radium uhr

Begonnen von nukulus, 25. November 2021, 08:43

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Peter-1

Noch als kleine Ergänzung. Die Uhr bringt bei direkter Auflage auf dem RadiaCode101 3 µSv/h. Und durch das Alter hat sich auch sehr schön Pb210 gebildet !
Gruß  Peter

neptun

Zitat von: Henri am 25. November 2021, 15:42
Je mehr Radium, desto mehr Radon. Das diffundiert ja durch fast alles durch, auch durch dickeres Plastik, oder Schraubdeckeldichtungen. Wenn Du das dann zu Deinen anderen Strahlern (falls vorhanden) legst, oder gar zu Deinen Messgeräten, sind die schnell kontaminiert. Wenn Du so was schon haben möchtest, ist weniger auf jeden Fall mehr.

Dann ist außerdem noch die Strahlenschutzverordnung zu beachten. Antike Uhren darfst Du haben, soweit ich weiß, aber für Radium allein war die Freigrenze nicht sonderlich hoch.

Einzelne Zeiger sind deutlich besser zu kapseln als ganze Uhren. Ideal wäre sicherlich ein Glasröhrchen oder Reagenzglas als Behälter, das man oben abschmilzt.

Wenn Du eine ganze Uhr kaufst, hast Du in der Regel ja noch Radiummarkierungen auf dem Zifferblatt. Die Uhr ist dann auch schon komplett von innen kontaminiert. Wenn Du sie öffnest, z.B. um die Zeiger auszubauen, kannst Du leicht was davon inkorporieren oder Kontamination verschleppen.

In Online-Auktionsbörsen gibt es öfters hübsche alte Uhrenzeiger als Sammelobjekt oder Ersatzteil, da würde ich mich mal eher umschauen. Die sind preislich so um die 10,-.

Viele Grüße!

Henri

Guter Beitrag. Denn Radon diffundiert durch so ziemlich alles hindurch. Ich las eine Studie, dass es selbst durch Uranglasschmuck diffundiert, wenn auch nur sehr schwach. Also ist die landläufige Meinung dass Radon mit einer Box oder Glas abzuschirmen sei unrichtig. Bei Radium benötigt man eine Ventilation mit Filter ansonsten ,wie Du schreibst, wird alles kontaminiert .

NoLi

Zitat von: neptun am 28. Januar 2022, 01:32
Guter Beitrag. Denn Radon diffundiert durch so ziemlich alles hindurch. Ich las eine Studie, dass es selbst durch Uranglasschmuck diffundiert, wenn auch nur sehr schwach. Also ist die landläufige Meinung dass Radon mit einer Box oder Glas abzuschirmen sei unrichtig. Bei Radium benötigt man eine Ventilation mit Filter ansonsten ,wie Du schreibst, wird alles kontaminiert .
Nicht ganz so. Es gibt radondichte Folien, z.B. als Klebefolien, siehe Prof. Philipsborn   

Radon Exhalation aus Baustoffen - ein Beitrag zur Metrologie ...
https://www.radioaktivitaet-zum-anfassen.com › app


Neuartige-Versuche-zur-Radioaktivität-Physikalische-Blätter.pdf
https://www.radioaktivitaet-zum-anfassen.com › app
PDF

Auch aus Gläser mit einer guten Gummidichtung entweicht kein Radon.
Übrigens: Uranglasschmuck enthält chemisch reines Uran OHNE Radium und daher auch ohne Radon...nur in ganz seltenen Fällen wurde Uranglas aus unbehandelter Pechblende (in diesem Fall mit Radon) hergestellt.

Norbert

Flipflop

Hallo zusammen,

Was meint ihr dazu?

https://chrononautix.com/radium-uhren-gefaehrlich/

Leider auf Englisch und vermutlich ziemlich Kritisch verfasst aber lesenswert, kann da jemand eine Anleitung geben wie man das Übersetzen kann?
Danke im Voraus.

https://eprints.kingston.ac.uk/id/eprint/34851/1/Crockett-R-34851-AAM.pdf




Kermit

Zitat von: Flipflop am 14. Dezember 2022, 17:13Leider auf Englisch und vermutlich ziemlich Kritisch verfasst aber lesenswert, kann da jemand eine Anleitung geben wie man das Übersetzen kann?
Danke im Voraus.

deepl.com ist hilfreich  ;) unter Umständen muss man den Text in kleinen "Stücken" übersetzen  ;) 

bsp:

Zusammenfassung.
Radon wird im Allgemeinen als natürlich vorkommende radiologische Gefahr betrachtet, aber wir berichten hier
über Messungen signifikanter, gefährlicher Radonkonzentrationen, die aus vom Menschen verursachten Quellen stammen,
z.B. Radium-Uhren. Diese Studie ist eine Untersuchung und Bewertung der Gesundheitsrisiken durch
Radium und Uran, die in historischen Artefakten gefunden wurden, und dem Radon, das von ihnen ausgeht. Diese
Radium-Uhren, die im Mittelpunkt stehen, sowie Uhren, Flugzeuginstrumente, Ornamente und
Artefakte aus Uranglas / Uranglasur. Solche Gegenstände waren in den 1930er und 1940er Jahren sehr beliebt
und 1940er Jahren sehr beliebt und sind auch heute noch leicht erhältlich.
Eine Sammlung von 30 Taschen- und Armbanduhren mit Radiumzifferblatt wurde gemessen und ergab, dass sie
Radonkonzentrationen zu verursachen, die zwei Größenordnungen über dem britischen Haushaltsgrenzwert
Level von 200 Bq-m-3

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Flipflop

Danke, funktioniert. Habe mal etwa 4 Seiten gelesen.  :good:

Frage: Wenn ich ein Radiumproblem/ (Kontamination) habe, dann habe ich automatisch ein Radonproblem, mit seinen Töchtern, oder wie auch immer.
Wenn die Belastung in einem Wohnraum grösser ist als 1mSv pro Jahr wird Saniert.
Wie gross ist denn die Belastung durch Radon in Bq/m3 = Das gibt ja dann irgendwie eine Mischrechnung? Einfacher ist es mit der Erde, vermute ich.
Dort steht etwas von einer Radium-Konsentration ab/über 1000 Bq/Kg wird Saniert. = Normalwert minus das Gemessene = Die Belastung.

NoLi

Zitat von: Flipflop am 14. Dezember 2022, 21:56...
Wie gross ist denn die Belastung durch Radon in Bq/m3 = Das gibt ja dann irgendwie eine Mischrechnung? Einfacher ist es mit der Erde, vermute ich.
...
Guckst Du hier:

"Berechnung der Dosis aus der spezifischen
Aktivität der Radonfolgeprodukte"


https://www.sarad.de/cms/media/docs/applikation/an-010_dose_calulation-de.pdf

Norbert

Kermit


Flipflop

Danke,
50 Bq/m3 = 0.85 mSv pro Jahr.


NoLi

Zitat von: Flipflop am 14. Dezember 2022, 17:13Hallo zusammen,

Was meint ihr dazu?

https://chrononautix.com/radium-uhren-gefaehrlich/
...
Na ja, wie hier steht, wurden die Radon-Konzentrationen in einem unbelüfteten Testraum untersucht. Wenn keinerlei Luftaustausch statt findet, kann ich mir schon vorstellen, dass die Konzentration solche Werte erreichen kann. Aber wer hat so was schon zu Hause, einen Wohnraum völlig ohne Luftaustausch? Neben dem mehr oder weniger regelmäßigem Lüften und Türenöffnen zieht von irgendwo her immer ein, wenn auch vielleicht geringer, Luftzug herein und verdünnt die Radonkonzentration merklich bzw. sorgt durch diese Ritzen für einen Abzug nach draussen.
Daher würde ich mir bei üblichen Weckern/Armbanduhren/Taschenuhren mit radiumhaltiger Leuchtfarbe keine so großen Sorgen machen, es sei denn, es wäre eine größere entsprechende Uhrensammlung in der Wohnung.

Aber vielleicht hat jemand unter uns Forenmitgliedern ein Radon-Messgerät, RadonEye o.ä., und eine/mehrere Uhren/Wecker mit Radiumleuchtfarbe und könnte die Radonkonzentration im Aufbewahrungszimmer sowie zum Vergleich auch die Uhrendosisleistung (mit benutztem Messgerät) hier darstellen, um einen realistischen Vergleich zu bekommen.

Norbert

Henri

Es gibt ja diese Vakuumiergeräte für Lebensmittel. Denkt ihr, es macht Sinn, seine Uhren in vakuumierter Folie einzuschweißen? Durch den erniedrigten Innendruck dürfte die Diffusion nach außen behindert sein. Außerdem verhindert man die Freisetzung zerbröselter Leuchtmasse und Radon-Folgeprodukte, aber die Uhr wird durch diese "Einlagerungsart" nicht beschädigt und kann in einer Sammlung weiterhin ohne große Einschränkungen betrachtet werden. Nun gut, Aufziehen und Uhrwerk anschauen ist dann natürlich nicht mehr möglich...

Ich habe zwar ein Vakuumiergerät, aber keine radiumhaltige Uhr, so dass ich nicht in diese Richtung experimentieren kann.


Übrigens, die natürliche Radon-Belastung in meiner Wohnung nähert sich an 150 Bq/m³ an, wenn ich längere Zeit nicht zu Hause war (Urlaub). Darüber hinaus geht sie nicht. Jetzt im Winter bei frostigen Temperaturen mache ich 2-3 Mal Stoßlüften am Tag und das reicht, um das Radon auf deutlich unter 50 Bq/m³ zu drücken (gemessen mit dem RadonEye). Zu Covid-Zeiten habe ich mit einer CO2-Ampel experimentiert und es ist erstaunlich, wie schnell sich die Luft "verbraucht". Lüften muss man also in jedem Fall. Auch hier ist mir aber aufgefallen, dass ein Maximalwert an CO2 unabhängig vom gezielten Lüften nicht überschritten wird. Ich wohne halt nicht in einem Niedrigenergie-Haus, das komplett dicht ist. Wie Norbert schon geschrieben hat, irgendwo erfolgt immer ein wenig Luftaustausch.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

Tja, wie schon mal angemerkt:
Je weniger Energieverbrauch ("Niedrigenergiehaus") ein Haus durch Verdämmung hat, desto höher wird die Strahlenexposition für die Bewohner!

Norbert

Henri

Zitat von: NoLi am 15. Dezember 2022, 13:43Tja, wie schon mal angemerkt:
Je weniger Energieverbrauch ("Niedrigenergiehaus") ein Haus durch Verdämmung hat, desto höher wird die Strahlenexposition für die Bewohner!

Norbert

Obwohl es natürlich clevere Belüftungslösungen gibt, über Wärmetauscher. Um Luftaustausch kommt man nicht herum. Eine einzelne Person in einem 15m² unbelüfteten Büro schafft es in einer Stunde, die Luft so weit runterzuatmen, dass sie ausgetauscht werden sollte. Wird das verhindert, steigt der Kaffeekonsum rapide an... so erkläre ich mir auch, warum ich früher in der Schule immer so müde war  ;D

Flipflop

Hallo zusammen,
Ist nicht von mir. Aber ohne Plastiktüte würde ich solche Sachen nicht bewegen. Und dann in einem Glas aufbewahren/ Transportieren. Vakuumieren? Warum nicht. Vermutlich nicht ohne Risiko aber ein Versuch wäre es Wert. Ich Glaube es gibt geeignetere Teststrahler. Einzelne Zeiger in einem Glas, oder eingegossen in Epoxit. Oder beides.

Flipflop

Irgendwo habe ich einen Zeiger gesehen, schön eingegossen. Wie das hier. Ist leider nur ,,Radon"