen. Im Prinzip geht es ja um Menschenrettung und Verhinderung der Ausbreitung. Da muß man nur Wissen wann es Zeit ist den Rückweg anzutreten. Für die Personendosimetri werden eh Filmdosimeter genutzt.
Gruß Christian - DL7BCU- Zitat aus der KatS-DV:"Der Helfer legt seine ABC-Schutzkleidung an und setzt den Einsatz fort."

DG0MG

Äh, Missverständnis  ;)

Selbstverständlich ist das Gerät unter den Bedingungen, für die es konstruiert wurde, nützlich.

Ich betrachte die Nützlichkeit aber unter dem Aspekt, ob ein 30 oder 40 Jahre altes, ausgemustertes Surplus-Gerät (was es ja ist) "irgendwie" für den radiologisch interessierten Laien zu gebrauchen ist. Der hat natürlich eher nicht mit Dosisleistungen im mSv/h-Bereich zu tun, deswegen sollte er seine Dosis auch bei einem Flug oder Tschernobyl-Besuch viel geringer halten wollen, als ein Feuerwehrmann, der den Fahrer eines verunglückten Gefahrstofftransporters retten soll.

Und da ist eine niedrigste Dosiswarnschwelle von 15 mSv und keine Anzeige eben ein völliges Ausschlusskriterium.

Was anderes wäre es, wenn es durch eine Modifikation der Elektronik des FH41F gelänge, die Warnstufen um z.B. den Faktor 10 oder 100 kleiner zu machen: 150 µSv, 1 mSv, 2,5 mSv.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Katastrophenschutz

Hallo,

ja klar. Beim Digitalen ist es halt nützlich, dass man die aufgenommene Dosis ablesen kann und
mit dem erreichen der 5mSv schon mal gewarnt wird. Dann hat man die Hälfte der Jahres-Dosis für eine
beruflich exponierte Person (10 mSv) erreicht. Dann kann man nochmal zurücksetzen oder halt auf 15 mSv
erhöhen. Damit hat man den Einsatzgrenzwert für den Schutz von Sachwerten erreicht.
Das wäre auch mein persönlicher Grenzwert den ich in der Zone nicht überschreiten möchte.

Es ist ja auch gut, dass man den Dosis-Messwert ablesen kann. Das FH40 lasse ich auch mitlaufen ... werde es
aber aufgrund Gewicht etc. nicht ständig am Mann tragen. Das FH41 hingegen schon, wäre dann Ersatz für
meinen Funkmelder den ich sonst am Mann trage.

Die Geräte wurden ja quasi auch primär für den Atomkrieg konstruiert und konzipiert. Siehe auch Stabdosimeter.
Grundsätzlich aber robust gebaut und gut durchdacht.

Heute würde man eher sowas nehmen:

https://www.strahlenmesstechnik.ch/WP2/wp-content/uploads/2019/12/RadexONE.pdf

ÜBRIGENS: Die Batterie finde ich gut die Du dabei hast. Das ist der sog. Eiserne Bestand. Damit läuft das Gerät angeblich 5000 h.



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DG0MG

Zitat von: Katastrophenschutz am 25. Dezember 2019, 10:51
Die Batterie finde ich gut die Du dabei hast. Das ist der sog. Eiserne Bestand. Damit läuft das Gerät angeblich 5000 h.

Dazu kommt, dass diese Lithiumzellen eine sehr geringe Selbstentladung haben und damit lange gelagert werden können, ohne an Kapazität zu verlieren oder gar auszulaufen.

Die zusammengepunkteten 3 Einzelzellen sind fast so dick wie CR123 aber nur ca. 2/3 so lang. Von der Größe dürften es deshalb CR-2-Zellen sein (Bauform 15270: https://www.akkuteile.de/batterien/cr2/duracell-photo-lithium-batterie-cr2-cr-2-cr2ep-3volt-850mah-2-stueck_190395_1384). Mittlerweile gibts ja auch "fertige" Lithium-Blockbatterien: https://www.akkuteile.de/batterien/9v-block/varta-lithium-batterie-9v-block-6lr61-1er-pack_190512_2259, die waren bei der Indienststellung der Geräte evtl. noch nicht verfügbar und so hat die jemand "hergestellt".
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Floppyk

Ich habe den FAG mit Digitalanzeige. Da passen normale 9 V Blockbatterien problemlos rein und die halten mehrere Wochen Dauerbetrieb, wie ich mal getestet habe. Allerdings passt im Batteriefach keine dieser ) V Lithium-Akkus. Sie scheinen einen Millimeter länger zu sein. Man kann dann die Blechlasche nicht mehr einrasten lassen. Ich habe kürzlich einen Schwung 9 V Lithiumbatterien für unsere Rauchmelder im Haus bei Reichelt bestellt. Diese passen auch nicht.

Katastrophenschutz

#21
Hallo,

Bionerd23 hat das Gerät übrigens als akkumulierendes Dosimeter im Tschernobyl im Einsatz, siehe
Video hier bei 2:27 dort holt Sie es aus der Tasche. Ihr "gutes" Meßgerät scheint der Automess 6150 zu sein,
den Gammascout bezeichnet sie in ihren Videos mehrfach als "the little yellow toy". Außerdem hat sie
noch eine Armbanduhr mit einer Art Dosisleistungswarner.


Gruß Christian - DL7BCU- Zitat aus der KatS-DV:"Der Helfer legt seine ABC-Schutzkleidung an und setzt den Einsatz fort."

DG0MG

Zitat von: Katastrophenschutz am 26. Dezember 2019, 10:19
Bionerd23 hat das Gerät übrigens als akkumulierendes Dosimeter im Tschernobyl im Einsatz,

Das dürfte aber dann ein FH41Z sein, oder?
Denn der schwarze Punkt über dem Display (vermutlich die irgendwo erwähnte Infrarot-Schnittstelle) fehlt.

Zitat von: Katastrophenschutz am 26. Dezember 2019, 10:19
eine Armbanduhr mit einer Art Dosisleistungswarner.

Das wird damals eine Polimaster PM1208 GammaWatch oder eine Gamma Master II gewesen sein.
Sowas kann man kaufen: https://www.ebay.de/itm/223778346932
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Floppyk

Wahnsinn, 115 mSv/h mit den Händen. Ich würde das nicht mal bei 115 uSv/h anfassen.
Interessant finde ich aber, dass die Ameisen genau dort um diesen Hotspot ihr Nest gebaut haben. Ob das Zufall war oder sind die Ameisen radiosensitiv?

Katastrophenschutz

Zitat von: Floppyk am 26. Dezember 2019, 11:45
Wahnsinn, 115 mSv/h mit den Händen. Ich würde das nicht mal bei 115 uSv/h anfassen.
Interessant finde ich aber, dass die Ameisen genau dort um diesen Hotspot ihr Nest gebaut haben. Ob das Zufall war oder sind die Ameisen radiosensitiv?

Naja, ich denke die Frau weiss was sie tut. In einem ihrer Videos findet sie ein Mini Bruchstück von einem Brennelement das richtig heftig strahlt. Sie bekommt da richtig leuchtende Augen 👀 und tut so als hätte man ihr einen Diamanten geschenkt. Der arme Gammascout kriegt sich gar nicht mehr ein... Wichtig ist halt das man Inkorporationen vermeidet. An manchen Stellen trägt Sie aber auch Handschuhe und Füßlinge.
Gruß Christian - DL7BCU- Zitat aus der KatS-DV:"Der Helfer legt seine ABC-Schutzkleidung an und setzt den Einsatz fort."

Floppyk

Ich habe einen guten Bekannten, der arbeitete in einem wissenschaftlichen Bereich, wo auch Strahlung vorkommt. Dort gilt einfach der Grundsatz, Strahlung meiden wo immer möglich. Das folgt dem Grundsatz, es gibt keine ungefährliche Minimumdosis. Jede ionisierende Strahlung ist potentiell schädlich.
Ich weiß natürlich, dass es bis zu einer Schwelle keinen gesicherten Nachweis einer Schädlichkeit gibt. Dennoch sind das auch nur statistische Tabellen, die Alles und Nichts aussagen.
So kann es nur richtig sein, sich nicht freiwillig zusätzlichen Dosen auszusetzen.

NoLi

Die 115 mSv/h beziehen sich auf den Zählrohrmittelpunkt, den ich hier mal in vielleicht 1,5 cm Abstand vom "Krümel" annehmen wurde. Nach dem Abstandsquadratgesetz würde dann die Dosisleistung in ca. 1,5 mm Abstand (Faktor 10 näher) 10 x 10 = 100mal höher, also 11500 mSv/h oder 11,5 Sv/h betragen (= 3,19 mSv/Sek). Diese Sonde misst aber nur Gamma-Strahlung...und wie hoch ist der Beta-Strahlungsdosisleistungsanteil ?? Die Zellen der Finger(kuppen) wird`s "freuen"...

Übrigens: für beruflich strahlenexponierte Personen der Kategorie A gilt der Jahresdosisgrenzwert von 20 mSv, nicht 10 mSv. Lediglich Kategorie B Personen haben ein Limit von 6 mSv pro Jahr, müssen dafür aber nicht wie die A-Personen jedes Jahr von einem strahlenschutzermächtigten Arzt untersucht werden, sondern nur einmalig bei Aufnahme der Tätigkeit.

Gruß
Norbert

sh4711

Zitat von: Katastrophenschutz am 26. Dezember 2019, 15:11
Der arme Gammascout kriegt sich gar nicht mehr ein...

Wer misst misst Mist. Diese Fragmente haben einen fetten Beta-Anteil. Wenn man dann
die Blende aufreisst (wie im ersten Teil des Videos), dann ist es klar, dass man das
LND damit an den Anschlag bringt.

Hier mal 2 Photos von einem kleineren Fragment. Einmal Gamma-only und einmal mit Betas
(bei gleichem Abstand). Es sei noch erwaehnt, dass das LND bei 12 kPulsen / Sekunde
Schluss macht. Ich musste ca. 3mm weiter weggehen, damit die Anzeige abnimmt.

[Das mit den Photos klappt nicht, keine Ahnung warum. Egal, auf dem Gamma-Only sieht man
4748 Pulse/Sekunde, auf dem mit Betas sinds 12130).

sh4711

Zitat von: Floppyk am 26. Dezember 2019, 11:45
Interessant finde ich aber, dass die Ameisen genau dort um diesen Hotspot ihr Nest gebaut haben. Ob das Zufall war oder sind die Ameisen radiosensitiv?
Die Scheiss-Ameisen sind da ueberall. Mit dem Fragment hat das nix zu tun; das
wechselt(e) naemlich gerne mal den Standort ;-).

NoLi

Wie, eine Abstandsvergrößerung von nur 3mm hat eine brauchbare Anzeigereduktion gebracht? :unknw: