Neueste Beiträge

#1
Die Theremino Lösung gefällt mir auch, ist aber wesentlich aufwändiger aufgebaut.
Ich habe Theremino Geiger und Theremino MCA am laufen.
Ist beides super!
#2
Hallo, du hast den dünnen Draht also auch noch auf der gegenüberliegenden Seite mit Teflon fixiert?
Es sollte nicht gut sein, wenn der Draht in der Kammer pendelt.
Ich habe mein Design heute auch noch überarbeitet.
Als Isolator verwende ich nun eine 1,5mm dicke Teflonplatte, die mit Schrauben fixiert ist.
Mit einer Akupunkturnadel habe ich ein winziges Loch durchgestoßen.
Auf einen zusätzlichen Abstandshalter zwischen den Dosen habe ich verzichtet. Die 3 Nylonschrauben bieten genügend Stabilität.
Den Drahtdurchmesser habe ich auf 0,1mm verkleinert und
mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber im Teflon fixiert.
Dann die übrigen Bauteile schon mal bestückt und verdahtet.
Nun warte ich auf die Lieferung der FET's.
Die Drahthalterung auf der offenen Dosenseite habe ich mit Kapton-Tape realisiert. Ich denke es sollte ähnlich gut, wie Teflon geeignet sein.
Zumindest hat es laut Wikipedia die höchste Durchschlagspannung aller Kunststoffe von ca. 303 kV /mm.
#3
Radon / Aw: Darf es etwas Radon sein? ...
Letzter Beitrag von Kermit - Heute um 13:15
Zitat von: opengeiger.de am 17. Mai 2024, 08:05Mich würde wirklich auch interessieren, was der qm dort kostet!

Das kann mna offiziell hier abfragen:

https://www.bodenrichtwerte-deutschland.de/boris/bw/herrischried

2024 im Durchschnitt 65€ je m2, Maximal 100€ je m2 und mininmal 13€ je m2

Was die "Liebhaberpreise" sind, ist nicht so leicht rauszufinden  ;)
#4
Ich habe mir nun mal das Themino Ion Chamber V7 Electronics Dokument etwas näher angeschaut. Also diese Puls-Ionisationskammer arbeitet mit 475V Kammerspannung und braucht dafür eine Hochspannungsquelle. Als Front-end direkt an der Kammer verwendet das Design auch einen JFET (BF861A), aber dieser wird laut Beschreibung als Stromverstärker eingesetzt. Gespect ist beim BF861A ein Igss von -1nA. Der nachfolgende OP ist aber einer mit ultra-kleinem Eingangs Leckstrom im fA-Bereich, das ist der LMC6482 von TI. Aber dessen Eingangsleckstrom von 20fA (laut Spec) und Eingangswiderstand von 10TOhm, kommt eigentlich nicht recht zum Tragen, da ja der JFET davorsitzt. Die Logik hinter der OP-Wahl erschließt sich mir daher nicht so ganz. Verwendet wir der OP dann zu einer doch recht aufwändigen Impulsformung und Diskriminierung. Also da muss ich doch sagen, ist das Rikamino-Design um Größenordnungen einfacher und weniger schwierig zu verstehen. Von daher denke ich auch ist das Thermenino Ion Chamber nur was für hochkarätige Citizen Scientists und nichts Einfaches für die ,,Crowd".

Mittlerweile ist der zweite Prototyp des RikamIno-Break Outs fertig. Ich habe mir Mühe gegeben und den Prototypen ganz vergleichbar zum ersten aufzubauen. Nur habe ich jetzt von allen wichtigen Schritten der Herstellung ein Foto gemacht und hänge sie einfach mal an. Ich glaube mit dem bisher geschriebenen Text wird klar, worum es geht und was man darauf sieht. Damit muss es nun eigentlich möglich sein, meinen Prototypen identisch nachzubauen.

Interessant ist nun was nach dem Einschalten rauskam. Im Prinzip und glücklicherweise ganz das Gleiche, wie beim ersten Prototyp, nur dass nach dem Entladen, die Start-Spannung tiefer liegt und die Sättigung am Ende des Ladungsvorgangs ebenfalls niedrigere Spannungswerte aufweist. Das heißt, das Sägezahnförmige Signal hat einen niedrigeren Offset wie der erste Prototyp. Ich musste daher den Schwellwert von 2.45V wählen statt von 3V damit die Entladung auch automatisch abläuft. Es ist dabei auch ganz wichtig, dass man die Sättigungsspannung im Leerlauf, d.h. ohne Probe vermisst um sicher zu stellen, dass man den daraus abgeleiteten Schwellwert, der schon 100mV tiefer liegen sollte, auch unter allen Umständen erreicht, also auch wenn kein Ionisationsstrom beim Laden zusätzlich mithilft. Mit diesem Schwellwert von 2.45V komme ich dann auch auf dieselben Werte für die Periodendauer beim Trinitit und damit auf dieselbe Zyklenzahl pro Stunde wie beim ersten Prototyp, wo ich den Schwellwert mit 3V bestimmt habe.

Das heißt die wesentliche Erkenntnis ist, ja, es gibt eine Bauteilstreuung und die muss man auch individuell berücksichtigen. Wenn man also irgendwann Richtung quantitatives Messen geht, ist so etwas wie eine ,,Kalibration" nötig, damit die Kammer automatisch entlädt, sich der Sägezahn einstellt und dass man so Messergebnisse identisch gebauter Geräte untereinander auch wirklich vergleichen kann.
#5
Tschechien (CZ) / Aw: Špindlerův Mlýn (Spindlerm...
Letzter Beitrag von Lennart - Heute um 03:10
Zitat von: Hans_K am 15. Mai 2024, 23:29Nach der Bauweise zu urteilen, vielleicht ein Stück von einer MIG21 ?
Ende der 70'er sind die noch im Grenzgebiet mit Überschall geflogen, war immer sehr eindrucksvoll.

Du hast ein scharfes Auge!  :good2:

Es handelt sich um das Wrack einer MiG-15 / Микоян-Гуревич МиГ-15, geflogen von Leutnant Jozef Petruschka. Der tödliche Absturz ereignete sich am 16.02.1960 bei schlechten Sichtverhältnissen.

Siehe: http://www.leteckabadatelna.cz/havarie-a-sestrely/detail/210/

Scheinbar wurden seit 2014 weitere Teile des Flugzeugs entfernt. Das Kreuz zu Ehren des Piloten habe ich bei meinem Besuch nicht gesehen.
#6
Habe noch das gefunden:

Umweltschutz und die Dosis-Effekt-Daten

Im Allgemeinen deuten Daten aus Unfällen und kontrollierten Experimenten darauf hin, dass bei einigen Unterschieden zwischen den Arten akute hohe IR-Dosen im Bereich von 10-1000 Gy für Pflanzen tödlich sein können (Wissenschaftlicher Ausschuss der Vereinten Nationen für die Auswirkungen der atomaren Strahlung [UNSCEAR], 1996).

https://www.frontiersin.org/journals/plant-science/articles/10.3389/fpls.2018.00847/full
#7
Hier werden alle Fragen beantwortet (S.41-43):
https://www-pub.iaea.org/mtcd/publications/pdf/pub1239_web.pdf

"The primary mechanism of tree contamination after the Chernobyl accident was direct interception of radiocaesium by the tree canopy, which intercepted between 60% and 90% of the initial deposition [3.66]."

"The calculated absorbed gamma dose amounted to 80–100 Gy in the needles of pine trees. This small area of forest became known as the Red Forest, as the trees died and became a reddish brown colour, which was the most readily observable effect of radiation damage on organisms in the area (see Section 6)."

"Absorption of radiocaesium by leaf surfaces also occurred, although this was difficult to measure directly. By
the end of the summer of 1986, approximately 15% of the initial radiocaesium burden in the tree canopies remained, and by the summer of 1987 this had been further reduced to approximately 5%. Within this roughly one year period, therefore, the bulk of radiocaesium was transferred from the tree canopy to the underlying soil."


Wenn 80-100 Gy für die Koniferen tödlich waren, deckt sich das ganz gut mit den Zahlen aus dem "Gamma Forrest".
#8
Zitat von: miles_teg am Gestern um 22:39Wenn man also annimmt, dass die schweren Isotope (U, Pu) als erstes aus der durch den Kamineffekt in die Luft verbrachten Wolke herunter kommen, erklären sich die Effekte im Roten Wald m.E. recht gut.

Vom Roten Wald hört man in jeder x-beliebigen Doku über Tschernobyl. Die Details variieren aber immer und es werden selten konkrete Fakten genannt. Das Bäume durch hohe Dosen ionisierender Strahlung irgendwann Schaden nehmen, leuchtet auch ein. Trotzdem blieben immer offene Fragen bestehen, z.B.:
- sind die Bäume wirklich abgestorben, oder haben sich nur die Blätter verfärbt?
- wie lange nach dem Unglück konnte man das Phänomen beobachten?
- wie hoch muss eine Dosis sein, um Bäume abzutöten?

Durch das "Gamma Forrest" Experiment gibt es wenigstens einige interessante Details:

Zitat von: Lennart am 17. Mai 2024, 13:27Laut dem Artikel wurde die Quelle täglich für jeweils 20 Std. aus der Abschirmung herausgefahren. Die Annahme war, dass die Strahlung den Großteil aller Bäume jedweder Spezies innerhalb eines Jahres abtötet. In einer Entfernung von 35 m um die Quelle herum.

Laut Strahlungsrechner hat man in 35 m von der Quelle (Cs-137 / 9.500 Ci / 351,5 TBq) noch eine DL von 25,245 mSv/h.
x 20 kommt man auf täglich 504,9 mSv
x 365 = ~ 184,3 Sv

Das wäre also die nötige Mindestdosis, um einen (Laub-)Baum abzutöten. Nun wurde aber explizit erwähnt:
"The pines, by far the most sensitive of the trees in this vegetation, will have been killed to much greater distances."

Also muss die Mindestdosis für Kiefern noch mal deutlich geringer sein. Leider handelt es sich um eine Langzeitbestrahlung, somit nicht zwangsläufig vergleichbar zu einer kurzzeitigen, besonders hohen Dosis.

Ich hätte ehrlich gesagt mit einer höheren Dosis gerechnet. Über 100 Sv sind zwar nicht wenig, aber Bäume sind - verglichen mit Menschen - relativ primitiv aufgebaut. Wie Du schon gesagt hast, hat es sich im Fall von Tschernobyl vermutlich nicht nur um eine externe Bestrahlung gehandelt.

Leider ist für die Tabelle keine Quelle angegeben, aber hier werden z.B. 200 Gy als LD 50|30 für eine Schnecke genannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenschaden#Letale_Dosis_f%C3%BCr_Lebewesen_und_Viren
Wohlgemerkt 200 Gy "auf einmal" als Ganzkörperdosis.
#9
Ja das ist eine Impulskammer.
#10
Zitat von: Lennart am 17. Mai 2024, 13:27Kiefern scheinen besonders anfällig zu sein. Bisher habe ich nie einen wirklichen Beleg für das Absterben der Bäume im "Roten Wald" gesehen, scheinbar ist das aber durchaus möglich.
Lag der Red Forest nicht auch im Bereich der "western trace"? D.h. das da nicht nur externe Strahlung vorlag, sondern eine extensive Belastung mit Partikeln in direktem Kontakt mit den Blättern. Wenn man also annimmt, dass die schweren Isotope (U, Pu) als erstes aus der durch den Kamineffekt in die Luft verbrachten Wolke herunter kommen, erklären sich die Effekte im Roten Wald m.E. recht gut.