Doku-Lieber verstrahlt als im Krieg

Begonnen von Storm, 26. August 2022, 08:46

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Storm

Hey,


bin zufällig über diese Doku gestolpert- sehr interessant.

Falls ihr die Zeit finden sie anzuschauen oder ihr sie schon kennt, würde mich interessieren was ihr darüber so denkt, dort zu leben und Lebensmittel anzubauen usw.

https://www.ardmediathek.de/video/mdr-dok/lieber-verstrahlt-als-im-krieg/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9mZjdjMjc5OC1iYWM1LTQxZTAtYjZjNC1hYzdjMWMwZDQ5ODE

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende  :-*

Wissen ist der beste Weg seine Ängste zu bekämpfen

Henri

Hallo,

ja, die Doku habe ich auch schon gesehen, vor einer Weile.

Menschen in Armut haben oft keine Wahl. Es gibt ja 1000 Beispiele: Leute, die in Indien ohne jeden Arbeitsschutz Schiffe abwracken und auf den Asbesthaufen schlafen. Arbeiter in Uran- (Gold-, Diamanten-)minen. Menschen, die davon leben, auf Müllkippen Plastikfetzen zu sammeln. Oder die sich von Fischabfällen ernähren, die die Fabriken einfach so auf den Acker kippen und die dann so viel Ammoniak beim Verwesen erzeugen, dass man blind wird. Menschen, die in Regionen leben, wo es nur (natürlich) mit Arsen verseuchtes Trinkwasser gibt. Die keinen Arzt haben, wenn sie krank werden. Oder vielleicht einfach auch mal gar nichts zu essen, weil es seit Jahren Dürre gibt oder Kriege oder die Heuschrecken die Ernte vernichtet haben. Schein-selbständige Wanderarbeiter, die die französischen Kernkraftwerke warten und ihre Strahlenpässe manipulieren, weil sie sonst nach wenigen Monaten rausgeschmissen werden und für den Rest des Jahres ihr Einkommen verlieren (gab mal eine gute ARTE-Doku hierzu). Oder die Guides auf den Tschernobyl-Touren, die eine immense Zeit in der Zone verbringen. Es ist Arbeit, sie ist nicht schlecht bezahlt, also macht man sie.

Ich denke, vor diesem Hintergrund haben es die Leute aus dem Film gar nicht so schlecht getroffen. Sie haben sich unmittelbaren Kriegseinwirkungen entzogen, sie können auch für eine ausreichende Ernährung sorgen. Zwar inkorporieren sie dabei Radionuklide, das kann - muss aber ja nicht - zu Krebs führen, und vielleicht auch erst in vielen vielen Jahren. Ein Leben dauert nie ewig, und da ist der Krebs mit 60 vielleicht besser als mit 30 von einer Rakete in die Luft gesprengt zu werden. Ist natürlich bitter, das Menschen überhaupt in solchen Lagen sind.

Das waren meine Gedanken dazu.

Viele Grüße!

Henri