Kernkraftwerke Ukraine

Begonnen von opengeiger.de, 26. Februar 2022, 11:56

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Radiator

Laut t-online wird laut Newsweek laut ukrainischen Behörden in Mariupol erhöhte Strahlung von 4 Mikrosievert pro Stunde gemessen.

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100293202/ukraine-hohe-radioaktivitaet-in-mariupol-streit-um-ursache.html

Leider ist der Artikel ein furchtbares Gefasel und eine Aneinanderreihung von Versatzstücken, die eine künstliche Intelligenz wesentlich gefälliger aneinanderklatschen würde.

DL8BCN

Ich kann aus dem Artikel nicht ersehen, ob das AKW noch über Notstromgeneratoren versorgt wird, weil es vom öffentlichem Netz getrennt wurde, oder ob es gar keine Stromversorgung mehr gibt.
Das war ja bei Saporischschja schon mehrfach der Fall.
Wobei ich denke das Saporischschja noch gefährlicher ist, weil es noch nicht so lange heruntergefahren ist und noch viel Restwärme abgeführt werden muss.
Alles in Allem auf jeden Fall eine sehr bedrohliche Entwicklung!

Radeye

Wenn ich mir die METAR´s aus Mariupol der letzten zwei Tage so ansehe, herrschten dort vor allem Gestern längere Zeit westliche bis nordwestliche Winde. Die Quelle Saporischja wäre deshalb nicht auszuschließen.

Gruß,
Radeye


NuclearPhoenix


DL8BCN

Wobei es ja, wie weiter vorne schon bemerkt wurde nicht um Saporischschja, sondern um Tschernobyl ging...

Radium

Moin,
In Tschernobyl sind doch gar keine Brennelemente mehr, die gekühlt werden müssen oder? Was würde denn schlimmes passieren, wenn der Strom für längere Zeit weg ist? In Saporischschja wäre das ja Katastrophal, da muss ja gekühlt werden.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

DL8BCN

Nun ja...
Auch das Kraftwerk Tschernobyl, oder was davon übrig ist, muss kontinuierlich weiter überwacht werden.
Nicht umsonst hat man den riesigen Schutzbau (Sarkophag) darübergebaut, um die Umwelt vor Kontamination zu schützen.
Und niemand weiß genau, welche Reaktionen tief unten im geschmolzenen Kern des ehemaligen Reaktors vor sich gehen.
Und ohne Stromversorgung kann man nichts mehr messen und überwachen.Daher wäre so ein ,,Blindflug" ebenfalls gefährlich.
Das ist jedenfalls meine Einschätzung.

Radium

Ist es denn möglich, das in den geschmolzenen Resten des Kerns eine solche Kettenreaktion losgeht, das das Corium wieder schmilzt und sich weiter frisst und eventuell austritt und Radioaktive Materialien freigesetzt werden? Das müsste doch alles abgeklungen sein.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

DL8BCN

Es ist sicherlich eher unwahrscheinlich, das es zu einer neuen Kettenreaktion kommt.
Aber durch das Trockenlegen der Anlage durch den ,,Sarkophag" fehlt wohl teilweise das Wasser unten am Kern.
Dieses Regenwasser hat wohl früher als Neutronenfänger funktioniert und daher soll sich der geschmolzene Kern nun wieder mehr erwärmt haben. Diese Info ist vor einiger Zeit durch die Presse gegeistert und kann natürlich nicht geprüft werden.
Da man nicht hingehen und nachsehen kann, bleibt es also auch dort spannend.
Hier mal der Link vom Deutschlandfunk zur damaligen Meldung:
https://www.deutschlandfunk.de/reaktorruine-in-tschernobyl-hinweise-auf-erneute-100.html