Thoriumzerfall

Begonnen von Peter-1, 23. Januar 2022, 15:44

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etalon

Hallo Henri,

woher hast du die Info, dass das Ding intern mit 1024 Kanälen rechnet/misst?

Grüße Markus

etalon

ZitatJa was ganz wichtig ist, ist, dass die Peakfläche erhalten bleibt. Durch das Oversampling verteilt man die Counts auf mehr Kanäle, wenn aber die Energieskala gleich bleiben soll, muss man natürlch die Counts auf der höher aufgelösten Energieskala wieder durch den Oversampling-Faktor teilen (Zeile 61).

Ich glaube, das stimmt so nicht. Zeile 61 musst du weg lassen, sonst hast du um den Faktor 10 zu wenig Impulse...

...und schon funktioniert auch die Peaksuche wieder...  ;D ;D

Sorry Peter für das highjacking deines Threads. Vielleicht kann ein Mod das Thema abtrennen?

Grüße Markus

Edit: Da hab ich Blödsinn geschrieben. Das mit Zeile 61 muss da natürlich rein. Liegt dann halt wohl am schlechteren S/N, dass die Peaksuche nicht mehr ausreichend funktioniert... Man könnte die Zeile 61 allerdings auch weglassen, und dann anschließend die Peakflächen durch 10 dividieren. Dann könnte man sich wenigstens das bessere S/N für die Peaksuche zu nutze machen... :pardon:

opengeiger.de


Henri

Zitat von: etalon am 29. Januar 2022, 17:07
Hallo Henri,

woher hast du die Info, dass das Ding intern mit 1024 Kanälen rechnet/misst?

Grüße Markus

Das steht irgendwo im RadiaCode-thread, wenn ich jetzt nicht völlig daneben liege. Musst Du allerdings selber suchen, der ist mittlerweile ja schon recht umfangreich :)

Letztendlich nehmen die ja auch nur den internen AD-Wandler eines gängigen Mikrocontrollers.

opengeiger.de

Nach dem Post:
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,938.msg10791.html#msg10791
mach ich mal hier weiter, ich denk das gehört zum Th-Zerfall.

Und man sieht ihn also doch mit dem Radiacode, den 2614keV Peak des Tl208 im Zerfall des Th232!

Ich hab nun auch mal meine stärkste Haushaltsprobe genommen, ein altes Foto-Objektiv von Nikon mit thorierten Gläsern, das auch ganz ordentlich Musik macht, und hab mal 10 Stunden mit meinem RC-101 drauf rum gemessen, dass muss man, wenn man den 2614keV Peak des Tl208 sehen will, denn da hinten ist die Effizienz des Kristalls herzlich gering, aber sie ist da und kommt nach 10h in der logarithmischen Darstellung wenn man zuvor das Spektrum noch schön glättet, sauber raus, sogar so, dass man alle Peaks fitten und ne Energie-Kal mit Interspec drauf machen kann. Und nun sieht das Th-Spektrum doch echt beeindruckend aus!!! Oder net schlampig, wie der Schwabe sagen würde.



Ja und gewaltig ist, dass der RC101 den Pb212 Peak vorne bei 238keV mit 4.8cps Peakfläche misst und den Tl208 Peak bei 2614keV mit 0.02724 cps Peakfläche. Eine verrückte Dynamik. Aber das geht auch nur weil dahinten bei >2000keV eben sonst nicht viel unterwegs ist außer dem Tl208.

Aber nun können wir ja, ähnlich wie bei der 583keV Linie des Tl208 auch für die 2614keV Linie das Effizienzverhältnis bestimmen, und mit der Lutetium Kalibrierung die Effizienz für das Pb212 bei 238keV, und so bekommen wir nen weiteren Punkt  auf der Effizienzkurve des Radiacode.

Allerdings wir müssen die bisherigen Formeln dazu doch nochmal etwas korrigieren. Ich habe nämlich das Gleichgewicht des Tl208 zum Pb212 nochmal nachsimuliert und zwar weil ja da noch das Bi212 dazwischen ist, das ne ähnlich kurze HWZ hat. Bisher sind wir davon ausgegangen, das ist ein säkulares Gleichgewicht und der Faktor ist 1 zwischen den Aktivitäten. Aber die HWZs  von Bi212 (60.55min) und Tl208 (3.053min) sind doch so ähnlich kurz im Verhältnis zum Pb212 (10.64h), dass man eher von einem transientent Gleichgewicht ausgehen muss. Und in meiner Simulation kommt da ein Faktor von 0.77804 raus, um das das Tl208 weniger Aktivität hat als das Pb212, sobald sich das Gleichgewicht eingestellt hat. Ich häng mal ein Bildchen aus der Simulation dazu an.

Dann müssen wir bei der Berechnung des Effizienzsverhältnissesnoch darauf aufpassen, dass die Gammalinie von Tl208 z.B. bei 583keV zwar 85% Intesität hat aber vom Pb212 nur über einen Branch mit 36% vom Bi212 her erreicht wird. Damit ergeben sich meiner Meinung nach die Effizienz-Verhältnisse für beide Tl208 Linien zur Pb212 Linie zu:

Eff(583keV)/Eff(238keV) = CPS(Tl208,583keV)/CPS(Pb212,238keV)/GGF(Tl208/Pb212)*Igamma(Pb212,238keV)/(Igamma(Tl208,583keV)*BR(Tl208))
=CPS(Tl208,583keV)/CPS(Pb212,238keV)*0.777804*0.436/(0.85*0.36)
= CPS(Tl208,583keV)/CPS(Pb212,238keV)*1.1082

Eff(2614keV)/Eff(238keV) = CPS(Tl208,2614keV)/CPS(Pb212,238keV)/GGF(Tl208/Pb212)*Igamma(Pb212,238keV)/Igamma(Tl208,2614keV)*BR(Tl208)
=CPS(Tl208,2614keV)/CPS(Pb212,238keV)*0.777804*0.436/(0.99754*0.36)
= CPS(Tl208,2614keV)/CPS(Pb212,238keV)*0.94433

Und damit ergeben sich die Detektoreffizienzen des Radiacode RC-101 in meiner Abschätzung wie folgt:
238keV: 0.11%
538keV: 0.0169%
2614keV: 0.0006%

Na und daraus kann man wiederum erkennen, dass man was "Starkes" relativ lange messen muss, und das Spektrum dann logarithmisch darstellen sollte, so dass man den ,,Erlkönig" auch wirklich sieht. Aber geht!  :yahoo:

Jetzt wissen wir auch, warum sich das wilde Rechnen doch lohnt, denn sonst käm ja keiner drauf, auf ner Probe, die ordentlich "Schmackes" hat, 10 Stunden lang rumzumessen. :D