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#11
Wie schon oben gesagt, ich habe nun die Menge an Flossenbürger-Granit Stücken, die ich zusammen mit dem Rikamino-Breakout in den 10Liter Eimer gepackt habe drastisch reduziert, damit mir die Radon-Konzentration nicht davonläuft. Jetzt habe ich also nur noch 5 Stücke Flossenbürger Granit in der Kammer.
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Mit einem normalen Geigerzähler misst man über den Granitstücken nichts mehr. Dennoch ist es beachtlich wie schnell sich immer noch eine Radonatmosphäre im Eimer aufbaut, die man mit dem low-cost Rikamino-Breakout recht deutlich nachweisen kann. Ich habe nach dem ersten Versuch mit etwa 1.9Kg Granit den Datenlogger nicht gestoppt, sondern habe auch das Öffnen des Eimers zum Rausnehmen von 9 der ursprünglich 14 Stücke und den Neustart mit nur noch etwa 700g an Granit im Eimer mitgeloggt. Man sieht dabei jetzt den ersten Versuch, der mit deutlich höherer Steigung losgelaufen war, dann ein Absacken der Aktivität in Zyklen/h auf ungefähr den Anfangswert und dann das Loslaufen mit deutlich niedriger Steigung was der geringeren Menge Granit geschuldet ist.

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Jetzt werde ich das Logging mit dieser Menge weiterlaufen lassen um damit mal zu sehen ob man sowas wie eine negativ-exponentielle Sättigung mit grob 3.82Tagen Halbwertszeit sehen kann. Das wird natürlich mehr als eine HWZ dauern und ich hoffe, dass die Messung solange stabil bleibt.

Ich glaube aber, dass die Messkurve am Ende von der idealen Kurve schon etwas abweichen wird, aus zwei Gründen: Zum einen wird der Deckel nicht ganz dicht schließen und auch die Kabeldurchführungen werden nicht ganz perfekt gedichtet sein. Damit werde ich Aktivität verlieren. Und zum anderen ist der Eimer aus einem billigen Plastik, das sich statisch auflädt. D.h. es wird einen gewissen "Plate-Out" Effekt geben, wo die Alpha-aktiven Zerfallsprodukte ähnlich wie Hausstaub auf dem geladenen Plastik kleben bleiben und dann zur Gesamtaktivität nicht mehr beitragen. Das ergibt also auch einen Verlust an Aktivität. Aber warten wir es mal ab, wie es rauskommt.
#12
Ja, ok, deine Texte sind meistens recht lang, beinhalten dann aber auch sehr viele Infos.
Da übersieht man schnell wichtige Details.
Sorry Bernd🤷🏼
Aber die gute Nachricht:
Es sollte auch der 2N4117A gehen.
Und der ist bei Ebay hier erhältlich:
https://www.ebay.de/itm/235085812225
10 Stück kosten 12,90 Euro bei kostenlosem Versand.
#13
Zitat von: DL8BCN am Gestern um 20:05Ok, Datenblätter findet man ja von beiden Typen. Weiß jemand, mit welcher Bezeichnung bzw. Abkürzung der Gate Leckstrom in den Datenblättern zu finden ist? Oder ob das gar nicht angegeben wird?
Ich habe den ,, Gate cutoff current"  -IGss des BF245 gefunden.
Da steht <= 5nA. Ist stark temperaturabhängig.
Ok, beim SMP4117A steht -IGss: -1pA.
Wenn der Gate Reverse Current die richtige Bezeichnung ist, dann ist der SMP4117A wohl um einiges besser geeignet.


Ich weiß ja, meine Texte lesen ist immer etwas mühsam :(  Aber vielleicht schaust Du Dir das doch nochmal an, speziell auf Seite 3:

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?action=dlattach;attach=32984

Da stehts: "Wichtig ist, der Buchstabe A am Ende bei allen Gehäuse-Varianten, weil das den
Gate-to-Source Reverse Current Igss betrifft, der dann als max. -1pA spezifiziert ist."
 ;)
#14
Ok, Datenblätter findet man ja von beiden Typen. Weiß jemand, mit welcher Bezeichnung bzw. Abkürzung der Gate Leckstrom in den Datenblättern zu finden ist? Oder ob das gar nicht angegeben wird?
Ich habe den ,, Gate cutoff current"  -IGss des BF245 gefunden.
Da steht <= 5nA. Ist stark temperaturabhängig.
Ok, beim SMP4117A steht -IGss: -1pA.
Wenn der Gate Reverse Current die richtige Bezeichnung ist, dann ist der SMP4117A wohl um einiges besser geeignet.

#15
Der Gate-Leckstrom des BF245A dürfte zu groß sein.
#16
Es wird ja der SMP4117A empfohlen.
Offensichtlich ist das ein ganz normaler J-FET Transistor.
Was spricht dann gegen die Verwendung eines BF245A, den viele in der Bastelkiste haben?
Ok, der Exot hat 40V und der BF245 hat nur 30V.
Muss aber nicht unbedingt ein Problem sein.
Vielleicht teste ich Morgen mal mit dem BF245A.
Die Messkammer ist schon fertig.
Interessant finde ich auch die Lösung von unserem Forenkollegen ,,Stoppi". Er hat den Messverstärker aus einer Brückenschaltung von NPN und PNP Darlingtontransistoren gebaut.
In der Mitte der Brücke befindet sich das Messgerät.
Außerdem gibt es einen Offsetabgleich.


#17
Radon / Aw: Darf es etwas Radon sein? ...
Letzter Beitrag von DL8BCN - Gestern um 17:59
Es gab mal einen Bericht über Traumhäuser im Fernsehen.
Da hat jemand sein Haus komplett ! aus Granitplatten gebaut.
Also alle Wände, Böden, Decken etc.
Ich glaube der Bauherr war Mitinhaber oder der Sohn vom Chef eines Natursteinwerkes.Stichwort naturnahes Bauen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das die die Radon, bzw. Strahlungsthematik auf dem Zettel hatten. Ist natürlich nur meine Spekulation...
Vieleicht wurde es später günstig verkauft😭
#18
Zitat von: DL8BCN am Gestern um 15:38Was mich wundert ist, das so eine Ionisationskammer mit solch geringer Spannung funktioniert!
Das sollte doch um so besser gehen, je höher die Betriebsspannung ist.

Das hab ich versucht hier zu erklären:
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=30114
#19
Radon / Aw: Darf es etwas Radon sein? ...
Letzter Beitrag von opengeiger.de - Gestern um 15:44
Im Zusammenhang mit den Messungen mit einer einfachen selbst-gebauten Ionisationskammer (https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,2305.0.html) würde ich gerne mal die Messung der sogenannten Exhalationsrate des Radon diskutieren. Wer hat denn mit solchen Messungen schon Erfahrungen gesammelt?

Die Exhalationsrate beschreibt ganz offensichtlich, wie schnell die Radon-Aktivitätskonzentration über einer Boden- Baustofffläche ansteigt, das Radon exhaliert.

Beispiel: Jemand hat viel Geld geerbt und realisiert sich nun sein Traumhaus. Dabei baut er sich eine Traumküche ein und lässt sich die Arbeitsplatte aus ,,todschickem" Flossenbürger Granit Typ gelb einbauen. Ein Beispiel dafür kann man hier anschauen:

https://www.scholz-naturstein.de/images/leistungen/kuechen/kueche_flossenbuerger/1DX_9557.JPG

edit dg0mg: Bitte keine fremden Bilder hotlinken!

Quelle: https://www.scholz-naturstein.de/leistungen/kuechen

Gut, das wird seinen Preis haben, aber wenn man gut geerbt hat, kein Problem. Wenn sich nun der erste Schock gesetzt hat, nachdem ein guter Freund seinen Pancake-Geigerzähler auf den ,,Flossi" aufgelegt hat, ist die Frage: gleich wieder rausreißen oder von der Paracelsus Hormesis-Annahme ausgehen?

Dabei ist nun die wissenschaftliche Kernfrage: Spielt das vom Strahlenschutz her überhaupt eine Rolle? Wenn ich mir das so überlege, wird die direkte Exposition wohl kaum eine Rolle spielen. Wo ich mir aber nicht so sicher bin, ist hinsichtlich der Radon-Exhalation. Die Frage nach der Radon-Exhalation ist recht schwer zu beantworten. Jedenfalls stelle ich fest, dass selbst kleine Mengen (<1kg) von Flossenbürger Granitgestein ruck zuck eine erhebliche Radon-Aktivitätskonzentration erzeugen können, die sich auch ganz leicht nachweisen lässt. Wenn es sich also um ein nach neuesten Energie-Standards errichtetes Haus mit entsprechend dichter Gebäudehülle handelt, und nicht anderweitig für eine Luftwechselrate gesorgt wird, dann könnte eine solche Granit-Installation schnell für mehr als 300Bq/m^3 sorgen. Schlimmer noch, wenn auch Böden zum Beispiel das komplette Schlafzimmer mit ,,Flossi" gefliest wird. Klar man könnte natürlich auch eine aphrodisierende Wirkung des Radon unterstellen, als spezielle Art der Hormesis, wenn die Dosis nicht zu hoch ist, aber ich wäre in so einem Fall doch eher vorsichtig, denn ein teurer Granit wird ja schon mit einer Lebenserwartung von > 50Jahren verlegt, sonst lohnt sich das Ganze ja nicht.

Jetzt hängt aber die Exhalationsrate eines Baumaterials oder Bodens doch sehr stark von der Porosität, und vielem mehr ab. Rechnen wird man das kaum können. Also wie Messen? Klar man könnte dem Granit-Lieferanten nach einer Demofliese fragen, wenn man eine Fläche von 100qm zum Verlegen in Aussicht stellt. Diese könnte man in Stücke schlagen und in einen dichten Eimer zusammen mit einem Radonmessgerät packen und die Geschwindigkeit des Anwachsens der Radon-Aktivitätskonzentration aufzeichnen. Diese müsste mit:

A(t)= A0*(1-exp(-ln(2)/3.82d*t)

Wobei die 3.82d die HWZ des Radon in Tagen ist.

Jetzt beschreibt ja die Steigung dieser Kurve quasi, wie schnell die Radon-Aktivitätskonzentration anwächst und wäre somit ein Maß für die Exhalations-Rate. Das wäre dann:

A(t=0) = A0*ln(2)/3.82d

Wenn man dieses A(t=0) für verschiedene Granitsorten bestimmt, dann könnte man zumindest sagen, welche Sorten unbedenklich und welche bedenklich sind, wenn man sich an die Fakten des Strahlenschutzes hält, oder nicht?
#20
Ok, danke für die ausführliche Antwort.
Ich werde auf jeden Fall auch so ein Teil nachbauen.
In meinen Flächenzählrohren der Kontaminationsmonitore sind in den Messkammern ja auch extrem dünne Drähte gespannt.
Die sind so dünn, das man sie kaum sehen kann!
Das hat dann wohl denselben Hintergrund.
Stichwort Feldstärke.
Ich werde dann einen dünnen aber ausreichend stabilen Draht nehmen, da er ja nur an einer Seite gehalten wird.
Es wird ja AWG24 bis AWG22 empfohlen.
Das müssten rund 0,5mm Durchmesser sein.
Was mich wundert ist, das so eine Ionisationskammer mit solch geringer Spannung funktioniert!
Das sollte doch um so besser gehen, je höher die Betriebsspannung ist.