La-138 Spektrum

Begonnen von opengeiger.de, 07. Dezember 2021, 18:05

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opengeiger.de

Hier mal ein La-138 Spektrum aus 350g La2O3 von Onyxmet, Polen. Ist ne rauschige Angelegenheit. Das La-138 ist zu 0.09% im La-nat. enthalten. Der 788keV Peak hat nur 34.5% Intesität, der bei 1435keV 65.5% . Und La-138 ist was extrem langlebiges, 1.03E11 Jahre HWZ. Für ne Energiekalibrierung ganz nett, für ne Efficiencykalibrierung ist das Probenvolumen doch etwas unhandlich groß. :-\

DL3HRT

Ich habe mich schon vor längerer Zeit an Lanthan versucht. Es waren 75 g Lanthanoxid. Im Anhang ein Screenshot mit eingeblendetem Hintergrund zum Vergleich. Man benötigt auf jeden Fall lange Messzeiten.

Prospektor

Ich habe ebenfalls schon vor einiger Zeit mal 35 g La2O3 gemessen. Meine Charge ist offensichtlich aufgrund der schweren Abtrennbarkeit mit Ac-227 verunreinigt  :)

Samarskit

Hallo Prospektor!

Das ist natürlich ein wunderschönes und seltenes Beispiel, die komplette Zerfallsreihe des "reinen"
Ac227 zu sehen, bis hinunter zum Bi211.

Ja, bei deiner Aufnahme ist natürlich wegen der geringen La-Masse der HG-Peak von K40 dominant, aber
trotzdem sieht man den 1435er sehr schön. Bei meiner letzten Aufnahme (ich kopiere sie unten) hatte ich den HG unterlegt. Man sieht jetzt natürlich die Dominanz des 1435er, aber trotzdem ist K40 noch ganz schön mit im Spiel.

Dann noch eine Frage an dich (und alle anderen, die dies lesen) zu meiner vorletzten Aufnahmereihe mit dem 5-Stunden-Spektrum (siehe zweites Bild, Bruttospektrum mit HG): Wie setzt sich der scharfe Röntgenpeak bei gut 32keV zusammen? Ist es eher eine kernbezogene Reaktion über Elektroneneinfang bzw. Konversionselektronen, oder ist es die Röntgenfluoreszenz im Lanthanoxid als Sekundärreaktion? Im zweiten Fall müsste man den Peak dem Lanthan zuordnen, im ersten Fall dem Barium, wie ich es momentan vorgezogen habe. Vermutlich ist es eine untrennbare Mixtur aus beiden Prozessen, genauso wie ich es beim Lutetium vermute (und den zweiten Prozess dort inzwischen auch nachgewiesen habe).

A propos deine 35g-Probe La-Oxid: Wärste bereit, da was abzugeben davon, oder sie gegen 200g "reines"
Oxid zu tauschen? Für die Peaks der Ac-Reihe ist es sicherlich am besten, wenn man da nichts aufteilt,
sondern die Masse so belässt, wie sie ist. Dann hat man noch mehrere Jahre seine Freude daran.
Denkbar wäre ja auch ein Ausleihen für eine eigene Messung. Ich würde mich freuen, diese Peaks mal selbst unter meiner Sonde zu erzeugen - aber das entscheidest du natürlich selbst.

Prospektor

Zitat von: Samarskit am 10. Dezember 2021, 15:58

Dann noch eine Frage an dich (und alle anderen, die dies lesen) zu meiner vorletzten Aufnahmereihe mit dem 5-Stunden-Spektrum (siehe zweites Bild, Bruttospektrum mit HG): Wie setzt sich der scharfe Röntgenpeak bei gut 32keV zusammen? Ist es eher eine kernbezogene Reaktion über Elektroneneinfang bzw. Konversionselektronen, oder ist es die Röntgenfluoreszenz im Lanthanoxid als Sekundärreaktion? Im zweiten Fall müsste man den Peak dem Lanthan zuordnen, im ersten Fall dem Barium, wie ich es momentan vorgezogen habe. Vermutlich ist es eine untrennbare Mixtur aus beiden Prozessen, genauso wie ich es beim Lutetium vermute (und den zweiten Prozess dort inzwischen auch nachgewiesen habe).

A propos deine 35g-Probe La-Oxid: Wärste bereit, da was abzugeben davon, oder sie gegen 200g "reines"
Oxid zu tauschen? Für die Peaks der Ac-Reihe ist es sicherlich am besten, wenn man da nichts aufteilt,
sondern die Masse so belässt, wie sie ist. Dann hat man noch mehrere Jahre seine Freude daran.
Denkbar wäre ja auch ein Ausleihen für eine eigene Messung. Ich würde mich freuen, diese Peaks mal selbst unter meiner Sonde zu erzeugen - aber das entscheidest du natürlich selbst.

Bezgl. der 32 keV Linie: Ohne jetzt zu tief eingestiegen und recherchiert zu haben, würde ich vermuten dass die La-XRF hier dominanter sein sollte und man die Linie eher dem La zuschreiben sollte, mindestens bei meiner Probe, die noch viel Ac-227 Töchter enthält  ;D Aber für ne reine Probe weiß ich jetzt auch nicht, ob sich das rechnerisch überhaupt so einfach trennen/aufklären lässt.


Bezgl. dem Ac-227: Du könntest im ersten Schritt auch noch schauen, ob Du bei Onyxmet La bestellen kannst (teuer ist das im Vgl. zu Lu ja nicht... nimm einfach das am wenigsten reine  :D). Das scheint noch deutlicher Ac-227 drin zu haben, wie man hier sieht:

https://www.gammaspectacular.com/phpBB3/viewtopic.php?f=5&t=900

Ansonsten schreibst mir mal ne PN

Peter-1

Mein Lanthanoxid habe ich von Strategic Elements bezogen. Da sieht man kein Ac-peak. Reinheit 99,9%.
Gruß  Peter

Samarskit

Zitat von: Prospektor am 10. Dezember 2021, 16:22


Bezgl. der 32 keV Linie: Ohne jetzt zu tief eingestiegen und recherchiert zu haben, würde ich vermuten dass die La-XRF hier dominanter sein sollte und man die Linie eher dem La zuschreiben sollte, mindestens bei meiner Probe, die noch viel Ac-227 Töchter enthält  ;D Aber für ne reine Probe weiß ich jetzt auch nicht, ob sich das rechnerisch überhaupt so einfach trennen/aufklären lässt.

Ja, vielen Dank für deine Einschätzung. Ich vermute das in meinem Spektrum auch, ist ja doch viel Stoff zu durchqueren in der 200g-Dose. Wegen der Ac-Emission werde ich mal anfragen, geht klar.


Samarskit

Hier noch ein nettes Spektrum!

Der Radiacode, das kleine Kerlchen, kann sogar Lanthan!

Der 788keV-Peak sticht konkurrenzlos aus dem Grundgebirge heraus,
während der 1435keV untrennbar mit dem Kaliumpeak verschmilzt
(die Symbiose ist halt nur breiter als normal).

Die Nettozählrate beträgt ca. 0,3 cps,
aufgenommen wurde natürlich in der Burg.

Zwischen 100keV und 300keV scheinen sich auch hier einige undefinierbare
Emissionen zu tummeln, könnte durchaus sein, dass das auch mit der
Ac227-Verunreinigung zu tun hat, von der Prospektor spricht.

opengeiger.de

Zitat von: Samarskit am 16. Dezember 2021, 18:14
Hier noch ein nettes Spektrum!

Der Radiacode, das kleine Kerlchen, kann sogar Lanthan!

Der 788keV-Peak sticht konkurrenzlos aus dem Grundgebirge heraus,


Nett wäre mal zu sehen, wie das aussieht, wenn Du den Background auch noch abziehst, also das lila-farbene Spektrum! Ich kann das aber auch mal testen. :)

DL3HRT

Ich finde es beeindruckend, dass man das La-138 überhaupt mit dem RadiaCode-101 nachweisen kann. Geht aber vermutlich nur in der Bleiburg und nicht nur mit 10g  ;) .

DL3HRT

ZitatNett wäre mal zu sehen, wie das aussieht, wenn Du den Background auch noch abziehst, also das lila-farbene Spektrum! Ich kann das aber auch mal testen.
Das wird nicht funktionieren, da Samarskit das Windows-Programm nutzt, da Mangel an Android-Gerät.

opengeiger.de

Ich hab hier jetzt mal 350g Lanthanoxid (La2O3) in fast 4-Pi Geometrie um den RC-101 herum gepackt und in der Bleiburg das "Lila-Spektrum" über 1 Std mit dem Händy erzeugt, also Probe minus Background. Der höchste Peak kommt sauber mit 781keV raus, wenn ich den Cursor drauf justiere. Auch bei 1430keV gibts nen Peak, wie bei La138 zu erwärten wäre. Die übrigen niederen Peaks sind dann bei mir eher den Zerfallsprodukten des Unat zuzuordnen.

Ja ist schon sehr beachtlich, was das kleine Gerätchen so alles aus nem 1cm^3 Kristall herauszaubert!  :good3:

Samarskit

Ja, das ist ein echt klasse Spektrum!
Fast besser als manche Theremino-basierten Spektren!

Der am weitesten links liegende Peak müsste eigentlich das LaKa sein, das hatte ich in den ersten Minuten auch ganz klar auf dem Schirm. Später wurde es allerdings leider "geschluckt", was ich auf die Windows-Software und den fehlenden Hintergrundsabzug zurückführe.

Überhaupt muss ich an dieser Stelle eine deutliche Kritik an den Software-Entwicklern aussprechen.
Es ist ein Unding, zunächst parallel beide Systeme zu unterstützen und danach eines von den beiden schlicht und einfach "abzuschalten". Nichts anderes ist nämlich inzwischen passiert, und zwar ohne Begründung und ohne Ankündigung!   

Auch die längst versprochene Erweiterung auf 1024 Kanäle ist bis heute nicht realisiert worden, und dies betrifft sogar auch die Android-Software!

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass die Entwickler die Mitglieder des Forums als "kostenneutrale Tester"
sehr gerne benutzt haben, um ihre Software zu optimieren und sie anschließend mit einer aktualisierten Hardware weiter zu vermarkten. Schließlich gehr es heute um nichts anderes mehr als um Geld bzw. Rendite.   

Klar, das waren nicht nur 10 Gramm, sondern mehr als 1 kg! Allerdings bei einer miserablen Geometrie. Sonde mit Detektor diagonal am Burgboden, darüber die Dose und der große Behälter. Man möge abschätzen, wie groß der Pi-Faktor war, aber größer als 1 war er sicher nicht!

Henri

Zitat von: Samarskit am 18. Dezember 2021, 02:27
Ja, das ist ein echt klasse Spektrum!
Fast besser als manche Theremino-basierten Spektren!

Der am weitesten links liegende Peak müsste eigentlich das LaKa sein, das hatte ich in den ersten Minuten auch ganz klar auf dem Schirm. Später wurde es allerdings leider "geschluckt", was ich auf die Windows-Software und den fehlenden Hintergrundsabzug zurückführe.

Überhaupt muss ich an dieser Stelle eine deutliche Kritik an den Software-Entwicklern aussprechen.
Es ist ein Unding, zunächst parallel beide Systeme zu unterstützen und danach eines von den beiden schlicht und einfach "abzuschalten". Nichts anderes ist nämlich inzwischen passiert, und zwar ohne Begründung und ohne Ankündigung!   

Auch die längst versprochene Erweiterung auf 1024 Kanäle ist bis heute nicht realisiert worden, und dies betrifft sogar auch die Android-Software!

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass die Entwickler die Mitglieder des Forums als "kostenneutrale Tester"
sehr gerne benutzt haben, um ihre Software zu optimieren und sie anschließend mit einer aktualisierten Hardware weiter zu vermarkten. Schließlich gehr es heute um nichts anderes mehr als um Geld bzw. Rendite.   

Klar, das waren nicht nur 10 Gramm, sondern mehr als 1 kg! Allerdings bei einer miserablen Geometrie. Sonde mit Detektor diagonal am Burgboden, darüber die Dose und der große Behälter. Man möge abschätzen, wie groß der Pi-Faktor war, aber größer als 1 war er sicher nicht!


Nun, bei all Deiner Enttäuschung, die ich bei Deiner Kritik mitlese: bitte bedenke auch, dass hinter dem RadiaCode kein großes Unternehmen wie Thermo oder Canberra steckt, sondern eine kleine "Hinterhofwerkstatt" mit einer Hand voll (sehr engagierter) Mitarbeiter/Innen! So ein Projekt erst mal vorfinanziert zu bekommen ist sicherlich nicht einfach gewesen. Und zu den Testern: so was ist extrem teuer und funktioniert meist auch nicht wirklich gut, wenn man es selber macht.
Ich vermute, dass diejenigen von uns, die das Gerät relativ früh gekauft haben, dieses noch zum Selbstkostenpreis erhalten haben. Wenn überhaupt.

Bei den etablierten Firmen kaufst Du für den 30-fachen Betrag Geräte, an denen sich später nichts mehr tut als vielleicht alle paar Monate mal ein Bugfix. Wenn überhaupt. Kleinere Bugs werden oft ja auch nur "ausgesessen". An Funktionsumfang musst Du nehmen, was man Dir vor die Füße wirft, und wenn Du mehr Kanäle möchtest, auf das Nachfolgemodell in 1, 2 Jahren warten. Das kostet Dich dann wieder 8.000,-. Die mitgelieferte proprietäre Software ist in der Regel oft äußerst mäßig, weil Softwareentwicklung nun einmal unglaublich teuer ist. Und ein Produkt ist oft ja schon veraltet, wenn es auf den Markt kommt. Bietet ein Hersteller gute Software zu seinem Produkt, zahlt man in der Regel auch dafür, und das nicht zu knapp!

Klar, der RadiaCode hat vielleicht den angekündigten Stand noch nicht erreicht, aber er ist sozusagen aus der Community heraus für die Community entwickelt worden, mit einem sensationellen Preis-Leistungs-Verhältnis. Mehr kann man sich doch gar nicht wünschen. Versuch mal, bei den "großen" Firmen als private Einzelperson überhaupt eine Antwort auf eine Supportanfrage zu bekommen!

Und die paar Leute, die den RadiaCode bauen, müssen sich mit der Optimierung der Hardware, der Firmware, den Restriktionen von Android und den Gegebenheiten bei Windows herumschlagen. Dazu wünschen sich einige ja auch noch, dass die App auch unter iOS läuft. Das sind doch erheblich viele Baustellen, finde ich. Für vielleicht eine oder zwei aktive Entwickler und das dazu noch bei einem Nischenmarkt. Ich denke, die guten Vorsätze sind noch da, aber der Tag hat auch nur 24 Stunden.

Auch bei mir sind natürlich Sehnsüchte geweckt, aus dem Gerät noch mehr herauszubekommen. Aber kritisieren kann ich die Entwickler in keinster Weise. Im Gegenteil, ich würde mich freuen, wenn alle Hardware so sehr nach "Kundenwunsch" entwickelt werden würde wie der RadiaCode. Selbst bei dem Funktionsumfang der ganz frühen Geräte (und seitdem hat sich ja eine Menge getan) war es den Kaufpreis schon mehr als wert.

Viele Grüße!

Henri

Samarskit

Ja, hast natürlich schon recht mit deinen Argumenten. Der Preis ist in der Tat konkurrenzlos, und mein Gerät mit der laufenden Seriennummer 300 zählt wohl auch noch zu der ersten Produktionscharge. Aber mein Bauchgefühl, dass an der Windowssoftware vermutlich nicht mehr viel weiterentwickelt wird, bleibt bestehen. Ist ja auch verständlich, bei der Nutzungshäufigkeit der Smartphone-App von fast 100%. Das Gerät lässt sich ja auch 'stand alone' betreiben, das bringt auch schon was an den unterschiedlichen Messpunkten.