Herfurth minicont H1370

Begonnen von DG0MG, 27. September 2020, 16:15

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DG0MG


Der "minicont H1370" der Firma Herfurth aus Hamburg ist ein Kontaminationsmessgerät mit einem Flächenzählrohr mit 160 cm2 aktiver Fläche, empfindlich für Alpha- und Beta-Strahlung. Herstellungsjahr etwa 1979. Die Anzeige erfolgt über ein logarithmisch skaliertes Zeigerinstrument (0,1-1-10-100-1000-10000 ips), die Stromversorgung durch 2 "D"-Zellen. Das Zeigerinstrument ist nicht beleuchtbar.
Zuschaltbar ist ein eingebauter Lautsprecher, mit dem die Ticks hörbar sind, so dass eine Suche nach Kontaminationen auch ohne ständigen Blick auf das Analoginstrument möglich ist. Bei Überschreitung eines im Inneren über ein Poti einstellbaren Grenzwertes ertönt ein Warnton. Der Einschalter ist clever gelöst: Er befindet sich als kleiner Blechbügel im Handgriff, so dass man bei Anfassen des Gerätes dieses quasi gezwungenermaßen einschaltet und man ein Abschalten beim Wegstellen nicht vergessen kann.

Die Empfindlichkeit lässt sich zwischen Alpha+Beta oder nur Alpha umschalten, eine dritte Stellung des Drehschalters dient zur Batteriekontrolle.

Die dünne Folie, die das Zählrohr verschliesst, ist mit einem Flächengewicht von 0,7 mg/cm2 angegeben. Das ist ziemlich dünn! Das Zählgas ist eine Mischung aus 85% Butan und 15% Propan, das original Spülgas hatte die Bezeichnung "G124A". Das Gerät enthält einen Vorratsbehälter von 45 cm3 Flüssiggas, vor Beginn einer Messung muss man etwa 2 Minuten "spülen", also einen geringen Strom von Gas durch das Zählrohr strömen lassen. Dazu ist an der körperzugewandten Schmalseite ein Drehventil und eine Ausströmöffnung angebracht. Seitlich befindet sich ein Nachfüllventil, über das man wie bei einem Gasfeuerzeug den Spülgasttank wieder auffüllen kann - Füllstandskontrolle über ein Schauglas. Da ich kein Spülgas habe, musste ich erstmal Feuerzeuggas nehmen, dessen Zusammensetzung unklar ist.


  • vor Spülen liegt die Nullrate bei 100-1000 ips (je nachdem, wie lange nicht gespült)
  • nach Spülen liegt die Nullrate bei 5 ips
  • mit "Müllers Pottasche" steigt die Anzeige auf 20 ips
  • ein Marschkompass F58 mit geöffnetem Deckel lässt sich in 50 cm(!) Abstand deutlich nach Gehör bemerken, in dieser Entfernung sind es auch ca. 20 ips.
  • direkt aufgesetzt sind es etwa 800 ips


"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Eigentlich wollte ich so ein Ding mit Spülgas nie haben, eher schon auf Alphas verzichten und ein Xenon-gefülltes Zählrohr, das dann Beta- und Gamma-empfindlich ist. Aber hier war der Fall anders. Das Gerät wurde als defekt angeboten zu einem Preis, der selbst, wenn die Reparatur nicht möglich wäre, kein Beinbruch ist und dann wenigstens erstmal einen optischen und mechanischen Eindruck eines Flächendetektors ergibt. Also war das Ding meine.

Die Fehlerbeschreibung war: Batterietest okay, aber keine Reaktion auf Strahler, weder akustisch noch am Instrument. Die Folie sollte okay sein. Das entsprach nach Erhalt auch alles den Tatsachen.
Schauen wir uns also erstmal die Innereien an und einen Scan der teilweisen Kopien der Serviceunterlagen. Dass der Schaltplan vorhanden war, sollte noch eine große Hilfe sein.

Die Elektronik ist auf 2 Platinen verteilt: links die Stromversorgung und Hochspannungserzeugung, rechts der Messverstärker.
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DG0MG

Innen siehts noch ganz vernünftig aus, schauen wir also zuerst mal nach der Hochspannung: Vor dem 1-GOhm-Widerstand, also am Ausgang der Hochspannungskaskade, kann man mit 100 MOhm gegen Masse Funken ziehen, die HV ist also da. Für Beta soll sie 3400 Volt betragen, für Alpha 2500 Volt. Das stimmt auch.

Der Messverstärker wird mit einer Spannung von 10 Volt betrieben, die über einen zweiten Sperrwandler ebenfalls aus den 3 Volt Batteriespannung erzeugt werden. Die sind auch da.
Also Uralt-Oszi vom Boden geholt und angesaftet. Direkt am Zählrohr lassen sich Impulse von einigen 100 mV sehen, es werden auch mehr, wenn ein Strahler in der Nähe ist. Also muss der Fehler auf der Messverstärkerplatine liegen. Diese also ausgebaut und erstmal die im Schaltplan angegebenen Messpunkte mit einem Edding markiert. Dann Platine wieder eingebaut und mit dem Oszi an den Messpunkten geschaut.

An Messpunkt 1 waren deutlich Impulse (Freude!  :) ), an Messpunkt 2 schon nicht mehr. Also musste der Fehler im Bereich Q1, Q2, Q3 liegen. Ursprünglicher Plan war, dort erstmal alle Lötstellen nachzulöten und die Widerstände nachzumessen. Wenn das nicht geholfen hätte, hätte ich die Halbleiter einzeln rausgelötet und überprüft. Aber das musste ich gar nicht: Beim ziellosen Schauen in der Platinenecke fiel auf, dass sich ein Transistor ganz leicht bewegen ließ: Er war nur noch mit zwei Beinen in der Platine. Es war keine kalte Lötstelle, nein - das Emitterbeinchen war irgendwie "durchgefault" - ein Rest stak in der Platine. Die Transistoren waren zum Glück auf kleinen Plastiksockeln "hochbeinig" eingelötet, so dass der Originaltransistor weiterverwendet werden konnte und wegen des kurzen Emitterbeinchenrestes nur ohne den Sockel wieder eingelötet werden musste. Und schon gings! Ha!  :yahoo:

Der Verkäufer hatte auch angegeben, das früher evtl mal eine Batterie ausgelaufen sein könnte - vielleicht war das der Auslöser. Viel gesehen hat man davon aber nicht.
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Zugpferd

Sauber, Glückwunsch zur Reparatur!
Lohnt sich wenn man ein wenig Ahnung hat, dann bringt das auch Spass.

Kannst nochmal erklären wie man "ordnungsgemäss Spült"? Du schreibst 2min, da eine Feuerzeug Gas Dose keine 2min aushalten würde stelle ich mir das definitiv falsch vor...

Du füllst den Vorratsbehälter auf und lässt den kontinuierlich entladen über 2min? Füllst dann wieder auf oder wie klappt das?

Ich habe genauso wie Du immer ein Spülgas Zähler vermieden, da ich die EXP100 für meine Berthold Geräte aber nicht mit Xenon füllen kann überlege ich daraus auch spülbare Zähler zu bauen.

Die Zählerfolie kann man sich bei Ebay oder Kleinanzeigen von einem hier aus Hamburg besorgen, das als Tipp!
Eine solche habe ich auch gekauft um damit ggf. Für die Berthold Zähler was zu bauen...

Ich muss den Aufbau einmal eines Spülzählrohres kapieren, dann kann man das ja mal nachbauen...




DG0MG

Schau in die PDF-Anleitung mit den Schaltplänen, dort steht auch etwas zum Spülen.

Nein, der Vorratsbehälter im Gerät selbst wird einmal gefüllt (wie halt ein Feuerzeug-Tank) und der Inhalt reicht dann für mehrere Spülvorgänge - je nachdem, wie lange man spült und wie weit man das Ventil aufdreht. Nach längererer Nichtbenutzung soll man halt 2 Minuten spülen, das reicht dann für eine Stunde Messbetrieb (ich meine, mehr, aber das ist halt so Vorschrift). Nach einiger Zeit wird dann die Nullrate wieder höher und man muss kurz (2 sek.) wieder Gas "nachschieben". Aus dem Ausströmventil hört man es ganz leise zischen, klar, das eingefüllte Gas mus ja irgendwo wieder raus. Es wird also quasi das Zählgas fließend getauscht. Die Flasche Feuerzeuggas wird ja nicht mit "voller Kanne" durch das Zählrohr gejagt, sondern die Strömungsgeschwindigkeit ist vielleicht so, wie bei einem auf heller Flamme stehenden Feuerzeug - da ist ja auch ein Druckminderer dazwischen.

Ich kann jetzt nur nicht erklären, was eigentlich im Inneren des Zählrohres passiert, und weshalb das Spülen überhaupt nötig ist. Das war aber in einem der Maushart-Bücher erläutert, ich muss nochmal suchen.
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NoLi

Zitat von: DG0MG am 27. September 2020, 16:15
Da ich kein Spülgas habe, musste ich erstmal Feuerzeuggas nehmen, dessen Zusammensetzung unklar ist.
Achtung, bitte ja KEIN FEUERZEUGGAS nehmen, weil dieses mit öligen Rückständen (von den Kompressoren?) verunreinigt ist!! Das stört zwar kein Feuerzeug, aber den Proportionaldetektor. Die Ölrückstände dringen beim Gasspülen in den Detektor und lagern sich auf Wandungen und der Folie ab, so dass dadurch das elektrische Feld (immerhin liegen im Beta-Plateau etwa 3200 Volt an den Zähldrähten an) gestört wird und das Gerät nur noch erhöhte Hausnummern anzeigt. Und weil dieser MINICONT-Detektor, im Gegensatz zu den Geräten mit gebogenem Handgriff, noch mit einem innen graphitbeschichteten Kunststoffdetektorgehäuse versehen ist, kann man diese Ölrückstände ohne Zerstörung der Graphitschicht nicht mehr entfernen.
Die "neueren" Geräte mit den gebogenen Handgriffen besitzen Ganzmetall-Detektoren, hier wäre eine Innenreinigung mit Lösemittel möglich.
Das Gas in den Originalflaschen von Berthold ist in einem Reinigungsschritt besonders von diesen Ölbestandteilen befreit worden, was sich auch im Preis niederschlägt (eine 200 ml-Flasche kostete bei Berthold vor etwa 3 Jahren ca. 25 Euro).
Der Detektor wird es aber danken und viele Jahre seinen Dienst versehen.

Zitat von: DG0MG am 27. September 2020, 20:25
Ich kann jetzt nur nicht erklären, was eigentlich im Inneren des Zählrohres passiert, und weshalb das Spülen überhaupt nötig ist.
Wegen der extrem dünnen Folie dringt mit der Zeit Luft in den Detektor (und das Gas geht raus), es kommt dadurch vermehrt zu Funkenüberschlägen bis hin zu einer andauernden Glimmentladung zwischen den Zähldrähtchen und der Wandung. Das Gas verhindert dies und wirkt, nach einem Ionisationsimpuls, als Löschgas für eine schnelle Unterbrechung dieser Entladung, welche sonst den Zähler (und den Vorverstärker!) zerstören würde.

Gruß
Norbert

Zugpferd

Zitat von: DG0MG am 27. September 2020, 20:25
...sondern die Strömungsgeschwindigkeit ist vielleicht so, wie bei einem auf heller Flamme stehenden Feuerzeug - da ist ja auch ein Druckminderer dazwischen.

Das ist das Stichwort, Druckminderer, verstehe. Also nicht nur der Hahn den ich an einem Gerät mal gesehen habe, denn der schien einfach nur AUF zu machen...

Mich erschreckt noch die Spannung, aber vielleicht kann Norbert dazu was sagen, ich glaub kaum das ich beim Berthold mit 3200V rechnen kann, oder? Dann wäre ja ein grösserer Umbau nötig als einfach nur das Zählrohr anstatt mit Xenon mit Durchspülgas zu nutzen... hm...

NoLi

Ein Druckminderer im herkömmlichen Sinne ist es nicht, sondern ein Nadelventil. Es lässt, komplett geöffnet, nur soviel verdampftes Gas heraus, dass die Zählerfolie nicht gefährdet wird. Es darf auch nur "in Gebrauchslage", also mit Detektorfenster nach unten, geöffnet werden, sonst fliesst u.U. Flüssiggas vom Vorratstank durch den Leitungsschlauch und Ventil in den Detektor und verdampft dort, was mit einer starken Temperaturabsenkung im Zähler verbunden ist. Als Folge köndensiert Luftfeuchtigkeit auch im Detektor, und dieser reagiert darauf beim einschalten mit stärker erhöhten Zählraten...solange, bis mit "trockenem Gas" diese Feuchtigkeit wieder herausgespült wurde.

Ein Xenon-Detektor arbeitet mit einer Betriebsspannung von ca. 1400 Volt. Ob ein Umbau auf Butan/Propan möglich ist, weiß ich nicht, habe aber so meine Zweifel (unabhängig von der Elektronik auch wegen der Bauartgeometrie des Detektors).

Gruß
Norbert

Radiator

Super Fotos, und toll daß Du die Anleitung angehängt hast!

Ich habe auch so ein Gerät auf der Restaurierungsliste. Die Batterien sind heftig ausgelaufen, die ließen sich nur durch Klopfen und Losrütteln mit dem Schraubenzieher überhaupt nach draußen bewegen. Wenn man das Gerät dreht, hört man die Elektrolytkrümel im Inneren umherfallen. Mir schwant Schlimmes, wenn ich mal reinschaue. Das abgefaulte Transistorbein beim Gerät des TE könnte vom hygroskopischen Elektrolyt angegriffen worden sein. Leichte Nachlässigkeit des Herstellers. Ich kenne zwar den Originalpreis nicht, aber der war sicher vierstellig, und dafür wäre auch ein geschlossenes Plastikrohr dringewesen, das die Batterien von der Elektronik abtrennt. Zumal man einen 1-Gigohm-Widerstand verbaut hat, der bei leichtesten Rückständen auf der Oberfläche seinen Wert ändert.

Vorhin habe ich mich mal um die Gasgeschichte gekümmert und in meinen Bastelvorräten zwei 250-ml-Flaschen mit Feuerzeuggas gefunden. Die eine enthält laut Aufschrift "Butan 1011", die andere eine "Mischung aus Propan und Butan". Kein Mischungsverhältnis angegeben. Mal nachforschen, warum das überhaupt gemischt hergestellt wurde und ob es das noch gibt. Das Herfurth-Zählgas hat ja 85:15. Die Dose kann aber schon uralt sein und die Fabrik ging in einem der Weltkriege verloren.  :D

Mit einer der Dosen habe ich den Tank etwas zu befüllen versucht und es ist auch gelungen. Nadelventil aufgedreht und die Folie spannt sich. Zwar kein Leck zu sehen, aber nach kurzer Zeit ist die Folie nicht mehr so straff. Wieder aufdrehen und vorsichtig den Druck steigern, und siehe da, das Ausblasventil meldet sich mit einem flatulenzartigen Geräusch. Mein Drehknopf ist übrigens oval und aus Kunststoff, wurde also vermutlich mal ersetzt.

Wenn ich Glück habe, ist die Folie intakt. Das Gitter war nämlich an einer Stelle ziemlich eingedrückt. Das ließ sich mit vorsichtigem Schraubenziehergeheble in eingebautem Zustand korrigieren. Denn beim Öffnen wird die Folie vielleicht beschädigt oder läßt sich nicht mehr straff hinziehen, da der überstehende Rand fehlt.

Zu den angeblichen Rückständen von Feuerzeuggas las ich in einem anderen Forum, daß auch echtes Meßgas einen Rückstand auf einem Spiegel erzeugt, nebst Belegfoto.

Beim Elektronikversender Reichelt und anderswo gibt es "Kontakt 33250-AA Butane REF" Butan für Gaslötkolben, angeblich "hochrein" und "hinterläßt keine Rückstände". Die 200 ml-Größe ist die originale Größe, die in meinen stationären Herfurth-Monitor paßt.

Als Folienersatz müßten eigentlich auch Rettungsdecken funktionieren. Wie ich oberflächlich recherchiert habe, ist das genau das "Mylar"-Material für die Sonden. Vielleicht stört die Gold(farbene)schicht, aber es gibt auch beidseitig silberne Decken.

DG0MG

Zitat von: Radiator am 29. September 2020, 05:30
und dafür wäre auch ein geschlossenes Plastikrohr dringewesen, das die Batterien von der Elektronik abtrennt. Zumal man einen 1-Gigohm-Widerstand verbaut hat, der bei leichtesten Rückständen auf der Oberfläche seinen Wert ändert.

Das hab ich mir auch so gedacht. In jedem Kofferradio ist das Batteriefach mehr oder weniger komplett vom Geräteinneren abgetrennt, nicht nur wegen eventuell auslaufeneder Batterien, sondern auch wegen Umwelteinflüssen: Salzwasserluft an der See, Feuchtigkeit, Schmutz usw. Da ist doch per Definition das Batteriefach "außen" und die Elektronik "drinnen" und gehört deutlich voneinander abgetrennt.

Zitat von: Radiator am 29. September 2020, 05:30
Als Folienersatz müßten eigentlich auch Rettungsdecken funktionieren. Wie ich oberflächlich recherchiert habe, ist das genau das "Mylar"-Material für die Sonden. Vielleicht stört die Gold(farbene)schicht, aber es gibt auch beidseitig silberne Decken.

Das müsste zwar funktionieren, aber wesentlich schlechter - zumindest bei Alphas. Die Rettungsdecken sind erheblich dicker, als die Zählfolie. Ich habe gerade eine erstbeste, 20 Jahre alte Decke ohne Verpackung gewogen: 59 g. Die ist 160*210 cm groß, also 33.600 cm2. Flächengewicht: 59 g/ 33.600 cm2 = 1,8 mg/cm2 - das ist zweieinhalbmal(!) so dick wie die Angabe der Zählfolie (0,7 mg / cm2).
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Man könnte auch noch auf die Idee kommen, die Folie aus diesen silbernen Partyballons zu nehmen, der führende Hersteller ist die Firma Qualatex, USA. Das geht aber auch nicht, diese Folie ist noch dicker (~ 3 mg/cm2), für andere Experimente hatte ich mich schonmal damit befasst:

https://loetlabor-jena.de/doku.php?id=projekte:picoflights:ballons#folie1
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NoLi

Zitat von: Radiator am 29. September 2020, 05:30
Zu den angeblichen Rückständen von Feuerzeuggas las ich in einem anderen Forum, daß auch echtes Meßgas einen Rückstand auf einem Spiegel erzeugt, nebst Belegfoto.

Es kommt auf die Rückstandsmenge im Gas an. Bestes Beispiel ist Mai 1986 (Tschernobyl). Ab dem 5. Mai brach in der BRD nach Fallout-Durchzug am Monatswechsel das große Behördenmessen aus. Sämtliche verfügbaren Kontaminationsmessgeräte (in der Regel hauptsächlich Herfurth Minicont, Contamat FHT 111 und Berthold LB-1210) wurden aktiviert und an Großmärkten, Wochenmärkten, Spielplätzen, KITAS, ... eingesetzt. Nach kurzer Zeit war von den Herstellern kein Zählgas mehr zu bekommen, man behalf sich mit Feuerzeuggas. Nach ein bis zwei 100 ml-Flaschen stiegen die Messgeräte aus, zeigten wechselhafte erhöhte Hausnummern an oder spülten gar nicht mehr (bei Contamat und LB-1210 verstopfte Verdampfer mit ihren Mikrobohrungen). Beim öffnen der Detektorfenster des Minicont und entfernen der Folie lief der ölige Saft auf der Innenseite der Folie herunter...

Gruß
Norbert

NoLi

Zitat von: DG0MG am 29. September 2020, 08:13
Das müsste zwar funktionieren, aber wesentlich schlechter - zumindest bei Alphas. Die Rettungsdecken sind erheblich dicker, als die Zählfolie. Ich habe gerade eine erstbeste, 20 Jahre alte Decke ohne Verpackung gewogen: 59 g. Die ist 160*210 cm groß, also 33.600 cm2. Flächengewicht: 59 g/ 33.600 cm2 = 1,8 mg/cm2 - das ist zweieinhalbmal(!) so dick wie die Angabe der Zählfolie (0,7 mg / cm2).

Mit dieser Rettungsdecke sollten auch Alphas noch einigermaßen gut messbar sein. Die amerikanischen Pancake-GM-Zählrohre weisen eine Mylar-Folie mit einem Flächengewicht von 1,5 - 2 mg/cm² auf und sind alpha-empfindlich.

Gruß
Norbert

Zugpferd

Das mit der Zählerfolie...
Von dem Knaben hab ich meine gekauft...

https://www.ebay.de/itm/Kontaminationsmonitor-Zahlerfolie-Detektorfolie-Geigerzahler-Geiger-counter/324312614648?hash=item4b8289c6f8:g:Sb8AAOSwifhfMFXc

Das ist exakt die Folie von der ihr redet.

Der verkauft die schon seit einigen Jahren. Bei der Vebeg gab's die mal im grossen Sack - als Beispiel.

Er hat die mir mit Anleitung verkauft.


Zugpferd

Zitat von: NoLi am 29. September 2020, 11:46...LB-1210

BZ100 Xenon
BZ200 Spülkammer ?

Passt die BZ200 an ein LB1210?
Dann suche ich die auch mal...