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Letzter Beitrag von Lennart - 18. Mai 2024, 23:47
Zitat von: miles_teg am 18. Mai 2024, 22:39Wenn man also annimmt, dass die schweren Isotope (U, Pu) als erstes aus der durch den Kamineffekt in die Luft verbrachten Wolke herunter kommen, erklären sich die Effekte im Roten Wald m.E. recht gut.

Vom Roten Wald hört man in jeder x-beliebigen Doku über Tschernobyl. Die Details variieren aber immer und es werden selten konkrete Fakten genannt. Das Bäume durch hohe Dosen ionisierender Strahlung irgendwann Schaden nehmen, leuchtet auch ein. Trotzdem blieben immer offene Fragen bestehen, z.B.:
- sind die Bäume wirklich abgestorben, oder haben sich nur die Blätter verfärbt?
- wie lange nach dem Unglück konnte man das Phänomen beobachten?
- wie hoch muss eine Dosis sein, um Bäume abzutöten?

Durch das "Gamma Forrest" Experiment gibt es wenigstens einige interessante Details:

Zitat von: Lennart am 17. Mai 2024, 13:27Laut dem Artikel wurde die Quelle täglich für jeweils 20 Std. aus der Abschirmung herausgefahren. Die Annahme war, dass die Strahlung den Großteil aller Bäume jedweder Spezies innerhalb eines Jahres abtötet. In einer Entfernung von 35 m um die Quelle herum.

Laut Strahlungsrechner hat man in 35 m von der Quelle (Cs-137 / 9.500 Ci / 351,5 TBq) noch eine DL von 25,245 mSv/h.
x 20 kommt man auf täglich 504,9 mSv
x 365 = ~ 184,3 Sv

Das wäre also die nötige Mindestdosis, um einen (Laub-)Baum abzutöten. Nun wurde aber explizit erwähnt:
"The pines, by far the most sensitive of the trees in this vegetation, will have been killed to much greater distances."

Also muss die Mindestdosis für Kiefern noch mal deutlich geringer sein. Leider handelt es sich um eine Langzeitbestrahlung, somit nicht zwangsläufig vergleichbar zu einer kurzzeitigen, besonders hohen Dosis.

Ich hätte ehrlich gesagt mit einer höheren Dosis gerechnet. Über 100 Sv sind zwar nicht wenig, aber Bäume sind - verglichen mit Menschen - relativ primitiv aufgebaut. Wie Du schon gesagt hast, hat es sich im Fall von Tschernobyl vermutlich nicht nur um eine externe Bestrahlung gehandelt.

Leider ist für die Tabelle keine Quelle angegeben, aber hier werden z.B. 200 Gy als LD 50|30 für eine Schnecke genannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenschaden#Letale_Dosis_f%C3%BCr_Lebewesen_und_Viren
Wohlgemerkt 200 Gy "auf einmal" als Ganzkörperdosis.
#32
Ja das ist eine Impulskammer.
#33
Zitat von: Lennart am 17. Mai 2024, 13:27Kiefern scheinen besonders anfällig zu sein. Bisher habe ich nie einen wirklichen Beleg für das Absterben der Bäume im "Roten Wald" gesehen, scheinbar ist das aber durchaus möglich.
Lag der Red Forest nicht auch im Bereich der "western trace"? D.h. das da nicht nur externe Strahlung vorlag, sondern eine extensive Belastung mit Partikeln in direktem Kontakt mit den Blättern. Wenn man also annimmt, dass die schweren Isotope (U, Pu) als erstes aus der durch den Kamineffekt in die Luft verbrachten Wolke herunter kommen, erklären sich die Effekte im Roten Wald m.E. recht gut.
#34
Ich hab mir das Theremino Ion Chamber V7 Dokument gerade mal auf die Schnelle durchgelesen. Also ich denke, das ist eine gepulste Kammer, die Zählpulse liefert.
#35
Zitat von: Peter-1 am 18. Mai 2024, 16:51Was spricht gegen die Version von Theremino mit der Ionenkammer?

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber erwartet der Thermino Geiger nicht Zählpulse und integriert das dann irgendwie? Sind nicht die vertikalen Striche die Zählpulse?

Also man muss bei einer Ionisationskammer einen gepulsten Betrieb von einem kontinuierlichen Betrieb unterscheiden. Beim gepulsten Betrieb registriert die Kammer Zählpulse. Im kontinuierlichen Betrieb fließt ein kontinuierlicher Strom, der eine Kapazität lädt und ein Strom-/Spannungswandler wandelt die Ladung (manchmal auch den Strom) in ein Spannungssignal. Das ist zweierlei. Die Rikamino-Kammer arbeitet kontinuierlich.

Ich habe den Theremino Geiger bisher noch nie benutzt.
#36
Was spricht gegen die Version von Theremino mit der Ionenkammer?

https://www.theremino.com/files/IonChamberV7/Radon_IonChamberV7_Electronics_ENG.pdf

Ich habe diese Kammer vor Jahren gebaut und sie funktioniert sehr gut. Ist etwas mehr Aufwand aber zeigt gut reproduzierbare Ergebnisse.
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#37
Super, danke für die detaillierte Beschreibung.
#38
Grundlagenwissen / Aw: Sonne, Polarlichter
Letzter Beitrag von ikerejs - 18. Mai 2024, 15:17
Zitat von: ikerejs am 11. Mai 2024, 10:42Möglicherweise gibt es derzeit ein GLE, Ground Level Enhancement.



Zitat von: Flipflop am 18. Mai 2024, 08:42Und scheinbar kam es zu einem GLE.


;D
Jap, jetzt ist das 74. GLE offiziell.
#39
@DL8BCN : Also FR4 als Isolator geht vermutlich nicht recht. Das ist kein guter Isolator für den pA-Bereich. Glas, Teflon sowas sollte man da nehmen. Und wie schon beschrieben, Flußmittelreste vom Löten sind auch meist tödlich.

Es ist kein großer Aufwand, daher hab ich nochmal einen Demo-Bastelgang begonnen um zu zeigen, wie ich den Rikamino-Prototypen gebaut habe. Also zunächst mal habe ich die Sperrholz-Isolationsscheibe aus dünnem Sperrholz gesägt und in die Pulmolldose gelegt und die drei Löcher für die Kunststoffschrauben durch beides hindurchgebohrt. Dabei habe ich einen 3mm Holzbohrer benutzt, das geht besser als mit einem Metallbohrer wegen der Zentrierspitze, das Blech ist weich genug. Dabei ist es auch sinnvoll, dass man nach jedem Loch gleich die Schraube reinsteckt, bevor man das nächste Loch bohrt um die Scheibe positions-richtig auf der Dose justiert zu halten. Nun bohrt man auch das 10mm Loch auch mit einem Holzbohrer. Dann legt man die Isolationsscheibe aus Sperrholz zwischen Pulmolldose und Konservendose, justiert das zentrisch und bohrt nun alle Löcher mit der Pulmolldose als ,,Maske" auch durch die Konservendose. Man entgratet danach alles. Nun wickelt man vorsichtig ein Stück des Teflonbandes ab und schneidet es von der Länge her zurecht. Dabei sollte man die Mitte des Stücks nicht mit den Fingern anfassen um das Fett auf der Haut nicht auf das Band zu übertragen. Das Teflonband (PTFE-Band) ist 12mm breit und 0.1mm dünn und klebt auch rein durch elektrostatische Aufladung. Man bekommt es beim Flaschnerbedarf, es wird zum Dichten von Gewinden bei Rohrleitungen verwendet. Den folgenden Schritt sollte man mit der Pinzette machen und das Stück Teflonband dabei nicht mehr betatschen. Man klebt nun das Teflonband sachte so über das 10mm Loch, dass es das Loch überdeckt. Dann legt man die Sperrholz-Isolationsscheibe auf und schraubt sie mit der Pulmolldose fest. Damit wird das Teflonband auch gleich festgepresst. Durch dieses Teflonband sticht man mit  einer Stecknadel später in der Mitte des 10mm Lochs ein kleines Löchlein, durch das man den dünnen Kammerdraht führt. Dabei sollte man aber von innen ein Stück Holz dagegendrücken, damit das Teflonband glatt bleibt. Das Band hält den Draht natürlich nur, wenn der Kammerdraht entsprechend dünn ist. Ich habe ein Wire-Wrap-Draht mit 0.25mm Durchmesser benutzt (AWG30). Fotos im Anhang.

Je nachdem wie ich dazukomme, dokumentiere ich auch meine restlichen Schritte noch detaillirter, falsch gewünscht.  Aber ich bin hin- und hergerissen, ob das so gut ist. Auf der einen Seite will ich natürlich nicht, dass das jemand nachbastelt und es tut nachher nicht, weil ein dummer Fehler gemacht wurde.  Auf der anderen entstehen so keine besseren Lösungen und der Erkenntnisgewinn durch die ,,Crowd" wird kleiner. Also nur zu mit zu eigenen Ideen, die dann möglicherweise sogar besser rauskommen! :good:

Edited: Habe gerade die Erfahrung gemacht, man sollte das Teflonband doch mit Tesa auf der Dose fixieren, diese dann gegen das Licht halten und so das Loch reinpieksen. Das geht besser.
#40
Lebensmittel / Aw: Pottasche: Katastrophensch...
Letzter Beitrag von DL8BCN - 18. Mai 2024, 11:54
Danke für die Info, Norbert :)