Was für einen "Prüfstrahler" soll ich kaufen?

Begonnen von Jona, 01. März 2022, 07:20

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Jona


Jona

Das hatte ich schon Fotografiert und es ist dann irgendwie Beim senden Verlorengegangen

ion

Zitat von: Henri am 01. März 2022, 19:23
Mit der internen Sonde wirst Du nichts messen können, da durch das Gehäuse die schwache Betastrahlung nicht hindurchdringt. Es sei denn, Du schraubst sie auf (Vorsicht Hochspannung) und betreibst sie extern am Kabel.

Was sich lohnen könnte, wären Strassen mit Kopfsteinpflaster. Je nach verbautem Granit misst man dort eine deutliche Erhöhung. Oder Strassen mit Mansfelder Kupferschlacke-Belag, falls Du so was in der Nähe haben solltest. Das ist sehr eindrucksvoll.  Gibt es oft in den neuen Bundesländern.

Ich suche auch momentan nach einem Prüfstrahler, um die interne Sonde des SV500 (ausgebaut am Kabel) zu testen.

Dazu erstmal eine Verständnisfrage. Ich hatte verstanden, dass die interne Sonde eine reine Gamma-Sonde ist. Inwiefern spielt es dann für diese Sonde eine Rolle, dass die schwache Bestastrahlung nicht durch das Gehäuse durchdringt?

Gibt es ansonsten noch Prüfstrahler, um die Gamma-Sonde zu testen? Die Uranglasperlen im Uranglasthread haben laut Berichten auch Gammastrahlung. Aber reichen diese für einen Ausschlag beim SV500 aus?

Habe bisher nur ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=YKzhdJE10GE) gefunden, wo jemand die Gamma-Sonde mit einer Pechblende erfolgreich testet. So einfach scheint es auch nicht zu sein, eine Pechblende zu bekommen. Habe nur einen Shop gefunden, wo es ein kleines Stück Uranerz ab 50 Euro gibt.

miles_teg

Je nach Ort kann man sich Uranminerale natürlich auch selber suchen. Dafür bräuchte man dann allerdings schon ein Gerät.
Ich habe verschiedene Steinchen aus Wittichen, die sind zwar aller nicht sehr aktiv, sollten aber zum Testen ausreichen.
Bei Interesse, bitte PM. Ich schicke dir gerne eins gegen Übernahme der Versandkosten zu.

Henri

#19
Zitat von: ion am 29. März 2022, 08:47
Zitat von: Henri am 01. März 2022, 19:23
Mit der internen Sonde wirst Du nichts messen können, da durch das Gehäuse die schwache Betastrahlung nicht hindurchdringt. Es sei denn, Du schraubst sie auf (Vorsicht Hochspannung) und betreibst sie extern am Kabel.

Was sich lohnen könnte, wären Strassen mit Kopfsteinpflaster. Je nach verbautem Granit misst man dort eine deutliche Erhöhung. Oder Strassen mit Mansfelder Kupferschlacke-Belag, falls Du so was in der Nähe haben solltest. Das ist sehr eindrucksvoll.  Gibt es oft in den neuen Bundesländern.

Ich suche auch momentan nach einem Prüfstrahler, um die interne Sonde des SV500 (ausgebaut am Kabel) zu testen.

Dazu erstmal eine Verständnisfrage. Ich hatte verstanden, dass die interne Sonde eine reine Gamma-Sonde ist. Inwiefern spielt es dann für diese Sonde eine Rolle, dass die schwache Bestastrahlung nicht durch das Gehäuse durchdringt?

Gibt es ansonsten noch Prüfstrahler, um die Gamma-Sonde zu testen? Die Uranglasperlen im Uranglasthread haben laut Berichten auch Gammastrahlung. Aber reichen diese für einen Ausschlag beim SV500 aus?

Habe bisher nur ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=YKzhdJE10GE) gefunden, wo jemand die Gamma-Sonde mit einer Pechblende erfolgreich testet. So einfach scheint es auch nicht zu sein, eine Pechblende zu bekommen. Habe nur einen Shop gefunden, wo es ein kleines Stück Uranerz ab 50 Euro gibt.

Hallo,

ich habe jetzt ehrlich gesagt grade nicht im Kopf, wie die interne Sonde vom SV500 von innen aussieht, bin aber der Meinung, dass dort die selben Zählrohre verbaut sind wie beim "Vorgänger" FH40T. Zumindest das "Niederdosiszählrohr" wäre dann auch Beta-Empfindlich, weil man sich die energielinearisierende Teilabschirmung ("Energiekompensation") gespart hat. Das heißt, wenn man die Sonde offen betreibt, könnte man grundsätzlich wohl auch Betastrahlung registrieren. Aber wie viel davon durch die Aluwand der Sonde durchkommt, noch dazu wenn die Sonde ins Gerät eingeschoben ist?

in der Sonde ist ein ZP1300 Hochdosiszählrohr und ein ZP1320 Niederdosiszählrohr verbaut, das auch energiekompensiert ist. Also keine Beta-Empfindlichkeit, es sei denn man entfernt den Kompensationsfilter.

Als Prüfstrahler kann ich Dir eine Schachtel thoriumhaltige Schweißelektroden empfehlen. Die sind nicht ganz billig (50,- kannst Du auch dafür ausgeben), aber sicher in der Handhabung. Bei Glühstrümpfen hast Du Thoron-Freisetzung und ggf. eine Kontaminationsgefahr durch Staub und die Wasserlöslichkeit des Thoriumnitrats, bei Pechblende wird ständig Radongas freigesetzt.

Es ist aber die Frage, was Du "prüfen" möchtest, denn die natürliche Hintergrundstrahlung löst doch bereits Impulse aus und "prüft" so Dein Gerät. Da es prinzipiell recht unempfindlich ist, bräuchtest Du schon eine recht starke Quelle, um alle Einstellbereiche durchzutesten. Mit einer ausreichend großen reichen Uranerzstufe bekommt man das sicherlich hin, aber die will man dann auch nicht mehr in der Nähe haben. Die gehört dann in die Garage, vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Nicht in den Keller und schon gar nicht in eine Mietwohnung.

Eine gute Alternative zumindest für den "Hobbybereich" ist das getrennte Prüfen von Zählelektronik und Anzeige: wenn die Hintergrundstrahlung ein Knacken im Ohrhörer auslöst, funktioniert Zählrohr und Hochspannungserzeugung. In den Einstellungen für die hohen Dosisleistungen wird dann automatisch auf das Hochdosis-Zählrohr umgeschaltet. Da wartet man schon mal eine Minute auf einen Impuls (Knacken), aber wenn der kommt, funktioniert auch dieses prinzipiell.

Die Analoganzeige der höheren Anzeigebereiche testet man dann mit einer kleinen Schaltung, die Zählrohrimpulse simuliert.  Das Zählrohr tut ja nichts anderes, als die Hochspannung für einen winzigen Moment "kurzzuschließen" bzw. einen Stromfluss durch das Zählrohr freizugeben. Die billigste Lösung wäre ein handelsübliches Relais, dessen Spule man so über seine eigenen Kontakte führt, dass es anzieht, wenn es abgefallen ist, und den Strom durch die Spule wieder unterbricht, sobald es anzieht. Und über einen weiteren Schließkontakt des Relais (mit einem Widerstand in Reihe, um die Elektronik zu schonen) geht man dann parallel zum Zählrohr. Über die Spannung an der Relaisspule kann man dann grob die Frequenz einstellen. Die Amateurfunker hier werden aber sicher meckern, weil man damit ganz ordentlich Störungen produziert...

Variante 2: Reed-Kontakt mit Widerstand in Reihe parallel zum Zählrohr, und dann mit einem Magneten (ggf. an der Welle eines kleinen Motors montiert) "Zählimpulse" auslösen. Das wäre das Prinzip "Fahrradtacho" (und mit einem solchen könnte man dann sogar noch die genaue Frequenz errechnen).
Elektronisch lässt sich das natürlich noch eleganter lösen.
Aber Vorsicht mit den 500V Hochspannung.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

Es bleibt nichts anderes übrig, als die Gerätefunktion mit einer geeigneten Strahlenquelle zu überprüfen. Dies kann eine Cs-137 Prüfquelle (z.B. Automess-6706) für Dosisleistungsmessgeräte oder auch, wie im Video, ein Stück Pechblende sein. Uranglas geht gar nicht, Schweisselektroden (WT-20) reichen nur zur Prüfung des Niederdosisleistungszählrohres (Elektroden mit 2,4 mm Dicke: ~ 1,6 µSv/h; Elektroden mit 4 mm Dicke: ~ 3,5 µSv/h).
Eventuell hilft einem eine Anfrage bei einer nuklearmedizinischen Praxis oder Krankenhausabteilung weiter, denn auch die müssen betriebsauflagenbedingt regelmäßige Konstanzprüfungen ihre Messanlagen mit Prüfstrahlern unterschiedlicher Aktivitäten absolvieren.

Simulations"gedöns" ;D testet nur die Impulsverarbeitung und Messwertdarstellung, NICHT aber den Zustand der Zählrohre!

Wenn es einem ernst ist (z.B. im Rahmen des Katastrophen-/Zivilschutzes), bleibt unter Umständen nichts anderes übrig, das Gerät an einer sachkundigen akkreditierten Kalibrierstelle überprüfen zu lassen, z.B. hier: 
https://www.sum.kit.edu/910.php
https://www.sum.kit.edu/Kalibrierlabor.php
https://www.sum.kit.edu/downloads/Preisliste_SUM_Kalibrierlabor_2022.pdf

Dann hat man aber die Sicherheit der (hoffentlich) einwandfreien Funktion.

Norbert

Henri

Norbert hat natürlich recht, wenn man es wirklich 100%ig verlässlich wissen will, hilft nur ein entsprechend starker Strahler.

Z.B. Ludlum hat aber zur Kalibrierung seiner Geräte einen "Calibration Pulser" im Angebot.

https://ludlums.com/products/all-products/product/model-500

Damit kann man elektronisch Zählraten simulieren und somit einfach Skalenabgleiche (cpm-Skala) machen. Scheint also durchaus üblich zu sein, auch im professionellen Bereich, da etwas "abzukürzen". Ludlum ist ein Ausrüster von US-AKWs. Die Geräte haben allerdings in der Regel externe Sonden mit Steckeranschluss. Natürlich weiß man bei einer rein elektronischen Prüfung nicht, wie sich ein Zählrohr bei hohen Zählraten verhält. Die Geräteelektronik lässt sich aber durchaus so elektronisch prüfen. Immer dann, wo das Display eine Dosisleistung anzeigt (also Gy oder Sv statt cps oder cpm), kommt man um den Kalibrierstrahler aber definitiv nicht herum. Ist halt die Frage, wie weit man es im Hobbybereich treiben möchte bzw. was für Kontakte und Möglichkeiten man hat.

Viele Grüße!

Henri