Herfurth minicont H1370

Begonnen von DG0MG, 27. September 2020, 16:15

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NoLi

Zitat von: Zugpferd am 29. September 2020, 13:05
Das mit der Zählerfolie...
Von dem Knaben hab ich meine gekauft...

Dies sind die original Herfurth-Minicont-Ersatzfolie, die der Bund für die im Katastrophenschutz ab dem Jahr 1988 beschafften roten/orangenen Messkästen als Ersatz (10 Stück im Umschlag) mitliefern ließ.

Gruß
Norbert

Radiator

Zitat von: NoLi am 29. September 2020, 11:46
man behalf sich mit Feuerzeuggas. Nach ein bis zwei 100 ml-Flaschen stiegen die Messgeräte aus, zeigten wechselhafte erhöhte Hausnummern an oder spülten gar nicht mehr (bei Contamat und LB-1210 verstopfte Verdampfer mit ihren Mikrobohrungen). Beim öffnen der Detektorfenster des Minicont und entfernen der Folie lief der ölige Saft auf der Innenseite der Folie herunter...

Tolle Aussichten.  :(
Fragt sich dann, wie rein das oben erwähnte "rückstandsfreie" Lötkolbengas ist.

Von Tetenal gab es mal kleine Druckluftsprüher zum Ausblasen von (Spiegelreflex-)kameras, die mit Kapseln der Art für Sahnespender befeuert wurden. Obwohl die ausdrücklich für den Fotobereich verkauft wurden, hinterließen sie laut Verwendern ölige Rückstände auf der Optik...


NoLi

Zitat von: Zugpferd am 29. September 2020, 13:14
BZ100 Xenon
BZ200 Spülkammer ?
Passt die BZ200 an ein LB1210?
Dann suche ich die auch mal...

1986 waren die Betroffenen Spülkammersonden.
Ich kenne die einzelnen Sondenbezeichnungen nicht so genau, zu jedem Gerätetyp wurden Spülkammersonden und Xenon-Sonden wahlweise (mit Festhochspannungseinstellung) oder wechselweise (mit autom. HV-Einstellung durch Fühlerstifte) angeboten. In wieweit die Sonden und Grundgeräte austauschbar sind, weiß ich nicht (hier spielt die Sondengeometrie eine entscheidende Rolle).

Der LB-122 erkennt über den Impulsstecker zum Grundgerät die angeschlossenen Sonde und wählt autom. die richtige HV.
Die Contamaten FHT 111-X machen dies über ein Kontaktfeld auf der Sonde und Fühlerkontakte im Grundgerät.

Gruß
Norbert

Henri

Zitat von: Zugpferd am 29. September 2020, 13:05
Das mit der Zählerfolie...
Von dem Knaben hab ich meine gekauft...

https://www.ebay.de/itm/Kontaminationsmonitor-Zahlerfolie-Detektorfolie-Geigerzahler-Geiger-counter/324312614648?hash=item4b8289c6f8:g:Sb8AAOSwifhfMFXc

Das ist exakt die Folie von der ihr redet.

Der verkauft die schon seit einigen Jahren. Bei der Vebeg gab's die mal im grossen Sack - als Beispiel.

Er hat die mir mit Anleitung verkauft.

Ist das eigentlich die gleiche, mit der man Szintillatoren einpacken kann? Oder ist die, da nur für ein Durchflusszählrohr gedacht, nicht lichtdicht genug?

Übrigens, ich habe einen ganzen Stapel verschiedene Rettungsdecken hier. Die "Sirius-Rettungsdecken" der W. Söhngen GmbH sind deutlich kleiner, wenn zusammengefaltet, als die anderen, und wiegen nur 39g in dünner Folie eingeschweißt (mag ich jetzt nicht extra aufreißen). Also die Decke allein vielleicht 35g bei 210x160cm, das sind 1,16 mg/cm²  ;)

DG0MG

Das klingt gut!
Wenn ich aber nach Sirius-Rettungsdecken google kommt ein Thread:
https://www.austrian-preppers.at/forum/forum/index.php?thread/5351-rettungsdecke-riecht-nach-fisch/
in dem jemand diese Decken als "hochwertiger", weil dicker(!), als irgendwelche no-names bezeichnet.

Ich seh schon, wir müssen alle mal Rettungsdecken wiegen ..   :dance2:

Meine anderen Altbestände, die so rumliegen, haben alle um die 60g, eine sogar 72g.

Zur Lichtdichtheit: Zur Sonnenfinsternis 1999 wurden Rettungsdeckenschnipsel als Durchguck-Filter empfohlen. Für Szintillatoren wären die also wohl nicht geeignet.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Zitat von: DG0MG am 29. September 2020, 19:02
Das klingt gut!
Wenn ich aber nach Sirius-Rettungsdecken google kommt ein Thread:
https://www.austrian-preppers.at/forum/forum/index.php?thread/5351-rettungsdecke-riecht-nach-fisch/
in dem jemand diese Decken als "hochwertiger", weil dicker(!), als irgendwelche no-names bezeichnet.

Ich seh schon, wir müssen alle mal Rettungsdecken wiegen ..   :dance2:

Meine anderen Altbestände, die so rumliegen, haben alle um die 60g, eine sogar 72g.

Zur Lichtdichtheit: Zur Sonnenfinsternis 1999 wurden Rettungsdeckenschnipsel als Durchguck-Filter empfohlen. Für Szintillatoren wären die also wohl nicht geeignet.

Als die Rettungsdecken noch nicht Vorschrift für den KFZ-Verbandkasten waren, gab es hauptsächlich nur diese Sirius-Dinger. Die wurden gerne in Erste-Hilfe-Sets für Bergsteiger verpackt, weil sie so schön klein und leicht sind und ja jedes Gramm zählt  ;D  Nach Fisch riechen die jedenfalls nicht, es sei denn man hat vorher welchen drin eingewickelt...

Hier ist sie:

https://www.soehngen.com/produkte/produktdetailansicht/?no_cache=1&tt_products%5BbackPID%5D=5056&tt_products%5Bproduct%5D=5348&cHash=688ff0f2bb77f8fbfef5405c3091a5e4

Meine ist allerdings in dünne Folie fest eingeschweißt und nicht wie auf dem Foto im Gripbeutel. Die ist aber sicherlich schon 10 Jahre alt.


Zitat von: DG0MG am 29. September 2020, 19:02

Zur Lichtdichtheit: Zur Sonnenfinsternis 1999 wurden Rettungsdeckenschnipsel als Durchguck-Filter empfohlen. Für Szintillatoren wären die also wohl nicht geeignet.

Uuuuh... Und wie viele sind danach erblindet?  :o

NoLi

Hier eine Bezugsquelle für Detektorfolien, mit Erläuterungen:

http://www.mab-muenchen.de/zubehoer-ersatzteile.html

Ist anscheinend nicht so einfach möglich, irgendeine metallisierte Folie als Ersatzfolie zu verwenden  :-\

Gruß
Norbert

Zugpferd

Das ist ja wieder ein hochinteressantes Seitchen...
Sehr schön danke!
Schutzgitter aus Edelstahl, wow...

Henri

Beidseitig silbern glänzende Rettungsdecken haben eine beidseitige Alubedampfung, silber/gold Folien nur einseitig (der Goldton kommt vom Kunststoffträger).

Tja, wenn die Leitfähigkeit eine Rolle spielt, gehört die Silberseite wohl nach innen. Dann hat man außen Kunststoff, das sich elektrostatisch auflädt - sicherlich ungut, weil das Alphas, Dreck und Radonfolgeprodukte anzieht oder abstößt. Also muss eine beidseitige leitfähige Beschichtung her.

Alu-Silberwindeln für Neugeborene könnte man auch mal auf die Waage packen. Ansonsten würde ich sagen, einfach mal ausprobieren, kostet ja nicht viel :-)

Radiator

Der Link ist toll, aber ich fürchte, es hat einen Grund warum da keine Preise angegeben sind.  :(

Sehr freundlich, daß die auf die Problematik der Leitfähigkeit hinweisen. Die Schichten sind wohl so dünn, daß sich die abfließenden (oder hinfließenden?) Elektronen drängeln. Das könnte dann dazu führen, daß ein Teilchen, das die Folie durchdringt und das Gas zum Zünden bringt, die Folie in einem gewissen Umkreis entlädt, so daß dort für eine Weile kein ausreichendes elektrostatisches Feld mehr für den nächsten Einschlag in diesem Bereich bereitsteht.

Das wäre ein ziemlich fieser Fehler, weil das Zählrohr dann scheinbar funktioniert, aber immer wieder Teilchen verpassen würde. Deutlich schwerer zu entdecken wie ein Totalausfall durch eine nichtleitende Folie oder eine die so dick ist, daß keine Alphateilchen mehr durchwollen.

Das Problem mit dem Flächenwiderstände Messen hat dieser verrückte Australier auf Youtube mal in einer seiner ersten Folgen erklärt und dazu ein Netz aus 200 Widerständen gelötet. Aber ich habe leider alles wieder vergessen.

DG0MG

Zitat von: Henri am 29. September 2020, 18:27
Die "Sirius-Rettungsdecken" der W. Söhngen GmbH sind deutlich kleiner, wenn zusammengefaltet, als die anderen, und wiegen nur 39g in dünner Folie eingeschweißt (mag ich jetzt nicht extra aufreißen). Also die Decke allein vielleicht 35g bei 210x160cm, das sind 1,16 mg/cm²  ;)

Das ist offenbar so pauschal gesagt, nicht immer so - sehr schade.
Die erstbeste SIRIUS-Decke, die ich auftreiben konnte, ist genau wie die, die ich schon habe, also ~60 g.

Vielleicht müssen es besonders "alte" Decken sein?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radiator

Ich habe es nun endlich geschafft, mich mal ein bißchen um mein Gerät zu kümmern. Nach einem Jahr, uff.   :-\

Der ausgelaufene Elektrolyt hat sich zum Glück auf das Batteriefach beschränkt, der lag da als salzige Fläche herum. Ich nehme an, das ist dann harmloses Kaliumcarbonat, durch Reaktion mit der Luft. Im Gerät keinerlei sichtbare Korrosion, auch kein Schmutz, und selbst die verschmutzte Andruckfeder des Batteriedeckels ließ sich mit einfachem Abwaschen in Bestzustand überführen.

Also habe ich ein Schlückchen Feuerzeuggas in den Tank und die Kammer gespült. Die Folie ist zum Glück dicht, zumindest nicht grob beschädigt. Wenn ich das Gas zudrehe, verliert sie sofort die (mechanische) Spannung. Könnte aber auch an einem undichten Ausblasventil liegen. Weiß jemand, wie das intern aufgebaut ist? Eine 45 Jahre alte Dichtung hat nunmal so ihre Tücken und möchte vielleicht erneuert werden.

Batterietest am Instrument funktioniert, 2 Mono-NiMH-Akkus geben einen Ausschlag in der Mitte des grünen Feldes.

Schalterstellung alpha+beta gibt nah an einem Schlackestein eine deutliche Erhöhung der Zählrate. Aber in Stellung alpha passiert gar nichts, 0 Impulse. Also da muß etwas kaputt sein.

Wenn ich den Schaltplan so überfliege, wird an einem Opamp ein anderes Trimmpoti/Vorwiderstand eingeschaltet. Und irgendwas passiert im Netzteil, den Teil habe ich aber erstmal nicht verstanden.

Am wahrscheinlichsten dürfte ein Fehler im Umschalter selbst sein. Damals hat man die Kontakte noch ordentlich versilbert, und damit leider erst eine Fehlerquelle geschaffen.

Henri

Zitat von: Radiator am 16. September 2021, 19:12


Wenn ich den Schaltplan so überfliege, wird an einem Opamp ein anderes Trimmpoti/Vorwiderstand eingeschaltet. Und irgendwas passiert im Netzteil, den Teil habe ich aber erstmal nicht verstanden.



Geräte dieser Bauart haben in der Regel eine feste Diskriminatorschwelle. Mit dem Umschalten zwischen den Strahlungsarten schaltet man eigentlich nur zwischen zwei verschiedenen Zählrohrspannungen um. Du solltest also mal die beiden Hochspannungen messen und mit der Dokumentation vergleichen, wenn Dein Gerät in einer Schalterstellung "taub" ist.

Viele Grüße!

Henri

Radiator

Am Meßpunkt vor dem Gigohm-Widerstand, der in die Sonde geht, also dem Kabel vom Netzteil, bekomme ich 2,35 kV in Stellung alpha und 3,23 kV in a+b angezeigt. Mein Tastkopf hat 1 Gigohm, sollte die Spannung also nur minimal drücken. Laut Anleitung sollen es 2,5 und 3,4 kV sein. Das kommt also sehr genau hin, paar Prozent Meßfehler sind ja auch noch drin. Wenn ich direkt am Sondeneingang, also dem heißen Draht messe, kommen 0,5 und 1 kV raus, das ist aber Kaffeesatzleserei.

Ich vermute, daß es die Sonde selbst ist, die das Problem verursacht. Kann es sein, daß sie wenn sie schlecht  gespült oder verschmutzt ist, bei alpha gar nicht reagiert, sondern einfach durch Glimmentladungen etc. zuviel ableitet? Das Kilovolt mehr in der anderen Stellung wäre dann über der Grenze.

Dazu paßt, daß ich mit einem alpha-Prüfstrahler bei a+b ein Prasseln bekomme und bei a gar nichts. Da ist zumindest sicher, daß auch genug Alphastrahlung vorhanden ist und die Impulse nicht von beta kommen.

NoLi

Zitat von: Radiator am 16. September 2021, 23:41
Ich vermute, daß es die Sonde selbst ist, die das Problem verursacht. Kann es sein, daß sie wenn sie schlecht  gespült oder verschmutzt ist, bei alpha gar nicht reagiert, sondern einfach durch Glimmentladungen etc. zuviel ableitet? Das Kilovolt mehr in der anderen Stellung wäre dann über der Grenze.

Für die a-Messung muß die Sonde gut gespült sein! Mindestens 5 Sekunden lang das Spülventil drücken (nur in Geräte-Spülstellung, sonst spritzt Flüssigas in den Detektor und bildet innen Kondensfeuchtigkeit!), dann 2 bis 3 Minuten warten, weiteres mal 5 Sekunden das Spülventil betätigen, weitere 2 bis 3 Minuten warten, dann das ganze noch ein mal. Jetzt ist der Detektor einsatzbereit, diese Bereitschaft sollte bzw. muß aber in der Betriebsphase durch 2 Sekunden Gasspülung alle 30 Minuten erhalten werden.
Und wichtig: die eindiffundierte Luft muß hinausgespült und durch Propan/Butan-Gas ersetzt werden; einfaches blähen der Detektorfolie durch kurzen Gasstoß reicht nicht! Ansonsten gibt es Glimmentladungen im Detektor, die den Vorverstärker schrotten können.

Verschmutzung äußert sich durch erhöhte Background-Zählraten im a+ß-Meßbereich.

Ist eigentlich die Originalfolie als Detektorfenster erhalten? Falls diese mal durch eine dicke Folie ersetzt wurde, gibt`s u.U. keinen a-Nachweis mehr (Folienabsorption).

Gruß
Norbert