Thermolumineszenz-Dosimeter und Auswertegerät RDC IIIA /RDC IIID

Begonnen von Jona, 23. November 2022, 23:44

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Jona

Hallo zusammen,
ich habe mir nun ein Dosimeter Auswertegerät (RDC 3 A wie Auswertegerät), mit dem Netzteil (RDC 3 N wie Netzgerät) und die Dosimeter (RDC 3 D für Dosimeter gekauft, die 126 Seitige Instandsetzungsanleitung habe ich bereits gefunden und gelesen  :yes: .
Hat noch jemand Infos oder Erfahrungen mit dem Gerät gemacht?
Viele Grüße
Junior Elektroniker


NoLi


Kermit

Zitat von: Junior-Elektroniker am 23. November 2022, 23:44Hat noch jemand Infos

Ich nehme mal an Du hast Die Dienstvorschrift (DV) der NVA zum Auswertegerät dazu erhalten, da Du ja die Instandtsetzungsanleitung hast ... ;)

Wenn nicht, wäre es hilfreich, die entsprechende DV zu besorgen:
Infos auf die Schnelle:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/IETJABPTTE37QDR3AB47MNCHSSXACL36
und hier als Repro:
http://nva.4mg.com/shopabcmessg.htm

Die Dosimeter sind TLD-Dosimeter, das sind die "Stäbchen" in dem schwarzen Plastik-Teil. Ein Problem könnte sein, das Du die Dosimeter nach der Bestrahlung thermisch löschen musst, damit sie wieder einsatzfähig werden. Ich bin mir nicht sicher, ob das im Auswertegerät mit gemacht werden kann...

Ausserdem sind die "Stäbchen" recht empfindlich, die sollten/dürfen nicht mit den Fingern angefasst werden. Der Grund ist das Fett und der Schweiß, der dann auf den TLD's landet.

Weiterhin ist als Literatur das "Handbuch für KC- Aufklärer" der NVA u.U. hilfreich. Das gibt es ab und an bei boolooker und eba*. Leider meistens nicht sehr preiswert.

Jona

Könnte mir die DV vieleicht jemand schicken?

DG0MG


Wenn Sie jemand hat, dann bitte gleich als PDF hier einstellen.

Ich fürchte aber, dass das eine schwierige Suche wird, denn der Gerätesatz wird zwar überall angeboten, es kauft ihn aber keiner, weil man nichts mit ihm anfangen kann. Da kommen also nur Hardcore-Sammler von "DDR-Zeuch" oder Militaria in Frage.

Was hast Du denn mit dem Kasten vor? Die untere Messgrenze ist mit 3 Röntgen angegeben, das sind ~30 MilliSievert. Wenn man sich mal einen schon recht "heißen" Pechblendestein vorstellt, der im Kontakt vielleicht 500 µSv/h erreicht, so muss man den immerhin 60 Stunden daneben legen, bevor sich überhaupt eine messbare Dosis ergibt.

Zitat von: Kermit am 24. November 2022, 15:48Ich nehme mal an Du hast Die Dienstvorschrift (DV) der NVA zum Auswertegerät dazu erhalten, da Du ja die Instandtsetzungsanleitung hast ...

Ich nehme an, dass er die Instandsetzungsanleitung hier gefunden hat: http://www.zkrat.com/Dokumentace/RDC3A_gamma-neutron-dosimeter_sm.pdf

Im Gerät befindet sich ein Sekundärelektronenvervielfacher (PMT) zum Detektieren der beim Aufheizen aus dem Dosimeterstäbchen austretenden Lichtquanten. Dieser Block wurde auch schon einzeln bei ebay verkauft.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Jona

http://www.atemschutzddr.de/0d5ea9a3ef0f49101/0d5ea9a3f00ca541b/0d5ea9a3f210f1125/index.html
wenn man hier ein bisschen runterblättert sieht man die Codeschablonen für die Dosimeter, ich habe aber irgendwie noch nicht verstanden wie man da das Datum eintragen soll.
Weis jemand zufällig wie das geht
Viele Grüße

Radioquant98

Das Dosimeter wird automatisch beim Auswerten durch das Ausheizen gelöscht.
Im Gerät ist kein SEV sondern eine Fotozelle.

Aber messen kann man mit den Geräten, die man kaufen kann nicht mehr, da die eingebaute radioaktive Kalibrierlichtquelle immer fehlt. Ich habe bei meinem Gerät eine Konstantlichtquelle mit einer roten LED eingebaut. Das funktioniert , aber da ich keinen Vergleich zu einem  kalibrierten Gerät bzw einem Dosimeter mit bekannter Dosis habe, sind es eben mehr oder weniger Hausnummern, was angezeigt wird.

Viele Grüße
Bernd

DG0MG

Zitat von: Radioquant98 am 27. Februar 2023, 13:52radioaktive Kalibrierlichtquelle

Wozu ist die gut?
Ich dachte, da ist nur ein PMT drin, der die beim aufheizen austretenden Photonen detektiert?

Ich hab jetzt mal in der gesamtdeutschen Dienstvorschrift gelesen, da gibts einen Abschnitt "Reinigen der Kontrolllichtquelle", das wird mit einem Wattetupfer gemacht. Da ist von radioaktiv und Vorsicht nicht die Rede. Im Grundsatz dient sie natürlich der Kalibrierung, ist klar. Um eine definierte Anzahl von Photonen zu erzeugen, die Dosis X entsprechen.

Woran kann man denn erkennen, dass die KLQ ausgebaut ist? Wird da ein Error angezeigt?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Ah tatsächlich ist auf einem Foto der Instandsetzungsanleitung S. 63 ein Trefoil zu sehen:

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Das ist mir völlig neu, dass in den Dingern was aktives drin war.
Wer findet nähere Informationen? Es müsste ja eine Art Leuchtfarbe sein. Radium? Promethium? Tritium? 
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: DG0MG am 27. Februar 2023, 19:05...
Das ist mir völlig neu, dass in den Dingern was aktives drin war.
Wer findet nähere Informationen? Es müsste ja eine Art Leuchtfarbe sein. Radium? Promethium? Tritium? 
In solchen Konstantlichtquellen werden wegen der geforderten Langzeitkonstanz in der Regel C-14 basierte Leuchtmittel verwendet.

Norbert

Radioquant98

Ich weiß nicht was drin ist, aber irgendwo steht etwas drin, daß die KLQ in gewissen Zeitabschnitten um ein bestimmtes Maß wegen der Alterung verstellt werden muß.

Viele Grüße
Bernd

Radioquant98

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So sieht mein Konstrukt des KLQ-Ersatzes aus.

Viele Grüße
Bernd

Radioquant98

Zitat von: DG0MG am 27. Februar 2023, 18:13Ich dachte, da ist nur ein PMT drin, der die beim aufheizen austretenden Photonen detektiert?

Woran kann man denn erkennen, dass die KLQ ausgebaut ist? Wird da ein Error angezeigt?

Nein eine Fotozelle, die FS300
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Und nein, es mißt auch ohne KLQ. Nur kannst Du nicht mehr überprüfen , ob die Kalibrierung noch stimmt.

Viele Grüße
Bernd

Radioquant98

Für Nachbauer der KLQ:

Die Transistoren haben unterschiedliche Pinnings.
Der npn mit Kollektor in der Mitte, meist bei Japanern. Und der pnp mit Basis in der Mitte, meist bei deutschen. Es geht jeder Universaltransistor – möglichst niedrig eibauen.

Die Zenerdiode kommt in die beiden äußeren Löcher. Da ich keine hatte habe ich die durch zwei DDR-Miniplastdioden in Reihe ersetzt. Da dafür drei Diodenstrecken gebraucht werden habe ich eine SAL41 (Doppeldiode) und eine beliebig andere Miniplast genommen. Dafür wird auch der kurze mittlere Leiterzug benötigt, der bei einer Zenerdiode nicht notwendig ist.
Aber Achtung, die Dioden müssen in Durchlaßrichtung eingebautwerden – also Anode und Katode vertauscht.

Die Leuchtdiode ist eine alte rotdiffuse Standart-LED

Die Reihenschaltung des Widerstandes und Einstellregler muß ausprobiert werden – je nach Fotodiode oder Fototransistor. Bei Verwendung eines Fototransistors muß der Kollektor an Plus.

Die LED leuchtet nur schwach bis mäßig wenn der Einstellbereich des Einstellreglers richtig ist.

Beim Einbau der Platine vorsichtshalber dünne Isolierscheiben unterlegen, damit es keinen Schluuß zum Gehäuse gibt.

Die Platine ist auf Millimeterpapier gezeichnet.
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Die Auflösung sollte reichen

Viele Grüße
Bernd