Buchholz: Passant entdeckt auf Parkbank radioaktives Material

Begonnen von DG0MG, 14. September 2021, 23:42

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DG0MG


"Ein Mann hat am Samstag im Kreis Harburg einen Metallbehälter mit radioaktivem Material entdeckt. Wie die Polizei mitteilte, wurde eine geringe Strahlendosis an dem Gefäß gemessen. [..] radioaktive Material auf der Parkbank in Buchholz zurückgelassen hat."

"Laut Polizei ist der Isotopenbehälter aus Metall und rund fünf Zentimeter breit und sieben Zentimeter hoch hoch. Ein Mann hatte ihn am Samstag auf einer Grünfläche in der Nähe des City Centers in Buchholz in der Nordheide gefunden. Nachdem die Beamten festgestellt hatten, dass von ihm eine radioaktive Strahlung ausgeht, wurde er in ein Speziallabor gebracht und wird derzeit dort untersucht. Wer den Behälter abgestellt hat, ist weiter unklar. In Frage kommt laut Sprecher unter anderem eine Arztpraxis oder das Krankenhaus, es soll aber auch Sammler geben, die solche Gesteinsbrocken bei sich zu Hause haben. Die Polizei ermittelt wegen unerlaubten Umgangs mit Abfall."

Es war also so ein kleiner Bleibehälter und ich denke mal, es war vielleicht ein Trefoil drauf, sonst hätte man nicht auf Strahlung untersucht. Drin war ein "drei Zentimeter großer Gesteinsbrocken". Warum nun gerade eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus einen Behälter mit einem radioaktiven Stein besitzen sollen und diese Variante auch noch zuerst genannt wird ..  :dash2: Vielleicht ist das jetzt eine Therapieform? Uraninit auflegen? Oder kalibrieren die gar mit dem Stein ihre Messgeräte für Iod-131?
Naja, immerhin ist es als "Stein" und nicht als Iridium erkannt worden.  :D
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

#1
Im Polizeibericht ist es etwas konkreter, der Bürger hat das Isotopenbehältnis zur Wache gebracht:


" Ein ungewöhnlicher Fund wurde am Samstagabend, 11.09.2021, auf der Wache in Buchholz abgegeben. Ein Mann hatte bei einer Parkbank an der Schützenstraße ein etwa sieben Zentimeter langes, rundes Metallbehältnis aufgefunden und den Beamten übergeben. Diese erkannten, dass es sich um ein Behältnis für radioaktive Substanzen handeln könnte und verständigten die Feuerwehr. Eine erste Strahlenmessung bestätigte den Verdacht. Am Behältnis konnte eine geringe Strahlung gemessen werden. Der Behälter wurde von der Polizei sichergestellt. Er wird in einer Strahlenschutzeinrichtung des Landes weiter untersucht werden.

Derzeit ist unklar, woher der Behälter stammt. Der Fundort liegt in der Schützenstraße, bei einer Sitzgelegenheit auf einer kleinen öffentlichen Grünfläche gegenüber des Parkplatzes am City Center. Zeugen, die weitere Angaben dazu machen können, oder denen das Behältnis bereits früher aufgefallen ist, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04181 2850 bei der Polizei in Buchholz zu melden.
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DG0MG

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DG0MG

Der Polizeibericht vermeldet nur, dass man weiterhin Zeugen sucht und bietet das Behälterfoto zum Download:


"Die Ermittlungen zu dem am Samstagabend, 11.09.2021, aufgefundenen Isotopenbehälter gehen weiter. Derzeit haben sich noch keine weiteren Zeugen bei der Polizei gemeldet.

Nach erster Einschätzung ist davon auszugehen, dass der Inhalt des Behälters, ein etwa 3 cm großer, dunkler Gesteinsbrocken, eine schwache, natürliche Strahlung abgibt. Bei längerem, direkten Kontakt ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht gänzlich ausgeschlossen.
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NoLi

Vielleicht hatte "der Mann" mit seinem Verhalten die Vorbereitung einer geplanten Strahlenschutzeinsatzübung versaut...  ;) ;D

Spass beiseite: ähnliches hatte wir auch schon im Übungsprogramm; allerdings befand sich hier der Abschirmbehälter unter der Parkbank auf einem Spielplatz. Diese Übung war ein "Nachspiel" eines vor etlichen Jahren tatsächlich stattgefunden echten Strahlenschutzeinsatzes in einer nahegelegenen Gemeinde.


Gruß
Norbert

DG0MG

Interessant!
Was ist dann bei Eurer Übung die konkrete Aufgabe an die Einsatzkräfte gewesen?
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NoLi

Zitat von: DG0MG am 15. September 2021, 14:37
Interessant!
Was ist dann bei Eurer Übung die konkrete Aufgabe an die Einsatzkräfte gewesen?

Vorbereitung und Vorgehen gemäß Fwhr-DV Strahlenschutz (Personenschutz, Kontaminationsnachweisplatz); Absperrbereiche festlegen und Einrichten; Identifikation des Behälters; Messung der Dosisleistung/Dosis; Bestimmung einer evtl. Aussenkontamination; Sicherstellung (Verpackung) des Abschirmbehälters für die Aufsichtsbehörde; Kontaminationsnachweis Einsatzpersonal/"Angriffstrupp"; Auflösung des Einsatzbereiches.

Gruß
Norbert

DG0MG

Naja, meine Frage zielte dahingehend, ob die Einsatzkräfte wussten,


  • dass eine radioaktive Quelle unter der Bank steht oder
  • sich "irgendwo" auf dem Spielplatz eine Quelle befindet oder
  • dass auf dem Spielplatz eine unbekannte Gefahr lauert, die erkannt werden soll oder
  • zu prüfen war, ob der Spielplatz eine beliebige Gefahr enthält.

Die erste Herangehensweise könnte ja jeweils unterschiedlich sein, stelle ich mir vor.
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NoLi

Zitat von: DG0MG am 15. September 2021, 15:23
Naja, meine Frage zielte dahingehend, ob die Einsatzkräfte wussten,


  • dass eine radioaktive Quelle unter der Bank steht oder
  • sich "irgendwo" auf dem Spielplatz eine Quelle befindet oder
  • dass auf dem Spielplatz eine unbekannte Gefahr lauert, die erkannt werden soll oder
  • zu prüfen war, ob der Spielplatz eine beliebige Gefahr enthält.

Die erste Herangehensweise könnte ja jeweils unterschiedlich sein, stelle ich mir vor.

Ja, da es Einsatzkräfte des Strahlenschutzzuges waren, wurden diese vor Übungsbeginn über die Lage und den Verdacht des Fundes informiert (dafür gibt es bei echter Alarmierung ein sogenanntes "Einsatz-Fax" der Leitstelle mit Kurzbeschreibung).
In der Regel erfährt als erstes die Polizei von Passanten über den Verdacht, die dann weitere Maßnahmen veranlasst/anfordert.

Gruß
Norbert