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#1
Szintillatoren / Aw: Alterung Plastikszintillat...
Letzter Beitrag von Kermit - Heute um 15:09
Hallo von mir :)

Eine Frage, bist Du sicher, das es Szintillatoren sind und nicht was Anderes?

Die Größe könnte zwar zu den Großflächendetektoren passen, welche an Schrottplätzen und anderen Bereichen, wo man Fahrzeuge Kontrollieren möchte angebracht werden, die Rissbildung kenne ich aber aus einem anderen Bereich.

Plastwerkstoffe, die in Strahlungsfeldern mit hoher Intensität verwendet werden, beispielsweise zur Strahlabschwächung , Moderierung oder Patientenlagerung (Medizin) neigen zu einem derartigen Verhalten.

Die Plastwerkstoffe zeigen zwar diese Risse und Cracks, halten aber noch ziemlich lange "durch" und brechen nicht.

Das kuriose daran, der gleiche Werkstoff zeigt manchmal Risse und manchmal nicht. Da uns dieses Verhalten "irritiert" hat, haben wir lange recherchiert.

Soweit wir herausgefunden hatten, lag das daran, wie das Material im Herstellungsprozess in die Rohform bzw. Ausgangsform gebracht wurde. Gegossene Kunststoffe, also solche, die durch einen chemischen Prozess aushärten, zeigen die Risse selten bzw. nicht.
Werkstoffe, die aus kleinen Kügelchen oder Recycling Material unter Hitze und Druck zusammengefügt und gepresst werden, zeigen dieses Verhalten.
Eine Vergilbung der Kunststoffe tritt aber nach einer gewissen, allerdings hohen Dosis, immer auf.

Eventuell hilft Dir das ja weiter.

VG Kermit

#2
" rasend schnell auslesen " ist ja ein sehr dehnbarer Begriff. Ich nutze z.B. auf einem ESP32 eine DS3231 RTC, die über I2C ausgelesen wird. Und diese Auslesedauer ist im wesentlichen durch I2C bestimmt, und auch die war so schnell, dass sie mich nicht störte in einer Anwendung ähnlich wie in RadPro. Warum sollte die im STM32 direkt im Chip eingebundene RTC langsam oder gar extrem langsam sein?

Die Zeit, die GeigerLog benötigt, um den timestamp vom GC-01 auszulesen scheint mir im wesentlichen durch die serielle Leitung bestimmt zu sein.
#3
Das wird ja noch richtig elektronisch spannend :-)

Das "Y2" Bauteil ist in meinem GC-01 leicht goldfarbig, und hat die Aufschrift "DA012C" (die "0" ist auch schmal wie Null, und nicht breit wie Otto). Komisch, Google kennt die Beschriftung für alles mögliche, aber nicht für Elektro-Zeugs. Gibt es ein Datenblatt? Das "8.000" Dingens heisst bei mir nur "Y". Aber die beiden Cap neben beiden sind schon verräterisch (wenn man erstmal darauf aufmerksam gemacht wird). 

Ich finde den ARM M3 interessant, und hab mir ein Blue-Pill board zugelegt. Dies hat neben dem "8.000" noch ein "32.768K E C G7", was ein MC-306 (kHz Frequency Range Crystal Unit Surface Mount (SMD)) zu sein scheint. Zur Genauigkeit finde ich: ±20-±50ppm, sowie 1.0µW Max..
 
Also auch hier zwei Oszillatoren. Die umgeschaltet werden, je nachdem wo der Strom herkommt? Hmmm. Ich habe zwangsläufig mit USB-Strom gemessen. Man müßte also den Chip 1 Woche liegen lassen, um dann die Clock Drift zu messen?

Nun gibt es von STM die AN2604 Application note (STM32F101xx and STM32F103xx RTC calibration), worin erklärt wird, wie die 32.768 kHz (nicht die 8.000MHz) korrigiert werden können, um eine höhere Genauigkeit zu erreichen. Mit meinen 50ppm habe ich zwar ungefähr richtig gelegen, aber den falschen Quartz beschuldigt :-(.

In dem AN2604 heisst es aber auch: The STM32F10xxx RTC digital clock calibration feature allows the user to adjust the clock accuracy during manufacturing (or later)!!!. Also, wenn Gissio sich der Sache annimmt, könnte man die Clock Drift deutlich verbessern!

#4
Zitat von: Elektroniknerd am Heute um 13:45Also hat man einen schnellen Timer, den man rasend schnell auslesen kann, und einen Offset, der beim booten bestimmt wurde, und mit dem man aus dem Timer die Uhrzeit bestimmt.

Achso, das ist aber etwas anderes - so ergibt das Sinn. Also die (hardwaremäßige) Echtzeituhr läuft weiterhin mit 32 kHz, wird nur einmalig beim Einschalten abgefragt. Zusätzlich läuft ab Einschalten eine "andere" Uhr im Prozessor, deren Takt jetzt vom 8 Mhz-Quarz abgeleitet wird (sowas wie "Sekunden seit Einschalten"). Die aktuelle Zeit ergibt sich aus der Summe des Einschaltzeitpunktes plus der inzwischen vergangenen Sekunden. Wenn dieser 8-MHz-Quarz "schlechter" ist, läuft die Uhr also im eingeschaltenen Zustand ungenauer, als im ausgeschaltenen Zustand.
Ist es eigentlich dann "good practice" beim Ausschalten die 32-kHz-Uhr wieder mit der neuen Uhrzeit zu stellen oder lässt man das besser bleiben?
Weil: Die beiden Uhrzeiten laufen ja definitv auseinander - wie weit, ist nur davon abhängig, wie lange das Gerät dauerhaft eingeschalten bleibt. Je nach Richtung des Auseinanderlaufens könnten sich ja dann auch wieder die von @ullix beschriebenen Zeitsprünge ergeben.
#5
Szintillatoren / Alterung Plastikszintillator
Letzter Beitrag von JanK - Heute um 14:26
Hallo zusammen,

über Umwege sind bei mir drei Stückchen Plastikszintillator angekommen, ist wohl im Institutsmüll aufgefunden worden und eine nette Person hat dies für mich zur Seite gelegt. Technische Daten sind daher nicht zu bekommen, vorherige Nutzung auch nicht wirklich.

Ein Stück ist glasklar (Foto unten rechts), das andere ist sichtbar 'vergilbt' (Foto unten links und oben, gleiches Material).

Das Stück unten links war am grossen Stück oben dran, ich habe das mit einer scharfen Säge und mit Wasser als 'Schmiermittel' abgesägt und dann poliert und eingewickelt. Plastikszintillator lässt sich fürchterlich sägen, aber prima nass Schleifen und polieren.

Jetzt hoffe ich auf eure Antworten auf meine Fragen:

1. Woher kommt der Gelbstich? Unter UV-Licht leuchtet es wunderbar blau. Werden die so mit dem Alter? Kann man damit noch was machen? Hätte gerne ein Muon-Detektor damit gebaut...

2. Das Stückchen unten links war perfekt klar an allen polierten Seiten. Dann ein paar Stunden später fing die Oberfläche an Risse zu bekommen, das ging dann die ganze Nacht weiter, mittlerweile ist es nicht mehr schön (siehe Foto 2). Woher kommt das? Hatte Polierpaste mit 'Orangenöl' und Naphta für Acrylglas, eventuell war das zuviel für das Material?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Viele Grüsse,

Jan

#6
Zitat von: DG0MG am Heute um 12:39Du meinst das mit "Y2" beschriftete Bauteil
Jepp, genau der ist es. Da sitzen ja auch gleich die üblichen "15pF" (C3 und C5) Kondensatoren neben, der andere Quarz heißt Y1 ... das sieht sehr eindeutig aus.
Zitat von: DG0MG am Heute um 12:39Das kann ich mir nicht vorstellen.
Ich habe es bisher immer so gemacht und es noch nirgends anders gesehen. Was nichts heißen muss - außer, das es nicht ungewöhnlich ist.

Man macht das schlichtweg, weil "Hardware-Uhr auslesen" lange, verdammt lange oder nervig elend lange dauert. Und man das bei Stoppuhrfunktion eigentlich gerne verdammt schnell wissen möchte. Also hat man einen schnellen Timer, den man rasend schnell auslesen kann, und einen Offset, der beim booten bestimmt wurde, und mit dem man aus dem Timer die Uhrzeit bestimmt.

Zum Ausprobieren würde ich den Uhrenquarz einfach "anhalten", wenn man da auf der Eingangsseite mit einem 1:1 Tastkopf ran geht, reißt die Schwingung (typischerweise) ab. Und die zugehörige Uhr sollte stehenbleiben. (Auf der anderen Seite von Quarz misst man schlichtweg 32kHz, die ist niederohmig genug.) 
#7
Zitat von: Elektroniknerd am Heute um 12:32Auf den Platinen-Bildern des FNIRSI GC-01 ist ein zweiter, kleiner SMD-Quarz, nebst Beschaltung, zu erkennen. Vermutlich ist das ein Uhrenquarz.

Du meinst das mit "Y2" beschriftete Bauteil an der linken unteren Ecke des Prozessors?

https://raw.githubusercontent.com/Gissio/radpro/main/docs/devices/FNIRSI%20GC-01/img/gc-01-board-type.jpg

Ob aber wirklich im EINgeschaltenen Zustand die Taktquelle für die Echtzeituhr auf den 8MHz-Quarz umgeschwenkt wird? Das kann ich mir nicht vorstellen. Nur die Stromversorgung erfolgt nicht mehr aus der Knopfzelle, wenn der ganze Prozessor Strom hat.
Vielleicht kann man das mit einer kleinen Heizung in Form eines 1206-SMD-Widerstands herausfinden, mit der man die Quarze einzeln erwärmt und die Drift beobachtet.
#8
Auf den Platinen-Bildern des FNIRSI GC-01 ist ein zweiter, kleiner SMD-Quarz, nebst Beschaltung, zu erkennen. Vermutlich ist das ein Uhrenquarz. Der CH32F103C8 scheint *sehr* kompatibel zu sein, Low-Cost China-Module mit dem drauf haben regelmäßig einen Uhrenquarz (... dann auch im unverwechselbaren Uhrenquarz-Gehäuse).
Anders wäre auch die Speisung mit der Knopfzelle kaum machbar.
Insofern läuft die Uhr verdammt sicher mit einem 32,768kHz-Quarz. Die haben aber üblicherweise eher 20ppm als 50ppm.

Aber: (sehr wahrscheinlich) nur wenn das Gerät aus ist.
Also als Batterie-Backup-Uhr.
Läuft das Gerät, dann wird oft (=üblich) die Uhr von einem Timer bedient/hochgezählt, der aus dem Haupttakt kommt, hier also aus dem 8MHz-Quarz abgeleitet ist. Und der kann sehr gut 50ppm haben.

Anmerkung: 20 Sekunden/Tag sind 100ppm, das wird mit einem Quarz schwierig. Da kann man auch Software-Probleme vermuten. (Verbaselte Interrupts, falsch eingestellte Timer, Delay-Timer statt periodischer Timer: da summiert sich dann etwas variable Latenz über den Tag auf.)
#9
wäre m.E. notwendig. Wenn nicht so, wie dann?
#10
Sachsen / Schacht 235 "Weißer Hirsch" be...
Letzter Beitrag von Lennart - Heute um 12:29
Die Halden von Schacht 235 "Weißer Hirsch" befinden sich an der Hauptstraße zwischen den Ortsteilen Erla (Schwarzenberg) und Antonsthal (Breitenbrunn/Erzgeb.). Wie Schacht 318, der nur wenige hundert Meter entfernt ist, gehört auch die Lagerstätte "Weißer Hirsch" zum Wismut Objekt 08. Im Abbauzeitraum von 1948 bis 1959 wurden 747,4 t Uran gewonnen.


Die Halden erreicht man, wenn man den Ortsteil Erla in südwestlicher Richtung verlässt. An der Abfahrt nach Bermsgrün fährt man vorbei und sieht kurz nach der Brücke linkerhand einen steilen Waldweg. Diesem folgt man eine Weile lang und stellt dann das Auto seitlich ab. Auf der Halde wird werktags Schotter gewonnen, ein Besuch sollte auf ein Wochenende gelegt werden. Das Parken ist an mehreren Stellen entlang des Weges möglich, ich habe z.B. relativ weit unten angehalten.

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Der gesamte Weg ist ungefähr einen Kilometer lang. Danach sieht man eine Abzweigung. Rechts befindet sich die Einfahrt auf das Gelände. Es gibt nur eine Kette als Sicherungsmaßnahme, vermutlich um ein Befahren zu verhindern. Zäune oder Verbotsschilder gibt es keine. Bei meinem Besuch wurde das Gelände von Spaziergängern, Mineraliensammlern und Motocross-Fahrern aufgesucht.

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Nach dem Betreten wird einem das ganze Ausmaß klar: Halden so weit das Auge reicht. Ein ganzer Fuhrpark inklusive schwerem Gerät zeugt von der andauernden Schottergewinnung. Von oben sieht man auch die ungefähr parallel verlaufende Straße (und Bahnstrecke) nach Antonsthal.

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Das Thema "Fundmöglichkeiten" ist so eine Sache für sich. Grundsätzlich kann man dort allerhand finden, jedoch gilt wie auch bei Schacht 318: ohne empfindliches Messgerät wird es schwer. Zufallsfunde sind natürlich immer möglich. Das folgende Stück lag z.B. offen herum, sogar in der Nähe der Einfahrt:

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Trotzdem war ich von den eingeschränkten Fundmöglichkeiten etwas überrascht. Die Raysid-Karte gibt einen Überblick über die Ortsdosisleistung auf dem Gelände. Wichtig: es handelt sich nicht um eine korrekt ermittelte ODL in einem Meter über dem Boden, sondern direkt in Bodennähe. Link zu der Karte weiter unten.

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Wie man sehen kann, ist die ODL weitestgehend unauffällig. Von wenigen Hotspots mal abgesehen. Bei Impulsraten von 100-300 CPS (Raysid) habe ich an einigen Stellen etwas gegraben. Häufig findet man kleine und unansehnliche Fragmente von Uraninit. Der Großteil davon ist derb und ohne ersichtliche Blasenstruktur. Mineralogisch also eher uninteressant und den Kraftakt beim Graben nicht wert.

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Etwas verwunderlich sind auch offenporige Schlackensteine, die man ab und zu findet. Sowas kenne ich aus Helbra. Eine merklich erhöhte DL konnte man nur an einem Exemplar feststellen, das habe ich aber nicht fotografiert. Im direkten Kontakt einstellige µSv/h.

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Wo sollte man also am besten suchen? Bei Schacht 318 war meine Einschätzung noch, dass die Suche in den überwachsenen Bereichen lohnenswert ist. Hier habe ich die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die überwachsenen Hänge waren Zeitverschwendung, wohingegen man in den angeschnittenen Bereichen häufiger Hotspots lokalisieren konnte. Das ist im Grunde auch logisch. Die Raysid-Karte sollte man mit Vorsicht genießen, da die Schottergewinnung zu einer ständigen Veränderung der Halde führt.

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Der einzige "besondere" Fund wurde bei den blauen Punkten gemacht. Es handelt sich um einen kleinen Reicherzklumpen mit ordentlicher DL. Fundort war der seitliche Wall zur Straße hin. Unter den Pflanzen kann man das gegrabene Loch erkennen:

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Lange habe ich mich mit dem Stück nicht beschäftigt, nur kurz abgespült und mal in ~ 150 mm Entfernung gemessen. Die Seite, wo sich die Pechblende-Adern erkenne lassen, zeigt Richtung Boden. > 10 µSv/h wird vom Automess angezeigt. Auf die Entfernung ist das nicht wenig.

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Fazit:

Die Halden von Schacht 235 sind einen Besuch wert. Auch wenn die Fundmöglichkeiten begrenzt sind, werden durch den fortlaufenden Anschnitt immer neue Schichten freigelegt. Darüber hinaus ist die Landschaft idyllisch und der Ausblick grandios. Wenn man dort nicht fündig wird, kann man sein Glück bei Schacht 318 versuchen. Durch die Höhenunterschiede kann man leider zwischen den beiden Halden nicht ohne Weiteres hin und her wechseln, trotz der geringen Entfernung. Der Fällbachschacht (Schurf 23) ist auch nicht weit entfernt.



Quellen u. Links:

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Schwarzenberger%20Kuppel/Antonsthal/Schacht%20235%20%28Wei%C3%9Fer%20Hirsch%29

https://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_Objekt_08

https://raysid.com/map/#16-12.77454-50.50628-hybrid-raysid_doserate-1-sv-cps-global

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,2107.0.html

Bücher:

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,302.45.html (siehe Antwort #45 / Infos im Buch auf S. 179)